Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands » Werner van Walbeck Markgraf der Nordmark (1003-1009) (± 980-1014)

Persönliche Daten Werner van Walbeck Markgraf der Nordmark (1003-1009) 

Quelle 1
  • Er wurde geboren rund 980.
  • Er ist verstorben am 11. November 1014 in Allstedt.
  • Er wurde beerdigt in Walbeck.
  • Ein Kind von Lothar III von Stade und Godila von Rothenburg
  • Diese Information wurde zuletzt aktualisiert am 16. Juli 2021.

Familie von Werner van Walbeck Markgraf der Nordmark (1003-1009)

Er ist verheiratet mit Ludgard von Meissen.

Sie haben geheiratet rund 1003.


Notizen bei Werner van Walbeck Markgraf der Nordmark (1003-1009)

Mittelalter DE.dir Markgraf der Nordmark (1003-1009)
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um 980/85-11.11.1014
Allstedt
Begraben: Walbeck
Ältester Sohn des Grafen Lothar III. von Walbeck und der Godila von Rothenburg , Tochter von Graf Werner I.
Althoff Gerd: Seite 433
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
G 160
Lü: 11.11. Wirinhor com + 1014 Graf von Walbeck
Me: 11.11. Wernizo com.
Thietmar von Merseburg berichtet ausführlich über die Taten seines Neffen Werner. Dieser war zunächst mit Liudgard, der Tochter Ekkehards von Meißen verlobt, die dieser ihm dann jedoch verweigerte. Daraufhin entführte Werner sie aus Quedlinburg. Die Hochzeit fand jedoch erst nach dem Tode Ekkehards statt.
In der Folgezeit stand Werner in Opposition zu HEINRICH II. Die in diesem Zusammenhang 1009 erfolgte Ermordung des WETTINERS Dedi durch Werner benutzte der König, ihm Markgrafschaft und Lehen abzusprechen.
1013 wurde er der landesverräterischen Beziehungen zu Boleslaw Chrobry verdächtigt und verfiel der Acht (Thietmar VI, 90); siehe dazu oben Seite 115.
Allgemein vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 77f.; Lüpke, Markgrafen, S. 17.
Zum Todesdatum s. BG Nr. 1851d.

Thiele Andreas: Tafel 219
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I
WERNER
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+ 1014
Folgt 1003 als Markgraf, Graf im Derlingau, Vogt von Walbeck; entführt 998 die ihm versprochene Braut aus dem Kloster Quedlinburg, muß sie aber auf Drängen des mächtigen Markgrafen Ekkehard I. von Meißen wieder zurückgeben; diese Zurücksetzung führt zur erbitterten Feindschaft seines Vaters zu Ekkehard. Werner erschöpft sich wie der Vater weitgehend in sinnlosen und verheerenden Fehden; er steht besonders gegen die Schwäger in Meißen und Markgraf Dedi I. von Wettin-Merseburg, den er 1009 ermordet. Es geht um Besitz- und Nachfolgefragen in der Nordmark; er konspiriert zeitweise wohl sogar mit Polen; alles das führt zur Absetzung 1009 und zeitweiliger Inhaftierung; erhält danach nur die Allodien zurück; er stirbt an den Wunden, die er empfängt bei einem Entführungsversuch von Reinhild von Beichlingen, die er nach 1012 heiraten wollte.
oo 1003
LIUTGARD VON MEISSEN, Tochter des Markgrafen Ekkehard I.
+ 1012

CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER: Seite 231
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Ebendiesen Dedi erschlug der Markgraf Werner [Werinzo] ; Dedis Sohn Dietrich aber erhielt <1009> als Königslehen die Grafschaft und die gesamten Lehen seines Vaters. Die Mark jedoch und alles übrige, womit Werner vom König belehnt worden war, wurde dem Grafen Bernhard , einem Onkel [avunculus] der Markgrafen Dietrich , zugesprochen.
Obwohl Werner beim Tode seines Vaters noch unmündig war, folgte er als Markgraf, Graf im Derlingau und Vogt von Walbeck. Seiner Mutter gelang es, durch Zahlung von 200 Mark Silber Lehen und Markgrafschaft ihres Gatten ihrem Sohn zu erhalten. Werner verstand es nicht, das gute Verhältnis seines Vaters zu HEINRICH II. zu pflegen. Er entführte 998 die ihm versprochene Braut aus dem Kloster Quedlinburg, mußte sie aber auf Drängen des mächtigen Markgrafen Ekkehard I. von Meißen, dem Brautvater, wieder zurückgeben. Diese Zurücksetzung führte zur erbitterten Feindschaft des Vaters zu Ekkehard. Wernererschöpfte sich wie der Vater weitgehend in verheerenden und sinnlosen Fehden, wobei es um Besitz- und Nachfolgefragen in der Nordmark ging, und stand dabei besonders gegen die Schwäger in Meißen und den Markgrafen Dedi I. von Wettin-Merseburg. Im Jahre 1009 erschlug Werner den Grafen Dedi I. bei Mose (in der Nähe von Wolmirstedt), weil dieser seine Burg Wolmirstedt eingeäschert hatte. Wegen Friedensbruch wurde ihm auf dem Hoftag zu Pöhlde sowohl die Markgrafschaft als auch die dazu gehörenden Lehen abgesprochen. Im Jahre 1013 wurde Werner der Konspiration mit Boleslaw von Polen gegen den König verdächtigt. Als er der Aufforderung des Königs, vor ihm zu erscheinen, nicht nachkam, verfiel er der Acht, aus der er sich unter Einsatz von Geld und Allod löste. Obwohl er bereits seine Gattin Liutgard aus Quedlinburg entführt hatte, versuchte er 1014 auf dieselbe Weise Reinhilde von Beichlingen zu gewinnen. Er zog sich bei diesem abenteuerlichen Unternehmen eine Verwundung zu, der er kurz darauf erlag.
Thietmar von Merseburg: Seite 356,358,360
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"Chronik"
Währenddessen zog mein Vetter, Graf Werner, jugendlich unbedacht und durch weiblich Ränke veranlaßt, am Sonntage mit wenigen Begleitern nach der Burg Beichlingen, überlistete die Wachen und suchte die früher von ihm umworbene Burgherrin Reinhild gegen ihren Willen zu rauben. Sie hatte nämlich früher dem Kaiser das feste Versprechen gegeben, ohne sein Wissen und Wollen werde sie sich keinem Mann vermählen. Und so ließ sie sich nur unter Weinen und Klagen entführen. Als das ihre Hörigen und Vasallen hörten, eilten sie gewaffnet herbei, und Vulrad, einer von ihnen, erhielt eine schwere Wunde. Nun wollte aber eine ihrer Mägde gleichfalls mitgenommen werden, und als der edle Alwin sie auf Befehl seines Herrn aufnehmen wollte, wurde er umringt und mußte meinen Vetter, der schon draußen war, zu Hilfe rufen. Leider erhielt er den Todesstoß, bevor er Unterstützung erhalten konnte, und als sein Herr endlich kam, wurde er in der Burg eingeschlossen und von einem Knechte verwundet. Er konnte ihn wohl gleich mit der Lanze durchbohren, an die Wand spießen und die übrigen dadurch abschrecken, sich näher an ihn heranzuwagen. Als er merkte, dass die Seinen mit der Frau schon längst draußen waren, er jedoch keinen Gelegenheit mehr habe zu entkommen, opferte er plötzlich sein Pferd, sprang von der Mauer herab und erreichte seine bekümmerten Gefährten, wenn auch von Steinwürfen hart mitgenommen. Sie brachten ihn in das Haus eines kaiserlichen Meiers nach Wiehe, wo sie ihn mit wenigen Leuten zurückließen. Dann führten sie in aller Eile die Dame fort und bargen sich mit ihr bald hier, bald dort, während sie in ständiger Sorge auf das Kommen ihres Herrn warteten.
