„Das Pfarrdorf Sindorf hat sich die Ehren zu rühmen, der Geburtsort des berühmten Rechtsgelehrten und Staatsmannes, Herrn Johann Engelbert von Fuchsius, großherzoglich bergischer Präsident des Oberappellationsgerichtes und Kassationshofs, zu seyn.“ Mit diesen Worten feierte im Jahre 1833 der Kerpener Friedensrichter Johann Peter Dethier in seinen „Beiträgen zur vaterländischen Geschichte des Landkreises Bergheim“ einen Mann, an den heute noch in seinem Geburtsort Sindorf eine Straße erinnert.
Dethier schreibt weiter, dass dieser berühmte Jurist am „25. April 1754 das Licht der Welt erblickte“. In einer späteren Veröffentlichung aus dem Jahre 1952 wird der 16. April 1754 als Geburtstag angegeben und schließlich ist in einer jüngeren Publikation die Geburt am 17. April 1754 verzeichnet. Mit großer Sicherheit - so bestätigt es auch die Stadtarchivarin Susanne Harke-Schmidt - ist Fuchsius am 17. April geboren worden, einen Tag später erfolgte die Taufeintragung.
In dem vom Heimatverein Kerpen herausgegebenen Buch „Kerpener Köpfe - Geschichte in Lebensbildern“ hat sich der Jurist Wolfgang Raack ausführlich mit dem Leben von Johann Engelbert Fuchsius beschäftigt und dabei die Ergebnisse eigener Recherchen in Archiven, aber auch bei der Nachkommenschaft der Familie einfließen lassen. Dethier hatte Recht, wenn er von einer bedeutenden Persönlichkeit schreibt, die heute fast in Vergessenheit geraten ist. Der Jurist und Staatsmann durchlief dank seines Könnens und seines Fleißes eine bewundernswerte Karriere, die mit der Erhebung in den Adelsstand und in den Rang eines Ministers gekrönt wurde. Von dem Adelstitel machte er jedoch später keinen Gebrauch mehr und beließ es bei seinem bürgerlichen Namen. Die Laufbahn als Staatsbeamter begann Fuchsius im Jahre 1778 als Sekretär des Vizekanzlers von Jülich-Berg. Schon zwei Jahre später, 1780, vertraute man ihm als Vogt (Unter-Richter) die Unterherrschaft über Bachem, Frechen und Vogtsbell an. Die Regierung ernannte ihn im Januar 1784 zum „wirklichen Hofrat“.
Im April 1788 wurde er Mitglied des Geheimen Rates und des Oberappellationsgerichtes. Im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor von Pfalzbayern führte er wichtige Verhandlungen. Seine Fähigkeiten führten ihn auch zu einer befristeten Tätigkeit nach Bayern, bevor er nach Düsseldorf zurückkehrte. Fuchsius, inzwischen mit einer wohlhabenden Kölnerin verheiratet, wurde 1802 Direktor des ersten Senats des Oberappellationsgerichtes und zwei Jahre später Mitglied des geheimen Rates und Landtagskommissar. Höhepunkt seiner Kariere war 1806 die (vorläufige) Berufung zum Innenminister im Großherzogtum Berg und seine anschließende Bestallung am Oberappellationsgericht.
Auch die Franzosen schätzten seine außergewöhnlichen Fähigkeiten. Im Jahre 1809 überbrachte er in Paris die Glückwünsche des Landes an den französischen Kaiser Napoleon, der ihn mit dem Titel eines Offiziers der Ehrenlegion auszeichnete. Nach dem Abzug der Franzosen konnte sich Fuchsius, der sich auch für die Durchführung bauernfreundlicher Reformgesetze einsetzte, unter den Preußen nicht zuletzt auch dank seiner „strengen Unparteilichkeit“ als Jurist behaupten. Der im Februar 1814 geschaffene Kassationshof (in Frankreich und anderen Ländern oberster Gerichtshof) sah ihn als ersten Präsidenten. Bevor er sich ins Privatleben zurückzog und sich seinen Forschungen der Jülich-Bergischen-Rechtsgeschichte widmete, wohnte er 1815 als Deputierter in Aachen der Huldigung des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. bei. Fuchsius starb 1828.
