Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands » Hermann I Billung von Sachsen Hertog van Saksen(961-73) Billunger geslacht (± 912-973)

Personal data Hermann I Billung von Sachsen Hertog van Saksen(961-73) Billunger geslacht 

Sources 1, 2, 3

Household of Hermann I Billung von Sachsen Hertog van Saksen(961-73) Billunger geslacht

He is married to Hildegard von Stade.

They got married about 940.


Child(ren):



Notes about Hermann I Billung von Sachsen Hertog van Saksen(961-73) Billunger geslacht

ou de STUBENSKORN.
Profession : Marquis puis Duc militaire de Saxe en 953, Duc propriétaire en 960 et Burgrave de Magdebourg.
Décès : ou 1er Avril 973.

Duke of Saxony, Margrave of the Billungermark

Kreeg Saksen van Otto II 'de grote'.

REF / AFN / Custom: 559 /  / , Hertog van Saksen uit het Billunger geslacht
Name: Hermann van /Saksen Billung/
Sex: Male
Modify Date: 11 Aug 1994
Father: Abt 870, Billung /Billung/ [4572], (b. Abt 870, ), (d. Abt 950, ), Hertog van Saksen
Mother: Abt 880, nn van /Billung/ [4573], (b. Abt 880, ), (d. Abt 950, ), van onbekende herkomst
Birth: Abt 910
Daughter: Abt 940, Mathilde van /Saksen Billung/ [71], (b. Abt 940, ), (d. 25 May 1008, )
Daughter: Abt 940, Swanhilde van /Saksen Billung/ [2176], (b. Abt 940, ), (d. Abt 1000, )
Marriage: Abt 940, Hildegard van /Billung/, m. Abt 940
Son: Abt 945, Bernhard van /Saksen Billung/ [561], (b. Abt 945, ), (d. 9 Feb 1011, ), Hertog van Saksen Billung
Son: Abt 945, Liudger van /Saksen Billung/ [6856], (b. Abt 945, ), (d. 26 Feb 1011, ), graaf in de Westfalengau
Death: 27 Mar 973

±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±±

Mittelalter DE.dir I. Billung Herzog von Sachsen (961-973)
------------------------ Graf im Bardengau, Marstengau und Tilithigau
900/12-27.3.973
Quedlinburg
Sohn des Grafen Billing
Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 2160
********************
Hermann Billung, Herzog in Sachsen
----------------------
+ 13. März 973
Quedlinburg
Eltern unbekannt
oo Hildegard

5 Kinder:

unter anderem
Bernhard I., Herzog
Schwanhild oo Ekkehard I.
Mathilde 1. oo Balduin III. von Flandern, 2. oo Gottfried der Ältere Graf von Verdun
OTTO I. übertrug Hermann Billung im Herbst 936 den Befehl auf dem Redarierfeldzug, dem wohl ein ständiger Auftrag des Grenzschutzes im Niederelberaum folgte. Doch ist Hermann Billung hier als Markgraf erst 953 bezeugt. Während seiner Abwesenheit wurde Hermann Billung von OTTO I. wiederholt mit der Wahrnehmung von Gerichts- und Herrschaftsbefugnissen betraut (953, während des Aufstandes Liudolfs; 961, anläßlich des zweiten Romzugs OTTOS; 966, vielleicht auf den gesamten sächsischen Raum bezogene "Prokuration"). Die königliche Kanzlei vermied es, Hermanns Befehlsgewalt mit dem Herzogstitel zu belegen und nannte ihn 'marchio' und 'comes'. Im Mittelpunkt seiner Herrschaftsausübung stand die NO-Grenze; Hermann Billung hielt die slavischen Völkerschaften der Abodriten, Wagrier und Redarier in Abhängigkeit vom Reich. Er hinterließ seinem Sohn Bernhard ein "machtvolles Herrschaftsgebilde" (Freytag).
Literatur:
-----------
ADB XII, 151-153 - NDB VIII, 640f - Hermann, Slaven [Neubearb. 1986], passim.