Doch der "ungerechte Verwalter" verriet seinen kranken Gast sogleich an den Kaiser, und zwar zu dessen großer Freude. Er wollte nämlich zum abschreckenden Beispiel für andere den in seine Gewalt Geratenen entweder hinrichten oder sich für eine außerordentliche Summe loskaufen lassen. Es war bereits Nacht, als die vom Kaiser entsandten Grafen Bernhard, Gunzelin und Wilhelm mit ihren Mannen an seinem Krankenlager eintrafen. Werner, dem seine Leute ihr Kommen angezeigt hatten, begrüßte nur seinen Freund Wilhelm; den beiden anderen erklärte er: Könnte er sein Schwert brauchen, so wäre er nicht lebend in ihre Hände gefallen. Beim Verbinden seiner Wunde erkannte Wilhelm, dass er ihn daher unmöglich befehlsgemäß nach Merseburg bringen könne; er ließ ihn daher durch seine Leute nur in das Nachbardorf Allerstedt schaffen und dort in einem festen Steinhause bewachen, während er selbst mit den Seinen zum Kaiser zurückkehrte.
Am gleichen Tage wurden wir vor den Caesar berufen, der sich tief bekümmert über die Frechheit beklagte, mit der mein Vetter sein Gelübde zunichte gemacht habe. Denn als seinerzeit Bruno von seinem Feinde Milo im eigenen Hause erschlagen worden war, wo doch jeder Frieden haben soll, und als alle Eingesessenen dem Kaiser bekümmert davon Mitteilung machten und ihn dringend baten, er möge wie seine Vorgänger solchen Verbrechern Besitz und Wohnrecht absprechen und dafür seinerseits eine eidliche Bestätigung befehlen, da habe er mit erhobenen Händen dem allmächtigen Gott und allen Anwesenden das Versprechen gegeben, so wolle er es zeitlebens halten. Nun wüßten wir ja, es sei weit besser, Gott etwas Gutes gar nicht zu geloben, als ein Gelübde später zu brechen; daher sollten wir den bitten, dem er solches versprochen habe, er möge ihn durch eine angemessene Buße belehren, falls er sein Gelübde aus menschlicher Schwäche oder auf schlechten Rat hin gebrochen habe. Nach dieser bedauernden Erklärung des Kaisers empfahlen sämtliche Großen, er möge alle Güter Wernersbeschlagnahmen, Herausgabe der Frau verlangen und die Urheber dieses Anschlages entweder gefangen vorführen oder im Falle ihres Entrinnens bis auf den Tod verfolgen lassen. Der Graf selbst aber solle nach seiner Genesung hingerichtet werden, wenn er schuldig sei. Sei jedoch alles im Einvernehmen mit der Dame geschehen, so möge er sich am besten mit ihr vermählen. Zur Durchführung dieses Beschlusses wurde gleich mein Bruder, Graf Heinrich, abgesandt und die Aufforderung erlassen, man solle sich zu Allstedt zur öffentlichen Verhandlung einfinden. Er war schon unterwegs, als die Grafen zurückkehrten und dem Caesar das Geschehen meldeten.
Am folgen Tage, dem Feste des heiligen Martin, verstarb Werner, nachdem er bis dahin geduldig alles Ungemach auf sich genommen hatte; er hinterließ seinen Feinden keinen Gewinn, den Seinen aber unersetzlichen Verlust. Der Kaiser war bekümmert darüber, und sein Feind Dietrich vergoß Tränen. Als ich die Nachricht erhielt, erwirkte ich meinem Vetter Dietrich Urlaub und ließ die Leiche meines Freundes durch meine Vasallen von Memleben - hier stand damals eine Abtei, deren trefflicher Vorsteher Reinhold in menschlicher Verpflichtung alle Vorsorge getroffen hatte - nach Helfta bringen, wo ich sie erwartete. Da die Leiche schon sehr stark roch, ließ ich sogleich die Eingeweide herausnehmen und neben meiner Kirche bestatten, dann geleitete ich den Leib bis Walbeck, wo ich ihn an der linken Seite seiner geliebten Gemahlin bestattete. - 14 Tage später, am 26. November, verstarb Frau Schwanhild, seine Schwiegermutter, eines plötzlichen Todes.
Lüpke Siegfried: Seite 17
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"Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075)"
