Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands » Gertrud Gräfin von (Gertrud, Gräfin von) Northeim heiress of Frisia, Gräfin von Ballenstedt (± 1090-1165)

Persönliche Daten Gertrud Gräfin von (Gertrud, Gräfin von) Northeim heiress of Frisia, Gräfin von Ballenstedt 

Quellen 1, 2, 3, 4, 5, 6

Familie von Gertrud Gräfin von (Gertrud, Gräfin von) Northeim heiress of Frisia, Gräfin von Ballenstedt

(1) Sie ist verheiratet mit Otto I von Salm Rheineck.

Sie haben geheiratet im Jahr 1115.Quelle 1


Kind(er):

  1. Hedwig von Rheineck  ± 1120-???? 


(2) Sie ist verheiratet mit Siegfried von Sachsen-Ballenstedt.

Sie haben geheiratet rund 1110.Quelle 1


Kind(er):



Notizen bei Gertrud Gräfin von (Gertrud, Gräfin von) Northeim heiress of Frisia, Gräfin von Ballenstedt

Attestée en 1154.
Dame de Frise.

heiress of Frisia

REF / AFN / Custom: 218 /  /
Name: Gertrud van /Northeim/
Sex: Female
Modify Date: 8 Aug 1994
Mother: Abt 1058, Gertrud van /Brunswijk Billung/ [187], (b. Abt 1058, ), (d. 9 Dec 1117, )
Father: Abt 1060, Heinrich van /Northeim/ [186], (b. Abt 1060, ), (d. Abt 1101, ), Graaf van Meissen
Birth: Abt 1091
Marriage: Abt 1110, Siegfried van /Saksen Ballenstadt/, m. Abt 1110
Daughter: Abt 1115, Sophia van /Salm Rheineck/ [252], (b. Abt 1115, ), (d. 26 Sep 1176, Jerusalem)
Marriage: Abt 1115, Otto van /Salm Rheineck/, m. Abt 1115
Son: Abt 1115, Wilhelm van /Saksen Ballenstadt/ [2631], (b. Abt 1115, ), (d. 13 Feb 1140, ), Pfalzgraaf van Lotharingen
Daughter: Abt 1120, Adela van /Saksen Ballenstadt/ [10023], (b. Abt 1120, ), (d. 10 Aug 1155, )
Daughter: Abt 1125, Beatrix van /Rheineck/ [2095], (b. Abt 1125, ), (d. Abt 1167, )
Death: Abt 1165
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DE.dir von Northeim Gräfin von Ballenstedt
---------------------------- Pfalzgräfin bei Rhein
um 1090- nach 1154/vor 1165
(+ um 1151 O. Posse)
Begraben: Kloster Ebrach
Jüngere Tochter des Grafen Heinrich der Fette von Northeim und der Gertrud von Braunschweig, Tochter von Markgraf Ekbert I.
Verwandtschaft der Ehegatten:
-------------------------------------
Gertruds Mutter Gertrud von Braunschweig war in 3. Ehe mit Heinrich I. von Eilenburg Markgraf von Meißen, dem Sohn der Adela von Löwen vermählt. Ihr Gatte, Siegfried von Ballenstedt, war über seine Mutter Adelheid von Weimar-Orlamünde Enkel der Adela von Löwen. Der Stiefvater der Gertrud von Northeim war der Stiefbruder ihrer Schwiegermutter.
- Adelheid von Weimar-Orlamünde 1. oo - Siegfried von Ballenstedt
Adela von
Löwen
- Heinrich I. von Eilenburg oo 3. Gertrud von Braunschweig 2. oo - Gertrud von Northeim
Brandenburg Erich: Tafel 10 Seite 21
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XIII. 110 b. GERTRUD
-------------------------------
* ca. 1091, + nach 1154
Gemahl: a) Siegfried von Ballenstedt, Pfalzgraf von Lothringen (siehe XII 233)
+ 1113 9. III.
b) ca. 1115/20 Otto I. von Salm, Graf von Rheineck (siehe XI 57)
+ 1150

