Friedrich Bendixen (* 30. September 1864 in San Francisco; † 29. Juli 1920 in Hamburg) war ein deutscher Nationalökonom und Bankier.
Bendixen studierte in Heidelberg und Leipzig und schloss das Studium mit einer Promotion als Dr.-jur. ab. Von 1895 bis zu seinem Tode war er erst Mitarbeiter und später Vorstandsmitglied der Hypothekenbank in Hamburg. Er verfasste Arbeiten im Bereich der Geldtheorie ausgehend von Georg Friedrich Knapps „Staatlicher Theorie des Geldes“ und zu Grundlagen der Kredittheorie. Bendixen war Mitglied im Gründungskuratorium der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung.
- Das Wesen des Geldes (1908), 4. Aufl., Duncker & Humblot, München 1926
- Geld und Kapital (1912), 3. Aufl., G. Fischer, Jena 1922
- Die deutsche Bankgesetzgebung und die Balkankrisis, Guttentag, Berlin 1913
- Währungspolitik und Geldtheorie im Lichte des Weltkrieges, Duncker und Humblot, München 1916
- Sozialismus und Volkswirtschaft in der Kriegsverfassung, Guttentag, Berlin 1916
- Das Inflationsproblem, Enke, Stuttgart 1917
- Wucher und Kettenhandel, Boysen, Hamburg 1918
- Kriegsanleihen und Finanznot, G. Fischer, Jena 1919
- mehrere Herausgaben von Briefen
Il est marié avec Margaretha Frederike Auguste Windscheid.
Ils se sont mariés.
Enfant(s):
B. kam im Alter von sechs Wochen mit seinen Eltern nach Hamburg. Er studierte Rechtswissenschaft in Heidelberg und Leipzig, wo er promovierte, trat 1891 in den Vorstand des Stempel-Comptoirs ein und war Reichsstempelrevisor in Hamburg. Seit 1895 gehörte er als Direktor dem Vorstand der Hypothekenbank an, wo er sich hauptsächlich mit dem Pfandbriefgeschäft befaßte. Aus Scheu vor der Öffentlichkeit lehnte er jede Betätigung im politischen Leben ab, obwohl ihm wiederholt leitende Stellungen angetragen wurden. - Von seiner praktischen Tätigkeit und in der Theorie von Georg Friedrich Knapp ausgehend wurde B. einer der bedeutendsten deutschen Geldtheoretiker. Er betonte die Tauschmittelfunktion des Geldes, für dessen Wert der Geldstoff verhältnismäßig gleichgültig sei, und definierte es vom Standpunkt der Volkswirtschaft aus als eine „Legitimation zum Empfang von Gegenleistungen auf Grund von Vorleistungen“, d. h. als ein dem Warenwechsel verwandtes Phänomen. Obzwar er die von der klassischen Volkswirtschaftslehre eingenommene „Maulwurfsperspektive der Einzelwirtschaft“ verwarf - weil er, wie schon Adam Müller, den rein geselligen Charakter des Geldes erkannte und die Zahlungsgemeinschaft gegenüber dem einzelnen Wirtschafter als primär auffaßte -, empfahl B. daher etwa im Sinne der englischen Banking-Schule die Geldschöpfung auf der Grundlage des Warenwechsels, weil hierdurch gleichzeitig die Güterentstehung und die Rückströmung der Geldzeichen nach Ablauf der Kreditfrist gesichert sei. Ähnlich wie ?Friedrich List für die gesamte Volkswirtschaft betonte B. für die Geldtheorie die Notwendigkeit, den Blick anstatt auf die Güter auf die ihnen zugrundeliegenden produktiven Kräfte zu richten. Nicht im Besitzen und Tauschen, nicht als Tauschwirtschaft, sondern in der Arbeit aller für alle unter dem Zeichen der Wirtschaftsgemeinschaft erkannte er das Wesen der modernen Geldwirtschaft.