Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands » Rudolf II van opper- Bourgondië Kg van Bourgondie (± 888-937)

Persoonlijke gegevens Rudolf II van opper- Bourgondië Kg van Bourgondie 

Bronnen 1, 2, 3, 4

Gezin van Rudolf II van opper- Bourgondië Kg van Bourgondie

Hij is getrouwd met Bertha von Schwaben.

Zij zijn getrouwd in het jaar 922.

s:ds03.736; ds12.23

Kind(eren):

  1. Adelaide de Bourgogne  ± 931-999 


Notities over Rudolf II van opper- Bourgondië Kg van Bourgondie

King of Burgundy and Italy, 920-932
Profession : Roi de Bourgogne & d'Arles de 912 à 937.

DE.dir II. König von Hoch-Burgund (912-937)
------------- König von Italien (922-926)
um 880/85-11.7.937
Begraben: St-Maurice
Ältester Sohn des Königs Rudolf I. von Hoch-Burgund  und der Willa von Nieder-Burgund , Tochter von König Boso
Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 1076
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Rudolf II., König von Hoch-Burgund 912-937
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* um 880/85, + 11.(13.) Juli 937
Begraben: St-Maurice
Eltern:
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König Rudolf I. von Hoch-Burgund
Wila
oo Berta, Tochter Herzog Burchards I. von Schwaben
Kinder:
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König Konrad von Burgund
Rudolfus dux
Erzbischof Burchard I. von Lyon
Adelheid (oo Kaiser OTTO I.)
Wie sein Vater scheint Rudolf II. zunächst eine Reichserweiterung im NO erstrebt zu haben, erlitt aber 919 bei Winterthur eine Niederlage gegen Herzog Burchard I. von Schwaben; Zürich und Umgebung gingen ihm dabei verloren. Frieden suchend, heiratete er Ende 921/Anfang 922 Burchards Tochter Berta , folgte noch im Januar 922 einer Einladung Großer aus Italien, wo seine Schwester mit Graf Bonifaz von Modena/Bologna verheiratet war, gegen Kaiser BERENGAR I. und besiegte diesen, nachdem er seit Februar 922 im westlichen Oberitalien als König anerkannt war, im blutigen Treffen von Fiorenzuola (bei Piacenza). Nach BERENGARS Ermordung (7. April 924) war er König im gesamten Regnum Italiae. Gegen eine italienische Adelsopposition rief er seinen Schwiegervater Burchard zu Hilfe, der jedoch am 29. April 926 vor Novara den Tod fand, während der von der Opposition eingeladene Markgraf Hugo von der Provence sein italienisches Königtumn aufzubauen begann. Rudolf II. zog sich aus Italien zurück und lieferte auch im November 926 in Worms die ihm 921 von italienischen Großen als Herrschaftssymbol übergebene Heilige Lanze persönlich an König HEINRICH I. aus. Er erneuerte dabei offenbar ein älteres Lehnsverhältnis Hoch-Burgunds gegenüber dem Ostfränkischen Reich ARNULFS 'von Kärnten' und erhielt dafür südschwäbische Gebiete. Die damit angebahnten guten Beziehungen zu den OTTONEN führten Ende 929 zur Ehe von Rudolfs Bruder Ludwig mit der Schwester von OTTOS I. Gemahlin Edgith. Durch den Tod Kaiser LUDWIGS DES BLINDEN, dessen Söhne als illegitim und daher nicht nachfolgeberechtigt galten, erhielt Rudolf II. (über seine Mutter, Halbschwester LUDWIGS) Erbansprüche auf Nieder-Burgund, die aber durch König Rudolf von W-Franken/Frankreich mittels Inbesitznahme des Lyonnais (Lyon) und Viennois (Vienne) weitgehend blockiert wurden. Indem Rudolf II. einer neuen Einladung nach Italien nicht folgte (931/32) und dafür König Hugos Verzicht auf Ansprüche in Nieder-Burgund erhielt, verbesserte er seine Position, doch erst beim Dreikönigstreffen mit HEINRICH I. und Rudolf an der Chiers 935 scheint der Weg zum Erbantritt grundsätzlich geebnet worden zu sein. Erlebt hat Rudolf II. ihn nicht mehr. Sein Sohn Konrad erreichte ihn mit Unterstützung OTTOS I. ab 942.
Quellen:
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MGH DD Rudolfinger [mit Einl. von Th. Schieffer], 1977 - Fonti 37, 1910.
Literatur:
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Burgund, IV [bes. Poupardin, Fournal, Büttner, Mayer, HEG I, Boehm] - R. Pokorny, Eine bfl. Promissio aus Belley und die Datierung des Vereinigungsvertrages von Hoch- und Niederburgund (933?), DA 43, 1987, 45ff. - E. Hlawitschka, Die verwandtschaftl. Verbindungen zw. dem hochburg. und dem niederburg. Kg.shaus (Ders., Stirps regia, 1988), 269ff. - Ders., Die Kg.sherrschaft der burg. Rudolfinger, ebd. 299ff.
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Althoff Gerd: Seite 368
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„Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferun“
K 25
Me: 11.7. Rodulfus rex + 937 Rudolf II., König von Burgund
(Es.) Rudolf war der Vater der 2. Gemahlin OTTOS DES GROSSEN, Adelheid , und ist aus diesem Grund ins ottonische Gedenken aufgenommen worden. Adelheid sorgte nach ihrer Heirat dafür, dass für ihre Verwandten das Totengedenken geleistet wurde; s. dazu ausführlich oben S. 163f.
Zu seinen sonstigen Kontakten zu HEINRICH I. und zu den Eingriffen OTTOS DES GROSSEN in Burgund, der nach dem Tode Rudolfs dessen Sohn Konrad (K 38) unter sein Rektorat stellte; vgl. Pourpardin, Le royaume de Bourgogne, S. 29ff; Hlawitschka, Die verwandtschaftlichen Verbindungen zwischen dem hochburgundischen und niederburgundischen Königshaus, S.28-57; Die Urkunden der burgundischen Rudolfinger, Historisch-diplomatische Einleitung, S. 8ff.
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Diener, Ernst: Seite 75
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"Könige von Burgund aus dem Hause der Welfen"
in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte I. Band: Hoher Adel Zürich 1900-1908
3. Rudolf II., König von Hoch-Burgund 912-937, von Italien 920-926, auch von Nieder-Burgund seit 933
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Heiratet 922 (921? vgl. Trog, p. 37) Berta von Alamannien , vgl. Annales Sangall. maiores SS I 78 und St. Galler Mitteil. 19, 282 mit Note 201; ferner Liudprandi Antapodosis SS III 299: Rodulfus rex superbissimus Burgundionibus imperabat. Cui in augmentum potentiae hoc accesit, ut potentissimi Suevorum ducis Bruchardi (sic) filiam, nomine Bertam, sibi coniugio copularet. - Rudolf + 937 VII. 11. und wurde zu St. Maurice bestattet, vgl. Contin. Reginonis SS I 617; Annal. Flaviniac. et Laus. SS III 152; Flodoardi Annal. SS III 384; Herm. Contract. SS V 113: Agauni apud sanctum Mauricium sepultus est; Ekkehardi chronic. univers. SS VI 189; Sigeberti chronica SS VI 347 (zu 936); Auctarium Garstense SS IX 566; Modern. regum Francor. Actus SS IX 381, 382 (zu 936); Ann. necrol. Fuldens. SS 13, 195 (zwischen 937 V 31. und X. 30); Annal. Laus. SS 24, 780: 937 hobiit Rodulfus rex, filius Ruodolfi regis . Den 11. Juli als Todestag überliefern das Necrol. Merseburg., (Zeitschr. f. Archivkunde I 117) und Anniv. praepos. Turic. (Necrol. I 550), während das Reichenauer Necrologium den 13. Juli angibt (Necrol. I 277).
Noch im Dezember 937 in 2. Ehe mit Hugo von Italien vermählt, wurde Berta 947 IV. 10. zum zweitenmal Witwe (Köpke und Dümmler, Otto der Große p. 110f., p. 141). 962 IV. 1. stiftet Berta das Kloster Payerne, consentientibus filiis meis, Conrado gloriosissimo rege nec non et Rodolpho duce ... pro anima domini mei beati Rodulphi regis et pro anima filii mei Burchardi episcopi ...... et Othonis gloriosissimi regis, nec non pro anima filiae meae reginae Adheleidae et filiorum meorum Conradi serenissimi regis et Rodolphi ducis (Orig. Guelf. II. Probat. p. 124 ff.; Gallia christ. XV Instrum. col. 130 ff.). Sie starb an einem 2. Januar (Jahrzeitbuch der Kirche zu Schwarzenbach, Ktn. Luzern, im Geschichtsfreund III 195: Berchte regine Burgundie ) und wurde zu Payerne beigesetzt (Odilonis epitaph. Adalheidae SS IV 641), wo Bartholomäus v. Spielberg, Propst zu Solothurn, 1519 das Grab im Chor gesehen und die Grabschrift kopiert hat (Th. Probst im Anz. f. Schw. Gesch. I 306 ff.). Über zwei apokryphe Siegel Bertas s. Anz. f. Schw. Gesch. u. Altkde. 1858 p. 49 ff. und Tafel V 1, 2.
