Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands » Siegfried I (graaf van Luxemburg) vom Moselgau Graaf van Luxemburg (963-998) (922-997)

Persoonlijke gegevens Siegfried I (graaf van Luxemburg) vom Moselgau Graaf van Luxemburg (963-998) 

Bronnen 1, 2, 3

Gezin van Siegfried I (graaf van Luxemburg) vom Moselgau Graaf van Luxemburg (963-998)

Hij is getrouwd met Hedwig von Nordgau.

Zij zijn getrouwd rond 950.


Kind(eren):

  1. Giselbert de Longwy  ± 957-1004
  2. Eva van Luxemburg  ± 955-± 1029 
  3. Luitgard van Luxemburg  ± 955-> 1005 


Notities over Siegfried I (graaf van Luxemburg) vom Moselgau Graaf van Luxemburg (963-998)

Graaf van Luxemburg (963-998). Hij was de stamvader van het huis Luxemburg.

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Mittelalter DE.dir I. Graf von Luxemburg (963-997)
-------------- Graf im Moselgau
915/17-26.10.997
(* 916/19 Hoensch)
(+ 28.10. 997 Renn)
Begraben: Abtei St. Maximin in Trier
Jüngster Sohn des Pfalzgrafen Wigerich von Lothringen und der Kunigunde , Enkelin von König Ludwig dem Stammler
Nach Rene Klein Sohn des Herzogs Giselbert von Lothringen und der Kunigunde, Enkelin von König Ludwig der Stammler
Brandenburg Erich: Tafel 5 Seite 10
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
VII. 50 b. Siegfried, Graf von Luxemburg 963
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* ca. 922, + 998 15. VIII.
Gemahlin: vor 964 (wohl ca. 950) Hedwig, angeblich Tochter des Grafen Eberhard im Nordgau
+ nach 993
Anmerkungen: Seite 123
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VII. 50 Siegfried
Vgl. VI 26.
Er war wohl Graf im Moselgau, siehe Witte, Lothr. Jb. 5, 46; ertauschte 963 Luxemburg von der Abtei St. Maximin in Trier, Mrh. U. B. 1, n. 211, Vogt von Echternach 974 15. III., von St. Maximin 981, ib. n. 252, + ib. n. 236.
Todestag: Köller, Saarbr. S. 14; Schrötter, Luxemburg 39.
Gemahlin: Hedwig 964, Mittelrh. U. 1 n. 220; zuletzt 993, ib. n. 268, + an einem 13. XII., Fontes 4, 458. Daß sie eine Tochter des Nordgaugrafen Eberhard gewesen sei, vermutet Vanderkindere 2, 408, ohne Gründe anzugeben. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß Judith eine Schwester Siegfrieds war, die Mittelrh. U. 1, n. 308 III als amita des Erzbischofs Adalbero von Trier erscheint. Sie soll nach 1037 gestorben sein und mit Graf Adalbert von Elsaß vermählt gewesen sein, was aber chronologisch ganz unmöglich ist. Die Urkunde n. 308 III und 309 sind gefälscht, siehe Witte, Lothr. Jb. 5,2, 47f.
Korrektur (Werner):
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Sämtliche Geschwister Siegfrieds sind durch ihre Mutter Kunigunde als sichere Nachkommen anzusehen, während Brandenburg sie nur zum Teil unter die sicheren Nachkommen einreiht (siehe Tafel 33 VII 57-62).
Ergänzung (Werner):
a) Adalbero (siehe Tafel 33 VII 57a), * v. 910, + 962 IV. 26., 929 Bischof von Metz [VII a 63]
b) Gozelo (siehe Tafel 33 VII 58a), *c. 910, + 942 X. 19., Graf (Bidgau), Gemahlin: Uda, + (n. 963) IV. [VIIa 64]
c) Friedrich I. (siehe Tafel 33 VII 59), * c. 912, + 978 I.18., Graf von Bar, 959 Herzog von Ober-Lothringen, Gemahlin: 955 Beatrix, Tochter Hugos "des Großen", dux Francorum [s. VII 9], + (n. 978) IX.23. [s. XIII 10] [VIIa 66]
d) Giselbert (siehe Tafel 33 VII 60), * c. 915, + 963 IV.17., 965 Graf (Ardennengau); Gemahlin: Hedwig, + n. 965. [VIIa 66]
e) Liutgard (siehe Tafel 33 VII 62), * c. 915, + n. 960 IV.8.,
Gemahl: a) Adalbert, + v. 960 IV.8.
b) v. 960 IV.8. Eberhard. [VII 67]
f) Siegfried = VII 50. [VII 68]. (Er ist sicher identisch mit "Siegbert", VII 61).

