Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands » Heinrich 'with the Golden Wagon' der Welfen Graf von Altdorf (± 883-± 950)

Personal data Heinrich 'with the Golden Wagon' der Welfen Graf von Altdorf 

Sources 1, 2

Household of Heinrich 'with the Golden Wagon' der Welfen Graf von Altdorf

He is married to Atha [illegitimate] von Hohenwarth.

They got married about 900.


Child(ren):

  1. Rudolf I der Welfen  ± 905-± 975 


Notes about Heinrich 'with the Golden Wagon' der Welfen Graf von Altdorf

Count of Altdorf, Count in the Ammergau

Mittelalter DE.dir mit dem goldenen Wagen Graf von Altdorf
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um 870/75- um 934
Sohn des Grafen Eticho I. im Ammergau und der Adellinde von Babenberg , Tochter von Markgraf Heinrich I.
Heinrich mit dem goldenen Wagen wurde Anhänger von Kaiser ARNULF und bekam dafür die alten schwäbischen Grafschaften zurück, die Grafschaft im Argen- und Linzgau und in Bayern dazu die Grafschaften im Augstgau/Landsberg und im Shongau/ Memmingen. Diese Gaue verschmolzen nach und nach mit dem Ammergau zu einem geschlossenen Besitzkomplex der WELFEN. Seine Verwandtschaft mit KONRADINERN und OTTONEN hob ihn weit heraus, er wurde wichtigste Stütze des königlichen Cousins HEINRICH I. in Schwaben und Bayern und tauchte in vielen Urkunden als Zeuge auf, war mächtig und angesehen und wurde auch der "Erlauchte" genannt. Von seinem Reichtum leitete sich der bekanntere Beiname ab. Als dritter Machtkomplex des Hauses begann der Raum Vintschgau-Raum Meran deutlich zu werden. Er gründete um 935 das Kloster Altdorf im Schussengau als Familienkloster, das für lange Zeit zur Begräbnisstätte der WELFEN werden sollte, und schuf damit seiner Familie einen deutlich sichtbaren Herrschaftsmittelpunkt, wonach die WELFEN in der Folgezeit vorwiegend benannt wurden.
Heinrich lag damit voll im Trend der Zeit einer beginnenden Territorialisierung bestehender Herrschaftsrechte; einen festen Sitz brauchte man als "Ausweis" einer bedeutenden Herkunft und so wurde aus dem stützpunktlosen WELFEN-Haus die Adelsfamilie "von Altdorf". In unmittelbarer Nähe des welfischen Hausklosters, das später bei seiner Erneuerung den Namen Weingarten erhielt, entstanden auch die welfischenHerrschaftssitze Altdorf und Ravenstein. Erst durch Graf Heinrich erschien allgemein der schwäbische Besitz als welfischer"Stammbesitz". Er begann auch mit dem Bau der Abtei Weingarten. Er gab das fränkische Recht zugunsten des schwäbischen auf, durch Heinrich wurden die WELFENerst Schwaben. Warum es zum berichteten Bruch mit dem Vater kam ist unklar, der Mönch von Weingarten berichtet, weil sich der Sohn in königliche Dienste begab, seine Freiheit aufgab; das ist unvorstellbar, da es üblich war, dass sich adlige Söhne in königliche Dienste begaben. Möglicherweise hängt es mit Heinrichs Ehe zusammen. Manche Forscher spekulieren, die als Heinrichs Frau genannte Atha von Hohenwarth, ist identisch mit der unehelichen Tochter des unehelichen fränkischen Kaisers ARNULF Ellinratha. Möglicherweise ist sie auch die Tochter eines Ministerialen Ratpot von Hohenwart; in beiden Fällen wären es aus der Sicht des stolzen Vaters Mesalliancen. Heinrich oder andere Mitglieder der Familie vor bzw. nach ihm haben Nachkommen, die in ihrer Filiation nicht zu greifen sind.
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Borgolte Michael: Seite 141
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"Die Grafen Alemanniens"
? HEINRICH
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belegt als Graf 912 VIII 8 - 913 111 12, 920 XI 30 [?])
Belege mit comes-Titel:
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D K I Nr. 9, ? D HI Nr. 2, ? Necrologium monasterii sancti Galli 471 ad 4.4. (= St. Galler Todtenbuch 38)
Belege ohne comes-Titel:
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DD K I Nrn. 11, 17
Literatur:
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Schetter, Intervenienz 107f. - Decker-Hauff, Ottonen und Schwaben 314-322 - Tellenbach-Fleckenstein-Schmid, Kritische Studien 184f. - Fleckenstein, Welfen 128-130 - GOES, Welfen 30f. - Metz, Heinrich "mit dem goldenen Wagen" 152-158 - Borst, Pfalz Bodman 213 mit A. 150
