Zij is getrouwd met Dudo Heinrich [Nassau] Graf von Laurenberg.
Zij zijn getrouwdBron 1
Kind(eren):
Tochter des Grafen Ludwig II.
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N: DE.dir Die Nassauerin
Tochter Nummer 4 – einige Historiker geben ihr den Vornamen Anastasia – wurde Nassauwen desponsata, Rubertum genuit et Arnoldum et Demudim filiam... Wer ihr Mann war, ist ein großes Rätsel für alle, die die Anfänge des nassauischen Hauses, das sich damals und kurz danach noch „von Laurenburg“ nannte, ergründen wollen. [68 vgl. May, z. Gesch. d. Herren zu Lipporn.., vor allem S. 45 und 53, und Hellmuth Gensicke, Untersuchung über Besitz und Rechtsstellung der Herren zu Lipporn und Grafen von Laurenburg, in: Nass. Annalen 65, 1954, S. 62ff, sowie dessen Landesgeschichte des Westerwaldes (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau XIII), Wiesbaden 21987, S. 155ff. Walther Möller, Der Ursprung des Hauses Nassau, in: Familie und Volk 3, 1954, S. 129, ist in seinen Schlußfolgerungen unwissenschaftlich, denn er hält an den Bleidenstädter Fälschungen Schotts fest, und überdies unlogisch. In einem Punkt hat er gewiß recht: Aus einem schwer zu deutenden Inschriftstein in Koblenz mit der Nennung eines Arnold diesen als einen Vogt von Koblenz und als Vater der ersten LAURENBURGER zu eruieren, ist hanebüchen. Wenn es diesen Vogt Arnold wirklich gegeben hätte, wäre er eher ein sonst nicht belegter und erbenloser Bruder Ludwigs (II) oder (III).] Die Söhne werden jedenfalls ab 1124 genannt [69 # ], Rupert als Graf und Arnold als sein Bruder. Rupert kommt bis 1152 vor, Arnold, später auch Graf, bis 1148. Für die Hochzeit haben wir also einen Zeitraum von etwa 1090 bis 1109 zur Auswahl. Sie waren 1117 bei der Gründung des Klosters Schönau nicht genannt, wohl weil noch nicht mündig, kaum, weil der Gründer, Tuto von Laurenburg, sie nicht als seine Erben betrachtete.
Die NASSAUER waren auf noch unbekannte Weise Erben der Stifter der Kapelle und des daraus entstandenen Klosters Schönau im Taunus (ursprünglich im nahen Lipporn), die die Namen Drutwin und Dudo/Tuto trugen. Schon das Patrozinium (St. Florin) und die ursprüngliche Unterstellung unter Allerheiligen in Schaffhausen lenkten das Augenmerk der Genealogen auf diese Verbindung ins Herzogtum Schwaben. Die noch immer beste genealogische Untersuchung dieser Zusammenhänge stammt von Hans Jänichen [70 H. J., Die schwäbische Verwandtschaft des Abtes Adalbert von Schaffhausen (1099 - 1124), in: Schaffhauseer Beiträge zur vaterländischen Geschichte 35 (1958), hier S. 31ff.], man wird sie auch ihrer Methode wegen immer mit Gewinn lesen, aber auch in ihren „Ergebnissen“ [71 Ich finde nur einen Schönheitsfehler: Auf. S. 74 verwendet er zweimal das Wort Stiefbruder für Halbbruder. S. 24 gebraucht er „Halbschwester“.] .
Wegen der späteren Bedeutung des nassauischen Hauses hat sich eine geradezu unübersehbare Literatur über seine Anfänge entsponnen, die allerdings in den letzten Jahren etwas zur Ruhe kam. Ich nenne nur die letzten Beiträge von Karl Hermann May [72 K. H. M., Verwandtschaftliche Voraussetzungen der Schenkung Lipporns an das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen durch Tuto von Laurenburg um 1117, in: Nassauische Annalen 72 (1961), S. 1ff] und vor allem von Hellmuth Gensicke [73 H. G., Landesgeschichte des Westerwaldes, § 40].
