Konrad von Urach (auch Kuno; * um 1180[1]; † 30. September 1227 in Bari) stammte aus der Familie der Grafen von Urach und war Zisterzienserabt, Kardinalbischof und Kardinallegat in Frankreich und Deutschland.
Über das Geburtsjahr Konrads von Urach ist nichts bekannt; seine Eltern, Graf Egino IV. und die Zähringerin Agnes, hatten aber wohl vor 1181 geheiratet. Für Konrad, der einen Zähringernamen trug, war die geistliche Laufbahn vorgesehen, und er wurde wahrscheinlich vor 1189 als Domkanoniker an der Lütticher Kathedralkirche aufgenommen, wo Konrads Großonkel Rudolf, der Bruder des Zähringerherzogs Berthold IV. († 1186), Bischof war (1167–1191). Die Domschule vermittelte dem Jungen eine solide Ausbildung. Die Annahme, Konrad sei 1195 bereits Dekan des Domstifts geworden,[2] wird heute allerdings angezweifelt und dürfte eine Verwechslung sein.[3] Im Jahr 1198 verbrachte er zusammen mit seinem Bruder Berthold als Bürge für seinen Onkel Berthold V. von Zähringen eine mehrmonatige Geiselhaft in Köln, aus der sich die Neffen der Chronik des Burchard von Ursberg zufolge selbst freikaufen mussten, nachdem Berthold V. seine von den Kölnern unterstützte Thronkandidatur gegen Philipp von Schwaben zurückgezogen hatte. Beide Brüder wurden anschließend Zisterziensermönche;[4] Konrad trat 1199 als in die Abtei Villers ein.
Im Frühjahr 1226 war Konrads zweite Legation beendet, er kehrte nach Italien zurück, schaltete sich in die Verhandlungen mit dem lombardischen Städtebund ein (1226/27) und unterstützte die Kreuzzugsvorbereitungen des Kaisers. 1227 nahm er an der Papstwahl teil, aus der Gregor IX. (Ugolino Segni) hervorging. Dabei soll er selbst aussichtsreicher Kandidat für den Papstthron gewesen sein, die Wahl aber aus Bescheidenheit abgelehnt haben.[16] Konrad von Urach sollte danach vermutlich als päpstlicher Legat Kaiser Friedrich II. auf den damals geplanten Kreuzzug begleiten, starb aber auf der Reise am 30. September 1227, möglicherweise bereits am Sammlungsort der Kreuzfahrer in Bari;[20] seine Leiche wurde nach Clairvaux überführt und dort bestattet[5] (wie auch ein Schreiben von Konrads Bruder, Graf Egino V. von Urach und Freiburg, aus dem Jahr 1228 belegt). Vom Zisterzienserorden wird Konrad von Urach als im Rufe der Heiligkeit stehender Wundertäter (sanctitate et miraculis clarus) verehrt, sein ordensinterner Gedenktag ist der 30. September.
Konrad van Urach |