Aus der Zeit KONRADS I. und HEINRICHS I. sind 9 Herrscherdiplome mit einem intervenienten Heinrich erhalten geblieben, dem häufig der comes-Titel zugeschrieben wurde. Decker-Hauff (vgl. Metz, Schetter) hat alle Zeugnisse auf dieselbe Person bezogen und an diese Voraussetzung weitergehende Thesen über Identität und Verwandtschaft Heinrichs geknüpft. Tatsächlich lassen aber nur die zusammen mit Heinrich genannten Fürsprecher beim König von Fall zu Fall ein Urteil über die gemeinte Person zu (vgl. Tellenbach u.a.; s. Art. Konrad II). Bei D K I Nr. 9 vom 8. August 912 intervenierten der Erzbischof Hatto und die illustres comites Erchangar und Heinrich, bei D K I Nr. 11 (912 IX 25) Bischof Salomon, Pfalzgraf Erchangar sowie Bertold, Konrad und Heinrich, bei D K I Nr. 17 (913 III 12) unter anderem Erchangar, Konrad, Hugo, Otto, Heinrich, Boppo, Udalrich und Eberhard. Heinrich steht in diesen Urkunden also immer mit Erchangar und mit wechselnden anderen Magnaten zusammen; zweimal erscheint nahe bei ihm ein Konrad. Vielleicht darf man deshalb zu diesen Dokumenten auch noch D H I Nr. 2 (920 XI 30) Stellen, in dessen Intervenientenreihe nach Burchard und Eberhard und vor Vto Konrad und Heinrich aufgeführt sind. Bei den übrigen Diplomen lassen sich derart signifikante Namenkonfigurationen nicht ermitteln, so dass ein Schluß auf eine Identität mit Heinrich nicht erlaubt ist (DD K I Nrn. 35 f., DD H I Nrn. 14,29, 6; zum Heinrich der letzten Urkunde s. Wenskus, Sächsischer Stammesadel 349).
Einige der laikalen Intervenienten in der Umgebung Heinrichsdürfen mit bekannten Grafen Alemanniens gleichgesetzt werden: Erchangar (II) und Bertold (V) gelten als jene Großen, die den Dukat zu erlangen suchten, Udalrich (VI) war wohl Graf im Thur- und im Zürichgau, und Konrad (II) ist wenigstens nach einer St. Galler "Privaturkunde" als Amtswalter im Linzgau anzusehen. Da außerdem durch DD K I Nrn. 11 und 17 und auch D H I Nr. 2 alemannisch-rätisch-elsässische Institutionen oder Personen vom Herrscher begünstigt wurden, ist man zu der Vermutung berechtigt, dass Heinrich im SW des Reiches amtiert hat. Die Lage seines Comitats erhellt aus den Diplomen allerdings nicht.
Nach Decker-Hauff, dem Fleckenstein im Hinblick auf DD K I Nrn. 9, 11 und 17 folgte (vgl. Tellenbach unter anderem, Goes, Metz), ist Heinrich als der WELFE Heinrich "mit dem goldenen Wagen" zu bestimmen. Als dessen Sohn wird in der welfischen Geschichtsschreibung Konrad bezeichnet, der 934 zum Bischof von Konstanz erhoben worden ist (Genealogia Welforum 734 c. 2, Annalista Saxo 764 Z. 28-31 ad a. 1126; Sächsische Weltchronik, Anhang IV 275 c. 3; Historia Welforum 10 c.5). Die Wirksamkeit des WELFEN Heinrich, folgerte Fleckenstein (129), "dürfte also i.w. in die Jahrzehnte nach 900" gefallen sein. Da nach der welfischen Überlieferung Heinrich "mit dem goldenen Wagen"einem Kaiser die Lehenshuldigung geleistet haben soll, ergab sich die Schwierigkeit, dass es am Beginn des 10. Jahrhunderts keinen entsprechenden Partner für den WELFEN gab. Ohne dieses Problem zu ignorieren, kam Fleckenstein nach allgemeinhistorischen Überlegungen zu der Ansicht, dass der WELFE in ein Treueverhältnis zu König KONRAD I. getreten sein müsse, in dem er auch dreimal als Intervenient bezeugt sei. Diese Forschungsmeinung hat sich nicht durchgesetzt. Schmid (Welfisches Selbstverständnis, bes. 403-409), der auf die Königsdiplome nicht einging, konnte zeigen, dass das welfische Erzählgut über Heinrich auf die historisch gut faßbare Gestalt des Grafen Konrad (I) passen, so dass eine spätere Namenüberlagerung zu erwägen sei. Tauchte Heinrich "mit dem goldenen Wagen" damit wieder in die Sphäre sagenhafter Überlieferung hinab, so durchtrennte Oexle (Konrad von Konstanz, bes. 28-36) noch radikaler die Verbindung zwischen welfischer Hausüberlieferung und urkundlichen Zeugnissen. Durch eingehende Analyse der welfischen und - zum Teil wenig beachteter - Weingartner Quellen stellte er die Tradition, Heinrich sei der Vater Bischof Konrads und der Gründer des Klosters Altdorf-Weingarten gewesen, in dem er auch begraben worden sei, nachdrücklich in Frage. Damit wird aber auch die zeitliche Situierung des WELFEN, die bei der Identifikation mit dem Intervenienten Heinrich vorausgesetzt war, ungewiß. Obwohl Oexle die Existenz Heinrichs "mit dem goldenen Wagen" nicht schlechthin bezweifeln wollte, erschien ihm sicher, "dass - aus der Sicht der welfischen Überlieferung - die Suche nach "Heinrich" in anderen Quellen aus der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts ein problematisches, vielleicht auch ein erfolgloses Unternehmen bleiben dürfte" (36). Zuletzt bezeichnete Borst den Intervenienten von D K I Nr. 11 alsWELFEN, zweifelte aber an dessen Identität mit Heinrich "mit dem goldenen Wagen".