Thiele Andreas: Tafel 171
*************
"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I
GERTRUD
---------------
* um 1090, + vor 1165
Erbin von Bentheim und Rheineck
1. oo Siegfried I. von Orlamünde, Pfalzgraf von Lothringen
+ 1113
2. oo Otto I. von Salm, Graf von Rheineck, Titular-Pfalzgraf von Lothringen
+ 1150

Annalista Saxo:
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"Reichschronik"
Das Jahr 1101.
Das vom Markgrafen Udo und den Sachsen vier Monate hindurch belagerte Brandeburg wurde eingenommen. Heinrich der Dicke, Sachsens mächtigster Graf, gewann die Gunst des Kaisers und bekam vom Kaiser die Mark Fresien zu Lehen, wie erzählt wird, auch durch eine schriftliche Urkunde.
Als er aber nach Fresien zog, um die Grafschaften dieses Landes in Besitz zu nehmen, welche vorher zum Utrechter Bisthum gehörten, wird er von den Rittern des Utrechter Bischofs [und gemeinen Frisonen, denen das Joch seiner Herrschaft schwer war, überfallen, als er auf ihren Gehorsam baute,
und als er nach Bekanntschaft mit der Sache zum Meere floh, wird er von den Schiffern verwundet und zugleich ertränkt]. Seine Gattin Gertrud aber, die Schwester des Markgrafen Ekbert des Jüngeren, ist kaum entronnen. Er hatte aber zwei Töchter, die nachherige Kaiserin Richenza und die Pfalzgräfin Gertrud. - Der Kaiser feierte Ostern in Lüttich, wo sein jüngerer Sohn Heinrich das Schwert empfing. Graf Heinrich von Lintburg empört sich mit dem Grafen Theodorich gegen den Kaiser. Deshalb belagerte der Kaiser sein Schloß Lintburg und brach es; darnach gab sich der Graf selbst in die Gewalt des Kaisers. Eine Genossenschaft von Mönchen wurde damals zuerst in Rossenvelde eingerichtet, und als die Kleriker von dort vertrieben worden waren, wurde Werinher daselbst zum ersten Abte erwählt. Nämlich dieses Kloster war vom Markgrafen Udo und seiner Mutter und seinem Bruder und dem Manne ihrer Schwester mit Freiheit begabt und dem heiligen Petrus zu Rom gegeben worden.
Gertrud war die Erbin von Rheineck und Bentheim. Sie vertrat ab 1113 energisch die Interessen ihrer Söhne.
Lange Karl-Heinz: Seite 119-120
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"Die Grafen von Northeim 950-1144" 1958
Gertrud, die jüngste Tochter Heinrichs des Fetten und Gertruds von Braunschweig, heiratete in 1. Ehe den Pfalzgrafen Siegfried bei Rhein, einen Sohn Adalberts von Ballenstedt und Adelheids, der Tochter Ottos von Orlamünde. Obgleich diese Eheschließung in keiner zeitgenössischen Quelle ausdrücklich erwähnt wird, kann sie doch nicht bezweifelt werden, denn Siegfrieds Gemahlin hieß Gertrud, und die gleichnamige Tochter Heinrichs des Fetten, die uns der Annalista Saxo als "palatina comitissa" vorstellt, wird als solche bereits im Jahre 1115, zwei Jahre nach dem Tode Pfalzgraf Siegfrieds am 9. März 1113, bezeichnet. Es darf daher als sicher gelten, dass die NORTHEIMERIN mit der Gemahlin Siegfrieds identisch ist, wodurch sich der ihr beigelegte Titel "palatina comitissa" aufs einfachste erklärt. Jedenfalls trifft es nicht zu, dass Gertrud deswegen, weil ihr zweiter Gemahl, Graf Otto von Rheineck, während der Jahre 1136 und 1137 vorübergehend in den Urkunden Kaiser LOTHARS als Pfalzgraf erscheint, diesen Titel geführt hat. Wann die Eheschließung Siegfrieds und Gertruds erfolgt ist, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen. Da Siegfried, ihr ältester Sohn, mit seiner Mutter aber bereits im Jahre 1119 als Vogt der Erfurter Marienkirche auftritt und zu diesem Zeitpunkt wenigstens 12 Jahre gezählt haben muß, hat die Ehe seiner Eltern im Jahre 1106 schon bestanden. Allem Anschein nach ist sie aber noch früher, etwa um das Jahr 1100, anzusetzen, denn zu diesem Zeitpunkt begegnet Siegfried, der im Jahre 1099 zum ersten Male als Pfalzgraf genannt wird, unter den Anverwandten seines Schwiegervaters, Heinrichs des Fetten, anläßlich der Gründung des Klosters Lippoldsberg. Bemerkenswert ist vor allem, dass Siegfried in der Zeugenliste getrennt von seinem Bruder, Otto