Werner Karl Ferdinand: Band IV Seite 471
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"Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"
VII. 68.
Den Grafen Siegfried "von Luxemburg" bringt Brandenburg VII, 50 als einziges Kind der Kunigund richtig unter den gesicherten Nachkommen KARLS DES GROSSEN, die übrigen Geschwister, wie bemerkt, nur im 2. Teil, zu den wahrscheinlichen Nachkommen. Brandenburg hielt Siegfried im Gegensatz zu den anderen Kindern der Kunigund für einen Sohn Richwins, also des 2. Gemahls der Kunigund, übersah aber bei der Einordnung zur gesicherten und nur wahrscheinlichen Deszendenz, daß die Abkunft von KARL DEM GROSSEN ja nicht durch Richwin, sondern durch die gemeinsame Mutter, eben Kunigund, vermittelt wird. Davon abgesehen ist auch Siegfried, wie Renn 12 ff. darlegt, ein Kind aus Kunigunds 1. Ehe mit Graf Widericus/Wigerich. Darauf deutet schon der Name von Siegfrieds Sohn Friedrich, identisch mit dem Namen eines Bruders von Wigerich (Renn 17). - Der von Brandenburg VII, 61 (Seite 66) unter den Kindern Kunigunds 1. Ehe aufgeführte "Siegbert, * ca. 915, + nach 943" ist, wie Renn erkennen läßt, zu streichen. Der einzige Beleg für diese Person in einer Urkundenkopie ist offenkundig eine Verschreibung für Siegfried, den hier zu behandelnden Grafen. Vgl. zu ihm und seiner Familie Renn 57ff., zu seiner Frau Hadwig ebd. 64f. - Im einzelnen sind folgende Berichtigungen und Ergänzungen zu den Angaben von Brandenburg zu machen: Siegfried ist c 950 als (Laien-)Abt von Echternach, dann als Vogt dieses Klosters nachweisbar; er ist Graf, wohl in mehreren Grafschaften, nachweisbar 982 im Moselgau. 963 IV 17erwirbt er die Lützelburg (später "Luxemburg"), die dem Haus später den Namen geben wird. Es leuchtet ein, daß man Siegfried nicht "Graf von Luxemburg" nennen sollte, wie es bei Brandenburg geschieht. Siegfrieds Todestag ist nicht VIII 15 (so Brandenburg), sondern X 28 (Renn 65). Das Datum VIII 15 ist wahrscheinlich der Todestag von Siegfrieds gleichnamigen Sohn (siehe VIII, 69), der nach 985, aber vor dem Vater starb, und dessen Existenz Brandenburg zu Unrecht anzweifelte. Im D 261 OTTOS III. von 997 X 26 wird Siegfried (der Ältere) zuletzt in Tätigkeit, nämlich als Inhaber seiner Grafschaft, genannt. (Brandenburg gibt als Todesjahr 998). Renn 65 liefert zu dem von Brandenburg schon gegebenen Terminus post quem des Todes der Hadwig, 993, den Todestag XII 13: In den bairischen Nekrologien, die die Familie der Kaiserin Kunigund, der Tochter Hadwigs, verzeichnen, erscheint zu diesem Tag domina Hedwich comitissa. Der vermutliche Zeitpunkt der Eheschließung Siegfrieds mit Hadwig, bei Brandenburg "vor 964, wohl ca. 950", wird von Renn 58 mit C 955/60 angegeben.
VIII. 68-78
Die zahlreichen Kinder des Grafen Siegfried "von Luxemburg" konnten nach den Angaben von Renn erheblich präziser datiert und in ihrer Reihenfolge gegenüber Brandenburg VIII, 44-53 umgestellt werden. Gegenüber Brandenburg kam hinzu der jüngere Siegfried, dessen Existenz Brandenburg nicht anerkennen wollte. Vgl. jedoch die überzeugenden Ausführungen von Renn. Im einzelnen ist zu bemerken: das Geburtsjahr des Ältesten, Heinrich, ist von c 955 auf c 960 zu setzen, wie sich aus dem vermutlichen Ehedatum der Eltern ergibt (Renn 58). Nach dem erwähnten Siegfried dem Jüngeren (er ist es, der in den Briefen Gerberts Havet nr. 41 und 51 vorkommt) gehört Liutgard zu den ältesten Geschwistern. Vgl. zu ihr oben VIII, 52 (Ehe und Geburtsdatum) und Uhlirz 456 sowie Renn 103, der den Todestag berichtigt: V 13, nicht V 14 (Brandenburg) - Zu Friedrich und seinen Nachkommen siehe Renn 44ff. sowie die Tafel dort 45. - Die Tochter unbekannten Namens, Gattin des Grafen Thietmar (wohl von Volksfeld), starb an einem III 29, wie wir bei Renn 104 erfahren. Wir wissen von ihrer Tochter Uda. Kaiserin Kunigund hat diese ihre Nichte noch erwachsen gekannt, was auf eine Geburtszeit der Mutter von c 970 schließen läßt (Renn 105). - Zu Giselbert, den Brandenburg "Graf in Waldelevings" nennt, belehrt uns Renn 87, daß er, Graf einer uns unbekannten Grafschaft, Herr im saarländischen Walerfangen (Moselgau) war. Zum Todesjahr 1004 (schon bei Brandenburg) bietet er ebd. den genauen Tag, V 18. - Das genaue Todesdatum (Brandenburg "1046 IV oder V") gibt Renn 103 auch zu Bischof Dietrich von Metz: 1046 V 2. - Zur Kaiserin Kunigund ist zu bemerken, daß ihre Ehe mit HEINRICH II. nicht c 999, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit im Frühsommer des Jahres 1000 stattfand, vgl. Uhlirz 331. - Kunigundes Schwester Eva starb nicht nur nach 1020 II 3, wie Brandenburg angibt, sondern erst nach 1040 (Renn 114); ihr Gemahl, Graf Gerhard, starb 1024/33 (Renn 103f., gegenüber Brandenburg: "nach 1020"). - Der Todestag der Äbtissin Ermentrud in einem unbekannten Jahr, ist V 2 (Renn 105), und nicht V 5 (Brandenburg).

Althoff Gerd: Seite 420
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
G 145a
Me: 27.10. Sifrid com + um 998 Vater der Kaiserin Kunigunde
(Es.) Zum 28. Oktober überliefern die Notae Necrologiae Coufungenses: Sigefridus Kunuz com. pater Chunigundis imperatoricis obiit. Da auch die Mutter und die Gemahlin Siegfrids und ein Sohn des Ehepaares im Merseburger Necrolog begegnen (vgl. G 176 und K 16), ist die Identifizierung wohl gesichert, zumal der zum 26. Oktober ins Lüneburger Necrolog eingetragene Graf gleichen Namens als occius bezeichnet ist (G 145).
Die Kaiserin Kunigunde hat offensichtlich dafür gesorgt, daß bei der Neustiftung des Gedenkens in Merseburg auch ihre Vorfahren berücksichtigt wurden; vgl. dazu ausführlich oben S. 198f.
Allgemein zu Siegfrid siehe Renn, Das erste Luxemburger Grafenhaus, besonders Seite 57ff.; dort auch Seite 64 Hinweise auf den Zeitraum seines Todes; vgl. dazu auch seine Grabinschrift (MGH Poetae lat. 5, Seite 316) und Wampach, Urkunden- und Quellenbuch, Nr. 211.