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Rappmann Roland/Zettler Alfons: Seite 434
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"Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft und ihr Totengedenken im frühen Mittelalter"
RUDOLF II. VON BURGUND
Necr. B 13.7. "Ruodolfus rex", König von Burgund 911/12-937, + 11./13.7.937
Literatur:
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Trog, Rudolf I.; Poupardin, le royaume de Bourgogne Seite 29-65, Seite 371 ff.; Grütter, Rudolf II. von Hochburgund; Büttner, Heinrichs I. Südwest- und Westpolitik Seite 49ff.; Biographisches Wörterbuch 2 Spalte 2391 f.; Kahl, Die Angliederung Burgunds, bes. Seite 18f.; Die Urkunden der burgundischen Rudolfinger Seite 3-8; Die Klosatergemeinschaft von Fulda 2,1 Seite 317 K 37; Boehm, Geschichte Burgunds, besonders Seite 109 fff.; Althoff, Adels- und Königsfamilien Seite 493f. und K 25. Zum Todestag: Poupardin, ebd. Seite 65 Anmerkung 2; Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte 1 Seite 76f.; Köpke-Dümmler, Otto der Große Seite 110 Anmerkung 3.
Rudolf war der Sohn König Rudolfs I. von Hoch-Burgund . Er heiratete um 921/22 Berta , die Tochter des schwäbischen Herzogs Burkhard II. und dessen Gemahlin Reginlind; zur Datierung der Hochzeit vgl. Schmid, Zur amicitia Seite 140 Anmerkung 83.
Zu Rudolfs Verhältnis zu HEINRICH I., Schwbaen und dessen Herzögen sowie zur Übergabe der hl. Lanze siehe neben der oben erwähnten Literatur auch Zotz, Breisgau Seite 92 Anmerkung 178 sowie neuerdings Schmid, Zur amicitia, besonders Seite 139f. und Ders., Die Urkunde Seite 7f.
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In der Schlacht bei Winterthur 919 wurde Rudolf II. von Burchard II. von Schwaben besiegt und mußte ihm Thur- und Zürichgau abtreten. In der Folgezeit unterstützte ihn dieser als sein Schwiegervater in Italien nicht ganz uneigennützig. Durch den Sieg bei Fiorenzuola 922 gegen BERENGAR I. von Friaul erwarb er die italienische Krone. Nach der 926 verlorenen Schlacht von Novara, in der der Schwiegervater fiel, wurde Rudolf vom Grafen Hugo von Vienne zum Rückzug und zum Verzicht auf Italien gezwungen. Er wurde von HEINRICH I. als König in Hoch-Burgund anerkannt und bekam Aargau und das Bistum Basel mit Stadt dazu, was Schwaben schwächte. Eventuell trat ihm Hugo von Italien Nieder-Burgund ab, um sich ganz auf Italien und den Erwerb der Kaiserkrone konzentrieren zu können; eine echte Vereinigung beider Burgunds war nicht erkennbar. 935 traf er mit dem deutschen König HEINRICH I. und Rudolf von Frankreich zusammen, wobei er auf Lothringen verzichtete und HEINRICH I. die einst angeblich Konstantin gehörige Heilige Lanze als Symbol der Herrschaft über Italien überließ.
Büttner Helmut:
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"Geschichte des Elsaß I" 1991
Vom Jahre 912/13 ab hatte der burgundische König Rudolf II. unabhängig nach O und NO seine Macht auszudehnen sich bemüht unter geschickter Ausnutzung der unsicheren Verhältnisse im Gebiet des schwäbischen Herzogtums. Bis Zürich war Rudolf II. schon vorgedrungen. Als 917 Burchard das Herzogtum Schwaben errichtet hatte, mußte er sich bald gegen den vordringenden König von Burgund wenden; 919, in der Schlacht bei Winterthur, setzte er dem Vorstoß Rudolfs II. ein Ende. Rudolf II. verstand es aber, den bisherigen Gegner sofort als Freund und Bundesgenossen umzuwandeln; er heiratete im Jahre 922 Berta , die Tochter Herzog Burchards. Zwischen beiden Männern bestand für den Rest ihres Lebens ein enges Einvernehmen, beide stützten sich gegenseitig in ihrer Politik. Mit dem burgundischen König Rudolf II. war HEINRICH I. wohl im Jahr 926 zu einem guten Verhältnis gekommen. Rudolf II. übergab ihm damals oder schon 922 die heilige Lanze. HEINRICHS Sohn OTTO setzte die guten Beziehungen seines Vaters fort, denn Rudolf II. sandte noch zur Gründung der neuen Stiftung in Magdeburg aus St. Maurice die Reliquien des heiligen Innocentius.