Eigenartig ist bei ihm schon der Antritt der Markgrafschaft. Werners Mutter Godila entrichtete 200 Talente an den König, um ihrem Sohne, der vermutlich noch sehr jung war, Lehen und Mark seines Vaters zu erhalten. Wohl ließ HEINRICH II. die Erbfolge gelten, aber nicht ohne dass er sich ihre Anerkennung gut bezahlen ließ; ein Grundsatz, den dieser Herrscher im Reich noch öfter befolgte. In den Marken des deutschen Ostens ist es aber der einzige Fall dieser Art, der von den Schriftstellern erwähnt wird. Von Werners Tätigkeit als Markgraf erfahren wir überhaupt nichts. Desto mehr erzählt Thietmar von seinen Abenteuern. Die Geschichte seines Brautraubes mit allen Weiterungen ist bereits erzählt worden. Auf einem Fürstentag in Magdeburg 1009 trat dann in einer unbekannten Sache der König selbst als Kläger gegen Wernerauf. Graf Dedi, der Anherr des Hauses WETTIN, hatte HEINRICH II. die Veranlassung dazu gegeben. Obwohl Thietmar die Gründe der Klage verschweigt, müssen sie schwerwiegend gewesen sein, denn er deutet an, Werner hätte bereits jetzt die Mark verloren, wenn nicht plötzliche Krankheit ihn dem Urteil des Richters entzogen hätte. Hier erscheint Dedi noch als etwas dunkler Hintermann unter Werners Gegnern. Kurz darauf tritt er offen als sein Feind auf. Auf seinen Rat und unter seiner Mithilfe wurde die den WALBECKERN gehörige Burg Wolmirstedt verbrannt. Nun eilte Werner herbei, stellte Dedi bei dem Dorf Mose bei Wolmirstedt zum Kampf und erschlug ihn. Die tieferen Gründe der Feindschaft zwischen Werner und Dedi bleiben trotz allem im Dunkeln, aber mit dieser Tat hatte sich Werner als Markgraf unmöglich gemacht, und auch die Verdienste seines Vaters um HEINRICH II. konnten den Sohn nicht vor dem gerechten Spruch des königlichen Richters retten.Werner mußte die Mark an Bernhard, den Sohn des Markgrafen Dietrich, abtreten. Auf diese Weise kam die Nordmark vom Hause WALBECK an die Familie Dietrichs zurück. Das geschah am 25. Dezember 1009 in Pöhlde. WennWerner sich zu dieser Untat auch nicht ungereizt hatte hinreißen lassen, so konnte er doch in seiner Stellung als ein Schützer des Reiches auf gefahrvollem Posten nicht verbleiben, sondern mußte den Platz einem anderen räumen. Wir erfahren nichts von einem Versuch Werners, die verlorene Mark zurück zu erlangen, wenn nicht etwa seine verdächtigen Verbindungen mit den Polen darauf abzielten. Thietmar sagt: "Ferner kam es dem Könige zu Ohren, dass mein Vetter Markgraf Werner mit Ekkehard, dem Bruder des Markgrafen Hermann, ohne dazu Erlaubnis vom Könige erhalten zu haben, zum Boleslaw sich begeben und dort viele die königliche Gnade verwirkende Reden geführt habe, auch von demselben zu Hause oft geheime Boten empfangen habe. Das alles sehr übel vermerkend, befahl der König beiden, vor ihm zu erscheinen. Da sie es nun nicht wagten, diesem Gebote zu gehorchen, so ward ihre sämtliche Habe in Beschlag genommen und sie als widerspenstige Untertanen ob ihres Ungehorsams gegen die Gewalt des Königs geächtet. Mein Vetter erkaufte zuletzt doch noch des Königs Gnade und sein Heimatrecht mit seinem Landbesitze und Gelde". Trotz dieser empfindlichen Buße trieb es den unruhigen Sinn des ehemaligen Markgrafen schon bald zu neuem Abenteuer. Es sollte sein letztes werden. Als er Reinhild von Beichlingen raubte, um sie an Stelle der 1012 verstorbenen Liutgard heimzuführen, wurde er durch Steinwürfe schwer verwundet. Am 11. November 1014 erlag er in Allstedt seinen Verletzungen und entging nur so einer neuen Bestrafung. In allem ist ganz unzweideutig zu erkennen, dass das Ansehen des Königs sich volle Geltung verschafft hatte. Über Werners Gaugrafschaften ist schon oben gesprochen worden.
