Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands » Otto 'von Worms' van Frankenland Franconie ; Hertog van Karinthie (± 950-1004)

Données personnelles Otto 'von Worms' van Frankenland Franconie ; Hertog van Karinthie 

Les sources 1, 2

Famille de Otto 'von Worms' van Frankenland Franconie ; Hertog van Karinthie

Il est marié avec Judith van Karinthie.

Ils se sont mariés environ 969.


Enfant(s):

  1. Heinrich I von Speyer  ± 970-1000 
  2. Herbert De+ Franconie  ± 970-997
  3. Konrad van Frankenland  ± 973-1011 


Notes par Otto 'von Worms' van Frankenland Franconie ; Hertog van Karinthie

Duke of Carinthia and Marquis of Verona, Count in the Nahegau, Enzgau,
Spayergau, and Mainenfeldgau; Lord of Hornbach

REF / AFN / Custom: 469 /  / , Hertog van Lotharingen uit het geslacht der Waiblingen
Name: Konrad van /Frankenland Salier/
Sex: Male
Modify Date: 5 May 2002
Father: Abt 890, Werner van /Speyer Wormsgau/ [9313], (b. Abt 890, ), (d. Abt 920, )
Mother: Abt 890, dochter? van de /Lahngau/ [9312], (b. Abt 890, ), (d. , ), ouders niet zeker!
Birth: Abt 910
Marriage: Abt 947, Liudgard van /Saksen Ludolf/, m. Abt 947
Son: Abt 950, Otto van /Frankenland/ [478], (b. Abt 950, ), (d. 4 Nov 1004, ), Graaf in de Nahegau, de Speiergau, de Wormsgau enz., Hertog vanKarinthie
Death: 10 Aug 955, Lechfeld

otto_von_worms_herzog_von_kaernten_+_1004.html

Otto "von Worms" Herzog von Kärnten (978-985)(1002-1004)
----------------------- Graf im Nahegau, Wormsgau, Speyergau, Elsenzgau und Kraichgau und Marienfeld
um 948-4.11.1004
Einziger Sohn des Herzogs Konrad der Rote von Lothringen und der Liutgard von Sachsen , Tochter von Königs OTTO I.
Lexikon des Mittelalter: Band VI Spalte 1577
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Otto "von Worms", Herzog von Kärnten (978-985 und 1002-1004)
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+ 4. November 1004
Sohn Konrads des Roten und der Luitgard, Tochter OTTOS I.
Nach dem "Aufstand der drei Heinriche" wurde Otto 978 anstelle des LUITPOLDINGERS Heinrich zum Herzog von Kärnten und Markgrafen von Verona bestellt, mußte dafür aber auf wichtige Rechte in Worms verzichten. Der Schwerpunkt seiner politischen Tätigkeit lag zwar in der Mark Verona, aber in Kärnten, wo er 980 reiches Königsgut von OTTO II. erhielt, begann er mit der Gründung eines Lambert-Klosters in Pörtschach nahe der Pfalz Karnburg. 985 mußte Otto von Worms zugunsten des LUITPOLDINGERS Heinrich auf Kärnten verzichten, behielt jedoch als "Herzog von Worms" den dux-Titel für seinen rheinischen Dukat und wurde von OTTO III. mit Besitz und Hoheitsrechten in und um Worms entschädigt. 987 gründete Ottodas Kloster Lambert in der Pfalz. Nach dem Tod Heinrichs des Zänkers 995 erhielt Otto die Mark Verona. Kärnten fiel mit Bayern an HEINRICH II., den Sohn des Zänkers. Diesem stand Otto 1002 als Kandidat um das Königtum gegenüber, verzichtete aber und erhielt dafür Kärnten. Das alte salische Hauszentrum Worms mußte er im Tausch gegen Bruchsal preisgeben. Sein Zug gegen Arduin von Ivrea 1002/03 mißlang, erfolgreich unterstützte er 1004 den Italienzug HEINRICHS II.
Literatur:
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ADB XXIV, 701f - C. Fräss-Ehrfeld, Gesch. Kärntens, I, 1984, 112ff. - E. Hlawitschka, Die Thronkandidaturen von 1002 und 1024 (Fschr. G. Tellenbach, 1985), 49-64 - E. Boshof, Die Salier, 1987, 17-25 - D. Mertens, Vom Rhein zur Rems (Die Salier und das Reich, I, hg. St. Weinfurter, 1991), 221-251 - St. Weinfurter, Herrschaft und Reich der Salier, 1991, 13-21.

Thiele Andreas: Tafel 16
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I
OTTO
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* um 948, + 1004
Graf im Nahe-, Worms-, Speyer-, Elsenz- und Kraichgau, in den Quellen oft "Herzog von Worms" genannt (!), tritt Worms später an den dortigen Bischof ab, bekommt Bruchsal dafür: Verlust des Stammsitzes; guter Organisator und Territorialpolitiker; Vogt von Hornbach und Weißenburg; dem er große Besitzungen entfremdet, was die Kaiser gutheißen (!), stiftet 997/98 Kloster St. Lambert/Greveshausen; 978 Herzog von Kärnten und wichtige Stütze Kaiser OTTOS II., nimmt 983 am Reichstag von Ravenna teil, wählt OTTO III. mit und verzichtet in Kärnten wieder; hilft OTTO III. im Thronkrieg 983-985 gegen Bayern, 995 wieder Herzog von Kärnten, dazu Markgraf von Verona, Friaul und Trient, wodurch dieses Gebiet Teil des Deutschen Reiches wird; die Karantanische Mark (= später Teil Steiermarks) wird ausgegliedert; fördert den päpstlichen Sohn, zieht 1002/03 erfolglos gegen König Arduin von Ivrea-Italien. 1002 deutscher Thronkandidat und Verzicht an den Cousin HEINRICH II., den er unterstützt.
oo JUDITH VON BAYERN, Tochter des Grafen Heinrich, Enkelin des Herzogs Arnulf