Neue Deutsche Biographie: Band 8 1969
**********************
Hermann Billung, Herzog in Sachsen
-----------------------
+ 27.3.973
Quedlinburg
Aus dem Geschlecht der BILLUNGER (s. NDB II); Eltern unbekannt
Brüder:
----------
Wichmann (+ 944)
Amelung (+ 962), Bischof von Verden (seit 933, s. ADB I)
oo Hildegard
5 Kinder:
-----------
unter anderem
Herzog Bernhard I. in Sachsen (+ 1011, s. NDB II),
Suanehild [1. oo Markgraf Thietmar von Serimunt-Nicici (+ 978)] [2. oo Markgraf Ekkehard I. von Meißen ( + 1002, s. NDB IV)],
Mathilde [+ 1008, 1. oo Graf Balduin III. von Flandern (+ 961), 2. oo Herzog Gottfried von Nieder-Lothringen (+ 1005?, s. NDB VI)]
Neffen:
----------
Graf Wichmann der Jüngere (+ 967)
Graf Ekbert
OTTO I. übertrug im Herbst 938 Hermann die Leitung des Feldzuges gegen die Redarier. Dem zeitlich begrenzten Amt des Heerführers scheint der ständige Auftrag gefolgt zu sein, den Grenzschutz an der unteren Elbe auszuüben. Bezeugt wird Hermann als Markgraf in diesem Raum jedoch erst 953. Nach Ausbruch des Liudolfingischen Aufstandes (953) beauftragte OTTO I. ihn, in der Zeit seiner Abwesenheit die Aufgaben des Herzogs in Sachsen wahrzunehmen (erste Prokuration). Bei Antritt des zweiten Romzuges 961 übertrug OTTO I. wiederum Hermann die Prokuration in Sachsen. Während der ersten Prokuration unterdrückte Hermann die Erhebung seiner Neffen Wichmann der Jüngere und Ekbert, die sich mit den Obotriten verbündet hatten, und wahrte dem Grenzraum an der unteren Elbe sowie dessen Hinterland den Frieden. Die zweite Prokuration erfolgte, damit Hermann als Stellvertreter OTTOS I. die Gerichtshoheit in den Gebieten ausüben könne, die der Slawengrenze benachbart waren. Ist der räumliche Geltungsbereich der ersten beiden Prokurationen nicht ganz zweifelsfrei zu ermitteln, so ist eine dritte Prokuration 966 hingegen für das gesamte sächsische Herzogtum wahrscheinlich zu machen. Die drei Prokurationen ließen Hermann zum zeitweiligen Vertreter des Königs gegenüber dem sächsischen Stamm aufsteigen und eine herzogliche Stellung gewinnen, in der er als Gefolgsmann OTTOS I. wirkte. Bezeichnend ist es jedoch, dass die königliche Kanzlei vermied, ihm den Titel eines dux zu geben, sondern ihn nur als marchio oder comes bezeichnete. Seine Tätigkeit erstreckte sich vornehmlich auf die Sicherung der NO-Grenze, wo er die slawischen Stämme der Wagrier, Obotriten und auch Redarier in straffer Abhängigkeit vom Reich hielt. Bei seinem Tode hinterließ er ein machtvolles Herrschaftsgebilde, in dem sein Sohn Bernhard I. unbestritten nachfolgte.
Literatur:
-----------
ADB XII; Adam von Bremen, Hamburg, KG, hrsg. v. B. Schmeidler, in: MG SS rer. Germ. 1917; Die Sachsengesch. d. Widukind v. Korvei, hrsg. v. P. Hirsch, ebd. 1935; Die Chronik d. Bischofs Thietmar v. Merseburg, hrsg. v. R. Holtzmann, in: MG SS NS IX, 1935; F. M. Fischer, Politiker um Otto d. Gr., 1937; R. Bork, Die Billunger, Mit Btr. zur Gesch. d. dt.-wend. Grenzraumes im 10. und 11. Jh., Diss. Greifswald 1951 (ungedr.); H.-J. Freytag, Die Herrschaft d. Billunger in Sachsen, 1951; K. Jordan, Hzgt. u. Stamm in Sachsen während d. hohen MA, in Nd. sächs. Jb. f. Landesgesch. 30, 1958, S. 1-27; A. K. Hömberg, Westfalen u. d. sächs. Hzgt., 1963