Thiele Andreas: Tafel 66
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I
Siegfried
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+ 998
Sohn des Pfalzgrafen Wigerich von Lothringen, Graf in den Ardennen
Graf im Moselgau, Stütze seines bischöflichen Bruders Adalbero von Metz, erwarb am 17.4.963 die Burg Luxemburg durch Tausch gegen Liegenschaften in Feulen mit dem Kloster St. Maximilian in Trier, die seitdem als Residenz für seinen großen Streubesitz diente. Er beerbte um 964 seinen Bruder Giselbert im Ardennengau und wurde um 950 Laienabt von Echternach, das er sehr förderte. Er war auch Vogt von St. Maximin in Trier und zu Metz und damit der mächtigste Mann im Moselgauraum. Er war eine treue Stütze der OTTONEN, unterstützte OTTO III. im Thronkrieg, stand mit der Sippe 985 gegen Frankreich wegen Verdun und war auch zeitweise gefangen. Durch die starke Verflechtung seines Besitzes mit dem der Erzbischöfe von Trier, der Bischöfe von Metz, Toul und Verdun und etlicher Klöster hatte er ständig Streit mit diesen. Er war sogar zeitweise deshalb gebannt, weil er den Bischof von Verdun gefangen hielt. Er förderte die Cluniazenser in Gorze, Echternach und St. Maximin, erwarb unter anderem Saarburg als Lehen der Erzbischöfe von Trier und schuf die Grundlagen des luxemburgischen Territorialstaates.
oo Hedwig