Glocker Winfrid: Seite 293
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"
VI, 5) HERZOG OTTO VON WORMS
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* ca 945/50, + 1004 XI 4
Graf im Nahe-, Worms- und Speyergau; 978 IV-983, 995/1002-1004 Herzog von Kärnten, "dux Wormatiae";
oo Judith
Die Abstanmmung Ottos, des späteren Herzogs von Kärnten und "dux Wormatiae", von Liutgard, der Tochter König OTTOS I., bezeugt und Thietmar V c. 25, S. 249; vgl. dazu Köpke-Dümmler S. 259, Anm. 5.
Das Geburtsjahr Ottos von Worms, wie der Kärntener Herzog von der Forschung meist genannt wird, kann nicht genauer als oben angegeben bestimmt werden, da wir als einzigen Terminus ante quem das Sterbedatum von Ottos MutterLiutgard (+ 953 XI 18) kennen; vgl. dazu Schreibmüller, Ahnen S. 206.
Todestag und -jahr überliefert das Necrologium Fuldense; vgl. FW Kommentar H 4.
Zur Stellung Ottos von Worms als Herzog von Kärnten vgl. BMi. 763c, BU. 963a und 1146c sowie Reindel, Bayern S. 300f., 304 und 319ff.
Von Ottos Gemahlin kennen wir den Namen aus ihrer Erwähnung in der Stiftungsurkunde des Herzogs von Worms für das Kloster St. Lambrecht (gedruckt bei Stauber, Lambrecht S. 207-210); Judith ist des weiteren bezeugt in der Grabinschrift ihres Sohne Bruno (des Papstes Gregor V.)(gedruckt in: MGH Poet. lat. Bd. 5, Nr. 110, S. 337f.) und in D Ko II. 204.
Weitere Kenntnisse über Judith besitzen wir nicht, so auch nichts zu ihrer Herkunft.

