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Hannes Sauter-Servaes
Deutsches Ärzteblatt
Sauter-Servaes studierte Medizin an den Universitäten Heidelberg, München, Bonn und in Freiburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg und nach Rückkehr aus der französischen Gefangenschaft war er Gefängnisarzt in Singen. Er engagierte sich auch in der Arbeitsmedizin. Auch in der Erwachsenenbildung hat er aktiv mitgewirkt. Er gründete unter anderem die Sankt-Thomas-Gilde im katholischen Akademikerverband als dessen erste Ortsvereinigung nach der Wiedergründung des Verbandes. Dr. Hannes Sauter-Servaes war lange Jahre aktiver Rezensent für die Redaktion Deutsches Ärzteblatt, Köln.
Südkurier
Er hat Weichen gestellt im Singen der Nachkriegszeit. Er hat das kulturelle Leben in der Hegaustadt mit seinem Engagement wesentlich mitgeprägt. Nun ist der beliebte Arzt, Dr. Hannes Sauter-Servaes, im Alter von 89 Jahren nach langem Leiden gestorben. "Er wollte gerne sterben", berichtet die Witwe Elisabeth Sauter-Servaes über den Verstorbenen. "Mein Mann hat sich sein Leben lang mit den Fragen um den Tod beschäftigt." Und dann kam der Tod für die Familie am Sonntagabend doch plötzlich.
Hannes Sauter-Servaes scheidet nach einem sehr erfüllten Leben von dieser Welt. 1914 in Singen geboren, kehrte er nach seinem Medizinstudium in Heidelberg, München, Bonn und Freiburg und nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges 1945 im Auftrag der französischen Besatzungsmacht als Gefängnisarzt nach Singen zurück, wo er bessere Arbeitsbedingungen und geeignete Freizeitgestaltungsmöglichkeiten für die Gefangenen erwirkte. Doch da hatte er nicht nur den Russlandfeldzug als Truppenarzt und wissenschaftliche Forschungen am Hygieneinstitut der Universität Freiburg hinter sich; da hatte er schon Elisabeth Servaes geheiratet, mit der zusammen er sechs Kinder hatte.
Die medizinische Betreuung der Inhaftierten in der Vollzugsanstalt Singen war aber nur die eine Seite des beruflichen Engagements von Hannes Sauter-Servaes. Als Arzt für Allgemein- und Arbeitsmedizin fassten viele Generationen Singener Vertrauen zu ihm. Schon das Thema seiner Doktorarbeit über "Ernährung, Arbeitsübung, Freizeit und Leistung", lässt erkennen, das der Arzt den Menschen nicht nur in seinem Körpger gesehen, sondern dass ihm die geistige Komponente sehr am Herzen gelegen hat. So engagierte er sich gleich nach dem Krieg ehrenamtlich beim Wiederaufbau des Singener Kulturlebens. Sein besonderes Steckenpferd war dabei aber die Erwachsenenbildung. Er gründete die Sankt Thomas-Gilde im katholischen Akademikerverband als dessen erste Ortsvereinigung nach der Wiedergründung des Verbandes. 48 Jahre sollte er diese christliche Vereinigung mit Leben erfüllen bevor er die Leitung 1994 an den Nervenarzt Armin Bauer abgab. Doch sein Interesse an der philosophischen Vortragsreihe hat er bis zuletzt nicht verloren. Dafür erhielt er vom damaligen Freiburger Erzbischof Oskar Saier die "Konrads-Plakette". Für sein Engagement in der Bildungsarbeit wurde er außerdem mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und 1990 mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet.
Der christliche Hintergrund hat ihm bis zuletzt bei der Auseinandersetzung mit dem Tod geholfen. Auch wenn sein letztes Lebensjahr beschwerlich verlief, so habe Hannes Sauter-Servaes seinen Humor nie verloren, schildert seine Witwe. Weil er nicht mehr gut sehen konnte, habe sie ihm morgens immer aus dem SÜDKURIER vorgelesen. Und bei zahlreichen Gesprächen konnte der beliebte Arzt weiterhelfen, wenn die Runde nach einem Namen suchte. Hannes Sauter-Servaes war Rotarier, Bereitschaftsarzt und zweiter Vorsitzender des Roten Kreuzes. Er betreute die Behindertenwerkstätten St. Primin, und er verfasste Artikel für medizinische Fachzeitschriften. - Ein Mann mit großem geistigen Hintergrund, der der Stadt fehlen wird.
