„Der älteste Sohn, Gustav Philipp, geboren den 17. Juli 1651, bereiste, so berichtet die Notitia, Frankreich, Dänemark, Schweden, Deutschland. Eine wunderbare Schlechtigkeit der Neigungen und des Gemüthes zog ihn hinab in die Abgründe des Verderbens. Der Vater und alle Guten wendeten sich ab von ihm, und weil er täglich wuchs in Lastern und Schandthaten, ließ Leopold Ludwig ihn greifen und nach Lauterecken zur Haft bringen. Dort stürzte er sich in einem unbewachten Augenblicke, 1679, in die Tiefe, daß er demnach ein Ende fand, wie es seinem Wüthen angemessen. So die Notitia, die, mir scheint es, den Beruf nicht hatte, zu ermitteln, welche Schuld der Vater an des Sohnes Verirrungen tragen mochte. Sie mag nicht klein gewesen seyn, die Schuld, denn ich finde, daß Leopold Ludwigs älteste Prinzessin, Anna Sophia, geboren den 20. Mai 1650, katholisch wurde, um der tyrannischen Behandlung des Vaters zu entgehen.“
– Christian von Stramberg, 1837
„Heimgekehrt - von der Schlacht bei Sinsheim – änderte er jedoch seine Denkungsweise, verursachte dem Vater großes Herzeleid, ward von demselben im Lauterecker Schlossturm Jahr und Tag gefangen gehalten, versuchte zu entlaufen, wurde nach Gegenwehr von dem Wachtmeister Jeremias Berteau hieran gehindert, endlich von jenem Wachtmeister im Bett erschossen. Die Veranlassung des Herzeleides des eifrig protestantischen Vaters und der daraus folgenden Härte war, daß Erbprinz Gustav Philipp mit seiner Schwester Anna Sophia von der lutherischen Lehre abfiel und zur römisch katholischen Kirche zurückkehrte.“
– Bericht, Pfarrarchiv Lauterecken
„Aus dieser Gefangenschaft versuchte er öfter zu entkommen; einmal zur Winterszeit als das Wasser im tiefen Schlossgraben gefroren, soll er sich aus Lakentüchern Stricke bereitet haben, um an denselben sich herabzulassen. Allein die Stricke waren zu kurz, er fiel auf das Eis und beschädigte sich am Fuß, so daß er nur fortkriechend in ein katholisches Haus in Überlauterecken gelangte. Allein seine Flucht wurde schnell entdeckt und wieder gefangen und darauf umso strenger bewacht. Später soll ihm in einem Brief eine Kordel zugestellt worden sein, an welche ihm vom Schlossgraben aus ein Schwert gebunden wurde. Im Besitze dieses Schwertes soll er aber dennoch wieder überwältigt worden sein. Auf den hierauf durch Wachtmeister Berto oder Berteau erstatteten Bericht soll der Vater des Prinzen den Befehl, ihn zu töten gegeben haben.“
– Bericht, Pfarrarchiv Lauterecken
„Der Gefangene wurde nach Metz gebracht. Ich wollte ihn sprechen, was mir untersagt wurde. Jedoch der Procureur General sagte, daß der Gefangene die Tat vor dem Cour des Perlement gestand; jedoch hinzufügte, daß er im Auftrage Seiner Hoheit handelte, der ihm befohlen habe, wenn er den geringsten Widerstand mache, ihn zu töten... er gezwungen war, ihm den Schädel einzuschlagen mit einem Nachttopf, den er auftragsgemäß mitbrachte und ihm einen Schuß mit der Pistole in den Bauch zu geben, was ihn tötete.“
– Rapport des Vogtes Rollwagen, Lauterecken
„...da kam sein ältester Sohn Gustav Philipp von seinen Reisen zurück, katholisch. Alsbald ließ ihn der streng lutherische Vater gefangen nehmen, in den erwähnten Schloßturm legen und durch den roten Wachtmeister Jeremias Berto im Bett erschießen. Das lutherische Pfarrbuch sagt, der Prinz sei gefangen worden wegen Rebellion, Apostasierung und sonstiger Untaten ... Pfalzgraf Leopold Ludwig – der Vater – überlebte alle seine Kinder; nach traurigem, einsamen Alter starb er ohne Erben und sein Land fiel an Kurpfalz.“
– August Becker, 1857
„Leopold Ludwig hatte seinen 28-jährigen, ältesten Sohn auf tragische Weise verloren. Aus unbekannten Gründen haben sich Vater und Sohn nicht vertragen und dieses Verhältnis war so gespannt, daß Gustav Philipp, der Erbe von Veldenz, in einem Turm des Schlosses Lauterecken eingeschlossen wurde. Es war zwischen ihm und seinem Wächter Bertheau schon wiederholt zu Zusammenstößen gekommen, da der Gefangene mehrere Ausbruchsversuche unternahm. Bei einem neuerlichen Versuch, aus dem Gefängnis zu entfliehen, wurde der Aufseher angeblich so sehr bedroht, daß dieser in Notwehr auf seinen Gefangenen einen tödlichen Schuß abgab.“
„... In diesem Thurme hielt Pfalzgraf Leopold Ludwig von Veldenz seinen ältesten Sohn Gustav Philipp über ein Jahr gefangen, weil dieser in Straßburg zur katholischen Kirche übergetreten war und dann sich gegen seinen Vater empören wollte. Ein gewaltsamer Befreiungsversuch misslang und der Vater ließ ihn durch den Wachtmeister Jeremias Berto im Bette erschießen.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Philipp_von_Pfalz-Veldenz-L%C3%BCtzelstein
Gustaaf Philips van Veldenz-Lützelstein |
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