Otto erschien bereits 956 als Graf im Nahegau. Obwohl aus Mainz verdrängt, konnte er den Besitzstand der Familie wahren und in der Folgezeit konsequent ausbauen. Zu den ihm vom Vater überkommenen erwarb er außer der im Mayenfeldgau die südfränkischen Grafschaften im Kraich-, Elsenz-, Pfinz- und Enzgau und vielleicht auch im Uffgau hinzu. Die völlige Rehabilitierung war erreicht, als ihm nach der Absetzung des LIUTPOLDINGERS Heinrich III. der Jüngere 978 von seinem kaiserlichen Vetter OTTO II. das Herzogtum Kärnten übertragen wurde. Die Rechte, die er bisher in Worms, dem Stammsitz, im Auftrage des Königs ausgeübt hatte, gingen ihm dafür verloren. Er war auch Vogt von Hornbach und Weißenburg, dem er große Besitzungen mit kaiserlicher Duldung entfremdete und stiftete 997/98 das Kloster St. Lambert in Greveshausen. Nachdem er 985 sein Amt in Kärnten aufgeben mußte, nahm er den Kampf um seine Rechte in Worms wieder auf. Als Ersatz für seinen Verzicht auf das Herzogtum erhielt Otto nach der am 6.2.985 in Mühlhausen ausgestellten Urkunde ein großes Jagdgebiet in dem im Gau Wormsfeld und im Nahegau gelegenen Grafschaften der Grafen Zeizolf und Emicho mit allen Rechten und Einkünften, ausgenommen die den Kirchen in Worms und Frankfurt zustehenden Abgaben. Die politische Bedeutung dieser Schenkung, die aus dem wichtigsten Gebiet geschlossenen Reichsgutes erfolgte, ist offenkundig, sie wird noch durch die Mitwirkung der Kaiserinnen Adelheid und Theophanu und des Erzkanzlers Willigis hervorgehoben. Die vormundschaftliche Regierung für OTTO III. stattete mit dieser Schenkung nur einen Teil der Dankesschuld ab, die Herzog Otto für seine während des Thronstreites bewiesene Treue gebührte. Er erhielt auch den Königshof Lautern.
Seine umfangreichen rheinischen Erwerbungen ließen Otto den Verlust des Kärntener Herzogtums sicher leicht verschmerzen, zumal er als Landfremder in der Grenzprovinz nicht Fuß gefaßt hatte. Durch die Vermählung seines ältesten Sohnes Heinrich wurden wichtige Beziehungen zu den einflußreichsten lothringischen Familien geknüpft. Worms war das eigentliche Machtzentrum der Dynastie, das Otto trotz seines von OTTO III. 985 noch einmal bestätigten Verzichtes auf die gräflichen Rechte und Einkünfte auch nicht aufgab, als er im Jahre 995 das Herzogtum Kärnten zurückerhielt. Als Markgraf von Verona erlangte er immer größeren Einfluß auf die italienische Politik des Königs. Bei wichtigen Regierungsmaßnahmen war der SALIER in unmittelbarer Umgebung OTTOS III. anzutreffen; mehrfach übernahm er als Missus den Vorsitz im kaiserlichen Hofgericht. So wurde Otto zu einem wichtigen Berater des Kaisers in italienischen Angelegenheiten und durch die Ernennung seines Sohnes Brun zum Papst erhöhte sich das Ansehen der Familie beträchtlich. Als Enkel OTTOS I. verzichtete er 1002 wegen zu geringer Machtmittel freiwillig zu Gunsten Heinrichs von Bayern auf den deutschen Königsthron. Im selben Jahre übertrug HEINRICH II. dem Wormser Bischof die salischen Besitzungen in der Stadt und Otto erhielt für seinen Verzicht den Königshof Bruchsal, zu dem der Forst Luzhart gehörte. Beim Italienzug wurde er 1003 am "Ungarischen Berg" von Arduin von Ivrea besiegt.
Trillmich Werner: Seite 127
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"Kaiser Konrad II. und seine Zeit"
Großgraf Otto, OTTOS DES GROSSEN Enkel, verstand es geschickt, Vermögen und Ansehen seines Hauses in enger Anlehnung an die Reichsregierung recht beträchtlich zu vergrößern. Nach einer Revolte der bayerischen LIUDOLFINGER und ihrer LIUTPOLDINGER Verwandten belehnte OTTO II. 978 den zuverlässigen salischen Neffen mit dem von Bayern gelösten Herzogtum Kärnten samt den Marken Istrien, Friaul und Verona. Vertrauensvoll legte er damit die Sicherung der wichtigen Brennerstraße nach Italien in seine Hände. Als sich Kaiserin Theophanu später mit den einstigen Rebellen aussöhnte, leistete der Herzog - wahrscheinlich 985 - bereitwillig, allerdings gegen eine lohnende Abfindung, wieder Verzicht auf sein hohes Amt. Damals wurde ihm der rheinfränkische Königshof (Kaisers)- Lautern mit Marktrecht, Zoll und allem Zubehör samt dem Wasgenwald rings um die Lauterer Senke übertragen. Der Wormser griff also über das Gebirge in den Westrich aus bis in die Nähe von Kloster Hornbach. Das ermöglichte ihm die Einrichtung weiterer Vizegrafschaften auf Rodungsboden. Außerdem wurde 987 oberhalb von Neustadt an der Haardt das dem Familienheiligen der LAMBERTINER gewidmete Kloster St. Lambrecht gestiftet und freigebig ausgestattet. Andererseits ging Otto zur gleichen Zeit sehr gewalttätig gegen die vermögende Reichsabtei Weißenburg vor, deren Ländereien sich beiderseits des Rheins in Streulage von Baden-Baden bis Lahnstein hinzogen. Nach Entfernung rechtmäßiger, aber mißliebiger Inhaber besetzte er Mönchspfründen wie Lehengüter mit eigenen Vasallen und Ministerialen und ließ 993 die eigenmächtig von ihm geschaffenen Verhältnisse durch das Reichsregiment bestätigen: Die Nutzung kirchlicher Ländereien für weltliche Zwecke geschah fortan im Einvernehmen mit Kaiserin Adelheid. Nur für die dem Kloster verbliebenen Güter erhielt Weißenburg Immunität. Das geistliche Leben seiner Insassen erfuhr keine Beeinträchtigung, so dass Thietmar von Merseburg den SALIER trotz allem unbedenklich als klugen, tatkräftigen, rechtschaffenen Mann rühmen konnte.