Johann Engelbert Voiß gelang der Aufstieg in den Adel. Nach dem Studium in Köln bekleidete er seit 1778 in Düsseldorf verschiedene hohe Ämter. Für seine Verdienste wurde er 1791 unter dem Namen"von Fuchsius" geadelt und in den Reichsfreiherrenstand erhoben.
Er nannte sich Johann Engelbert Fuchsius und nach den erhebung in den Adelstand Johann Engelbert von Fuchsius. Die Kinder haben auch die Familienname Von Fuchsius genutzt.
Hij is getrouwd met Maria Elisabeth Wilhelmina Walburga Paeffgens.
Zij zijn getrouwd op 6 juli 1786 te Düsseldorf, Deutschland, hij was toen 32 jaar oud.Bron 3
Kind(eren):
Johann Engelbert Fuchsius
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Johann Engelbert Fuchsius (* 16. April 1754 in Jülich; † 10. März 1823) war bergischer Jurist und Politiker.
Johann Engelbert Fuchsius studierte Rechtswissenschaften an der Universität Köln und trat 1778 in Düsseldorf in bergische Dienste. 1780 wurde er Unterrichter im Bergischen Land und bereits 1784 Mitglied des bergischen Hofrates. 1788 wurde er Mitglied des Geheimen Rates und des Jülich-Bergischen Oberappellationsgerichtes. 1790 vertrat er das Herzogtum Berg als Gesandter auf dem Westfälischen Kreistag. 1792 wurde er auch zum Forstrat ernannt und 1795 Mitglied des Steuer-, Finanz- und Kriegsdepartement in Düsseldorf.
Am 13. Juni 1792 wurde er von Kurfürst Karl Theodor als Reichsvikar in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Er führte den Titel jedoch später nicht. Kurz darauf heiratete er die wohlhabende Elisabeth Paeffgens (* 13. April 1765 in Hennef; 4. Juli 1823). Aus der Ehe gingen acht Kinder, darunter zwei Söhne hervor.
1799 mit dem Beginn der Montgelas'schen Reformen wurde er in den neu geschaffenen bayerischen Staatsrat berufen und war bei dem Ministerial-Justiz-Department in Jülich-Bergischen Justizsachen tätig.
1800 kehrte er als Generalkommissar nach Düsseldorf zurück. 1802 wurde er Direktor der 1. Deputation der Landesdirektion und des ersten Senats des Jülich-Bergischen Oberappellationsgericht. 1804 wurde er Mitglied im Geheimen Rat und Landtagskommissar.
Mit der Gründung des Großherzogtums Berg wurde er Mitglied des Staatsrates, provisorischer Innenminister und Präsident des Oberappellationsgerichtes.[1]
1807 war er Verhandlungsführer bei den Verhandlungen über die Vergrößerungen des Großherzogtums. 1809 reiste er mit einer Delegation des Großherzogtums nach Paris, um die Glückwünsche zur Geburt des Königs von Rom zu überbringen.
1812 wurde er Präsident des neu geschaffenen Appellationsgerichtshofs Düsseldorf. Auch nach dem Ende des Großherzogtums blieb er Gerichtspräsident bis zur Auflösung des Gerichts im Jahre 1819.
Er war wohlhabend und besaß Güter in Düsseldorf und im Siegerland. Auch seine Frau verfügte über umfangreichen Besitz. Sein Sohn Karl studierte an der Pariser Rechtsschule und diente in den Befreiungskriegen 1814 bei den bergischen Jägern.
Literatur
Meent W. Francksen: Staatsrat und Gesetzgebung im Großherzogtum Berg. Lang, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-8204-7124-3, S. 233-235.
Einzelnachweise
Diese Aussage bei Francksen steht im Widerspruch zu der Darstellung bei Ulrich Schnorrenberg: Das Jülich-Bergische Oberappellationsgericht zu Düsseldorf von 1769 nach der Gottfried Freiherr von Beveren Präsident des Oberappellationsgerichtes war.
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http://www.ksta.de/region/jurist--staatsmann--bauernfreund,15189102,14082188.html#plx1728164320
https://www.duesseldorf.de/stadtmuseum/sammlung/04/017/10328.shtml
The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, "International Genealogical Index (IGI)," database, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/2:1:MYYT-R67 : accessed 2016-02-16), entry for Johann Engelbert von Fuchsius.