Eickhoff Ekkehard: Seite 408
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"Theophanu und der König"
Adelheid war eine WELFIN, die Tochter König Rudolfs II. von Hoch-Burgund. Ihre Mutter, die Königin Berta , war die Tochter des Herzogs Burchard II. von Schwaben. Adelheid muß in ihrer Kindheit am burgundischen Königshof Genf, Lausanne und die Städte des Alpenraumes um den Genfer See kennengelernt haben; sie hat die Landschaften um den See später immer wieder besucht. - Ihr Vater, König Rudolf, war seit langem in die wechselvollen Machtkämpfe in Italien verstrickt. Dieser Angriff nach Süden war für Adelheid schicksalhaft. Lange vor ihrer Geburt war König Rudolf von einer lombardischen Adelsgruppe ins Land gerufen und zum König gewählt worden. Aber schon wenig später wurde er von dem Markgrafen Hugo von der Provence aus Italien verdrängt. Dieser KAROLINGER wurde 926 in Pavia zum König erhoben, und König Rudolf unternahm keinen Versuch mehr, in den Süden zurückzukehren.
Schneidmüller Bernd: Seite 81-89,104
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"Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung."
Rudolf I.  starb vermutlich am 25. Oktober 912. Die neuere Personenforschung hat ihm eine ansehnliche Familie zugewiesen. Unklar sind Name und Herkunft seiner Gattin, angeblich eine Dame namens Willa , vielleicht eine Tochter König Bosos von der Provence? Mehr wissen wir über zwei Söhne (Rudolf, Ludwig ) und zwei Töchter, Judith und Waldrada . Da der erste welfische König neben seinem Nachfolger Rudolf II. offensichtlich noch einen weiteren Sohn Ludwig hinterließ, ist für den Wandel der königlichen Thronfolge im 10. Jahrhundert von besonderer Bedeutung. Erstmals in der Geschichte des frühen Mittelalters wurden das Königamt entgegen bewährtem fränkischen Brauch - nicht unter den beiden regierungsfähigen Söhnen geteilt. 912 etablierte sich in Burgund das Nachfolgerecht des Erstgeborenen und die Einheit des jungen Königreichs.
Daß Rudolf II. 912 seinem gleichnamigen Vater - nach unserem Kenntnisstand unangefochten - im Königtum folgte, gehört gewiß zu den größten Leistungen des ersten welfischen Königs.
Die ein Vierteljahrhundert währende Herrschaft Rudolfs II. (912-937) markiert freilich nicht allein die Verstetigung des welfischen Königtums in Hoch-Burgund. Vielmehr schuf Rudolf die Voraussetzung für ein gesamtburgundisches Reich (Arelat) vom Jura über die Westalpen und das Rhonetal bis in die Provence. Er lernte aber auch die Möglichkeiten und Grenzen dynamischer Expansion und wechselnder politischer Schwerpunkte kennen, welche die spätkarolingische Welt prägte. Anfangs schienen die Handlungsspielräume nach Süden (Nieder-Burgund, Provence); Südosten (Italien) und Nordosten (Alemannien) offen. Doch bals erfuhren Rudolf II. und sein Sohn Konrad (937-993) in der fortschreitenden Formulierung des west- und ostfränkischen Reiches die Grenzen ihrer Entfaltung. Anscheinend wußte Rudolf die Auseinandersetzungen um das ostfränkische Königtum noch für sich zu nutzen. Mit dem fränkischen KONRADINER KONRAD I (911-918) und dem sächsischen LIUDOLFINGER HEINRICH I. (918-936) waren dort Exponenten genau jener karolingerzeitlichen Aristokratie aufgestiegen, der auch die WELFEN entstammten. Weil KONRAD und HEINRICH ihre Anerkennung im ostfränkischen Reich erst mühsam erkämpfen mußten, nutzte Rudolf einen Wechsel im schwäbischen Herzogtum 917 aus, um seine Herrschaft bis in den Thurgau auszudehnen. Doch 919 unterlag er dem neuen Herzog Burchard I. in der Schlacht bei Winterthur. Der Friede wurde in einer bündnisstiftenden Ehe zwischen Burchards Tochter Berta und König Rudolf II. beschlossen (wohl 922).
