Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands » Otto I (VI) 'der Große' Herzog von Andechs Meran Mgve of Istria, Pfgf in Burgundy (± 1185-1234)

Persönliche Daten Otto I (VI) 'der Große' Herzog von Andechs Meran Mgve of Istria, Pfgf in Burgundy 

Quellen 1, 2, 3

Familie von Otto I (VI) 'der Große' Herzog von Andechs Meran Mgve of Istria, Pfgf in Burgundy

(1) Er ist verheiratet mit Beatrix von Hohenstaufen.

Sie haben geheiratet am 21. Juni 1208 in Bamberg, Bayern, Germany.


Kind(er):

  1. Adelaide d' Andechs Meran  ± 1220-1279 
  2. Beatrix von Andechs Meran  ± 1210-> 1265 
  3. Agnes von Andechs Meran  ± 1218-1263
  4. Elisabeth von Andechs Meran  ± 1220-1272 
  5. Otto II Andechs Meran  ± 1218-1248


(2) Er ist verheiratet mit Sophie von Anhalt.

Sie haben geheiratet im Jahr 1232.


Notizen bei Otto I (VI) 'der Große' Herzog von Andechs Meran Mgve of Istria, Pfgf in Burgundy

Profession : Duc de Méranie et Comte.Palatin de Bourgogne.

Duke Otto I of Meranien, Mgve of Istria, Pfgf in Burgundy, +Besançon 7.5.1234; 1m: Bamberg 21.6.1208 Beatrix von Staufen , Pfgfn of Burgundy (*1192 +7.5.1231); 2m: Sophie von Anhalt (+1272/4)
E1. Duke Otto II of Meranien, Pfgf of Burgundy, *1218, +Burg Niesten 19.6.1248; m.1234 Elisabeth of Tirol (+1256)
E2. Agnes, +1260/3; 1m: 1229 (div 1240) Duke Friedrich II of Austria (*1210, +15.6.1246); 2m: 1248/56 Duke Ulrich III of Carinthia (+27.10.1269)
E3. Beatrix, *1210, +9.2.1270; m.Gf Hermann II von Orlamünde (+27.12.1247)
E4. Margareta, +1271; 1m: before 25.9.1232 Mgve Premysl of Moravia (*1209 +1239); 2m: 1240 Friedrich, Gf von Truhendingen (+1274)
E5. Adelheid, heiress of the Pfgfschaft of Burgundy, +Evian 8.3.1279; 1m: 1.11.1236 Hugues de Salins , Ct of Burgundy (+1266); 2m: 11.7.1267 Filippo I of Savoy (*1207 +1285)
E6. Elisabeth, +1272; m.1246/before 10.5.1251 Friedrich III von Zollern , Bgve of Nürnberg (+1297)