dem Reichen von Ballenstedt, der anscheinend keine verwandtschaftlichen Beziehungen zum northeimischen Hause unterhielt, aufgeführt wird. Die erstgenannte Urkunde vom Jahre 1119 ermöglicht weiterhin eine ungefähre Festsetzung des Geburtsdatums von Siegfrieds Gemahlin Gertrud. Hat ihr Sohn Siegfried schon 1107 gelebt, so muß seine Mutter spätestens 1092-1093, wahrscheinlicher aber schon 1090 geboren sein. Zieht man ferner die Geburtsdaten ihres Bruders Otto (1086-1088) heran, so kann die Geburt ihrer älteren Schwester Richenza, der Gemahlin LOTHARS, nur in die Zeit von 1087-1089 fallen. Gertruds Gemahl Siegfried, der vielleicht um 1075 geboren wurde, war somit etwa 15 Jahre älter als die jüngste Tochter Heinrichs des Fetten.
Der älteste Sohn Siegfrieds und Gertruds, der den Namen des Vaters erhielt, starb am 9. März (?) 1124 oder 1125 in jungen Jahren, ohne Erben zu hinterlassen. Sein jüngerer Bruder Wilhelm wurde nach seinen Vorfahren aus dem Hause WEIMAR-ORLAMÜNDE, dem seine Großmutter Adelheid entstammte, genannt. Er muß kurz vor 1112 oder in diesem Jahre geboren sein, als HEINRICH V. einen Sohn Siegfrieds aus der Taufe hob; dass mit diesem Wilhelm gemeint ist, erhellt daraus, dass sein älterer Bruder Siegfried 1119 schon großjährig war, und von einem weiteren Sohn, den die Quellen jedenfalls erwähnt haben würden, nichts bekannt ist. Wilhelm trat nach dem Tode seines Bruders mit Ansprüchen auf das pfalzgräfliche Erbe seines Vaters hervor und erhielt nach dem Regierungsantritt Lothars von Supplinburg, der ein Schwager seiner Mutter Gertrud war, im Jahre 1125 neben den von HEINRICH V. eingesetzten Pfalzgrafen Gottfried von Calw ebenfalls eine Bestätigung als Pfalzgraf. Vor dem 17. März 1130 muß er geheiratet haben, denn zu diesem Zeitpunkt wird seine Gemahlin Adelheid genannt, deren Herkunft unbekannt ist. Nach dem Tode Gottfrieds von Calw (1130/31) verwaltete er die rheinische Pfalzgrafschaft - zeitweise zusammen mit seinem Stiefvater Otto von Rheineck bis zu seinem kinderlosen Tod am 13. Februar 1140. Außer ihren beiden Söhnen hatten Gertrud und Siegfried noch eine Tochter Adele. Sie begegnet uns in zwei Urkunden aus dem mittelrheinischen Raum, durch die bekannt wird, dass im Jahre 1141 die Gräfin Clementia von Gleiberg und Pfalzgräfin Gertrud sowie deren Tochter Adele gemeinsame Besitzanteile am Wiesekkerwald bei Gießen hatten. Dieser Besitz der Pfalzgräfin erklärt sich ohne weiteres als gleibergisches Erbstück ihres ersten Gemahls Siegfried, der als Adoptivsohn und Allodialerbe des Pfalzgrafen Heinrich von Laach und dritten Gemahl seiner Mutter Adelheid zugleich Miterbe von dessen vermutlichen Vater Hermann von Gleiberg, des ersten Gemahls der genannten Gräfin Clementia, war. Die Tatsache, dass wohl Adela, nicht aber die Kinder Gertruds aus ihrer zweiten Ehe mit Otto von Rheineck, Otto und Sophie, und der Rheinecker selbst an diesem Erbe Gertruds Rechte besaßen, bestätigt die Annahme von dessen Herkunft aus der Hinterlassenschaft des Pfalzgrafen Siegfried und beweist außerdem, dass Adela eine Tochter aus der ersten Ehe Gertruds war. Nachdem ihr Bruder Wilhelm 1140 gestorben war, galt sie neben ihrer Mutter als einzige Erbin des gleibergischen Nachlasses ihres Vaters. Auch ihr Name kennzeichnet sie als Tochter Siegfrieds: sie wurde nach seiner Mutter Adelheid und Großmutter Adela von Löwen genannt, und ein ebenfalls erwähnter Sohn trug den Namen ihres Vaters. Über die Altersverhältnisse Adelas, die mit Graf Konrad II. von Peilstein verheiratet war, lassen sich keine sicheren Angaben machen. Nach dem Tode Pfalzgraf Siegfrieds am 9. März 1113 heiratete Gertrud von Northeim in zweiter Ehe den Grafen Otto von Rheineck, einen Sohn des Gegen-Königs HERMANN VON SALM, der mit einer Gräfin Sophie unbekannter Herkunft vermählt war. Es ist anzunehmen, dass Gertrud ihre Ehe mit dem LUXEMBURGER bald nach 1113 einging, um in ihm einen Verfechter für die Ansprüche ihrer beiden Söhne Siegfried und Wilhelm auf das pfalzgräfliche