Mohr Walter: Band I Seite 59-61
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"Geschichte des Herzogtums Lothringen"
Nach der Übergabe OTTOS III. an seine Mutter auf dem Tag zu Rara am 29. Juni 984 kam es in Lothringen zu einem neuen Aufschwung für die kaiserliche Partei. An ihre Spitze traten Herzog Dietrich von Ober-Lothringen und Graf Gottfried von Verdun. Von weiteren Parteigängern sind bekannt: Siegfried von Luxemburg und die Grafen Bardo und Gozelo, die ihrerseits Neffen des Grafen von Verdun waren. Zunächst widmeten sie sich der Wiedereroberung von Verdun, die wahrscheinlich Ende September 984 gelang. Etwa zur gleichen Zeit war es dem kaiserlichen Hofe durch den Tod Bischof Dietrichs von Metz möglich, die kaiserliche Partei in Lothringen weiter zu stärken. Das erledigte Bistum wurde Adalbero, dem Sohn der Herzogin Beatrix, übertragen, der zuvor schon zum Bischof von Verdun ausersehen worden war, aber durch den Tod OTTOS II. seine dortige Anerkennung noch nicht erhalten hatte. Auch nach Verdun kam als Bischof ein Anhänger der kaiserlichen Partei, ein weiterer Adalbero, Sohn des Grafen Gottfried von Verdun. Um diese Stadt entwickelte sich in einem prinzipiell gearteten Sinne die Auseinandersetzung mit dem westfränkischen König. Er hat zu Ende des Jahres 984 mit den Vorbereitungen zur Rückeroberung begonnen. Auf der Gegenseite hat man sich eifrig zur Verteidigung gerüstet. Der Angriff Lothars war erfolgreich. Bei der Übergabe gerieten die Verteidiger, darunter Herzog Dietrich von Ober-Lothringen, Graf Siegfried von Luxemburg und Graf Gottfried von Verdun in Gefangenschaft. Lothar hat seine Aktion nicht weitergeführt, er ist wieder ins westfränkische Reich zurückgekehrt.
Von westfränkischer Seite scheint man gehofft zu haben, dass die immer noch gefangenen Grafen Gottfried von Verdun und Siegfried von Luxemburg nachgeben würden. Nach den Worten des Gerbert von Aurillac konnten nach dem Tode Lothars alle einst in Gefangenschaft geratenen Lothringer mit Ausnahme des Grafen Gottfried von Verdun entkommen.
Baumgärtner Ingrid: Seite 15
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"Kunigunde - eine Kaiserin an der Jahrtausendwende "
Umstritten sind die genealogischen Zusammenhänge der Frühzeit dieses Hauses, insbesondere um den Vater Kunigundes, sei es nun Siegfried I. oder Siegfried II. Seine Nachkommen bezeichneten sich später (erstmals 1083) nach der Lützelburg als die Grafen von Luxemburg und nutzten ihre mächtige territoriale Basis für eine vorherrschende Stellung in Ober-Lothringen. Kennzeichnend für den raschen Aufstieg von Graf Siegfried im Grenzgebiet zwischen untergehenden karolingischem Westreich und ottonischen Ostreich waren die engen Beziehungen zu den beiden angesehenen Königssippen, den KAROLINGERN und den OTTONEN. Die Rückführung erfolgte zielbewusst über Graf Siegfrieds kognatische Linie, über dessen Mutter Kunigunde und Großmutter Ermentrude (Irmintrud) auf König Ludwig den Stammler sowie die Kaiser KARL DEN KAHLEN, LUDWIG DEN FROMMEN und KARL DEN GROSSEN. Diese karolingische Abstammung verlieh Kunigunde eine außergewöhnliche Aura; sie begründete die Leistung ihrer Dynastie und legitimierte zur Herrschaft.
Twellenkamp Markus: Band I Seite 475,477-479
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"Das Haus der Luxemburger", in: Die Salier und das Reich
Am Palmsonntag des Jahres 963 erwarb ein Graf Siegfried, de nobili genere natus, vom Kloster Maximin bei Trier die auf dem Berggipfel über der Alzette gelegene Lucilinburhuc [1 C. Wampach /Hg.), Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen zeit, Band 1, Luxemburg 1935 (zit.: UQB), Nr. 173, Seite 234; H. Renn, Das erste Luxemburger Grafenhaus (963-1136) (Rheinisches Archiv, Band 39), Bonn 1941, Seite 72-74.]. Graf Siegfried hat sich selbst nie nach dieser Neuerwerbung benannt, was zu dieser Zeit auch sehr ungewöhnlich gewesen wäre. Auch Siegfrieds Nachfahren sind noch lange nicht nach der Lützelburg/Luxemburg benannt worden.
In den um 1100 redigierten 'Gesta Treverorum' wird der Trierer Dompropst Adalbero, Sohn oder Enkel des eingangs genannten Siegfried - die genealogischen Zusammenhänge der Frühzeit des Luxemburger Hauses sind nach wie vor umstritten [8 Hierbei geht es um die Frage, ob der zweifelsohne nachzuweisende gleichnamige Sohn Siegfrieds I. kinderlos vor seinem Vater gestorben oder als Zwischenglied in die luxemburgische Filiationskette einzureihen ist. Wahrscheinlicher ist wohl die erste Möglichkeit, die, fußend auf den Forschungen Renns, Luxemburger (wie Anmerkung 19, Seite 57-61, noch von Mathilde Uhlirz, Die ersten Grafen von Luxemburg, in: DA 12, 1956, Seite 36-51 und K. F. Werner, Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000, in: Karl der Große, Band IV., Das Nachleben, hg. von W. Braunfels und P. E. Schramm, Düsseldorf 1967, Seite 471-472, vertreten wird. J. Schoos, Die Familie der Luxemburger. Geschichte einer Dynastie, in: Balduin von Luxemburg Erzbischof von Trier – Kurfürst des Reiches 1285-1354, Festschrift aus Anlaß des 700. Geburtsjahres hg. von F.-J. Heyen, Mainz 1985, Seite 121, 148-149 (mit Angaben zur älteren Literatur) und Seite 142 (Stammtafel), plädiert dagegen für die zweite Möglichkeit. Eine instruktive Übersicht über den Forschungsstand bietet E. Boshof, Das Erzstift Trier und seine Stellung zu Königtum und Papsttum im ausgehenden 10. Jahrhundert. Der Pontifikat des Theoderich (Studien und Vorarbeiten zu Germania Pontificia 4), Köln/Wien 1972, Seite 41-42; vgl. M. Parisse, Genealogie de la maison d’Ardenne, in: Publ. De la section hist. De l’Institut G.-D. de Luxembiurg 95, 1981, Seite 23-26.] - als Adelbero de Lucelenburch bezeichnet.
Außer der 963 erworbenen Luxemburg können dem Grafen Siegfried noch Rechte und Besitzungen in folgenden Gebieten nachgewiesen werden: im nur schwer eindeutig abgrenzbaren Moselgau [10
Die Formulierung der Urkunde OTTOS II. aus dem Jahre 982 lässt nicht eindeutig erkennen, ob Graf Siegfried eine oder die Grafschaft im Moselgau besessen hat: curtes... in pago Mosalgovve vocato et in comitatu Sigfridi comitissitas (MGH D O II., Nr. 280, S. 326, Z. 23f.). Die Abgrenzung des Moselgaus ist vor allem wegen des nach wie vor ungeklärten Verhältnisses zwischen dem Moselherzogtum und dem späteren Moselgau äußerst problematisch.], im unteren Saargau, im Rizzigau, das heißt in der Region zwischen Diedenhofen und Sierck, im Bidgau und in dem von der Alzette durchflossenen Nidgau. Graf Siegfried verfügte auch über die Vogtei von zwei bedeutenden Reichsklöstern, über Echternach und St. Maximin. Als Vogt von Echternach wurde er zum ersten Mal im Jahre 997 urkundlich erwähnt. Bereits 949/50 trat er die Nachfolge Herzog Hermanns von Schwaben als Laienabt von Echternach an [13 Vgl. Catalogus Abbatum Epternacensium I, MGH SS 23, Seite 33, und MGH SS 13, Seite 739 (UQB, Nr. 161). Vgl. C. Wampach (Hg.), Geschichte der Grundherrschaft Echternach im Frühmittelalter I, 1: Textband, Luxemburg 1992, Seite 217-220, und Renn, Luxemburger (wie Anmerkung 1), Seite 65-68. Zur territorialbildenden Bedeutung der Vogtei besonders im Moselgebiet vgl. Ewig, Civitas (wie Anmerkung 10), Seite 134-136.]. Im Jahr 973 bat Siegfried (oder dessen gleichnamiger Sohn) OTTO I. mit Erfolg um die Vertreibung der Kanoniker aus Echternach und die anschließende Neubesetzung mit Benediktinern. Wann die LUXEMBURGER die Vogtei von St. Maximin erhielten, ist nicht überliefert. Die erste sichere Nennung als Vögte dieser Reichsabtei stammt aus dem Jahr 996. Die Obervogtei in St. Maximin blieb bis zur Übergabe des Klosters an den Erzbischof von Trier 1140/47 im Besitz der Luxemburger Familie, die Echternacher Vogtei wesentlich länger, bis Anfang des 14. Jahrhunderts.