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Mittelalter DE.dir I. Herzog von Meran (1204-1234)
--------- Graf von Andechs
um 1171/84-7.5.1234 Pfalzgraf von Burgund
Besancon
Begraben: Kloster Langheim
Ältester Sohn des Grafen Berthold VI. von Andechs-Meran  und der Agnes von Rochlitz , Tochter von Markgraf Dedi V. von der Niederlausitz
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 162
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60. Otto I. (VI.)
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F. u. eV.
(1195/96) dux Meranie et filius suus als Teilnehmer an dem geplanten Kreuzzug HEINRICHS VI. SS 17, 168f
selbständig 1205 24/5 Otto dux Meranie MB 31 a, 4651 n 245
1211 11/10 auch Pfalzgraf von Burgund Oefele Reg. 459
1228 28/7 auch Markgraf von Istrien, verzichtet 1230 Juli Böhmer-Ficker n 1803
+ 1234 7/5 SS 17, 343 und 23, 936;
Dießen: Otto dux Meranie 1234, sepultus Lancheim necr. 1, 18
Bamberg Dom Jaffe 5, 558.
Gemahlinnen:
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1. Beatrix , Tochter des HOHENSTAUFEN Otto, Pfalzgraf von Burgund, SS 23, 863 heiratet zu Bamberg 1208 21/5 SS 17, 822;
+ 1231 7/5 Dießen: anno 1231 Beatrix ducissa Meranie , sepulta Lancheim Necr. 1, 18
2. (nach 1231) Sophie, Tochter Heinrichs I. von Anhalt,
+ nach 2 weiteren Ehen 1272/74 Märkische Forschungen 9 (1865) Seite 18.
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 26
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64. Otto I. (als Herzog von Meran)
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1188/1204 Hormayr Beitr. I/2, 273/6 mit seinem Vater und seinen Brüdern Eckbert und Heinrich erstmals genannt;
1203/34 dux MeranieE (Rb. II. 31 dgl. IV. 1205 Mb. 31.I. 464/5
11.X.1211 dux Meranie et comes Burgundiae palatinus, das heißt Graf in der sogenannten Freigrafschaft Burgund und burgundischer Pfalzgraf: 5.IX.1212 dux Moravie Mb. 31 I. 481.2.
+ 7.V.1234 (MG. SS. 17. 343 und 23. 936 Nec. I. 18 (Diessen) und Jaffe bibl. germ. V. 558
begraben in Langheim.
Gattinnen:
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1. Beatrix , Tochter des HOHENSTAUFEN Otto, Pfalzgrafen von Burgund (MG. SS. 23. 863)
heiratet zu Bamberg am 21.VI., 1208 (MG. SS. 17. 822) und
+ 7.V.1231 Nec. I. 18 (Diessen).
2. Nach 1230 Sofie, Tochter Graf Heinrich I. von Anhalt (Märkische Forschungen IX. [1865] 18 chorn. prine. Saxone.
+ 1272/74, nachdem sie 2. Graf Siegfried von Reinstein und 3. Graf Otto den Jüngeren von Hadmarsleben geheiratet hatte.
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Otto I. folgte 1204 im gesamten bayrischen und fränkischem Besitz, wurde Graf von Andechs und Plassenburg und Herzog von Meranien-Dalmatien, ein Titel, der der Familie die Reichsfürstenwürde brachte, aber keine wirkliche Herrschaft. Er war eine treue STAUFER-Stütze, war 1196 in Italien und Palästina und wurde durch seine Heirat 1208 Pfalzgraf von Burgund-Besancon, konnte sich dort aber gegen die beerbte Sippe IVREA und den Landadel als Landfremder kaum durchsetzen. Er behauptete Besancon und den Titel eines Pfalzgrafen, versuchte nach der Ermordung König PHILIPPS seine Herrschaft und sein Hausgut an der Seite OTTOS IV. zu retten und zog 1209/10 mit ihm nach Italien, ging 1211 mit zu FRIEDRICH II. über und gehörte bis zuletzt zu dessen engstem Gefolge. Er besaß viel Einfluss, vermittelte 1230 mit den Frieden von Ceprano zwischen Papst und Kaiser. Er nahm 1215 das Kreuz und zog 1217/18 mit nach Ägypten. Er stand in Bayern schroff gegen die Wittelsbacher Herzöge und behauptete alle ererbten Gebiete und Lehen. Er residierte vorwiegend zu Plassenburg, erwarb unter anderem die Grafschaften im Inn- und Pustertal und machte Innsbruck zur Stadt. Er hielt glänzend Hof und war wie die Vorfahren ein begeisterter Anhänger des Ritterwesens.
Ausstellungskatalog Kloster Andechs:
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Herzöge und Heilige
Otto VII. - allem Anschein nach der älteste der Söhne - erhielt nach dem Tod des Vaters den Herzogstitel und die fränkischen Besitzungen, dazu die Grafschaft Windberg, die er jedoch bereits 1207 an den Bischof von Passau für 1.000 Mark Silber verkaufte.