Erbe ihres ersten Gemahls zu gewinnen. Im Jahre 1121 hat die Ehe Gertruds mit dem etwa um 1080 geborenen Sohn HERMANNS VON SALM sicher bestanden, da HEINRICH V. in diesem Jahre die von ihm errichtete Burg Treis an der Mosel eroberte. Vom Jahre 1136 bis zum Tode seines Stiefsohnes Wilhelm im Jahre 1140 scheint er zusammen mit diesem die rheinische Pfalzgrafschaft gemeinsam verwaltet zu haben. Anknüpfend an diese zeitweiligen Befugnisse Ottos erhob sein gleichnamiger Sohn, das älteste Kind aus seiner Ehe mit Gertrud, im Jahre 1148 Ansprüche auf die rheinische Pfalz. Sein Widersacher, Pfalzgraf Hermann von Stahleck, führte ihn jedoch gefangen auf seine Feste Schönburg bei Oberwesel, wo er im folgenden Jahr auf seinen Befehl hin erdrosselt wurde. Aus seiner Ehe mit einer ungenannten Tochter Albrechts des Bären sind keine Nachkommen bekannt. Ottos jüngere Schwester Sophie trug den Namen ihrer Großmutter väterlicherseits, der Gemahlin Graf Hermann von Salm; sie heiratete vor 1139 den Grafen Dietrich VI. von Holland, den Sohn Florenz' II. und Petronellas, einer Tochter Hedwigs von Formbach und Stiefschwester LOTHARS VON SUPPLINBURG. Dietrich starb an 5. August 1157, seine Gemahlin Sophie im Jahre 1176 auf einer Pilgerreise im Heiligen Land. Ihr Vater, Otto von Rheineck, war bereits im Jahre 1150, ein Jahr nach dem Tode seines gleichnamigen Sohnes, gestorben, und Gertrud von Northeim überlebte auch ihren zweiten Gemahl. Nach dem Tode ihres Sohnes Otto (1149) scheint sie als dessen Erbin die Grafschaft Bentheim verwaltet zu haben. Sie lebte noch im Jahre 1154, als sie zusammen mit dem Bischof Friedrich von Münster das Kloster Wietmarschen stiftete. Über ihr Todesdatum haben sich nur widersprechende Nachrichten erhalten. Man wird vermuten dürfen, dass sie bald nach 1154 gestorben ist.
Engels Odilo: Seite 167
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"Stauferstudien"
Gertrud von Northeim war eine Schwester Richenzas und Schwägerin LOTHARS III.; von daher ist verständlich, dass der neue König dem Drängen des Neffen seiner Frau nachgab und ihn zum Pfalzgrafen ernannte. Von einer Belehnung Gertruds, der Witwe Siegfrieds von Ballenstedt, mit der Pfalzgrafschaft ist nichts bekannt, aber die hinter den Absichten Wilhelms von Ballenstedt stehende Rechtsvorstellung ist die gleiche.
Hildebrand Ruth: Seite 7,9,63/64
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"Herzog Lothar von Sachsen"
Vor allem wichtig wurde aber für LOTHAR die Tochter der braunschweigischen Gertrud und Schwester seiner Frau, die Pfalzgräfin Gertrud. Die politische Aktivität der Mutter hat sich offensichtlich auf beide Töchter vererbt: Richenza war ihrem Gemahl Zeit seines Lebens und darüber hinaus wirklich eine "consors regni", Gertrud aber hatte als Repräsentant einer niedergehenden Familie ein schweres Los: sie mußte sich durchsetzen. Es ist ein fast undurchdringliches Geflecht von territorialen Beziehungen, Ansprüchen und Machtbestrebungen, in die dieser Frau durch ihre Heirat hineingeraten ist. Um das ganze Gespinst zu entwirren, müssen wir bis tief in das frühe Mittelalter zurückgehen. Gertrud heiratete den rheinischen Pfalzgrafen Siegfried und damit in eine alte erlauchte Familie ein, die schon mindestens seit dem 10. Jahrhundert im Gefüge des deutschen Reiches eine wichtige Rolle gespielt hatte.
Darum adoptierte Pfalzgraf Heinrich den BALLENSTEDTER Siegfried, den zweiten Sohn Adelheids aus ihrer ersten Ehe, und übertrug ihm seinen Allodialbesitz. Er ist seit 1099 als Pfalzgraf bezeugt. Das hört sich von unserem heutigen Standpunkt aus so selbstverständlich an, für die mittelalterliche deutsche Geschichte erscheinen diese Methoden, um die eigene Familie an der Macht zu erhalten, neu; und diese Gepflogenheiten wiederholen sich. Gemahlin dieses Siegfried wird Gertrud, die Schwester von LOTHARS Frau. Sie hat zwei Söhne mit ihm. Aber als er 1113 frühzeitig stirbt, sind die Söhne Siegfried und Wilhelm noch zu jung, um sich selbständig zu