Graf Siegfried, der die später namengebende Burg erwarb, stand in engen familiären Bindungen zu den beiden Königssippen jener Zeit, den KAROLINGERN und den OTTONEN. Von seiner Mutter Kunigunde [17 Renn, Luxemburger (wie Anmerkung 1), Seite 2-10. Eine genealogische Tafel des 11. Jahrhunderts überliefert folgende Ahnenreihe: Ludwig der Stammler - Ermentrude - Kunigunde - Siegfried - Kunigunde (Gemahlin Kaiser HEINRICHS II.); vgl. Renn, Francorum genealogiae, MGH SS 2, Seite 314. Nach der Chronik der Grafen von Flandern stammte Ermentrude aus der 2. Ehe Ludwigs mit Adelheid; vgl. Genealogiae comitum Flandriae, MGH SS 9, Seite 303, Zeile 10f.] her war er ein Urenkel König Ludwigs des Stammlers, der von 877 bis 879 das westfränkische Reich beherrscht hatte. Ludwigs Sohn Karl, später der Einfältige genannt, war der Stammvater der letzten drei karolingischen Könige des westfränkischen Reiches. Siegfried war mithin ein Vetter der Könige Ludwig IV. (936-954) und Lothar (954-986). Der Vater Siegfrieds war mit großer Wahrscheinlichkeit Graf Wigerich, dem entweder ein Unterbezirk des Bidgaus oder sogar der gesamte Bidgau unterstand und der enge Beziehungen zur Trierer Kirche unterhielt [18 Renn, Luxemburger (wie Anmerkung 1) Seite 12-22. Der Vater von Wigerich scheint der im Bliesgau begüterte Odacar gewesen zu sein; vgl. U. Nonn, Die gefälschte Urkunde des Grafen Widerich für das Kloster Hastiere und die Vorfahren der Grafen von Luxemburg, in: Rheinische Vierteljahresblätter 42, 1978, Seite 58-62.]. Wigerich orientierte sich ohne Zweifel nach Westen zu Karl dem Einfältigen, dem Onkel seiner Frau Kunigunde. Als Pfalzgraf repräsentierte er dessen Königtum in Lothringen.
Heinz Renn hat in seinen genealogischen Forschungen dem Grafen Siegfried vier Brüder (beziehungsweise Söhne) zugewiesen [21 Renn, Luxemburger (wie Anmerkung 1), Seite 3-10, 17-18,28-29. Adalbero von Metz wird in einer Urkunde Karls des Einfältigen als dessen nepos und gleichzeitig als einer der Söhne von Wigerich und Kunigunde angesprochen; vgl. UQB, Nr. 144, Seite 166: comes Windricus ... et uxoris eius nomine Cunegundis et unius filiorum ipsorum videlicet nostri nepotis Adelberonis. Adalbero selbst nannte an anderer Stelle Wigerich genitor meus nobilis comes. Da inzwischen auch die Abstammung Siegfrieds von Kunigunde zweifelsfrei feststeht (vgl. Renn, Luxemburger, Seite 2-10), müssen Adalbero und Siegfried Brüder gewesen sein. Die anderen Brüder Siegfrieds werden in einer 943 von Uda, der Gemahlin Gozlins, ausgestellten Urkunde als Brüder ihres verstorbenen Mannes aufgeführt: Friderici, Gisilberti, Sigeberti (wohl Verschreibung für Sigefridi; vgl. Renn, Luxemburger, Seite 7-8), fratrum predicti Gozlini. Bei den genannten Personen handelt es sich um Friedrich, den späteren Herzog von Ober-Lothringen, Giselbert, Graf im Ardennengau und Gozlin, den Vater Gottfrieds des Gefangenen. Das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Siegfried und dem Sohn seines Bruders Gozlin wurde von Gerbert von Reims zutreffend in einem an die Kaiserin Theophanu gerichteten Brief geschildert: Godefridum patruumque eius Sigefridum (Die Briefsammlung des Gerbert von Reims, bearb von F. Weigele, MGH, Die Briefe der deutschen Kaiserzeit, Band 2, Berlin/Zürich/Duiblin 1966, Nr. 52.] Adalbero, von 929 bis 962 Bischof von Metz, trug Mitte des 10. Jahrhunderts der veränderten politischen Lage Rechnung und schloss sich OTTO I. an. In einer Urkunde aus dem Jahr 960 wurde er sogar als compater des Königs bezeichnet [22 MGH D O I., Nr. 210, Seite 289, Zeile 37: compater noster Adalbero. Zu den beiden Bedeutungen von compater und den entsprechenden Belegen, vgl. Mittellateinisches Wörterbuch, Band 2, München 1976, Spalte 1040.]. Ob dieser Begriff hier im engeren Sinn als "Taufpate" oder im weiteren Sinn als "guter Freund" aufzufassen ist, wird aus dieser Stelle nicht deutlich. Siegfrieds Bruder Gozlin war mit einer gewissen Uda verheiratet, die in einer Urkunde OTTOS I. als amita des Königs bezeichnet wurde. Friedrich, der vermutlich im Jahr 959 die südliche Hälfte des damals geteilten Herzogtums Lothringen erhalten hatte, war mit Beatrix, einer Schwester Hugo Capets, verheiratet. Über ihre Mutter Hadwig war Beatrix eine Enkelin HEINRICHS I. Ein weiterer Bruder Siegfrieds, Giselbert, war Graf im Ardennergau. Über die Herkunft von Siegfrieds Frau Hadwig ist zwar schon viel spekuliert worden, eine sichere Festlegung ihrer Identität ist aus Mangel an Quellen aber nicht möglich [27 Auf keinen Fall wird Hadwig eine Enkelin HEINRICHS I. gewesen sein, wie es in der älteren Forschung seit J. Depoin, Sifroi Kunuz, comte de Mosellane, Luxemburg 1904, S. 6, wiederholt behauptet wurde. Wäre Hadwig tatsächlich die Tochter Herzog Giselberts von Lothringen und seiner Frau Gerberga, der Tochter HEINRICHS I., dann hätte Kunigunde, die Tochter Hadwigs und Graf Siegfrieds, eine Verwandtenehe 3. kanonischen Grades geschlossen, was vollkommen auszuschließen ist; vgl. hierzu Renn, Luxemburger (wie Anmerkung 1), Seite 62-64, und E. Hawitschka, Herzog Giselbert von Lothringen und das Kloster Remiremont, in: ZGORh. 108, N.F. 69, 1960, Seite 427-428.].
Renn, Heinz: Seite 57,61,65-67,78
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"Das erste Luxemburger Grafenhaus"
Sigfrid ist als Sohn Wigerichs spätestens 919 geboren, während seine Kinder im allgemeinen erst 100-120 Jahre später aus dem Leben geschieden sind.
Parisot nimmt nun diesen jüngeren Sigfrid als Erben und Stammhalter auf der Luxemburg an und weist ihm die oben angeführten Kinder zu. Nach ihm sind also Adalbero und seine Geschwister nicht die Enkel, sondern die Urenkel Wigerichs. Seine Ansicht hat in der Folge sehr viel Anklang gefunden und wird auch heute noch durchweg vertreten.
Damit fällt auch das Rätselraten um die Familie des älteren Sigfrid weg; ihm und nicht Sigfrid dem Jüngeren sind also Hedwig als Gemahlin und Adalbero und seine Geschwister, darunter Sigfrid, als Kinder zuzuweisen.