Im Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau ist auf pag. 112 (B1) ein Heinrih com(es)zusammen mit einem Burchart episcopus eingetragen; welche Personen hier gemeint waren, konnte bisher nicht geklärt werden (Tellenbach u. a. 185 gegen Decker-Hauff 315f.). Das gilt auch für einen Heinricvs comes (2B5), der in demselben Codex vielleicht von der Hand eines Vermerks HEINRICVS REX (2A1) in Majuskeln aufgeschrieben wurde. Dümmler und Wartmann (St. Galler Todtenbuch 68) haben den Intervenienten von 920 vermutungsweise mit dem Grafen Heinrich gleichgesetzt, der in einem St. Galler Necrolog des 10./11. Jahrhunderts zum 4.4. als Verstorbener erwähnt wird (Necrologium monasterii sancti Galli 471).
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Fleckenstein Josef: Seite 84,128-136
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"Die Herkunft der Welfen"
Immerhin ist mit der Möglichkeit zu rechnen, dass der Name Heinrich, der in einer älteren Form als Hericco, Hericus im Kreis der HUOSI belegt ist, durch diese Verbindung auf die WELFEN übergegangen ist. Dazu würde die Nachricht der Historia Welforum passen, dass Heinrich mit dem goldenen Wagen, der 1. WELFEdieses Namens, die Mönche von Ammergau, der Gründung seines Vaters Eticho, nach dessen Tode nach Altomünster überführt habe, was vielleicht darauf hinweist, dass eben Eticho mit einer HUOSI vermählt gewesen ist; dass er also durch Heirat die welfischen "Ansprüche" auf Altomünster begründet und Heinrich sie durchgesetzt hatte.
Der WELFE Heinrich mit dem goldenen Wagen nimmt in der frühen welfischenÜberlieferung unverkennbar eine besondere Stelle ein. Mit Recht; denn er hat mit einer Vergangenheit gebrochen, die sein Geschlecht zur Selbstgenügsamkeit gezwungen hatte, und ihm eine neue Bahn in die Zukunft eröffnet. Entscheidend dafür ist ein Ereignis gewesen, das alle Quellen zur frühen welfischenGeschichte kennen und das die Genealogia auf die kurze Formel bringt: Heinricus imparoti hominium facit. Die Historia überliefert die gleiche Nachricht in stark erweiterter Form. Sie fügt vor allem hinzu, dass Heinrich, mit dem Kaiser befreundet und sein Begleiter bei seinen Zügen durch das Reich, die Lehnshuldigung maxime ipsius imperatoris instinctu geleistet und dafür von ihm ein mächtiges Lehen von 4.000 Hufen empfangen habe; beides, wie sie hervorhebt, gegen den Willen seines Vaters Eticho .
Tatsächlich hat die Verbindung des WELFEN Heinrich gerade mit KONRAD I. auch unter anderen Gesichtspunkten die meiste Wahrscheinlichkeit für sich: KONRAD hatte immerhin versucht, in Schwaben noch direkte Herrschaft auszuüben und sich deshalb gegen die Bildung einer eigenen Herzogsgewalt gestemmt. Er war dabei auf schwäbische Anhänger angewiesen. Und Heinrichkonnte sich um so eher auf seine Seite schlagen, als er im König einem Verwandten begegnete, der vielleicht nicht zufällig 911/12 das Kloster St. Gallen für das Unrecht ihres gemeinsamen Vorfahren Ruthard entschädigt hat. Vor allem aber: Da die Historia Welforum berichtet, dass Heinrich sich persönlich in der Umgebung des Herrschers aufgehalten habe, und tatsächlich ein bisher nicht identifizierter comes Heinrich in den Jahren 912 und 913 in den Urkunden KONRADS I. unter lauter schwäbischen Intervenienten hervortritt, in Schwaben aber in dieser Zeit außer Heinrich mit dem goldenen Wagen kein anderer Großer dieses Namens begegnet, wird es erlaubt sein, ihn mit dem WELFEN Heinrich mit dem goldenen Wagen gleichzusetzen. So wäre KONRAD I. der Herrscher, dem Heinrichdie Lehnshuldigung geleistet hat, um von ihm ein beneficium zu erlangen.