Althoff Gerd: Seite 376
***********
"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
H 6
Lü: 27.3. Hermannus primus dux Saxonie fundator huis cenobii.Parce mihi + 973 Hermann Billung
Me: 28.3. Herimannus dux
Hermann ist neben seinen Brüdern, Wichmann dem Älteren (G 39) und Bischof Amelung von Verden (B 39), der erste bekannte Angehörige des billungischen Geschlechts. Versuche, die Vorfahren der BILLUNGER festzustellen, führten bisher nicht zu gesicherten Ergebnissen (vgl. Krüger, Grafschaftsverfassung, S. 79f.; Hömberg, Westfalen und das sächsische Herzogtum, S. 18f.).
Sicher ist jedoch auch der Bericht Adams von Bremen (II, 8) über die niedrige Herkunft Hermanns falsch, denn die BILLUNGER sind als Verwandte der Nachfahren Widukinds anzusprechen. Die Analyse des Necrologs führte hier zu neuen Einsichten; siehe dazu oben S. 68 ff.
Hermann wurde 936 von OTTO I. zum princeps militiae ernannt und in der Folgezeit dreimal (953, 961, 966) mit der procuratio Saxoniae beauftragt.
Zum Problem des Hineinwachsens in eine herzogsähnliche Stellung und den Bezeichnungen comes, marchio und dux, die Hermann in den verschiedenen Quellen gegeben werden, vgl. Bork, Billunger Seite 54 f.; Freytag, Herrschaft der Billunger, Seite 8.
Über die Gemahlinnen Hermanns herrscht in der Forschung keine Klarheit. In der Tabula gentis Billingorum (MGH SS 13, S. 344) sind Hermann zwei Frauen zugeordnet: Ode com und Hildesuinth com; vgl. oben S. 49.
Jüngere Quellen erwähnen eine Hildegard als Gemahlin, was jedoch wohl auf einer Verwechslung mit der Frau seines Sohnes Bernhard beruht. Entgangen ist der Forschung der Eintrag am 15. März ins Necrolog von Xanten: Obitus Ode uxoris Hermanni ducis (vgl. G 27). Der Todestag einer anderen GemahlinHermanns ist nicht bekannt.
Allgemein zu Hermann vgl. NDB 8, S. 504 f.; Biogr. Wörterbuch 1, Sp. 1123 f.; FW H 45.
Zum Todesdatum: BO Nr. 562e, wo jedoch die Einträge in die Necrologien von Borghorst, Vreden, Xanten und in das Diptychon Bremense nicht erwähnt sind.

Thiele Andreas: Tafel 155
*************
"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I
Hermann I. "Billung"
--------------------------
+ 973
Graf im Bardengau, Marstengau und Tilithigau
Tritt erst mit seiner Ernennung zum Markgraf im Gebiet Mecklenburg 936 deutlich hervor; da er in den unterschiedlichsten Titeln benannt wird nach 936: "Markgraf", "Herzog", "Graf", "Princeps militae" und den Titeln noch keine klare Definitionen zugrundelagen, ist die eigentliche Position Hermanns nicht klar zu bestimmen; es bleibt eine grundsätzliche Verfügungsgewalt der OTTONEN in Sachsen bestehen, auch dann, als Hermann zum Verwalter von Sachsen aufrückt 961; er ist als Verwalter-Herzog nur ein Stellvertreter der OTTONEN, das Herzogtum umfaßt auch nicht das ganze Sachsen, wirklich wirksam wird er nur im Raum Engern (Mittelteil) zwischen Westfalen und Ostfalen; Schwerpunkt seiner Politik ist zusammen mit Markgraf Gero die Slawenabwehr; gerät wegen Besitz-, Rechts- und Erbfragen oft gegen die Neffen und bringt nach und nach mit starker Hand die Slawen zwischen Elbe-Oder unter deutsche Hoheit, die Bistümer Havelberg und Brandenburg entstehen; unterwirft 962/63 sogar Polen. 955 Schlacht an der Recknitz, womit eine letzte große Revolte niedergeworfen wird; Mitbegründer von Abtei St. Michael/Lüneburg als "Hauskloster" und deren Vogt; bleibt stets treue OTTONEN-Stütze; steht besonders gegen die Garfen von Werl (eventuell gleichen Stammes wie er) und gegen die Grafen von Stade.