Erfolgreicher als das schwäbische Abenteuer verlief Rudolfs Vorstoß nach Oberitalien und dei Übernahme der italienischen Königsherrschaft. Formen und Motive ergaben sich aus den karolingerzeitlichen Erfahrungen einer über die noch flüchtigen Reichsgrenzen hinweg agierenden Aristokratie. Eine in Opposition zum Kaiser BERENGAR I. stehende Adelsgruppe begab sich Ende 921 zu Rudolf II. und bot ihm die italienische Königskrone an. Der WELFEgriff rasch zu und amtierte schon im Februar 922 in Pavia als König. Seine italienischen Königsurkunden, in reicherer Zahl als burgundische Stücke überliefert, belegen die Durchsetzung in Oberitalien bis 924. Viel bunter als die formalisierten Diplome erzählt Bischof Liudprand von Cremona (+ 970/72) in seiner engagiert-persönlichen Geschichtsschreibung von politischen Ränken, Verrat, Sex und Mord als Mittel zur Macht in jener Zeit. Ihm ist auch die lange Schilderung von Rudolfs Königsweg nach Italien und ins Bett der Markgräfin Irmingard von Ivrea zu verdanken, nüchtern im Anfang und blumig am Ende.
Mit Kaiser BERENGAR I. mußte Rudolf zwangsläufig die Entscheidung suchen: "Er wurde von allen bereitwillig aufgenommen, ließ BERENGAR vom ganzen Reich nichts außer Verona übrig und regierte das ganze Reich kräftig drei Jahre lang. In diesen drei Jahren schien König Rudolf also den einen gut, den anderen eine Last. Darum wollte die eine Hälfte des Volkes Rudolf, die andere BERENGAR. Also rüsteten sie zu einem heftigen Bürgerkrieg. Weil Wido, der Bischof von Piacenza; Anhänger BERENGARS war, stellten sie sich 12 Meilen von Piacenza entfernt bei Fiorenzuola zur Schlacht auf. Liudprand konnte jetzt nur noch das furchtbare Gemetzel unter Verwandten und Brüdern am 17. Juli 923 beklagen, das hilfreich-rücksichtslose Eingreifen von Rudolfs Schwager Bonifaz und schließlich die Niederlage BERENGARS schildern: "Damals wurden so viele getötet, daß bis heute noch eine vorübergehende Knappheit an Rittern besteht." BERENGAR flüchtete nach verona. Für einige Zeit schienen sich Rudolf und BERENGAR gar die Herrschaft zu teilen, bis der Kaiser 924 von seinen Gefolgsleuten ermordet wurde.
Damit hatte sich der WELFE noch lange nicht behauptet. Wieder war es eine italienische Adelsgruppe um den Mailänder Erzbischof, die 926 einen neuen Aristokraten, Hugo von Arles, als König ins Land riefen. Als treibende Kraft nannte Liudprand die schöne Markgräfin Irmingard von Ivrea, welche die Fleischeslust schwacher Männer im Kampf um die italienische Krone geschickt zu nutzen verstünde. Anstelle des blinden Kaisers LUDWIG III. (+ 928), faktisch Inhaber der Herrschaft im niederburgundischen Reich, war Hugo längst zum eigentlichen Rivalen Rudolfs erwachsen. Um seinem Ausgriff nach Italien zu begegnen, rief der WELFE den Schwiegervater, Burchard I. von Schwaben, zum italienischen Feldzug auf. Über Mailand kam der Herzog nach Novara und wurde dort im April 926 erschlagen. Dieses einschneidenden Ereignis beendete nicht allein die eigenständige schwäbische Italienpolitik, sondern nötigte Rudolf zum raschen Rückzug nach Burgund, das im Sommer 926 von den heidnischen Ungarn heimgesucht wurde. Der italienischen Königsherrschaft Hugos von Arles stand nichts mehr im Weg; im Juli 926 wurde er in Pavia gekrönt.
Zweimal, 919 in Schwaben und 926 in Oberitalien, war Rudolf in seine Schranken verwiesen worden. Im November 926 nahm der König am Hoftag des ostfränkischen Herrschers HEINRICH I. in Worms teil. Hier wurde das schwäbische Herzogtum von Rudolfs Schwiegervater an den Franken Hermann ausgegeben. Bei diesem Herrschertreffen vollzog sich offensichtlich ein bedeutsamer politischer Interessenausgleich zwischen dem LIUDOLFINGER und dem WELFEN, der auf die nächsten Jahrzehnte wirkte. Bekräftigt wurde das Freundschaftsbündnis neun Jahre später bei einem erneuten Herrschertreffen, nun unter Einbeziehung König Rudolfs von W-Franken.