Verwandt oder identisch mit Trutwin von Griesbach (gen. 1087, 1090 Bruder Eberhards von Metzingen, 1102, 1111 05 06 Witwer einer Gepa, 1112 Zge.) nennt Jänichen [74 a. a. O. S. 22] einen Drutwin von Riet, der mit seinem Bruder Ludwig von Riet an Kl. Zwiefalten (1. H. 12. Jh.) schenkt; „Drutwinus de Riethe“ schenkt (kein Datum) in Tailfingen [75 Jänichen S. 21ff. verwechselt Neckartailfingen mit dem bei Gültstein, in Widerspruch zum Herausgeber des Codex Hirsaugiensis, E. Schneider.] an Hirsau. Es ist nicht vermessen, Drutwin und Ludwig von Altenrieth (bei der Mündung der Autmut in den Neckar) in die nächste oder übernächste Generation zu versetzen und als Söhne einer Arnsteinerin anzusehen, also als Nassauer, Brüder der ersten Rupert und Arnold. Wie sollte sonst der Name Ludwig in eine Familie kommen, zu der die Nassauer gehören sollen? In eine Familie, die wie die Nassauer den sonst kaum geschätzten Heiligen Florin verehrte? Daß dieser Drutwin und dieser Ludwig in den GL nicht erwähnt werden, muß uns nicht stören, sie waren außerhalb des Gesichtskreises des Klosters an der Lahn, und viele andere Arnsteiner-Enkel sind auch nicht genannt. Auch May stellt die beiden zu den Vor-Nassauern, wegen der undatierte Nennung aber in eine frühere Generation und übersieht das Leitnamen-Indiz. [76 a. a. O. S. 16]
Andererseits halte ich es für angebracht, die DRUTWINE in der Verwandtschaft der Heiligen Hildegard einmal auf Zusammenhänge mit den NASSAUERN zu untersuchen. Sie erscheinen im Naheland im Gefolge eben der Nellenburger. Für heute führt dies zu weit, hat mit den ARNSTEINERN wenig zu tun.
Noch eine weitere, freilich viel gewagtere Assoziation wage ich anzuschließen: Bevor die NASSAUER die namengebende Burg auf Wormser Lehen erbauten, nannten sie sich nach der flußaufwärts von Arnstein gelegenen Laurenburg. Eine erste Nennung wird mit 1093 angegeben, weil da „Tuto von Laurenburg“ als Zeuge in der Gründungsurkunde für Maria Laach, einer mittelalterlichen Fälschung, erscheint. Sicher erscheint „von Laurenburg“ erst 1117 bei der Übertragung Lipporns durch Tuto an Kloster Allerheiligen. Lipporn, an einer alten Straße vom Rhein zum Limes gelegen, dürfte ein sehr alter Adelssitz gewesen sein, und ich nehme auch an, daß dieser nicht bei der „Alteburg“ oder der „Schanze“ lag, sondern an der Stelle der heutigen Kirche, die auf einem offensichtlich künstlich aufgeschütteten Hügel lag. Man konnte ihn zu einem Kloster umwidmen, weil es mittlerweile eine wehrhaftere Alternative gab: Die Laurenburg. Wenn man deren Namen nicht zu „lauern“ stellen will, bietet sich die kühne Idee an, er könne mit dem „Laurian“ (Lavariano) zu tun haben, auf das wir mit den dort vorkommenden Ludwigen zu sprechen haben werden (s. unter 5.1.3). Das geht natürlich nur, wenn die Arnsteiner die Burg gegründet hätten und mit den dortigen Grafen zusammenhängen. Tuto wäre dann der Schwiegersohn und hätte die Laurenburg von seinem Schwiegervater oder von seinem Schwager nach dessen frühen Tod übernommen. Freilich lautet der Name zunächst „Lurenburg“, aber da alle diese frühen Nennungen nur in mehr oder weniger späten Kopien erhalten sind, ist das kein stringenter Beweis.
Anastasia Gräfin von Arnstein | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dudo Heinrich [Nassau] Graf von Laurenberg |