Hermann wurde 936 von OTTO I. im Rahmen seiner auf Unterwerfung der Elbslawen gerichteten Ostpolitik und zur Abwehr der Dänen als Markgraf an der Niederelbe eingesetzt und trat damit erstmals deutlich hervor. Da er in den unterschiedlichsten Titeln nach 936 benannt wurde: "Markgraf"; "Graf", "Princeps militiae" und den Titeln noch keine klare Definitionen zugrunde lagen, war die eigentliche Position Hermanns nicht klar zu bestimmen. Es blieb eine grundsätzliche Verfügungsgewalt der OTTONEN auch dann in Sachsen bestehen, als Hermann 961 zum Verwalter von Sachsen aufrückte. Er war als Verwalter-Herzog nur ein Stellvertreter der OTTONEN, das Herzogtum umfaßte auch nicht das ganze Sachsen, wirklich wirksam wurde er nur im Raum Engern (Mittelteil) zwischen Westfalen und Ostfalen; Schwerpunkt seiner Politik war zusammen mit dem Grafen Gero die Slawenabwehr. 955 zog er gegen die aufständischen Abotriten, die besiegt wurden. Er geriet wegen Besitz-, Rechts- und Erbfragen oft gegen die Neffen, Wichmann II., des erbittersten Gegner Hermanns, und Ekbert der Einäugige, und sicherte während des Liudolfingischen Aufstandes (953-954) Sachsen, wo er 953, 961 und 966 während OTTOS Abwesenheit als dessen Stellvertreter fungierte. Seitdem führte Hermann den Titel eines Herzogs von Sachsen, dessen Gewalt jedoch auf das nördliche Sachsen beschränkt blieb. Er brachte mit starker Hand die Slawen zwischen Elbe und Oder unter deutsche Hoheit, die Bistümer Havelberg und Brandenburg entstanden. Er unterwarf 962/63 sogar Polen, gewann 955 die Schlacht an der Recknitz, womit eine letzte große Revolte niedergeworfen wurde. Er war der Mitbegründer der Abtei St. Michael/ Lüneburg als "Hauskloster" und deren Vogt, blieb stets eine treue OTTONEN-Stütze und stand besonders gegen die Grafen von Werl (eventuell gleichen Stammes wie er) und gegen die Grafen von Stade. Sein Sohn Bernhard folgte nach dem Tode Hermannsin dieser Würde.
Hermann verwaltete nicht nur die Mark gegen die Dänen, Wagrier, Abodriten und einen Teil der Redarier, sondern besaß als Graf im Bardengau, im Gau Tilithi und im Marstengau auch auf altsächsischen Boden eine starke Position. Seine Macht und sein Ansehen im östlichen Teil Sachsens wird uns vor allem dadurch deutlich vor Augen geführt, dass er 968 vom Magdeburger Erzbischof Adalbert mit großen Ehren empfangen wurde, als wäre er tatsächlich Herzog. Dass er von den Schriftstellern "dux" genannt wird, ist nichts Besonderes, da er im Grenzgebiet gegen die Slawen eine militärische Führungsposition eingenommen hat. Hermann Billung hatte lediglich zur Zeit des Liudolfingischen Aufstandes und während der Italienzüge OTTOS I. von 961 und 966 eine gewisse obrigkeitliche Stellung in Sachsen inne.
Trillmich Werner:
**************
"Kaiser Konrad II. und seine Zeit"
OTTO DER GROSSE hatte 936 seinen Freund Hermann mit der Grenzsicherung gegen Slawen und Dänen beauftragt. Die ihm verliehenen markgräflichen Befugnisse bezogen sich auf Nordelbien und die ostfälischen Gaue des Bistums Verden, doch verfügte er dort nur über bäuerliche Kämpfer, leichte Reiter und wenige ritterliche Vasallen. Diesen Mangel galt es durch Rodung und Kolonisation zu beheben, denn zur Aufstellung ausreichender Streitkräfte bedurfte es zusätzlicher Aufgebotsrechte über Standesgenossen im Hinterland, verbunden mit richterlichen Vollmachten zur Wahrung des Landfriedens. Der heftige Widerstand des betroffenen Adels gegen Hermanns Bevorzugung, dem sich selbst nahe Verwandte anschlossen, und der sich infolge seiner nochmaligen Erhöhung zum herzoglichen Stellvertreter des Königs weiter versteifte, konnte nie überwunden werden. Weil den Sachsen mehr an Tributen lag als an der Bekehrung der Nachbarn, mißglückte auch die Eingliederung der Ostseeslawen.