Sigfrid ist als hochbetagter Greis von ungefähr 80 Jahren gestorben. Seine letzte Erwähnung bringt eine Urkunde vom 26.10.997. Vielleicht weilt er zwei Tage später schon nicht mehr unter den Lebenden, wahrscheinlich aber ist der Tag seines Todes der 28. Oktober 998; denn dieses Jahr nehmen auch einige Nekrologien als wahrscheinliches Sterbejahr an. Die meisten Quellen fügen dem Namen hinzu: "pater Chunigundis imperatricis." Das Grab Sigfrids und seiner Gemahlin in der Abtei St. Maximin ist im Jahre 1608 geöffnet worden. Die Grabinschrift lesen wir bei Hontheim.
Um 950, nach dem Tode Herzog Hermanns von Schwaben, erhält Graf Sigfrid von OTTO I. die reich begüterte Abtei Echternach als Reichslehen und wird dann auch ihr Vogt [42 Vergleiche neben obiger nr. 161 die Nummern 182 und 204. Der Kaiser nennt den Grafen Sigfrid ausdrücklich "monasterii advocatus"; siehe bei Wampach, Echternach, I, 1., Seite 253, Anm. 1.].
Wenn Graf Sigfrid sogar zum Beschützer der bedeutenden Reichsabtei Echternach eingesetzt wird, muß er um die Mitte des 10. Jahrhunderts schon eine gewisse Machtstellung innegehabt haben. Diese hat er auch im Sinne OTTOS zum Besten der Abtei eingesetzt. Sigfrid und dessen Gemahlin Hedwig schenken um 966 dem Kloster Echternach ihr Erbgut Monnerich im Kanton Esch. Später, 992, fügen sie einen Weinberg diesseits der Sauer in der Nähe des Klosters hinzu, sowie die Mühle in einem Ort Enge, dann den Zehnten zu Cruchten und Wolfsfeld, im heutigen Landkreis Bitburg, und zu Girst und Bech, die im Kanton Echternach liegen.
Graf Sigfrid müßte kein Bruder des großen Bischofs Adalbero von Metz sein, wenn er sich nicht auch für die Kirchenreform in seinem Machtbereich eingesetzt hätte. Auf seine Bitten hin führt Kaiser OTTO die Reformideen in Echternach ein. "Die darüber ausgestellte Urkunde vom 15.3.973 hat gleichsam zur zweiten Stiftung Echternachs geführt. Auf Sigfrids Drängen hin wird den Mönchen sogar das Recht der freien Abtswahl zugesichert und dieses Privileg auch von Kaiser OTTO II. am 1. Juni 980 neuerdings bestätigt. Im Jahre 992 vermittelt Graf Sigfrid der Abtei von OTTO III. sogar das Recht, Münzen zu schlagen und trägt somit gewaltig zum Aufblühen von Echternach bei. Auf Grund dieser Verdienste kann Wampach den Ausspruch tun: "Die Abtei verdankt alles diesem mächtigen Fürsprecher."
981 wird Graf Sigfrid unter den Zeugen einer Schenkungsurkunde als Obervogt von St. Maximin genannt.
Nach zweimaliger Belagerung der Stadt Verdun werden die Hauptverfechter der Reichsidee gefangengenommen und in französische Haft abgeführt. Es sind Sigfrid von Luxemburg mit seinem Neffen Godfrid von Verdun, Theoderich von Ober-Lothringen, Bardo und Gozelo von Bastnach. Der Kaiserin Theophanu kann Gerbert berichten, daß es Sigfrid und seinem Neffen Godfrid nicht so schwer sei, die Gefangenschaft erdulden zu müssen, als ihr vielmehr nicht dienen zu können. Nach mehreren Monaten Haft wird Sigfrid der Ältere aus der Haft entlassen. Unter welchen Bedingungen er frei gekommen ist, wissen wir nicht. Vielleicht hat man auch Rücksicht auf sein Alter genommen; denn Sigfrid zählt 985 bereit über 65 Jahre. Dennoch scheint sein gleichnamiger Sohn vor ihm gestorben zu sein. Wir hören seitdem jedenfalls nichts mehr von ihm.
Hoensch, Jörg K.: Seite 11
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"Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437."
Ein am Palmsonntag, dem 12: April des Jahres 963, im Einvernehmen mit Brun, dem Reichsverweser und Erzbischof von Köln, einem Bruder Kaiser OTTOS I., von zahlreichen hochgestellten Zeugen beurkundeter Gebietstausch mit dem Kloster St. Maximin vor Trier trug dem Grafen Siegfrid, de nobili genere natus, die über dem Tal der Alzette auf dem Bockfelsen gelegene Lucilinburhuc ein. Die an dem Kreuzungspunkt wichtiger Verbindungswege von Reims und Metz nach Trier und in Richtung Norden gelegene Burg und die sich bald unter ihren Mauern ausbreitende Siedlung sollten sich bis zum Ende des 11. Jahrhunderts zu einem neuen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Mittelpunkt im äußersten Westen des Reichsverbandes entwickeln.
Der schmale Quellenbestand erlaubt keine eindeutigen Aussagen über die Familie der Ardenner- und Mittelmoselgrafen, der Siegfrid entstammte. Ihre wahrscheinlich aus fränkischem Fiskalbesitz übernommenen Eigengüter lagen weit gestreut vor allem in den Grenzen des heutigen Luxemburg (Methin- oder Nidgau), in den westlich und nordwestlich angrenzenden Ardennen, im eigentlichen Moselgau um die ehemalige Kaiserpfalz Diedenhofen/Thoinville und im benachbarten Rizzigau um Sierck, in der Umgebung von Saarburg sowie im Raum Bitburg (Bidgau). Der Vater Wigerich vertrat König Karl den Einfältigen (898-923) als Pfalzgraf in Lotharingien, hatte wohl auch schon ein Grafenamt im Bidgau inne und amtierte als Vogt der Reichsabtei St. Maximin und als Laienabt von St. Willibrord in Echternach. Die Mutter Kunigunde gilt als Enkelin des westfränkischen Königs Ludwig des Stammlers (877-879) und Nichte Karls des Einfältigen, so dass Siegfried ein Cousin der französischen Könige Ludwig IV. (936-954) und Lothar (954-986) war. Mit den Königssippen der KAROLINGER und OTTONEN [Persönlicher Einwurf: Die Verwandtschaft zu den OTTONEN verlief über Siegfrieds Bruder Gozelo Graf im Bidgau, der mit Uda von Metz (* 905, + 10.4.963), einer Nichte von König HEINRICH I., verheiratet war.] verwandt, standen die älteren Brüder Siegfrieds, Adalbero als Bischof von Metz und Gozlin als compater und imperatorius frater Kaiser OTTOS I. (936-973) nahe, während der mit einer Schwester Hugo Capets verheiratete Friedrich den südlichen Teil des Herzogtums Lotharingien (Ober-Lothringen) kontrollierte und Giselbert als Graf im Ardennergau nachgewiesen werden kann. Siegfried war verheiratet mit der aus einem vornehmen und begüterten Geschlecht stammenden Hadwig, die aber entgegen früheren Vermutungen weder eine Enkelin König HEINRICHS I. (919-936) noch die Tochter des Herzogs Giselbert von Lothringen gewesen sein dürfte.
Noch immer ist umstritten, ob aus dieser Verbindung zehn Kinder hervorgingen und das Paar hochbetagt erst nach 997 ablebte, ob der Sohn Siegfrid II. als der eigentliche Stammvater der Familie anzusehen ist und die zahlreiche Nachkommenschaft hinterließ oder bereits 985 vor seinen Eltern kinderlos verstarb. Jedenfalls hat der ältere Siegfrid Kaiser OTTO II. (961/73-982) und seine Witwe Theophanu unterstützt, wobei er 984/85 bei den Kämpfen um Verdun in die Gefangenschaft König Lothars geriet, der ihm, wohl mit Rücksicht auf das hohe Alter, als erstem die Freiheit schenkte. Das trotz der schmalen territorialen Basis hohe Ansehen der Familie dokumentierte die 980 in Anwesenheit Kaiser OTTO II. erfolgte Eheschließung der Tochter Liudgard mit dem Markgrafen Arnulf von Holland und W-Friesland. Wohl erst nach dem Tod der Eltern, vermutlich im Frühjahr 1000, wurde die jüngere Kunigunde mit Herzog Heinrich IV. von Bayern ermählt.
Wolf Armin:
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"Die Herkunft der Grafen von Northeim aus dem Hause Luxemburg und der Mord am Königskandidaten Ekkehard von Meißen 1002." in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte Band 69 1997
Wir dürfen hinzufügen, daß Siegfried im Jahre 982 auch eine Grafschaft im Gebiet von Northeim besaß [67 Oben Anmerkung 2.]. Als Domnus Sicco, imperatorius frater, befand er sich mit den Söhnen Heinrich (Hezil) und Siegfried 983 im kaiserlichen Heeresaufgebot [68 Oben Anmerkung 19.]. Vater und Sohn Siegfried nahmen beide am Osterfest 984 in Quedlinburg teil, wo Heinrich der Zänker sich als König ehren ließ. Die LUXEMBURGER bzw. NORTHEIMER blieben aber dem kleinen OTTO III. treu, zogen ab und versammelten sich mit Gleichgesinnten auf der Asselburg bei Wolfenbüttel [69 Thietmar IV 2 (Seite 132). Regesta Imperi II, 3, Nr. t/1, u/1.]. In der Auseinandersetzung zwischen OTTO III., seiner Mutter Theophanu und Hugo Capet einerseits und Heinrich von Baiern und dem westfränkischen König Lothar andererseits geriet Siegfried der Vater 984/85 in Verdun in Gefangenschaft, wurde aber Mitte 985 wieder entlassen. Er wird der comes Sicco sein, den die Kaiserin Theophanu 988 bei der Neuordnung der Finanzverwaltung in Oberitalien mit wichtigen Aufgaben betraute [70 MGH SS 30, 1458. Dazu Uhlirz 1956 (Anmerkung 10) Seite 42.].
Zusammen mit seiner Gemahlin Hedwig ist Siegfried viermal urkundlich belegt: am 17. September 964 mit einem Sohn Heinrich (2) [71 Wampach (Anmerkung 10) Nr. 174, Seite 238-239.], im folgenden Jahr bei einer Stiftung für das Kloster Echternach [72 Wampach Nr. 176, Seite 240.], im Jahr 987 bei der Konsekrierung einer Kirche in Luxemburg [73 Jean-Claude Muller, Zur textlichen Grundlage des Milleniums der Michaels-Kirche, in: Hemecht 87, 1989, Seite 461-479, hier 463.] und im Jahre 993 bei einer Stiftung für die Abtei St. Maximin in Trier [74 Wamapch Nr. 296, Seite 286-289.]. Diese Stiftung sollte dem Seelenheil des Grafen Siegfried, seiner Gemahlin Hedwig und ihrer Kinder, der lebenden wie der bereits gestorbenen, dienen. Hedwig wird seit dem nicht mehr erwähnt, wird also bald nach 993 gestorben sein.
Siegfried überlebte sie und starb erst 998. Nach seiner Grabinschrift war er wegen des hohen Adels seines Geschlechts nicht der Geringste des Erdkreise (ob culmen generis quondam non infimus orbis) [75 MGH Poetae latini 5, 316.]. Von seinem Bruder Adalbero ist überliefert, daß er sowohl von väterlicher als auch von mütterlicher Seite königlichen Geblüts war [76 MGH SS 4, 438: Adalbero ... cum esset regii quidem paterna simula ac materna stirpe longe retro usque ab hominum memoria sanguinis. Uhlirz 1953/54 (Anmerkung 19) Seite 168 mit Anmerkung 16.]. Von Siegfrieds Vorfahren ist eine Abstammungslinie seiner Mutter bezeugt, die direkt zu den KAROLINGERN zurückgeht [77 Eine aus dem 11. Jahrhundert stammende Tabula Genealogica der KAROLINGER enthält unter anderem die Filiationskette (MGHSS 3, 314):
Karolus rex Franchorum et patricius Romanorum. Primus imperator in Francia.
Hludowicus rex cognomento pius, imperator.
Karolus rex Franciae et Hispaniae.
Hludowicus rex Franciae.
Irmintrud.
Cynigund.
Sigidridus comes.
Cynigund imperatrix.
Vgl. dazu Werner 1967 (Anmerkung 10) Nr. VI 36 mit Anmerkung Seite 460.]. Ein Anteil an deren Erbe machte die LUXEMBURGER zu einem der führenden Geschlechter Lotharingiens.
Siegfrieds Vater ist jedoch ebenso umstritten wie die Eltern seiner Gemahlin Hedwig. Da unter ihren Nachkommen zwischen 1002 und dem Sturze Heinrichs des Löwen 1180 nicht weniger als sechs - mit Otto von Northeim sogar sieben - Herzöge von Baiern waren, wird eine der unbekannten Vorfahrenlinien Siegfrieds oder Hedwigs nach Bayern führen. Eine weitere Vorfahrenlinie wird aus Sachsen stammen. Dies ist auch früher schon vermutet worden, wenngleich die Einzelheiten noch unklar sind [78 Uhlirz 1953/54 (Anmerkung 19) Seite 169 nahm "eine nahe Verwandtschaft zwischen ihm [Siegfried dem Älteren von Luxemburg] und den OTTONEN" an. - Pierre Briere, Les origines de la premiere Maison de Luxembourg (Publications de la section histor. de l'Institut de Luxembourg 79), Luxemburg 1962, Seite 7-22, hier 22 vermutete, daß Siegfrieds Vater Eberhard von Hamaland und dessen Mutter Oda eine Tochter Liudolfs von Sachsen, des Stammvaters der OTTONEN, gewesen seien. Üblicherweise gilt jedoch der lothringische Pfalzgraf Wigerich als Vater Siegfrieds von Luxemburg (Werner 1967, bei Nr. VI 36). Eine sichere Aussage ist über den Vater jedoch noch nicht möglich (Parisse 1981; Seite 19-20). - Über die Eltern Hedwigs stellte Depoin 1904 (Anmerkung 18) die These auf, daß sie eine Tochter Giselberts von Lothringen und Gerbergas von Sachsen, der Tochter König HEINRICHS I. gewesen sei. Er verwies dabei auf einen Memorialeintrag in Remiremont: Dumnus Gislibertus dux, qui pro remedium anime sue et seniori sui dumni Henrici et uxori sue et infantibus suis omnes heclesias sancti Petri nobis restituit. Dumnus Gislibertus dux cum omnibus fidelibus suit. Dumna Girberga. Ainricus. Haduidis ...(fol 6r, jetzt ediert in: MGH Libri Mem. I, 9). Dies fand zunächst allgemein Anklang, bis Renn 1941 Seite 62-64 mit dem Argument widersprach, daß dann die Ehe Kunigundes mit Kaiser HEINRICH II. im verbotenen dritten kanonischen Grade gestanden hätte:
König HEINRICH I.
Gerberga oo Giselbert Heinrich I. von Baiern
Hedwig oo Siegfried Heinrich II. von Bauiern
Kaiserin Kunigunde oo Kaiser HEINRICH II.
- Ferdinand Geldner; Vorfahren und Verwandte der Kaiserin Kunigunde, in: Ders. Tatsachen und Probleme der Vor- und Frühgeschichte des Hochstifts Bamberg (Bamberger Studien zur fränkischen und deutschen Geschichte 2) Bamberg 1973, Seite 29-52, kehrte Seite 40-45 zu dem Vorschlag von Depoin zurück und wies Seite 43 auf ein Zeugnis Rodulf Glabers um 1045 hin: "Da er [Kaiser HEINRICH II.] sah, daß er von ihr [Kunigunde] keine Kinder erhalten könne, entließ er sie nicht deshalb, sondern übertrug das ganze Erbgut, das den Kindern zustand, Christus (Ex qua etiam cernens non posse suscipere liberos, non eam propter hoc dimisit, sed omne patrimonium, quod liberis debebatus, Christi ecclesiae contulit)": HEINRICH II. und Kunigunde hätten "das Problem der Verwandtenehe auf ihre Weise" gelöst "ohne öffentlichen Prozeß, ohne Kirchenbann und ohne Verstoßung der Gattin" durch eine Lebensgemeinschaft "wie Bruder und Schwester" als eine "Tat tiefer Gläubigkeit und hohen Menschentums". - Nach einer noch unpublizierten Vermutung von Christian Settipani (Brief vom 7. November 1994) war Hedwig die Tochter einer weiteren Hedwig und diese die Tochter Odas, einer Schwester König HEINRICHS I.]. Wenn nun die NORTHEIMER zu den Nachkommen Siegfrieds von Luxemburg und Hedwigs gehörten, so spricht auch dies für eine solche sächsische Abkunft, sei es Siegfrieds, den Rodulf Glaber einen dux Saxonum nannte [79 MGH SS 7,62], sei es Hedwigs, deren Namen auf die Mutter König HEINRICHS I. verweist, - oder gar beider.