Ludat, Herbert: Seite 54; Anmerkungen 283,382
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"An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"
Im voraufgegangenen Jahr 1009 war ein Wandel im Markgrafenamt der Nordmark eingetreten. Liuthars Sohn Wirinher, der nach dem Tode des Vaters 1003 sein Nachfolger geworden war, verlor nach seiner Fehde mit dem Grafen Dedi von Wettin dieses Amt, mit dem nunmehr Bernhard, der Sohn Dietrichs und der Bruder der aus Polen vertriebenen Oda, betraut wurde [Vgl. ThietmarVI, 50; dazu S. Lüpke, aaO., Seite 16 f.] und das daraufhin im Hause HALDENSLEBEN bis zum Aussterben dieses Geschlechts (1056) verblieb. Um so bemerkenswerter sind die vertrauten Beziehungen zu Boleslaw, über die Bernhards schärfster Gegner, der 1009 abgesetzte Markgraf Wirinher, verfügt hat; Thietmar hat über diese Machenschaften seines Vetters Wirinher und die heimlichen Botschaften, die dieser mit Boleslaw in den Jahren zwischen 1010 und 1013 ausgetauscht hat, berichtet [Vgl. Thietmar VI, 90. - Zur Feindschaft zwischen Bernhard und Wirinher vgl. bes. Thietmars Nachricht (VII, 8), wonach 1014 auch der Kaiser hierbei seine Hand im Spiel gehabt hat und für die Beseitigung Wirinhers dem Markgrafen Bernhard die Elbeinsel Parey versprochen zu haben scheint.]. Der Gedanke ist wohl kaum von der Hand zu weisen, daß hinter diesen Umtrieben mehr als nur die Unrast und Unzufriedenheit des entmachteten Markgrafen gesteckt hat, nämlich sehr handfeste politische Pläne, um mit Boleslaws Hilfe wieder in den Besitz der Nordmark zu kommen. Denn soviel scheint sicher, daß auch das Haus HALDENSLEBEN die Anwartschaft auf das piastische Erbe in Polen niemals preisgegeben hatte und seine Hoffnungen darauf nicht aufgegeben waren.
[Zu Thietmars negativem Urteil über Markgraf Dietrich vgl. oben Seite 24 und Anm. 157 und 164; kritisch steht er auch Oda, der zweiten Gemahlin Mieszkos I., gegenüber (IV, 57); über seine Einstellung zu deren Schwester Mathilda vgl. den folgenden Text; die Existenz von Dietrichs Sohn Bernhard als Anwärter auf die Markgrafschaft verschweigt er, deutet nur ihre Verleihung 1009 kurz an (VI, 50). Aus der Rivalität um dieses Amt war bekanntlich der tiefe Haß zwischen den HALDENSLEBENERN und den WALBECKERN entstanden, der 1009 in der Ermordung Dedis (Ziazos), des Schwagers des Grafen Bernhard, durch Graf Wirinher von Walbeck seinen Höhepunkt fand (vgl. Thietmar VI, 49) und erst 1017 beigeleght wurde (VII, 8).]
Pätzold Stefan: Seite 13,87,95
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"Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221."
Die Jahre vor Dedos Tod waren schließlich von schweren Auseinandersetzungen mit den WALBECKERN überschattet [Thietmari Chronicon IV 48, Seite 334, Zeile 3-7 und VI 49, Seite 336, Zeile 1-4. Zu den WALBECKERN vgl. R. Schölkopf, Seite 73-82 und S. Lüpke, Seite 13 ff.], deren Ursache jedoch nicht bekannt ist. Möglicherweise beanspruchte Dedo als Schwiegersohn des Markgrafen von der Nordmark nach dessen Tod das Amt für sich, das freilich der WALBECKER Lothar erhielt. Thietmar, ein Neffe Lothars, erwähnt in diesem Zusammenhang, daß sich Dedo an der Verwüstung der Burg Wolmirstedt beteiligte, die den WALBECKERN gehörte [Das Datum der Zerstörung der Burg Wolmirstedt ist umstritten; vgl. Lübke, Regesten 3, 361, der eine Vernichtung zu Lebzeiten Lothars und damit vor 1003 annimmt; S. Hirsch, Band 1, Seite 287 sieht sie hingegen im Zusammenhang mit den Ereignissen von 1009.]. Auch mit Lothars Sohn Werner war der WETTINER verfeindet, gegen den er sogar vor dem Kaiser Klage erhob; allerdings berichtet Thietmar darüber nicht ausführlicher. Der Konflikt eskalierte jedenfalls, und Dedo wurde im Jahre 1009 von seinem Widersacher Werner in der Nähe von Mose am Zusammenfluß von Tanger und Elbe getötet [Die Ermordung Dedos I. durch Thietmars Verwandten, den Markgrafen Werner, der daraufhin sein Amt einbüßte, ist für den Merseburger Bischof der eigentliche Anlaß, so ausführlich über den WETTINER und seine Verwandten zu berichten.].
