Child(ren):
Sizzo II. Graf von Schwarzburg
----------
-
Sohn des Grafen N.N.
Hans Patze/Walter Schlesinger: Seite 147
************************
"Geschichte Thüringens"
Als nächster Käfernburger darf der Graf Sizzo angesehen werden, der sich 1075 unter den Kapitulanten von Spier befand. Ob er mit dem nun folgenden Sizzo identisch ist, bleibt unklar. Seit 1103 kommt ein Graf Sizzo in mehreren Urkunden als Graf im Längwitzgau, beim Kaiser und (bis 1123) beim Erzbischof von Mainz vor. 1123 heißt er Graf von Schwarzburg; spätestens er hat also die tief im Schwarzatal gelegene Stammburg erbaut. Sofern nicht Mangel an Quellen ein falsches Bild liefert, war es dieser Sizzo, der aus dem Längwitzgau in das weiter südöstlich gelegne Waldgebiet vordrang. Er hat die Gründungsurkunde Kaiser HEINRICHS V. für Paulinzella von 1114 mit bezeugt. Weder die Urkunde noch die Vita Paulinae bezeichnet ihn als Stifter dieses Reformklosters nach Hirsauer Gewohnheit, aber er hat bei der Gründung offensichtlich die Hand mit im Spiele gehabt, denn er hat später ("damals Vogt") die zeitweise aus dem unwirtlichen Wald nach Rothenschirmbach ausgewichenen Mönche wieder nach Paulinzella zurückgeholt, also ein dringendes Interesse am Fortbestehen des Klosters gehabt. Burgenbau und Beteiligung an Stiftung beziehungsweise Stiftung eines Reformklosters können wir bei den Käfernburgern und LUDOWINGERN als gleichsam spiegelbildliche Maßnahmen der Herrschaftsgründung beobachten.
Sizzo gab nach 1118 seine Zustimmung zur Überweisung der von der Gräfin Bertha in Zwickau gegründeten Marienkirche an das Kloster Bosau (östlich Zeitz). Mit anderen Personen, die nicht genannt werden, war er Erbe der Kirche. Bertha, die später mit Wiprechts II. Sohn Heinrich vermählt war, hat 1113 das Kloster Bürgel gegründet und die Gründung des Klosters Lausnitz eingeleitet. Auch in Bürgel war ein Sizzo, vermutlich der Sohn des eben genannten, erbberechtigt. Die Verwandtschaft zwischen Bertha und Sizzo läßt sich allerdings nicht genauer bestimmen.