955/60
oo Hadwig (von Lothringen, Tochter des Herzogs Giselbert)
-13.12.993

11 Kinder:

Heinrich I. Graf von Luxemburg 960-27.2.1026

Siegfried II. 960/65-15.8.985

Adalbero Erzbischof von Trier (1008-1036) -12.11.1036

Ermentrud Äbtissin -

Giselbert Graf im Ardennengau -18.5.1004 gefallen
Pavia

Liutgard 960/65-13.5.1005
980
oo Arnulf II. Graf von Holland 955-18.11.993

Eva 975-19.4.1040
1000
oo Gerhard Graf von Elsaß -28.12.1033

Kunigunde 975-3.3.1033
1001
oo HEINRICH II. König des Deutschen Reiches 6.5.973-13.7.1024

Dietrich II. Bischof von Metz (1005-1046) -2.5.1046

Friedrich Graf von Luxemburg 965- 1019

Literatur:
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Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 420 - Barth Rüdiger E.: Der Herzog in Lothringen im 10. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 15,23,36,37,40,42,72,84,86,96,99,169,170,185 - Baumgärtner, Ingrid (Hg): Kunigunde - eine Kaiserin an der Jahrtausendwende, Furore Verlag Kassel 1997 Seite 15 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 5 Seite 10,123 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 475-479,489,498/Band III Seite 503 - Erbe Michael: Belgien, Niederlande, Luxemburg. Geschichte des niederländischen Raumes. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1993 Seite 47- Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 225,230,267,282,304 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 53,58,62,70,85,89,91-93,110-112,119, 132,134,136,179 - Hoensch, Jörg K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer 2000 Seite 11 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 287,295,376 - Mohr Walter: Geschichte des Herzogtums Lothringen. Verlag "Die Mitte" Saarbrücken 1974 Band I Seite 59-61 - Renn, Heinz: Das erste Luxemburger Grafenhaus Seite 57-80 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 45A, 64A - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 - Twellenkamp, Markus: Das Haus der Luxemburger, in Die Salier und das Reich, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992 Band 1 Seite 475-503 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 41 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf VII, 68 Seite 471 - Wolf Armin: Die Herkunft der Grafen von Northeim aus dem Hause Luxemburg und der Mord am Königskandidaten Ekkehard von Meißen 1002. Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte Band 69 1997 - Wolf Armin: Zur Kontroverse um die Herrschaft der Grafen von Northeim aus dem Hause Luxemburg. Rheinische Vierteljahresblätter Jahrgang 65 2001, Seite 400-406 -

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Bronnen

  1. http://vandermerwede.net/
    http://vandermerwede.net/
    / n/a
  2. bright.ged, Brower, Maitland Dirk
  3. Bienvenue sur les pages persos des Freenautes, AUREJAC.GED, http://arnaud.aurejac.free.fr / n/a

Over de familienaam Moselgau

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  • Bekijk in het Wie (onder)zoekt wie? register wie de familienaam Moselgau (onder)zoekt.

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Richard Remmé, "Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands", database, Genealogie Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-richard-remme/I61147.php : benaderd 9 mei 2024), "Siegfried I (graaf van Luxemburg) vom Moselgau Graaf van Luxemburg (963-998) (922-997)".