Althoff Gerd: Band I Seite 311-314
***********
"Die Billunger in der Salierzeit" in: Die Salier und das Reich
Die Keimzelle des billungischen Herzogtums sieht die Forschung in der Ernennung Hermann Billungs zum princeps militae im Jahre 936. Dieses Amt beinhaltete eine militärische Kommandogewalt im Grenzgebiet an der unteren Elbe, wie sie bereits zuvor Bernhard besessen hatte, der im Jahre 929 in der Schlacht bei Lenzen gegen die Redarier siegreich blieb. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass dieser Bernhard ein Verwandter seines Nachfolgers Hermann Billung war. Dennoch stiftete die Ernennung Hermanns durch OTTO I. einigen Unfrieden unter den sächsischen Großen. Es gab mehrere, die größere Ansprüche auf diese Stellung zu haben glaubten, allen voran der ältere Bruder Hermanns, Wichmann, der sich daraufhin aus dem Heer entfernte. Aber auch Ekkehard, der Sohn eines Liudolf, war durch die Entscheidung so verärgert, dass er, um etwas Größeres als der neue Amtsinhaber zu leisten, mit 18 Gefährten einen tollkühnen Angriff auf die Slawen unternahm und dabei mit allen Beteiligten umkam. Die Maßnahme OTTOS DES GROSSEN aber stand im Kontext anderer Entscheidungen, mit denen der neue König die königliche Entscheidungsgewalt stärker betonte, eine Herrschaftskonzeption, die sich bewußt von der seines Vaters abgrenzte. Mit Hermann Billungwar ein jüngerer Sohn aus einer bedeutenden Adelsfamilie in ungewöhnlicher Weise aufgestiegen und hatte so die Rangordnung unter den sächsischen Großen erheblich verändert.
Bei der nächsten Erwähnung Hermann Billungs, zum Jahre 953, sieht man ihn mit der procuratio des Königs in Sachsen beauftragt. Widukind von Corvey bezeichnet ihn in diesem Zusammenhang - im Unterschied zum Sprachgebrauch der Hofkapelle, der in den Königsurkunden faßbar ist - als dux. Es ist jedoch nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass dux im sächsischen Sprachgebrauch dieser Zeit einen militärischen Befehlshaber, nicht einen Herzog meint. Wiederholt wurde dieser Auftrag der Stellvertretung des Königs in Sachsen in den Jahren 961 und 966. Anlaß dazu waren jeweils die Italienzüge OTTOS DES GROSSEN. Die Herzogsstellung der BILLUNGER in Sachsen entwickelte sich also aus der militärischen Befehlsgewalt im Grenzgebiet und aus dem zeitlich begrenzten Auftrag der königlichen Stellvertretung in Sachsen, der sein besonderes Gewicht nicht zuletzt durch die Tatsache bekam, dass OTTO DER GROSSE von seinen letzten 12 Regierungsjahren rund 10 außerhalb Sachsens, vor allem in Italien, weilte.