Dagegen hat König noch auf eine ganz spezielle Angabe des Annalisten und der Schwäbischen Weltchronik aufmerksam gemacht, die nicht frei erfunden sein kann und vor allem genau lokalisierbar ist: sie nennen im Zusammenhang mit dem Umritt Heinrichs, durch den er die Größe des Lehens festgelegt haben soll, den "Mährenberg"; er soll außerhalb der umzogenen Grenze geblieben sein. Dieser Angabe entspricht so vorzüglich der von König identifizierte, unweit der Südgrenze der späteren welfischen Grafschaft Schussengau gelegene Mährenberg, dass damit wohl als gesichert gelten darf, dass es sich bei dem Lehen tatsächlich um den Schussengau gehandelt hat. Dieses neu gewonnene Gebiet, auf das der Name des alten Fiskus Schussengau überging, war seinem Umfang nach nicht mit dem Fiskalbezirk identisch, sondern um beträchtliche Teile des Argen-, Linz- und Eritgaues vergrößert worden. Es umschloß damit einen Raum, in dem einst Ruthard, Konrad der Ältere und Welfo als Grafen gewaltet hatten und in dem bereits alter WELFEN-Besitz lag: gewiß ein Grund, weshalb die Belehnung gerade mit diesem Gebiet erfolgte. Es vereinigte jetzt den alten, seither vereinzelten WELFEN-Besitz in einem einzigen großen Komplex und bot daher dem Geschlecht in seinem überkommenen schwäbischen Wirkungsbereich eine neue Grundlage, auf der es seine verlorene, aber nicht vergessene Bedeutung als ehemals führendes Geschlecht zurückerlangen konnte, zumal diese Grundlage nach Osten hin erweiterungsfähig war.
Heinrich hat die Entwicklung anerkannt und für sein Geschlecht die Möglichkeit zu einem Neuanfang zurückgewonnen. Die Verbindung mit dem Königtum war dazu nur der erste Schritt. Er brachte die Vergrößerung und Abrundung alter Besitzungen durch das beneficium im Schussengau ein. Der nächste Schritt führte zum konsequenten Ausbau dieses Komplexes, beginnend in Altdorf, dem Hauptort des Gaues. Hier hat Heinrich mit dem goldenen Wagen um 935 das erste große Eigenkloster der WELFEN gegründet, das bestimmt war, die Grablege des Geschlechtes zu bergen. Es lag unmittelbar am Fuße des Berges, auf dem wahrscheinlich die alte Welfenburg stand, die wie das Kloster den Namen des Ortes Altdorf annahm. Als unter den Adelsgeschlechtern die Sitte aufkam, sich nach ihrem Hauptsitz zu benennen, war es Altdorf, das dem Geschlecht zunächst den Namen gab. Auch als die benachbarte Ravensburg, die Welf II. errichtet, sich allmählich zum Hauptsitz des Geschlechtes entwickelte, kam Altdorf nicht in Vergessenheit. Mit der Wendung, die Heinrich mit dem goldenen Wagen herbeigeführt hat, indem er seinem Geschlecht im Schussengau eine neue Heimat schuf, war die Verwurzelung im schwäbischen Boden verbunden.
Decker-Hauff Hansmartin:
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"Die Ottonen und Schwaben" Seite 317
Graf Heinrich, der Verwandte des Königs HEINRICH, begegnet uns also 912 in Frankfurt und in Schwaben (Kaiserpfalz Bodman am Bodensee), 913 im Elsaß (Straßburg), vor 915 zusammen mit einem bayerischen Bischof (Passau), aber wohl in Schwaben (Reichenau), 918 in Ostfranken (Würzburg) und an der ostfränkisch-bayerischen Grenze (Forchheim), 920 und 927 zweimal in Hessen (Seelheim und Salz), 931 in Ostfranken oder Hessen (je nach der Lokalisierung von Salz) und schließlich 934 in Thüringen (Nordhausen). Bemerkenswert sind die gemeinsam mit ihm genannten Fürsprecher: unter ihnen finden wir neben Bayern auffallend viele Schwaben. Im übrigen erscheint Graf Heinrich dauernd an hervorgehobener Stelle in der Umgebung des Königs, und das nicht erst bei seinem Verwandten König HEINRICH, sondern schon unter KONRAD I. Dieser Namens- und Blutverwandte des Königs HEINRICH ist also ein hervorragender Mann aus der Spitzengruppe des Reichsadels, der deutlich im ganzen Reich zu Hause ist, überall hin Beziehungen hat, von überall her als Vermittler begehrt wird.