Im Jahre 995 verstarb der Bayern-Herzog, und König OTTO III. nutzte diese Gelegenheit, Kärnten endgültig zu verselbständigen. Zum zweiten Male betraute er Otto von Worms mit seiner Verwaltung. Mangel an Eigenbesitz ließ den SALIER aber in den alpinen Hauen kaum Fuß fassen. Die Ansiedlung rheinischer Vasallen mißglückte ebenso wie der Versuch einer Klostergründung. Lohnende Einnahmen dürften vornehmlich die südlichen Marken erbracht haben. Um so größeren Wert legte der Herzog auf die Beherrschung der Brennerstraße, die ihm eine gewichtige Stellung in der Italienpolitik verschaffte. Mit Venedig, das seinen Handel auf dem Festlande zu verstärken wünschte, mußten Vereinbarungen getroffen werden. Er wird auch dazu beigetragen haben, dass der Doge Pietro Orseolo seinen Sohn im Februar 996 nach Verona sandte, um dem jungen König die Annahme der Patenschaft bei dessen Taufe zu ermöglichen. Wenige Wochen später erhob der LIUDOLFINGER zu Pavia als ersten Deutschen Ottos Sohn Bruno zum Papst. Dieser unerhörte Vertrauensbeweis erhöhte das Ansehen des salischen Hauses nochmals gewaltig, obwohl der junge Mann den Stuhl Petri bis zu seinem frühen Tod kaum drei Jahre lang innehatte.
1002, nach dem Tode OTTOS III., hielt es der liudolfingische Thronwärter Heinrich von Bayern für angebracht, eine Kandidatur des Kärntner Herzogs zu empfehlen. Der aber lehnte wohlweislich das ehrenvolle, kaum ehrlich gemeinte Angebot ab und entschloß sich als einziger Herzog zu offenem Eintreten für den mächtigen Verwandten. Der Dank des neuen Königs bestand im Verzicht Bayerns auf Kärnten, denn er benötigte dringend Hilfe für die bevorstehenden Kämpfe in Italien, wo sich Arduin von Ivrea der Krone bemächtigt und Verona besetzt hatte. Trotzdem mußte der durch den Verlust der italienischen Marken geschwächte SALIER im Interesse des Reiches damals dem Herrscher auch noch seine Wormser Grafenburg zur Weitergabe an Bischof Burkhard (1000-1025) übereignen, der sie abreißen und durch eine Kirche ersetzen ließ. Auch verzichtete der Herzog auf Forst- und Grafenrechte in Ladengau und Wintergarteiba, allerdings erhielt er als Entschädigung für sein Entgegenkommen den staatlichen Reichshof Bruchsal mit allem Zubehör. Das Bistum Speyer hatte schon unter Konrad dem Roten wirtschaftliche Rechte und Teile der Königspfalz an sich gebracht, doch erhielten es Schenkungen und Schutzverpflichtungen in Abhängigkeit von seinen salischen Vögten, die im umliegenden Gau über besonders viel Allodialbesitz verfügten. Gegen Jahresende zog Otto mit Aufgeboten aus Kärnten, Franken und der Donaumark gegen Arduin in den Kampf. Da der Usurpator die Etschklausen besetzt hielt, versuchten die Deutschen, ihn durch das Brenntal zu umgehen, stießen aber auch dort auf feindliche Truppen, deren Sperren am "Ungarischen Berge" sich als unüberwindlich erwiesen. 1004 forderte der Bischof von Verona König HEINRICH II. erneut zum Aufgreifen auf. Diesmal erzwangen die Kärntner fast an der Stelle wie 1002 bei Primolano den Durchbruch. Die Sieger wurden in Verona freudig empfangen und durchzogen die Lombardei. Herzog Otto überlebte jedoch die Rückeroberung der kostbaren Marken nur um wenige Monate.
Seine Gemahlin Judith, deren Herkunft wir nicht kennen, hatte ihm vier Söhne geboren. Nach Heinrichs Ende ließ Herzog Otto von Kärnten statt des unmündigen Enkels seinen jüngeren Sohn Konrad an der Verwaltung teilhaben.
Schreibmüller Hermann: Seite 206-212
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"Ahnen Konrads II. und Bischof Brunos von Würzburg, in Herbiopolis Jubilans. 1200 Jahre Bistum Würzburg"
Der eigentliche salische Territorialpolitiker auf rheinischen, besonders pfälzischen Boden ist Graf und Herzog Otto gewesen, der Sohn Konrads des Roten. An die allgemeine politische und militärische Größe seines Vaters reicht er nicht heran, um so mehr aber bedeutet er als Ausgestalter des salischen Besitzes. Sein Geburtsjahr kennen wir nicht, da nicht einmal die Heirat seines Vaters mit Liutgard zeitlich feststeht; weil das Heiratsjahr, wie schon erwähnt, nahe an 944 heranrückt, wird man etwa 945 oder 946 als Ottos Geburtsjahr annehmen dürfen. Seine Mutter ist 953 gestorben.
Zu frühest finden wir Otto 956, also schon mit etwa 10 Jahren, als Grafen im Nahegau, später treffen wir ihn auch noch in anderen Gauen:
956,973,982 im Nahgau
981,982 im Wormsgau
982 im Speyergau
973 im Maienfeld
985 im Elsenz- und Kraichgau
Diese vielen Grafenämter beweisen die erstarkende Macht des salischen Hauses. Ottos Jugendlichkeit und die Schwierigkeiten der Verwaltung infolge der Häufung von Grafschaften in seiner Hand erklären die Aufstellung von Untergrafen, die zuerst 960 im Nahegau erscheinen, also in dem Gau, wo der jugendliche Otto seine ersten Grafenjahre verlebte.