Lange Zeit hat man in der Forschung in diesem Zusammenhang Hermann Billung als den treuen Gefolgsmann OTTOS DES GROSSEN par excellence dargestellt. In der Tat gilt dies für die ersten Jahrzehnte seiner Tätigkeit zu Recht und gründet nicht zuletzt darauf, dass die Interessen Hermanns mit denen des Königs untrennbar verbunden waren, da er dessen Förderung seinen Aufstieg verdankte. So fanden nicht zufällig die Auseinandersetzungen OTTOS DES GROSSEN mit den Mitgliedern seiner Familie und mit den Herzögen sozusagen ihr Pendant in den Kämpfen Hermanns mit seinen Neffen Wichmann und Ekbert. Namentlich für die Zeit der Abwesenheit OTTOS DES GROSSEN in Italien gilt das Urteil von der treuen Stellvertretung Hermanns jedoch nicht uneingeschränkt. Vielmehr sind zwei Vorkommnisse in den Quellen erwähnt, die deutlich waren, dass auchHermann zu den Kräften in Sachsen gehörte, die der Italienpolitik OTTOS reserviert bis ablehnend gegenüberstanden. Das spektakulärere dieser Vorkommnisse ist sicherlich der königsgleiche Empfang, den Erzbischof Adalbert Hermann Billung im Jahre 972 in Magdeburg bereitete. Der Stellvertreter wurde wie der König unter Glockengeläut mit einer Prozession in die Kirche geleitet, saß an der Tafel auf dem Platz des Königs und schlief sogar in dessen Bett. Diese Anmaßung rief in Sachsen Widerstände und den Zorn OTTOS DES GROSSEN hervor, der dem Erzbischof aus Italien befahl, ihm so viele Pferde zu senden, wie er dem Herzog habe Glocken läuten und Kronleuchter anzünden lassen. Dieser Empfang war sicherlich keine Ungeschicklichkeit, sondern hatte aller Wahrscheinlichkeit nach programmatischen Charakter und eine paränetische Funktion. Er sollte dem König wohl signalisieren, dass mittelalterliche Herrschaft persönlich ausgeübt wird und nicht durch Stellvertretung zu regeln ist.
Nicht viel weniger eigenmächtig ist aber die zweite Regierungshandlung, die von Hermann Billung aus dem Jahre 968 überliefert ist. Er erhob nämlich auf einem Stammestag in Werla Hildiward als Nachfolger des verstorbenen Bernhard zum Halberstädter Bischof. Einmal fragt sich natürlich grundsätzlich, ob er damit den Kompetenzbereich einer procuratio nicht überschritt. Problematischer wird die Handlungsweise aber noch, wenn man sich vergegenwärtigt, wer da erhoben wurde. Dieser Hildiward war zuvor Halberstädter Probst gewesen und wurde von seinem Vorgänger Bernhard als Nachfolger empfohlen. Dies war aber beileibe keine unproblematische Empfehlung, denn Bernhard hatte sich bis zu seinem Tode erfolgreich gegen den Plan OTTOS DES GROSSEN zur Wehr gesetzt, in Magdeburg ein Erzbistum zu errichten. Von dem empfohlenen Nachfolger aber war nicht zuletzt deshalb keine allzu große Gefügigkeit gegenüber dem kaiserlichen Plan zu erwarten, weil OTTO den Vater Hildiwards im Zusammenhang der Auseinandersetzungen mit seinem Bruder Heinrich 941 hatte hinrichten lassen. Die Erhebung Hermanns traf mit anderen Worten einen Kandidaten, bei dem eine Fortsetzung des Halberstädter Widerstands gegen den Erzbistumsplan zu erwarten stand. Thietmar von Merseburg berichtet denn auch ausführlich von den eindringlichen Verhandlungen, die der Kaiser in Italien mit Hildiward vor dessen Bestätigung im Amt führte. Und der Satz, mit dem der Kaiser den neuen Bischof nach diesen Verhandlungen investiert haben soll, macht deutlich, dass man in Sachsen genau um die Problematik dieser Erhebung wußte: "Empfange das Wehrgeld Deines Vaters".
Für die Frage nach dem Charakter der billungische Herrschaft scheinen die beiden Episoden wichtige Mosaiksteine zu sein, die erkennbar machen, wie neuartig die Stellung war, in die Hermann Billung hineinwuchs. Die procuratio des Königs hinderte den BILLUNGER offensichtlich nicht daran, eigenständige Politik auch gegen die Interessen des Königs zu vertreten. Nur: Seine Herzogsstellung hatte keinesfalls eindeutige Konturen.

