Name Lotharius Nalbach
Gender Male
Christening Date 24 May 1691
Christening Place Sankt Laurentius, Trier, Rheinland, Preussen, Germany
Father's Name Matthias Nalbach
Mother's Name Susanna Geiffges
Lothar Friedrich von Nalbach schlug wie sein 1694 geborener Bruder Karl Kaspar die geistliche Laufbahn ein. Lothar Friedrich von Nalbach wurde am 24.05.1691 in Trier geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist wenig bekannt. Er muss schon früh die geistliche Laufbahn eingeschlagen haben, denn er erhielt bereits am 18.09.1705 die Tonsur. Er war Schüler des Jesuitenkollegs in Trier. 1709 wurde er als Kanoniker aufgrund einer Kollation des Erzbischofs Johann Hugo von Orsbeck (1676 - 1711) als Kanoniker in das trierische Stift St. Paulin aufgenommen. 1724 stieg er in das Kapitel auf. Von 1729 - 1732 nahm er das Amt des Scholasters ein, am 07.01.1732 wurde er zum Dekan des Stiftes gewählt. Seit 1728 war Nalbach auch Mitglied des trierischen Stiftes St. Simeon, dort wurde er 1729 zum Dekan gewählt. Lothar Friedrich von Nalbach studierte in Trier, Köln und Löwen. 1716 promovierte er zum Doktor beider Rechte in Trier und wurde im selben Jahr als Professor der juristischen Fakultät berufen, deren Dekan er von 1724 bis 1730 war. Zu dieser Zeit war er der Syndikus des Klerus des oberen Erzstiftes. Die Arbeit für die Landstände machte ihn mit der Politik vertraut. In seiner Eigenschaft als Syndikus schrieb Nalbach eine Denkschrift gegen die Ansprüche der trierischen Ritterschaft auf Steuerfreiheit und Reichsunmittelbarkeit. So gewann er die Aufmerksamkeit des Kurfürsten Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg. Dieser ernannte ihn 1719 zum Offizial in Trier. Zugleich war er erzbischöflicher Rat in geistlichen und weltlichen Angelegenheiten. Im selben Jahr wurde er zum Priester geweiht. Die Arbeit als Syndikus gab er auf.
1720 ergab sich für Nalbach eine weitere Gelegenheit, das Wohlwollen des Erzbischofs zu gewinnen und seine Tatkraft unter Beweis zu stellen. 1576 erhielt der erzbischöfliche Stuhl von Trier die päpstliche und kaiserliche Vollmacht, die Abtei Prüm in der Eifel zu inkorporieren, da sie dringend einer Reform bedurfte. Seit 1716 versuchte der damalige Prior Kosmos Knauff der Abtei die freie Abtwahl zumindest in Zeiten der Vakanz des erzbischöflichen Stuhles zu sichern. Er ließ eine Anklageschrift gegen Trier verfassen. Nalbach wurde nun mit der Wahrnehmung des Falles beauftragt. Der Kurfürst entschloss sich, Knauff festnehmen zu lassen. Daher zog Nalbach mit militärischer Begleitung nach Prüm und setzte den Beschluss um. Danach hielt er sich noch so lange in der Nähe der Abtei auf, bis ein dem Erzbischof genehmer Kandidat zum neuen Prior gewählt wurde und so der Fall zur vollsten Zufriedenheit Franz Ludwig von Pfalz-Neuburgs zu einem Abschluss gebracht worden war.
1730 wurde Lothar Friedrich von Nalbach vom neuen Erzbischof Franz Georg von Schönborn zum Weihbischof ernannt. Er war von seinem Vorgänger Johann Matthias von Eyss empfohlen worden. Da Franz Georg von Schönborn vor seiner Wahl zum Erzbischof Mitglied des Domkapitels gewesen war, kann man davon ausgehen, dass er Nalbach persönlich kannte und dieser sein Vertrauen besaß. Am 31.12.1730 wurde Nalbach von Schönborn persönlich zum Titularbischof von Emmaus konsekriert. Schönborn wies Nalbach die Zuständigkeit eines Generalvikars für die französischen, lothringischen und luxemburgischen Gebiete der Diözese zu, die formelle Ernennung zum Generalvikar erfolgte erst am 19.06.1735. Nalbach war dadurch für einen großen Teil der ordentlichen Jurisdiktion zuständig und mit dem Anspruch des Staates auf die staatliche Kirchenhoheit konfrontiert.
In seiner Funktion als Weihbischof reiste Nalbach oft durch das Land, um die Pfarreien zu inspizieren, Firmungen zu spenden und Visitationen durchzuführen. Bei den Visitationen sorgte er sich vor allem um eine geordnete Katechese und um den Schul- und Religionsunterricht. Auf religiösem Gebiet war Nalbach an einer Förderung von Andachten und Bruderschaften interessiert. Er war kein Freund der Aufklärung und trat für eine Reinhaltung der kirchlichen Lehre ein. Er bekämpfte den Jansenismus und war gegen eine Zulassung von Nichtjesuiten als Professoren an der theologischen Fakultät der Universität Trier.
Nalbach galt als ein Mann der Tat und der politischen Praxis. Er soll ausdauernd, unbestechlich und fleißig gewesen sein. Er besaß eine gute Ausbildung und "suchte allen Menschen gegenüber eine gewisse Unabhängigkeit zu bewahren". Er sprach mehrere Sprachen, unter anderem Französisch, so dass er auch in den nichtdeutschsprachigen Gebieten der Erzdiözese in der dortigen Umgangssprache mit den Menschen reden konnte. Lothar Friedrich von Nalbach starb am 11.05.1748 in Trier und wurde im Stift St. Simeon beigesetzt.
Lothar Friedrich von Nalbach |
www.familysearch.org
http://www.reocities.com/gudrun_bn/kurtrier4-nalbach.html