So berichtet Bischof Thietmar zwar, daß Dedo I. im Sommer 1009 vor OTTO III. [Persönlicher Einwurf: Selbstverständlich fand die Verhandlung vor HEINRICH II. statt, denn OTTO III. war bereits 1002 gestorben.] Klage gegen Markgraf Werner von der Nordmark erhob, über die am Hofe in Magdeburg verhandelt werden sollte.
Mit Ekkehard I. von Meißen waren die WETTINER durch die Ehe zwischen dessen Tochter Mathilde und Dedos Sohn Dietrich II. verbunden. Auch der EKKEHARDINGER war mit Werner von der Nordmark verfeindet [Werner hatte Liutgard, die Tochter Ekkehards, geraubt, vgl. Lübke, Regesten 3, 361 und S. Lüpke Seite 15.].
Weinfurter, Stefan: Seite 50,64,215,218
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"Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten."
Aber Ekehard hatte auch Feinde. Einer von ihnen war Markgraf Liuthar. Dessen Sohn Werinhar sollte ursprünglich eine Tochter Ekkehards, Liutgard, zur Frau erhalten. Doch der Vater hielt sich nicht an die Zusage. Seither standen die beiden Familien in Fehde zueinander.
Auch die südlich (im Bereich der Heveller) sich anschließende sächsische Nordmark war durch die Erhebung der Slaven stark beeinträchtigt worden. Ihre Leitung oblag den Herren von Walbeck: Markgraf Liuthar von 985 bis zu seinem Tode 1003, dann seinem Sohn Werinher, der 1014 starb.
Auch Werinhar von Walbeck trat zum Polen-Herzog über, nachdem er 1009 als Markgraf von der Nordmark abgesetzt worden war.
Wenig später, ebenfalls noch 1009, ergab sich für den König auch die Gelegenheit den Markgrafen Werinhar von der Nordmark abzusetzen. Auch hier nutzte HEINRICH II. Konflikte innerhalb des sächsischen Adelsfamilien.

1003
oo Liutgard von Meißen, Tochter des Merkgrafen Ekkehard I.
x 980-13.11.1012
Wolmirstedt

Literatur:
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Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 57,113,115,187,235,433 G 160 - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 231 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit, Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979 Seite 27 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 205,335 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 24,139 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 367,391,441 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 Seite 17 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 54; Anmerkungen 165,283,321,382 - Pätzold Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 13,87,95,114,274 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 113A,116A,126,129,136A - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 68,76 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 156, 158,296,298,332,334, 338,356,358,360 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 50,64,215,218 -

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Vorfahren (und Nachkommen) von Werner van Walbeck

Werner van Walbeck
± 980-1014

± 1003

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Quellen

  1. http://vandermerwede.net/
    http://vandermerwede.net/
    / n/a


Gleicher Geburts-/Todestag

Quelle: Wikipedia


Über den Familiennamen Walbeck

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Richard Remmé, "Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands", Datenbank, Genealogie Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-richard-remme/I4502.php : abgerufen 26. April 2024), "Werner van Walbeck Markgraf der Nordmark (1003-1009) (± 980-1014)".