1. oo Oda
-15.3.
2. oo ? Hildesuith
-

Kinder:
Bernhard I.
-7.2.1011
Liudger
-26.2.1011
Suanehild
945/55-26.11.1014
1. oo Thietmar I. Markgraf von Meißen
-3.8.979
2. oo Ekkehard I. Markgraf von Meißen
-30.4.1002
Imma Äbtissin von Herford
-
Mathilde
935/45-25.5.1008
961
1. oo Balduin III. Graf von Flandern
940-1.1.962
963
2. oo Gottfried Graf von Verdun
935/40- 995

Literatur:
------------
Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 33,38,40,43,49, 64,77,82,91,129,131,242,376 H 6 - Althoff Gerd: Die Billunger in der Salierzeit. in: Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 311-314 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 78,95, 108,112,122,127,130,133,135 - Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 51 Anm. 82 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 59,73,77,89,101,110,158 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 259, 311-314, 318/Band III Seite 493 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 48,84,107,215,454 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 9,126,129,138 - Goetz Hans-Werner: Das Herzogtum der Billunger - ein sächsischer Sonderweg?, in: Niedersächssiches Jahrbuch für Landesgeschichte 66 1994, Seite 167-197 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987Seite 26,37,41 - Holtz Eberhard/Huschner Wolfgang (Hg:): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig Lebensbilder, Edition Leipzig 1995 Seite 16,83,99, 104 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 - Keller, Hagen: Die Ottonen. Verlag C.H. Beck München 2001 Seite 43 - Körntgen, Ludger: Ottonen und Salier. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 Seite 11,14,18,23,36 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 Seite 111,123,148,151,214,226-229,248,261,272,285-288,300 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 66,165,168,269 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 96,179,190,199, 205,214,230,232,234,238,241, 243,373 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 46,48,64,68 - Trillmich Werner: Thietmar von Merseburg. Chronik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1992 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stutggart 1981 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 91,148,153,158,192,195,215,241,165,267,274 -

Do you have supplementary information, corrections or questions with regards to Hermann I Billung von Sachsen Hertog van Saksen(961-73) Billunger geslacht?
The author of this publication would love to hear from you!


Timeline Hermann I Billung von Sachsen Hertog van Saksen(961-73) Billunger geslacht

  This functionality is only available in Javascript supporting browsers.
Click on the names for more info. Symbols used: grootouders grandparents   ouders parents   broers-zussen brothers/sisters   kinderen children

Ancestors (and descendant) of Hermann I Billung von Sachsen


With Quick Search you can search by name, first name followed by a last name. You type in a few letters (at least 3) and a list of personal names within this publication will immediately appear. The more characters you enter the more specific the results. Click on a person's name to go to that person's page.

  • You can enter text in lowercase or uppercase.
  • If you are not sure about the first name or exact spelling, you can use an asterisk (*). Example: "*ornelis de b*r" finds both "cornelis de boer" and "kornelis de buur".
  • It is not possible to enter charachters outside the standard alphabet (so no diacritic characters like ö and é).

Relationship Hermann I Billung von Sachsen Hertog van Saksen(961-73) Billunger geslacht

Sources

  1. Bienvenue sur les pages persos des Freenautes, AUREJAC.GED, http://arnaud.aurejac.free.fr / n/a
  2. bright.ged, Brower, Maitland Dirk
  3. http://vandermerwede.net/
    http://vandermerwede.net/
    / n/a

About the surname Sachsen

  • View the information that Genealogie Online has about the surname Sachsen.
  • Check the information Open Archives has about Sachsen.
  • Check the Wie (onder)zoekt wie? register to see who is (re)searching Sachsen.

When copying data from this family tree, please include a reference to the origin:
Richard Remmé, "Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands", database, Genealogy Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-richard-remme/I299.php : accessed May 17, 2024), "Hermann I Billung von Sachsen Hertog van Saksen(961-73) Billunger geslacht (± 912-973)".