behaupten. So heiratet sie erneut, den LUXEMBURGER Otto, später wird er sich von Rheineck nennen, der den Schutz der Söhne übernimmt und sich selbst, trotz mancher Ungunst der Zeiten, als Pfalzgraf durchzusetzen versucht. Als 1148 sein Sohn Otto und 1150 er selbst sterben, regiert die alte "Pfalzgräfin" tatkräftig bis zu ihrem Tode die diesen Rheineckern zugefallene Grafschaft Bentheim - sie hat nichts mit der alten Pfalzgrafschaft zu tun, aber es gelingt ihr, indem sie ihre Tochter Sophie dem Grafen von Holland vermählt, wenigstens diese Grafschaft für die Familie zu erhalten. Die Zähigkeit dieser Frau hat es erreicht, die Tradition des pfalzgräflichen Hauses fortzusetzen und die Macht der Sippe nicht aufzugeben, wenn sie auch schließlich nur diese eine Grafschaft weiterreichen kann, mehr nicht.
Wir müssen annehmen, dass Otto von Rheineck etwa 1120 die Witwe des Pfalzgrafen Siegfried geheiratet hat, 1119 amtet Otto von Ballenstedt noch als Vormund für ihre beiden unmündigen Söhne. Nun übernimmt der neue Ehemann sofort die Aufgabe, das pfalzgräfliche Erbe zu sichern. Dafür hätte Gertrud keinen besseren Fürsten heiraten können. Als Angehöriger des luxemburgischen Hauses stand er in einer bemerkenswerten Tradition. Die LUXEMBURGER waren seit Jahrhunderten aufs engste mit dem Schicksal des Erzbistums Trier verknüpft. Grafen in der nächsten Umgebung Triers, hatten sie zunächst in Trier als Vögte der uralten Abtei St. Maximin Fuß gefaßt und dort ihre Grablege, bevor sie sich in dem ehemals trierischen Luxemburg ein neues Machtzentrum gründeten. Und sie waren auch als LUXEMBURGER, nicht als Pfalzgrafen, Obervögte des Erzstiftes Trier. Graf Siegfried wird als solcher zum ersten Mal genannt, später ist es sein Sohn Wilhelm. Das bedeutete Einfluß nicht nur über die reichen moselländischen Gebiete Triers, sondern vielleicht auch noch über das wichtige Koblenz, auch über rechtsrheinische Gebiete um Montabaur. In diesem luxemburgisch-trierischen Bereich verzahnte sich das alte pfalzgräfliche Erbe mit dem luxemburgischen Land. Burg Cochem wurde von Otto von Rheineck längere Zeit beansprucht und gehalten. Der alte pfalzgräfliche Besitz war bis 1149 ein schwer umkämpfter Ort der rivalisierenden Gegner.
Fenske, Lutz: Seite 343,350
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"Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen"
Aus ihrer zweiten Ehe mit Heinrich den Fetten hatte die BRUNONIN Gertrud zwei Töchter, Richenza und Gertrud, die mit Herzog Lothar und Pfalzgraf Siegfried verheiratet waren, so daß sie sowohl Schwiegermutter des sächsischen Herzogs wie auch des rheinischen Pfalzgrafen war.
Konrad von Werl-Arnsberg war mit Mathilde, einer Tochter Ottos von Northeim, verheiratet. Die Söhne aus dieser Ehe waren also Vettern der Töchter Heinrichs des Fetten, Richenza und Gertrud, der Töchter Kunos von Beichlingen, von denen Adela und Kunigunde in diesem Zusammenhang besonders wichtig sind, und schließlich Vettern der WETTINER Grafen Dedo und Konrad.
Partenheimer Lutz: Seite 27,176
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"Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt."
Doch nicht Otto von Ballenstedt, sondern dessen Bruder Siegfried, der wohl von der Mutter Adelheid zumindest bereits Ansprüche auf weimar-orlamündische Güter besaß, forderte nun die Hinterlassenschaft Ulrichs II. (+ 13. Mai 1112). Damit wollte der rheinische Pfalzgraf die Stellung in Thüringen sicher noch weiter stärken, denn durch seine Gemahlin Gertrud [Gertrud ist eine Tochter des Grafen Heinrichs des Fetten von Northeim, dessen Vater Otto als Widersacher HEINRICHS IV. bekannt wurde. Da ihre Schwester Richenza LOTHAR VON SÜPPLINGENBURG geheiratet hatte, waren Siegfried und Otto der Reiche mit dem Herzog verschwägert.] hatte er offenbar bereits Güter an der Werra im Grenzraum zwischen Hessen und Thüringen erhalten.