Rudolf II. lieferte nämlich - eher 926 als 935 - seinem ostfränkischen Kollegen die heilige Lanze aus. Als heruasragende und siegverheißende Reliquie mit dem Nagel vom Kreuz Christi war sie, später als Mauritius-Lanze umgedeutet, eine der wichtigsten Herrschaftszeichen des Mittelalters. Bis heute hat sich eine heilige Lanze unter den Insignien des Alten Reichs in der Schatzkammer der Wiener Hofburg erhalten. Allerdings paßt die Schilderung der von Rudolf II. übergebenen Lanze nicht mit dem in Wien verwahrten Stück zusammen.
Nach dem Bericht Liudprands besiegelte die Lanzenübergabe jedoch nur ein Freundschaftsbündnis zwischen Rudolf II. und HEINRICH I., in dem der LIUDOLFINGER für die begehrte Reliquie die welfischen Eroberungen in Schwaben zwischen Aare, Jura und Reuß bis nach Basel anerkannte. Falls die Lanze überhaupt 926 und nicht beim Grenztreffen der drei nordalpinen Könige 935 an der Chiers übergeben wurde, könnte man in Rudolfs Reise nach Worms bestenfalls ein Entgegenkommen in der Gleichrangigkeit sehen.
Räumliche, politische und personelle Nähe zum ostfränkischen Königtum prägte die Zukunft des burgundischen Reichs. Zum Freundschafts- trat offenbar schon bald ein Ehebündnis. 929 hatte König HEINRICH I. für seinen Sohn OTTO I. um eine englische Prinzessin geworben. König Aethelstan schickte zwei Schwestern zur Auswahl auf den Kontinent, Eaditha/Edgith und Adiva/Adgiva . Während OTTO Edgith auswählte, scheint ihre jüngere Schwester Adgiva damals mit Ludwig , dem Bruder König Rudolfs II. von Burgund, vermählt worden zu sein. Der Verschwägerung von WELFEN und LIUDOLFINGERN 929/30 entsprach das burgundsiche Interesse an OTTOS Thronfolge wie eine Übeersendung von Reliquien des hl. Innocenz durch Rudolf II. an König OTTO I. zur Ausstattung des frisch gegründeten Magdeburger Moritz-Klosters 937, Keimzelle des späteren Erzbistums.
Aggressiver vermochte der welfische König nach Süden vorzudringen. Beim Tod Kaiser LUDWIGS DES BLINDEN 928 nutzte er vielleicht verwandtschaftlich begründete Erbansprüche auf Nieder-Burgund und schuf die Voraussetzungen für ein umfassendes gesamtburgundsiches Königreich, das erst in der nächsten generation deutlicher entgegentritt.
Während LUDWIG DES BLINDEN illegitimer Sohn Karl Konstantin 928 auf seine Grafschaft Vienne beschränkt blieb, erhielt sich znächst die faktische Regentschaft Hugos von Arlesim niederburgundischen Reich. Seit 926 amtierte er als italienischer König. Als Rudolf II. von einer italienischen Adelsopposition gegen Hugo 932 erneut zur Übernahme des Königtums eingeladen wurde, sicherte man die gegenseitigen Herrschaftssphären zwischen Hugo und dem WELFEN vertraglich ab: "Damals schickten die Italiener Boten nach Burgund, damit Rudolf käme. Als König Hugo das erfuhr, sandte er ebenfalls gesandte an ihn und übergab Rudolf alls Land, das er in Gallien vor Antritt des Königtums innehatte, und erhielt von ihm die eidliche Versicherung, niemals mehr nach Italien zu kommen." Welches Land Hugogenau an den WELFEN abtrat, wissen wir nicht. Der Weg zur Vereinigung Hioch- und Nieder-Burgunds und zur Begründung des gesamtburgundischen Königreichs von Basel bis zur Mittelmeerküste war noch lang. Doch Rudolf II. hatte in beständigen, nicht immer glücklichen Expansionsversuchen die burgundische Reichsbildung aus spätkarolingischer Zeit zu einem ersten Abschluß gebracht.
Wie bei jedem Herrscherwechsel mußte sich die Festigkeit von Reich und Dynastie bewähren, als Rudolf am 12. oder 13. Juli 937 starb und in St-Maurice/Agaune beigesetzt wurde.