Die Beerdigung findet am Freitag, 19. September, um 13.45 Uhr auf dem Singener Waldfriedhof statt. Gudrun Trautmann
Südkurier
Mit einer sehr bewegenden Feier verabschiedete sich gestern eine große Trauergemeinde von dem beliebten Singener Arzt und Philosophen Hannes Sauter-Servaes. Im Kreise seiner Familie war er im Alter von 89 Jahren am Sonntagabend gestorben. Auf dem Weg zu seiner letzten Ruhestätte auf dem Singener Waldfriedhof gaben ihm seine vielen langjährigen Wegbegleiter das letzte Geleit, allen voran seine Ehefrau Elisabeth und seine sechs Kinder.
Welchen Stellenwert Hannes Sauter-Servaes in der eigenen Familie hatte, verdeutlichte die Trauerrede seines ältesten Sohnes: Es war ein aufrichtiger Dank und eine hohe Verehrung, was Christian Sauter-Servaes in seinen "Worten an den Vater" zum Ausdruck brachte. "Dem Vater gewidmet und den Nachkommen zur Erinnerung", nannte er den Brief, in dem er den Verstorbenen noch einmal direkt ansprach: "Lieber Vater ..." So zeichnete er das Bild vom musisch begabten Schüler, der sein Taschengeld im Stummfilmkino am Hohgarten ausgab; von dem jungen Arzt, der sich für seine Patienten aufopferte und der in der Nachkriegszeit Medikamente aus Schaffhausen für die Kranken in Singen beschaffte.
Und dann schwenkte er seinen Blick auf die andere Seite: den Theologen, den Kunstsinnigen, den Geselligen und den Narren. Hannes Sauter-Serveas, der für sein ehrenamtliches Engagement die "Konrads-Plakette", das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und die Verdienstmedaille des Landes bekommen hatte, war aber auch ein leidenschaftlicher Familienmensch. So erinnert der Sohn an die Reisen in der Familie, an die rauschenden Feste und an den Ratgeber. "Lieber Vater, Du warst ein würdig alt werdender, ein verehrenswürdiger Vater."
Pfarrer Gebhard Reichert wusste um den Wunsch des alten Mannes nach dem Tod. Doch zuletzt habe Hannes Sauter-Servaes, der sich ein Leben lang darauf vorbereitet hat, gestanden, dass das Sterben doch schwer sei.
Wie zum Trost dafür erwähnte Oberbürgermeister Andreas Renner die "unauslöschlichen Spuren", die der Verstorbene in Singen hinterlassen hat. "Wir werden an ihn denken." Renner würdigte den Humor und endete mit einem Zitat von Hannes Sauter-Servaes: "Vom Ende her ordnen sich die Dinge im Leben."
Sichtlich bewegt verabschiedete sich Armin Bauer von seinem väterlichen Freund mit einem letzten Salut. Von ihm hat Bauer die Leitung der St. Thomas-Gilde übernommen. Hannes Sauter-Servaes habe sich nach einer besseren, vollkommeneren Welt gesehnt. Bauer erwähnte die "aristokratische Erscheinung", die "Ritterlichkeit" und die hohe Bildung des Verstorbenen. "Bildung wächst im Herzen und im Hirn. Bildung will Weiterbildung", sagte Bauer. "Das ist das Vermächtnis von Hannes Sauter-Servaes". Gudrun Trautmann
Hij is getrouwd met Elisabeth Martha Hubertine Servaes.
Zij zijn getrouwd
Weil die Familienname Servaes hier geendet hat, ist die Familienname geworden Sauter-Servaes und auf diese Weise wird die Name Servaes weiter gegeben.
Kind(eren):
Hans Bruno Sauter | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elisabeth Martha Hubertine Servaes | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||