Und wirklich: auf der schwäbisch-bayerischen Stammesgrenze, rittlings zwischen Schussen und Ammer, gibt es ja den längst bekannten Grafen Heinrich "mit dem goldenen Wagen", den Gründer des schwäbischen Klosters Altdorf und Gatten der reichen bayerischen Erbin Atha von Hohenwarth, den Stammhalter des WELFEN-Hauses. Den ungemeinen Reichtum dieses Heinrich kennen wir aus der WELFEN-Chronik, ebendort werden auch seine Beziehungen zum kaiserlichen Hof erwähnt [Da es a.a.O. ausdrücklich heißt ad imperatorem se contulit und der Verfasser der Chronik deutlich zwischen rex und imperator zu scheiden versteht, muß Heinrich schon zu Lebzeiten Kaiser ARNULFS mit dem Hofe Fühlung gehabt haben. Aus anderen Überlegungen kann nachgewiesen werden, dass Heinrichs Gattin Atha "von Hohenwarth" eine Verwandte ARNULFS, vielleicht sogar eine natürliche Tochter des Kaisers war. Dann wäre Heinrich (da zwischen den KONRADINERN und den letzten deutschen KAROLINGERN eine urkundlich bezeugte, aber im einzelnen noch nicht erforschte Verwandtschaft bestand) zugleich mit König KONRAD I. (wenn auch entfernt und angeheiratet) verwandt gewesen, was gut zu HeinrichsStellung am Hofe KONRADS passen würde. Dann müßte man Heinrich "mit dem goldenen Wagen" fast 40 Jahre guter Beziehungen zu drei Herrschern annehmen: zu ARNULF (bezeugt durch die Historia Welforum) und zu KONRAD und HEINRICH (bezeugt durch Königsurkunden). Nur für die Regierungszeit Ludwigs des Kindes (900-911) fehlen Zeugnisse über Heinrich im Zusammenhang mit dem Königshof.]. Er muß nach den Altersverhältnissen im WELFEN-Hause etwa um 870/75 geboren sein. Durch seine Heirat mit der Bayerin Atha war er seit spätestens den 90-er Jahren des ausgehenden Jahrhunderts dauernd ebenso an den schwäbischen und den bayerischen Verhältnissen interessiert. Er muß der Graf Heinrichsein, der von 903 bis 934 eine so bedeutende Rolle in der Reichsgeschichte gespielt hat.
Für diesem WELFEN Heinrich ist also Blutsverwandtschaft mit König HEINRICH urkundlich bezeugt. Die Verwandtschaft über Welf I. ist nicht eben eng zu nennen: der Ur-Ur-Großvater desWELFEN Heinrich ist zugleich der Ur-Ur-Ur-Großvater des Königs HEINRICH, das heißt genealogisch: Welf I. ist der Ahn Nr. 16 der WELFEN und Ahn Nr. 62 des Königs. Wenn ihre Mütter Schwestern waren, dann waren beide Heinriche Enkel des BABENBERGERS Heinrich und propinqui, rechte Vettern.
Heinrich ging in den frühen 90-er Jahren an den Hof ARNULFS, also nach Bayern. Eben in diesen Jahren hat er dort eine sehr reiche bayerische Erbin geheiratet, Atha, über deren Herkunft die WELFEN-Geschichte schweigt. Auf jene Zeit führt die Welfenchronik aber auch die reiche bayerische Begüterung der WELFEN zurück, was immerhin viel Wahrscheinlichkeit für sich hat. Und eben damals kommt es zum dauernden, zum unwiderruflichen Bruch zwischen Heinrichund seinem Vater. Sollte die dem ganzen Geschlecht angetane Schmach da nicht auf anderem Gebiet zu suchen sein? Wenn ARNULF den jungen WELFEN dadurch an sich band, dass er ihm eine seiner Töchter zur Frau gab, dann dürfen wir in den reichen bayerischen Lehen eher eine Form der Ausstattung anläßlich der Heirat mit Atha sehen. Setzen wir Atha "von Hohenwarth" mit einer Tochter ARNULFS oder speziell mit Ellenratha, der Witwe Engilschalks, gleich, dann verstehen wir viel eher den heillosen Schmerz des Vaters Ato  über die Familienschande, den Ingrimm über den nicht mehr auszulöschenden Fleck auf der Familienehre, die Schmach, die nur durch dauernde und völlige Trennung von dem Sohne zu verwunden war.
Andererseits verstehen wir die Begüterung der späteren WELFEN in Bayern, auch ihre Beziehungen zum bayerischen SO, viel besser, wenn wir sie durch Heinrich und Atha als Miterben an dem reichen Gut der bald nachher erloschenen bayerischen KAROLINGERN ansehen können. Der Verbleib der karolingischen Eigengüter in Bayern nach dem völligen Erlöschen dieser Linie mit dem Tode Ludwigs des Kindes ist ja noch immer ein ungelöstes Problem. Sicher ist wohl, dass die LIUTPOLDINGER nicht nur de facto sich große Teile dieses Besitzes angeeignet haben, sondern dazu auch de jure (und zwar wohl durch ein auf Frauenverwandtschaft gegründetes Erbrecht) ausgewiesen waren. Aber es sind doch lange nicht alle karolingischen Güter an sie gefallen, und den welfischen Besitz in Bayern aus dieser karolingischen Wurzel ableiten zu wollen, hat darum viel Wahrscheinlichkeit. Denn wenn die nächste WELFEN-Generation (Graf Rudolf von Altdorf Bischof Konrad von Konstanz und Eticho - denen wohl noch der 914 genannte Kaplan König KONRADS I., Wolvinus, und vielleicht Bischof Ato von Vercelli beizuzählen ist) Enkel Kaiser ARNULFS waren, werden auch die bayerischen Heiratsverbindungen der nächsten welfischenGenerationen viel leichter erklärlich.