922
oo 1. Bertha von Schwaben, Tochter des Herzogs Burchard II.
um 907-2.1.966
12.12.937
2. oo 7. Hugo König von Italien
um 880-10.4.948

Kinder:
Adelheid
ca 932-16./17.12.999
1. oo Lothar König von Italien
926/28-22.11.950
951
2. oo 2. OTTO I. König des Deutschen Reiches
23.11.912-7.5.973
Konrad der Friedfertige
um 923-19.10.993
Rudolf Graf im Elsaß nach 955
937/38-26.1. um 973
Heinrich I. Bischof von Lausanne (985-1019)
-
Hugo Bischof von Genf (990-1025)
-
Illegitim
Burchard I. Bischof von Lyon (949-963)
-26.6.963

Literatur:
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Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 155,158,163,368 K 25 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 51,52,65,88 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 34,37,40,42,50,56-58,67 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 65 - Diener, Ernst: Könige von Burgund aus dem Hause der Welfen. in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte I. Band: Hoher Adel Zürich 1900-1908 Seite 73-82 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I, Seite 184, 186,207/Band III Seite 485 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen Reiches, Gustav Lübbe Verlag Bergisch Gladbach 1994 Seite 315-512 – Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 Seite 43 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 20,377,408,411 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 88-90,102-104 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 23,35,71,80,82,84,174,271 - Hlawitschka, Eduard: Die Königsherrschaft der burgundischen Rudolfinger. Zum Erscheinen eines neuen MGH-Diplomata-Bandes. In: Historisches Jahrbuch der Görresgesellschaft 100 1980 Seite 444-456 - Hlawitschka, Eduard: Die verwandtschaftlichen Verbindungen zwischen dem hochburgundischen und dem niederburgundischen Königshaus. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte Burgunds in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts, in: Schlögl, Waldemar und Peter Herde: Grundwissenschaften und Geschichte, Festschrift für Peter Acht; Kallmünz 1976 (Münchener historische Studien: Abteilung geschichtliche Hilfswissenschaften Band 15) Seite 28-57 - Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 64,74,82-85,87-90,92,103,130,143,156,184,186,191,200,243,248,250,258,260,273,278,289,291,300 -
Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 82, 189,216 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 47,65,67,91 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 18,72,76,79,95-103, 125,137 - Rappmann Roland/Zettler Alfons: Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft und ihr Totengedenken im frühen Mittelalter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998, Seite 434 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 265-268,280,282,301 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 195,206,209 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 367 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 79,81-89,104 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 29,33-36 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 114-117,119,125,130,172 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 117,146,165,170,187,342 - Schwager, Helmut: Graf Heribert II. von Soissons. Verlag Michael Lassleben Kallmünz/Opf. 1994 Seite130,150,156/57,204,252,283, 288,378,385,394 -

Profession : Roi de Bourgogne & d'Arles de 912 à 937.

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Verwantschap Rudolf II van opper- Bourgondië Kg van Bourgondie

Bronnen

  1. Bienvenue sur les pages persos des Freenautes, AUREJAC.GED, http://arnaud.aurejac.free.fr / n/a
  2. bright.ged, Brower, Maitland Dirk
  3. http://vandermerwede.net/
    http://vandermerwede.net/
    / n/a
  4. jean-pierre_masson

Over de familienaam Bourgondië


Wilt u bij het overnemen van gegevens uit deze stamboom alstublieft een verwijzing naar de herkomst opnemen:
Richard Remmé, "Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands", database, Genealogie Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-richard-remme/I42775.php : benaderd 10 mei 2024), "Rudolf II van opper- Bourgondië Kg van Bourgondie (± 888-937)".