So werden aus der Sicht der ASKANIER die Rechte am Kloster Oldisleben über Kunigundes Schwester Adelheid auf deren Söhne aus ihrer Ehe mit Albrechts Großvater Adalbert - Otto und Siegfried - übergegangen sein. Dazu kommt, daß dieser mit Gertrud, der Tochter Heinrichs des Fetten, des Bruders Kunos von Beichlingen, verheiratet war.
Pätzold Stefan: Seite 27,98
*************
"Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221."
Aus diesen Ehen der BRUNONIN Gertrud stammtem drei Kinder: Dietrich III. von Katlenburg, Gertrud und Richenza.
Die BRUNONIN Getrud war nämlich zunächst mit Graf Dietrich II. von Katlenburg und danach mit dem NORTHEIMER Heinrich dem Fetten verheiratet gewesen: Aus der Ehe mit Heinrich stammten zwei Töchter: Die eine, Gertrud, nahm den ASKANIER Pfalzgraf Siegfried, die andere, Richenza, nahm Lothar von Supplinburg, der spätere Herzog und Kaiser, zur Frau.
Schaab Meinrad: Seite 30,35
****************
"Geschichte der Kurpfalz"
Dabei stellte sich ihm die Witwe Siegfrieds von Ballenstedt, Gertrud von Nordheim, entgegen. Sie hatte, vielleicht um ihre Güter besser zu sichern, in zweiter Ehe den Edelherrn Otto von Salm geheiratet, der sich fortan nach der Burg Rheineck bei Breisig, ebenfalls Pfalzgrafen-Erbe nannte. Der Kaiser selbst griff in diese Kämpfe ein, erlitt aber durch die mit den Kölnern verbündeten Anhänger der BALLENSTEDT-RHEINECKER bei Andernach eine Niederlage.
Peper Hans Dr.: Seite 9-10,27,29
*************
"Graf Siegfried von Ballenstedt, Pfalzgraf bei Rhein, ein treuer Vasall Kaiser Heinrichs IV." in: Anhaltinische Geschichtsblätter 10/11
Es ist leider nicht mit Sicherheit festzustellen, wann sich Siegfried vermählt hat. Seine Gemahlin wird erstmalig erwähnt in der Urkunde vom 27. August 1111; leider ist diese Urkunde nach den neuesten Forschungen eine Fälschung. Dann erfahren wir aus der undatierten, vielleicht 1112 ausgestellten Urkunde, in der er das Kloster Laach neu gründet, daß er vermählt war und bereits Söhne hatte. So nahm man bisher 1108 als das Jahr seiner Vermählung an. Meyer von Knonau setzt aber seine Vermählung viel früher an, danach war Siegfried schon 1099 vermählt. Wie dem auch sein mag, er war jedenfalls vermählt mit einer Frau aus sehr vornehmen und reichem Hause. Seine Gemahlin Gertrud war die Tochter Heinrichs des Fetten von Northeim, eines Sohnes des bekannten Ottos von Northeim, des Gegners HEINRICHS IV. Richenza, die Schwester seiner Gemahlin, war vermählt mit Lothar von Supplinburg, der dann Herzog von Sachsen und schließlich deutscher König wurde. Seine Schwiegermutter Gertrud gehörte nach dem Tode ihres ersten Gemahls als Markgräfin von Eilenburg zu den einflußreichsten Gegnerinnen des salischen Kaiserhauses. Durch diese Heirat stieg Siegfrieds Ansehen nicht unerheblich; auch dürfte ihm Gertrud aus ihrem Erbe reiche Eigengüter in die Ehe gebracht haben, vielleicht solche in der Werra-Gegend. Denn das Kloster Herren-Breitungen, das er später bewidmet, lag an der Werra unweit Schmalkalden. Dieser Ehe entsprangen zwei Söhne, Siegfried und Wilhelm. Siegfried hinterließ bei seinem Tode seine Gemahlin Gertrud und seine beiden Söhne Siegfried und Wilhelm in sehr bedrängter Lage [38 C.D.A. I.n. 186. Gertrud wird mit ihrem Sohn Siegfried 1119 erwähnt. Siegfried ist Vogt der Marienkirche zu Erfurt.].
Graf Otto von Rhieneck war ja durch seine Vermählung mit der Pfalzgräfin Gertrud des Königs Schwager geworden, und es ist verständlich, wenn dieser für ihn sorgte. Freilich ist es auch möglich, daß dieser Otto, der übrigens ein Sohn des einstigen Gegen-Königs HERMANN VON SALM war, nur den Titel eines Pfalzgrafen führte als Gemahl der Pfalzgräfin Gertrud. So faßt es wenigstens Waitz auf und dürfte am Ende damit das Richtige treffen. Otto starb 1150, seine Gemahlin erst nach 1154; diese liegt vielleicht im Kloster Ebrach begraben [44 M. G. Diplomata VIII. n. 9. - Bernhardi, Lothar von Supplinburg. Leipzig 1879, Seite 522. - Waitz, Verfassungsgeschichte VII, Seite 181. - Meyer von Knonau in der Allg. Deutschen Biographie. Band 43 Seite 170. - Schmitz, a.a.O., Seite 53ff. und 56ff.].

