Gerold in der Baar (auch Gerold II.; 1. September 799) war ein alamannischer Markgraf der Awarenmark und Präfekt von Bayern.
Gerold stammte aus einer alamannischen Adelsfamilie und war der Sohn des Gerold von Anglachgau und der Imma sowie der Bruder von Hildegard, die 771 mit Karl dem Großen verheiratet wurde. Gerold war ein enger Vertrauter Karls des Großen. Er begleitet Karl u.a. bei dessen Feldzug 773/774 zu den Langobarden, wo er sich durch Tapferkeit auszeichnete und zum signifer des Königs gemacht wurde.[1] 785 und 790 wird er als Graf in der Baar (Bertoldsbaar) in Urkunden erwähnt. Gerold scheint eine entscheidende Rolle bei der Integration Bayerns in das fränkische Reich und im Kampf gegen den letzten bayerischen Stammesherzog Tassilo III. gespielt zu haben. Nach der Absetzung Tassilos 788 wollte Karl in Baiern keinen Herzog einsetzen und ernannte Gerold daher zum Präfekten Bayerns. In dieser Funktion setzte ihn Karl der Große im Kampf gegen die Awaren ein. Dort tat er sich gemeinsam mit dem Markgrafen Erich von Friaul hervor, sodass Karl die Fortführung des gesamten Feldzugs Gerold, Erich und seinem Sohn Pippin von Italien anvertraute. Auch im Kampf gegen die Sachsen und Slawen tat sich Gerold hervor. 799 erhielt er von Bischof Waldrich von Passau Linz mit der dortigen Martinskirche zu Lehen.[2] 799 starb er in einer Schlacht gegen die Awaren gemeinsam mit Erich und seinem Sohn an einem unbekannten Ort in Pannonien.[3]
Eine niederösterreichische Sage handelt vom Grafen Gerold und seinen Töchtern. Nach der Sage soll das heutige Dorf Gerolding seinen Namen von Graf Gerold erhalten haben.