oo Atha von Hohenwarth
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Kinder:
Rudolf I. Graf
-10.3. um 950
Eticho II. Graf von Altdorf
- 982
Konrad I. der Heilige Bischof von Konstanz (934-975)
-26.11.975

Literatur:
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Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 141,169,173,289,291 - Heine Alexander (Hg.): Geschichte der Welfen. Phaidon Verlag GmbH Essen - Jehl, Rainer: Welf VI., Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen Bildungszentrum Irse, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 64,119 - Jordan, Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher Taschenbuch Verlag 1993 Seite 3 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 23,24, 30,112-116,126,200,201 -

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Ancestors (and descendant) of Heinrich 'with the Golden Wagon' der Welfen

Heinrich 'with the Golden Wagon' der Welfen
± 883-± 950

± 900
Rudolf I der Welfen
± 905-± 975

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Relationship Heinrich 'with the Golden Wagon' der Welfen Graf von Altdorf

Sources

  1. bright.ged, Brower, Maitland Dirk
  2. http://vandermerwede.net/
    http://vandermerwede.net/
    / n/a

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Richard Remmé, "Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands", database, Genealogy Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-richard-remme/I38289.php : accessed June 14, 2024), "Heinrich 'with the Golden Wagon' der Welfen Graf von Altdorf (± 883-± 950)".