978 wurde Graf Ottovon seinem kaiserlichen Vetter OTTO als Herzog von Kärnten eingesetzt, also im Alter von etwa 22 Jahren. Wenn er in der Stiftungsurkunde für St. Lambrecht in der Pfalz aus dem Jahre 978 bereits "dux" = Herzog genannt wird, bezieht sich dies vielleicht schon auf seine neue Herzogswürde - falls die in der Datierung umstrittene Urkunde nicht bereits 977 ausgestellt worden war; in diesem Falle wäre der Herzogstitel anders zu erklären. Otto war Herzog und Markgraf zugleich. Bezeichnend ist, dass er bereits 983 sein kärntisches Herzogtum wieder aufgab; ob freiwillig oder gezwungen, wird nicht ersichtlich. In den Kaiserurkunden aus den Jahren 985 und 988 führte er bezeichnenderweise den Titel "Herzog" weiter. Edmund E. Stengel hat betont, dass man vielleicht hier einen Nachklang des 939 jäh in seiner Entwicklung gestörten Herzogtum Franken vernehmen dürfe. Auf diese Weise wird sich leicht erklären lassen, dass später der staufische Pfalzgraf Konrad als Erbe der SALIER hie und da "dux" genannt wird. Vielleicht darf man auch hier nicht bloß eine einzige Wurzel annehmen, sondern mehrere zusammen.
Ebenso bezeichnend ist, dass Otto das Herzogtum 995 zurückerhielt und bis zu seinem Tode behalten durfte, worauf ihm sein Sohn Konrad folgte. 995 war Kärnten endgültig von Bayern abgetrennt worden. Die Tätigkeit der Kärntner Herzöge bestand vor allem in dem Abhalten von Gerichtssitzungen, was uns für Otto mehrfach bezeugt ist. Die SALIER haben versucht, nach Kärnten rheinische Verwandte und Lehensleute zu verbringen und dort einwurzeln zu lassen, um so ihre herzogliche Stellung zu verstärken; aber ihre Vasallen Wolfram und Zeizolf verließen das Land bald wieder. Das Schicksal des salischen Besitzes in Kärnten, besonders der im Jahre 980 ihnen dort von Kaiser OTTO II. geschenkten umfangreichen fünf Königshufen, ist unbekannt. So war das weit entfernte Kärnten für Otto und seine Verwandten bloß eine Episode. Und doch ist eine Folge nicht unwichtig für ihre Machtstellung in ihrer rheinischen Heimat, nämlich der Titel "Herzog" auch nach dem Verluste Kärntens.
Hatte Graf Otto 978 weit nach dem östlichen Herzogtum Kärnten ausgegriffen und 983 seine Enthebung erleben müssen, so verstand er es, sich von der Reichsregentin Theophanu, die sonst nicht eben freigebig Reichsgut weggab, in einer Urkunde vom 6. Februar 985 den Forst Wasgenwald ( = Haardt) und den Königshof (curtis) Lautern (Luthara) im Wormsfeld und im Nahegau in den Grafschaften Zeizolfs und Emichs schenken zu lassen. Die Erkenntnis, dass die Erwerbung eines Landstrichs in der Nähe vorteilhafter sei als die einer entfernten Gegend, war diesem Politiker auch schon aufgegangen. Zum erstenmal griff damals ein ostpfälzischer Territorialherr über das Gebirge hinweg in den Westrich hinüber, wo die SALIER Vögte ihres Eigenklosters Hornbach waren. Wir werden nicht fehlgehen mit der Annahme, dass diese reiche Schenkung nicht ohne kräftiges Zutun des ausdehnungslustigen Herzogs vollzogen worden war. Es macht den Eindruck, als ob dieses wertvolle Stück Reichsgut für das verlorene Kärnten entschädigen sollte; jedenfalls war dieser Tausch für Otto sehr vorteilhaft.
Ein zweifelsfrei krasses Beispiel für die Ausdehnungslust Ottos ist sein ungerechtfertigtes, gewalttätiges Vorgehen gegen die uralte, reiche Abtei Weißenburg im Jahre 991. Die Weißenburger Annalen berichten: "Otto griff das Kloster gewalttätig an" und das Weißenburger Verzeichnis seiner Güterschenkungen meldet: "Otto unterwarf mit feindseliger Unterdrückung die Abtei seiner Herrschaft". Es waren 68 Höfe. Vorher hatte der Herzog von der Abtei regelrecht Lehen genommen. Jetzt aber verteilte er Weißenburger Güter an seine Günstlinge, vertrieb die Weißenburger Ministarialen von Haus und Hof und stattete seine Leute mit Klosterlehen und Brüderpfründen aus. Diese Gewalttat hieß der Kaiser nachträglich sogar gut: am 25. Mai 993 verlieh Kaiser OTTO III. auf Bitten Herzog Ottos dem Kloster Weißenburg für die "verbliebenen" Güter die Immunität und bestätigte den Brüdern die ihnen noch "verbliebenen" Güter. Mit Recht hat Heinrich Böhmer gemeint, dass das Kloster dies wie Hohn habe empfinden müssen.
Herzog Otto war nicht nur ein kluger Erwerber, sondern auch ein tüchtiger Organisator, was er besonders im Wormsgau bewies, wo er den doppelgauigen Reichsgutbezirk Lautern gewonnen hatte. Knobloch hat gezeigt, wie Otto den Wormsgau und den später entstandenen Nahegau umordnete und ihre Grenzen verschob, so dass nicht wenige Orte ihre Gauzugehörigkeit gewechselt haben. Vielleicht hat er auch den Wormsgau weiter nach Westen vorgeschoben, und so die seltsame Zunge über Kaiserslautern hinaus geschaffen. Zwei neue Untergrafschaften baute er auf dem Grundsatze des Lehensverhältnisses auf, so dass die Untergrafen nicht mehr Beamte waren, sondern Lehensleute.