1107
1. oo Siegfried Graf von Ballenstedt
um 1075-9.3.1113 gefallen
2. oo Otto Graf von Rheineck
- 1150

Kinder:
1. Ehe
Siegfried Graf zu Orlamünde
um 1107-19.3.1124
Wilhelm Pfalzgraf bei Rhein
um 1112-13.2.1140
Adela
um 1110-10.8.1155
oo Konrad I. von Tengling Graf von Peilstein
um 1116-16.3.1168
2. Ehe
Otto II.
- 1149 ermordet
Schloß Schönburg
Sophie Erbin von Bentheim
- 1176
1140
oo Dietrich VI. Graf von Holland
-6.8.1157
Beatrix
-
oo Wulbrand I. von Hallermund Markgraf von Friesland
- 1167

Literatur:
-----------
Annalista Saxo: Reichschronik a. 1101 - Bernhardi, Wilhelm: Jahrbücher der Deutschen Geschichte Lothar von Supplinburg, Verlag von Duncker & Humbolt Leipzig 1879 Seite 522 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 10 Seite 21 - Engels, Odilo: Stauferstudien, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996 Seite 167 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977 Seite 343,350 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Vierter Band Staufer und Welfen. Braunschweig 1877 Seite 37 - Hildebrand Ruth: Herzog Lothar von Sachsen. Verlag August Lax Hildesheim 1986 Seite 7,9,63/64 - Lange, Karl-Heinz: Die Grafen von Northeim (950-1144). Politische Stellung, Genealogie und Herrschaftsbereich. Beiträge zur Geschichte des sächsischen Adels im Hochmittelalter Dissertation Kiel 1958 Seite 119-120 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band III Seite 503/Band V Seite 120 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 27,62,176,214,235,249 - Pätzold Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 27,98,100 - Peper Hans Dr.: Graf Siegfried von Ballenstedt, Pfalzgraf bei Rhein, ein treuer Vasall Kaiser Heinrichs IV. in: Anhaltinische Geschichtsblätter 10/11 1934/35 Seite 9-10,27,29 - Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 210 - Schaab Meinrad: Geschichte der Kurpfalz. Verlag W. Kohlhammer 1988 Seite 30,221 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 171 - Wäschke, H.: Geschichte Anhalts von den Anfängen bis zum Ausgang des Mittelalters, Otto Schulze Verlag Cöthen 1912 -