Im Jahre 1002 erlitt Ottos Macht in Worms einen empfindlichen Stoß, der am Ende des vom Wormser Bischof Hildebold mit dem damals ja nicht ungewöhnlichen Mittel der Urkundenfälschung (besonders 973) gegen den Grafen-Herzog Otto geführten Kampf stand. Schon im 10. Jahrhundert hatten die Wormser Bischöfe den salischen Grafen, der die Grenzen seiner Zuständigkeit überschritt, zu verdrängen gesucht und seine Amtsgewalt dank königlicher Hilfe zu schmälern vermocht, nur die Grafenburg stand noch als festes Bollwerk der SALIER, deren Machtanfänge in Worms im Dunkel liegen. Sicherlich war Worms die eigentliche alte SALIER-Stadt mit dem Erbbegräbnis dieses Geschlechts. Die Grafenveste war dem großen tatkräftigen Bischof Burchard, der in seinem Bischofssitze nach "Freiheit" von der gräflichen Amtsgewalt strebte, ein Dorn im Auge. Geschickt wußte er es beim Kaiser, der in den Bischöfen zuverlässigere Stützen sah als im weltlichen Amtsadel, durchzusetzen, dass Herzog Otto gegen Geld und Grundbesitz (Bruchsal) seine zum Allod (Eigengut) gewordene Amtsburg an den Kaiser abtrat und dieser sie an das Bistum schenkte, was KONRAD II. 1026 bestätigte. In Gegenwart des Herzogs ließ Bischof Burchard, dem das SALIER-Kastell, das angeblich Unterschlupf für Räuber war, abreißen und setzte an seine Stelle eine Kirche. Jetzt war der Bischof Herr der Stadt.
Nach dem Tode Kaiser OTTOS III. schein der mit den OTTONEN so nahe verwandte salische Herzog Otto der zum Königsthron am meisten Berechtigte zu sein. Wir kennen ihn bereits als starken, gewalttätigen Mehrer des salischen Besitzes, freilich wissen wir auch vom Verluste des alten festen SALIER-Sitzes in Worms, aber immerhin war er einer der begütersten und angesehensten Fürsten des Reiches. Der Geschichtsschreiber Thietmar, ein zuverlässiger Zeuge seiner Zeit, rühmt Ottos edlen Charakter und wackeres Wirken. Derselbe weiß zu berichten, dass der Bayern-Herzog Heinrich aus der ottonischen Seitenlinie den Herzog Otto als König "auserwählt", dieser aber die ihm angetragene Würde "bescheiden" (humiliter) ablehnte. Diese humilitas gehörte allerdings zum festen Formenschatz des Mittelalters bei Wahlen. Tatsache ist, dass Otto die Wahl ausschlug, aber die Begründung dafür fehlt. In seiner "Geschichte der deutschen Königswahlen vom 10.-13. Jahrhundert" (1889) bemerkt Maurenbrecher: Otto sei "wenig ehrgeizig und etwa bequem" gewesen. Dies stimmt nicht zu dem Bilde, das wir von ihm gewonnen haben. Jaksch, der Geschichtsschreiber Kärntens, hat gemeint, Otto habe seinen Verzicht auf die Königskrone aus "Großmut" geleistet. Diese verschiedenen Urteile beweisen, dass uns die Quellen auch hier im Stiche lassen über die eigentlichen Beweggründe. Nach allem, was wir von Otto kennen, müssen wir annehmen, dass ihn zum Verzicht sein Alter (etwa 58 Jahre, die damals schwerer wogen als heute) und Kränklichkeit bestimmten.
In der letzten Zeit seines Lebens, 1002/03, erlitt Herzog Otto auf einem Feldzuge gegen Arduin von Ivrea noch einen Mißerfolg. Mit kaum 500 Rittern war Otto in die Lombardei gezogen, wurde aber mit seiner kleinen, unvorbereiteten Mannschaft nach tapferem Widerstand in die Flucht geschlagen.
Verheiratet war Herzog Otto mit einer Judith, deren Herkunft leider nicht nachzuweisen ist. Sie wird dreimal genannt: in der Lambrechter Stiftungsurkunde von 978: "auf Anraten meiner Gattin Juditha", in der Grabinschrift Papst Gregors V. und in einer Urkunde Kaiser KONRADS II. vom 30. Januar 1034, worin er die Wormser Domkirche zu seinem und seiner Großmutter Judith Seelenheil beschenkt. Diese farblosen Angaben reichen natürlich nicht aus, eine deutliche Vorstellung von dieser fürstlichen Dame zu gewinnen.
Otto war ein besonderer Verehrer des heiligen Lambert, eines Bischofs von Maastricht, der um 705 getötet worden war. 978 (oder bereits 977?) gründete Otto in dem pfälzischen Orte Grevenshusen, dessen Name - anders als der von Gräfenhausen (Grazolfeshusen) bei Annweiler - auf gräfliches Amtsgut deutet, ein dem heiligen Lambert geweihtes Kloster; die Stiftung wurde auf der alten Dingstätte des Speyergaues "in mallo Lutramesforst" vollzogen. Auch in Kärnten wollte Otto ein solches Lambert-Kloster gründen, aber dieser Plan scheiterte am Widerstand des Erzbischofs von Salzburg.
Noch auf dem Sterbebett hat Herzog Otto entgegen dem gewöhnlichen Erbrecht über sein reiches Erbe verfügt, ohne dass wir leider genaue Einzelheiten darüber wissen. Den größten Teil seines Besitzes wies er nicht seinem Enkel KONRAD, sondern seinem jüngeren Sohn Konrad zu. Den Grund der seltsam regelwidrigen Erbteilung von 1004 kennen wir nicht. War Otto mit der Ehe seines Sohnes Heinrich mit Adelheid von Egisheim unzufrieden, wie Kurt Mayer gemeint hat? Hielt er diesen ältesten Zweig seines Hauses für schwächlich? Jedenfalls fühlte sich KONRAD II. in seinen Knabenjahren zurückgesetzt und nahm seine Zuflucht zum Wormser Bischof Burchard, der ihn in seine Obhut nahm.
Herzog Otto starb am 28. März 1004 und hinterließ drei Söhne.

oo Judith (von Bayern, Tochter des Grafen Heinrich ?)
um 950- 991 Enkelin des Herzogs Arnulf

Kinder:
Heinrich
um 970- nach 28.9.989/ vor 1000
Brun = Papst Gregor V. (996-999)
um 972-12.3.999
Konrad I. Herzog von Kärnten
um 975-12./15.12.1011
Wilhelm Bischof von Straßburg (1029-1047)
um 980-7.11.1047

Literatur:
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Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 176,211 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 115,130,140,157,164,169 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 10,17-21,23-28,30,64 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 63,66,112, 224,227-230,240-244,256/Band II Seite 200,558/ Band III Seite 11,490 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 48,122,134,254,416,434,488,495,502,503 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Puset Regensburg 1998, Seite 14,20,24,29-31 -
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Glocker Winfrid: Seite 220-225
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"
Herzog Otto von Worms
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* ca 945/50, + 1004 XI 4
Otto von Worms, der Stammvater der salischen Kaiser, war das einzige Kind Herzog Konrads des Roten von Lothringen und dessen Gemahlin Liutgard, der Tochter König OTTOS I. aus dessen 1. Ehe mit der Edgith. Otto erhielt den Namen seines königlichen Großvaters der mütterlichen, nicht etwa der väterlichen Seite! Die Forschung unterscheidet - wie vielleicht schon die mittelalterlichen Historiographen - den späteren Herzog von Kärnten durch den Beinamen "von Worms" von den Namensvettern seiner Zeit, den beiden Kaisern OTTO II. und OTTO III. sowie dem Schwabenherzog Otto.
1. Ottos Stellung als Herzog von Kärnten
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In unserer Revue der Verwandten der OTTONEN-Dynastie ist Otto von Worms wohl derjenige, der am schwierigsten zu beleuchten ist, weil uns die Quellen nur rudimentär über ihn Auskunft geben. So hielten die erzählenden Geschichtsquellen seine Ernennung zum Herzog von Kärnten ebensowenig fest wie seine wichtige Rolle beim Ausgleich der Kaiserin Theophanu mit dem Kronusurpator Heinrich dem Zänker. Etwas mehr wissen wir über seine Stellung als Thronkandidat im Jahr 1002 und über seine Aufgaben in den ersten Regierungsjahren König HEINRICHS II.
Schon Graf Wernher und Herzog Konrad der Rote von Lothringen (Großvater und Vater Ottos von Worms), die der Familie der SALIERzuzurechnen sind, hatten damit begonnen, auf der Grundlage ihrer Grafschaften in den mittelrheinischen Gebieten des Worms-, Speyer- und Nahegaus eine herzogsähnliche Stellung aufzubauen, wobei die SALIER in den rheinischen Gebieten mit den Familien der KONRADINER und WALAHONEN rivalisierten. Gerade hier, im rheinischen Franken, war die Gelegenheit zum Aufbau einer herzogsähnlichen Stellung ja besonders günstig, da König OTTO I. nach dem Tod des KONRADINERS Eberhard im Aufstand gegen den König das fränkische Herzogsamt nicht mehr ausgegeben hatte. Mit dem Sturz Konrads des Roten im Liudolf-Aufstand und seinem Tod auf dem Lechfeld war der Aufstieg der SALIER vorläufig gestoppt; der Besitz ging auf den unmündigen Sohn Konrads des Roten, auf Otto, über, der freilich auf Grund seiner Jugend nicht zum Wiederaufbau der herzogsähnlichen Stellung in der Lage war. Otto von Worms scheint dagegen den Ausgleich mit den KONRADINERN gesucht zu haben und war sogar eine gewisse Zeit offenbar von diesen regelrecht abhängig. Im Gefolge des Aufstandes der drei Heinriche wurde der SALIER dann zum Herzog von Kärnten erhoben. Es ist möglich, dass dies auf Fürsprache der konradinischen Hofpartei geschah, als deren Exponent wir Herzog Otto von Schwaben sehen müssen, der nicht wegen seines Vaters, des aufständischen Liudolf, allein den LIUDOLFINGERN zugerechnet werden darf, sondern auch über seine Mutter Ida und deren Vater, Herzog Hermann I. von Schwaben, enge Bindungen an die Familie der KONRADINER hatte. Das Herzogtum Kärnten war erst 976 vom bayerischen Herzogtum abgetrennt worden und sollte in den drei folgenden Jahrhunderten an 16 Herzöge aus landfremden Familien, wie die SALIER, die EZZONEN, WELFEN und ZÄHRINGER, gehen. Diese Fremden haben nach anfänglichen negativen Erfahrungen ihre Herzogsherrschaft in dem Land nicht mehr ausgeübt, ja Kärnten überhaupt nicht mehr betreten. Keiner dieser Herzöge hatte nennenswerten Besitz in seinem Herzogtum oder hat sich um den Erwerb solchen Besitzes ernsthaft bemüht. Für diese überraschende Feststellung hat Hans Werle bei seinen verschiedenen Studien zum "Titelherzogtum" die einleuchtende Erklärung gegeben, das Interesse am Herzogtum Kärnten müsse sich nicht an der Herzogsherrschaft selbst, sondern am Titel des Herzogs entzündet haben. Seit dem Ende der KAROLINGER-Könige und der Stabilisierung des neu entstandenen deutschen Reiches war es für eine aufstrebende Familie nicht mehr möglich, auf dem Weg des Kampfes entweder gegen äußere Feinde oder um die innere Führung eines Stammes in die Position eines Herzogs zu gelangen und damit den Anschluß an den Reichsfürstenstand zu finden, der der eigentliche Träger des Reiches war. In diesem Dilemma bot sich der Ausweg über die Kärntener Herzogswürde an, ein Weg, der den Eintritt in den ranghöchsten Kreis der Reichsfürsten eröffnete. Für die SALIER bedeutete so die Erhebung Ottos von Worms zum Herzog in Kärnten die endgültige Rehabilitierung, nachdem Ottos Vater Konrad der Rote im Gefolge des Liudolf-Aufstandes gestürzt worden war und kurz darauf in der Schlacht fiel.
Freilich hatte Otto von Worms im Gegensatz zu seinen Nachfolgern in der Kärntener Herzogswürde das Amt noch selbst ausgeübt, sich - wenn auch nur im geringen Maß - um Besitz und um den Ausbau einer herzoglichen Stellung bemüht, obwohl er seine Hauptmacht in der Mark Verona gehabt zu haben scheint, die dem Kärntener Herzogtum zugeordnet war.