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Verwandschaft Gertrud Gräfin von (Gertrud, Gräfin von) Northeim heiress of Frisia, Gräfin von Ballenstedt

Quellen

  1. Reeder, Jennifer. Rootsweb GEDCOM. Jennifer.Reeder@GMail.com, Jennifer Reeder's Rootsweb GEDCOM
  2. "Thomas A. Stobie, rootsweb, 2009.," supplied by Stobie, july 2014., Thomas A. Stobie, compiled by Thomas A. Stobie SFO [(E-ADDRESS) FOR PRIVATE USE\,]
  3. bright.ged, Brower, Maitland Dirk
  4. Ballard-Willis Family Tree., rootsweb, Mark Willis-Ballard, Willis-Ballard, Markrootsweb
  5. Bienvenue sur les pages persos des Freenautes, AUREJAC.GED, http://arnaud.aurejac.free.fr / n/a
  6. http://vandermerwede.net/
    http://vandermerwede.net/
    / n/a

Über den Familiennamen Northeim

  • Zeigen Sie die Informationen an, über die Genealogie Online verfügt über den Nachnamen Northeim.
  • Überprüfen Sie die Informationen, die Open Archives hat über Northeim.
  • Überprüfen Sie im Register Wie (onder)zoekt wie?, wer den Familiennamen Northeim (unter)sucht.

Geben Sie beim Kopieren von Daten aus diesem Stammbaum bitte die Herkunft an:
Richard Remmé, "Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands", Datenbank, Genealogie Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-richard-remme/I48010.php : abgerufen 21. Mai 2024), "Gertrud Gräfin von (Gertrud, Gräfin von) Northeim heiress of Frisia, Gräfin von Ballenstedt (± 1090-1165)".