Und - was wir nicht vergessen dürfen - Otto von Worms war durch eine besondere Königsnähe vor anderen potentiellen Kandidaten für das Kärntener Herzogsamt ausgezeichnet; diese Königsnähe hat ihn ebenso für die Zugehörigkeit zum engsten Kreis der Reichsfürsten prädistiniert wie sein Aufstieg durch die verliehene Herzogswürde. Was in der Entscheidung Kaiser OTTOS II., Otto von Worms nach Kärnten zu setzen, eine größere Rolle spielte - Zugehörigkeit zu seinen Verwandten oder aber die machtvolle Stellung der SALIERam Rhein - können wir nicht beurteilen, da uns erzählende Quellen zu dieser Frage vollkommen fehlen und wir nur aus der Erwähnung des Kärntner Herzogs in Königsurkunden informiert sind.
Im Rahmen des Ausgleichs zwischen der vormundschaftlichen Regierung der Kaiserin Theophanu und Heinrich dem Zänker konnte der SALIER Otto zum Verzicht auf Kärnten bewegt werden: das Herzogtum als solches war ja, wie wir gesehen haben, gar nicht so wichtig. Kärnten wurde nun Heinrich dem Jüngeren, dem Bayern-Herzog, übertragen, der seinerseits zugunsten des Zänkers auf Bayern Verzicht leistete. Heinrich der Jüngere konnte auf den Besitz seines Vaters, Herzog Bertholds (+ 947), zurückgreifen, der ihm den Aufbau einer Herzogsdynastie in Karantanien ermöglicht hätte, wäre er nicht 989 kinderlos verstorben.
Die Königsurkunden der folgenden Jahre zeichnen Otto mit dem Epitheton "dux Wormatiae" aus: der SALIER durfte offenbar den Herzogstitel weiterführen. Zugleich drückt sich so die Bindung seiner Familie zu Worms aus, das zusammen mit Speyer das Herzstück des salischen Machtzentrums am Mittelrhein war.
Mit diesem Hinweis wollen wir unsere Darstellung zu diesem Problemkreis schließen, da sich keine näheren Einsichten zur Funktion der Königsverwandtschaft Ottos von Worms ergeben.
2. Otto von Worms und die Thronfolge 1002
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Nach dem kinderlosen Tod Kaiser OTTOS III. gehörte Otto von Worms zu den Verwandten des verstorbenen Herrschers, die wie Herzog Heinrich IV. von Bayern, Markgraf Ekkehard von Meißen, Herzog Hermann II. von Schwaben und vielleicht ein Sohn des Pfalzgrafen Ezzo auf OTTONEN-Blütigkeit verweisen konnten und damit als mögliche Nachfolger in Frage kamen.
Tietmar von Merseburg berichtet uns in seiner Chronik bei einem historischen Nachtrag über die Kandidatur Herzog Ottos von Worms. Gegen Ende des Jahres 1002 führte der wiedereingesetzte Kärntner-Herzog Ottoeinen Feldzug gegen Markgraf Arduin von Ivrea, der nach dem Tod OTTOS III. von den Lombarden zu ihrem König gewählt worden war. Einige italienische Große hatten sich an HEINRICH II. gewandt, da sich Arduin mit seinem zügellosen Lastern viele Gegner schuf. Der König sandte Herzog Otto, der zugleich auch die Marken Verona und Friaul verwaltete, ja hier die eigentliche Machtbasis gehabt zu haben scheint, und einige süddeutsche Große nach Italien. Die Aktion scheiterte übrigens; mehr interessiert uns aber die Rückblende des Merseburger Bischofs. Thietmar berichtet über die Herkunft Herzog Ottos aus der Ehe Konrads des Roten mit der Kaiser-Tochter Liutgard und weist in diesem Zusammenhang darauf hin, Herzog Heinrich von Bayern habe zuerst die Thronkandidatur Ottos von Worms gefördert, da er an Geblütsrecht, Alter und Würde den Vorrang habe; doch Otto habe die Last dieser Würde unter Hinweis auf sein Alter abgelehnt und seinerseits die Kandidatur des Bayern-Herzogs unterstützt. Wenn man von der Nähe der Verwandtschaft zum verstorbenen Kaiser ausging, hatte Otto von Worms ein besseres Recht als Heinrich IV. von Bayern, obwohl sich dieser schließlich durchsetzen konnte: Otto von Worms leitete seine Verwandtschaft mit OTTO III. über Kaiser OTTO DEN GROSSEN her, während man bei dem Bayern-Herzog bis auf König HEINRICH I. zurückgehen mußte. Doch war andererseits HEINRICH in rein männlicher Linie mit OTTO III. verwandt, während sich die Verwandtschaft des SALIERS zu den Sachsen-Kaisern über ein Frau, OTTOS Tochter Liutgard, herleitete. Dennoch wird man das Recht Ottos von Worms als genauso gut einzuschätzen haben wie dasjenige des Bayern-Herzogs Heinrich. Otto von Worms wird wohl wirklich aus Altersgründen auf sein Anrecht verzichtet haben, wiewohl auch die Vermutung Schlesingers, es habe sich um ein abgekartetes Spiel zwischen Herzog Heinrich von Bayern und Otto von Worms gehandelt, nicht völlig zurückzuweisen ist.
Anschließend sei noch erwähnt, dass möglicherweise die Rückkehr Ottos von Worms in das Amt des Kärntner Herzogs das Ergebnis eines Arrangements zwischen Herzog Heinrich von Bayern und dem SALIER sein könnte, da die Forschung in der Frage, zu welchem Zeitpunkt Otto von Worms wieder in diese Würde zurückkehren konnte, ob 995 nach dem Tode Heinrichs des Zänkers oder erst bei der Nachfolge des Bayern-Herzogs in das deutsche Königtum 1002, noch keine Klarheit erzielen konnte.
3. Zusammenfassende Würdigung Ottos von Worms
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Otto von Worms ist derjenige unserer OTTONEN-Verwandten gewesen, für den das Quellenmaterial derart dünn ist, dass es sich gegen jede nähere Untersuchung sperrt. Interessant für unsere Fragestellung nach der Rolle von Verwandtschaft ist eigentlich nur seine Position beim Thronwechsel 1002 gewesen. Doch hier wie auch bei der Einsetzung Ottos ins Herzogsamt mußten wir bei einem "non liquet" stehenblieben.

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Les sources

  1. bright.ged, Brower, Maitland Dirk
  2. http://vandermerwede.net/
    http://vandermerwede.net/
    / n/a


Même jour de naissance/décès

Source: Wikipedia


Sur le nom de famille Frankenland


Lors de la copie des données de cet arbre généalogique, veuillez inclure une référence à l'origine:
Richard Remmé, "Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands", base de données, Généalogie Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-richard-remme/I30203.php : consultée 22 mai 2024), "Otto 'von Worms' van Frankenland Franconie ; Hertog van Karinthie (± 950-1004)".