Als sein Vater starb, war der Kampf um den römischen Königsthron zwischen dem STAUFER PHILIPP von Schwaben und dem WELFEN OTTO zwar noch nicht entschieden, aber die Zeichen mehrten sich, dass das Kriegsglück sich PHILIPP zuneigen würde. Im Herbst 1204 wurde Landgraf Hermann von Thüringen unterworfen; König Ottokar I. von Böhmen trat wieder auf die Seite PHILIPPS, und auch bei den niederrheinischen Fürsten fand der STAUFER jetzt Anerkennung. Im Sommer des Jahres 1206 zog PHILIPP schließlich von Nürnberg aus an den Niederrhein, traf am 27. Juni bei Wassenberg nördlich von Aachen auf OTTO und brachte ihm eine vernichtende Niederlage bei. Der schwer verwundete WELFE entkam nur mit Mühe nach Köln. Von dort aus sammelte er sein Heer, um noch einmal dem siegreichen STAUFER entgegenzutreten. Doch als sich die Kölner, seine getreuen Bundesgenossen, König PHILIPP unterwarfen, eilte er zurück nach Sachsen, das er - von einem kurzen Besuch bei seinem Onkel, König Johann von England, abgesehen - für nahezu zwei Jahre nicht mehr verlassen sollte.
Zu PHILIPPS Erfolg hatten auch die ANDECHSER durch ihre unverbrüchliche Treue und Anhängerschaft beigetragen. Sie wurden jetzt dafür belohnt. Mit der Heirat von Kaiser FRIEDRICH I. und Beatrix, der Tochter des Grafen Rainald von Burgund, waren die STAUFER seit 1156 auch Herren in einem Gebiet, das durch die obere Saone im Westen und die Ausläufer der südlichen Vogesen sowie den Sundgau im Norden begrenzt wurde, während sich im Osten die Schweizer Juraberge und im Süden die Grafschaft Savoyen anschlossen. Die Pfalzgrafschaft Burgund, die Kaiser FRIEDRICH BARBAROSSA 1189 zur Pfalz- oder Freigrafschaft erhoben hatte, erhielt Otto, der jüngere Bruder Kaiser HEINRICHS VI. Als Otto im Januar 1200 starb, hinterließ er zwei unmündige Töchter: Johanna, die schon 1205 starb, und Beatrix . Ottos Witwe Margarete, eine Tochter des Grafen von Blois, war zwar nach dem Tod ihres Mannes durch König PHILIPP mit der Freigrafschaft belehnt worden; aber es lag auf der Hand, dass ihre Tochter Beatrix sich mit einem Mann verehelichen müsste, der in der Lage wäre, die Regierung zu übernehmen und für die Sicherheit in dem keineswegs friedfertigen Land zu sorgen. Beatrix  mit einem ihrer staufischen Verwandten zu verheiraten und die Pfalzgrafschaft Burgund damit dem eigenen Haus zu erhalten, ging nicht an, da König PHILIPP nur Töchter hatte und auch FRIEDRICH, der 1194 geborene Sohn seines Bruders, Kaiser HEINRICHS VI., wegen zu naher Verwandtschaft mit der burgundischen Erbtochter ausschied, entferntere Verwandte aber fehlten. Für Beatrix kam daher nur eine Verheiratung mit einem der staufischen Parteigänger in Frage. Zu den treuesten Anhängern der STAUFER zählten zweifellos die ANDECHSER; so fiel die Wahl König PHILPPS auf Herzog Otto VII. von Meranien, den ältesten Sohn des verstorbenen Herzogs Berthold IV.
Seit wann man sich mit dem Gedanken einerstaufisch-andechsischen Verbindung trug ist nicht bekannt. Die abschließenden Verhandlungen mit der Festsetzung der Mitgift dürften spätestens im Februar 1208, als sich Herzog Otto VII. und Bischof Ekbert  bei König PHILIPP in Straßburg aufhielten, geführt worden sein. An den Hochzeitsfeierlichkeiten seiner Nichte mit dem meranischen Herzog am 21. Juni 1208 nahm auch König PHILIPP teil. Die Anwesenheit des Königs verlieh dem Fest zusätzlichen Glanz. Zugleich aber sollte sich mit diesem Tag das Schicksal des Hauses ANDECHS grundlegend wenden: König PHILIPP fiel im Palast seines bischöflichen Verwandten, Ekberts von Andechs , einem Anschlag zum Opfer.
Das Gerücht von der Ermordung des Königs verbreitete sich mit Windeseile im ganzen Land und war eine Woche später schon über die Alpen gelangt. Der Kardinalbischof Hugo von Ostia und Velletri, der sich bereits auf dem Weg nach Deutschland befand, um im Namen des Papstes mit dem STAUFER Frieden zu schließen, erhielt die Nachricht von PHILIPPS Ermordung in Mantua; er reiste nach Verona weiter, wo er Näheres von einem Boten erfuhr, der vom Ort des Geschehens kam. Dessen Bericht stimmte weitgehend mit dem überein, was das Domkapitel von Trient dem Kardinallegaten bereits brieflich mitgeteilt hatte. Danach soll an jenem Unglückstag Pfalzgraf Otto von Wittelsbach zusammen mit Markgraf Heinrich von Istrien in den Palast gegangen sein, in dem der König sich aufhielt. Nachdem der WITTELSBACHER an die Tür des Gemachs geklopft hatte, in dem der König ruhte, wurde er eingelassen, weil man glaubte, er werde den König wie üblich mit Scherz und Spiel unterhalten. Aber nichts dergleichen geschah; der WITTELSBACHER zog vielmehr sein Schwert, stürzte sich auf den König und durchbohrte ihn. Der Truchsess Heinrich von Waldburg wollte das Verbrechen verhindern, aber auch er habe eine tödliche Wunde erhalten. Das waren die Worte des Boten aus Bamberg. Der Kardinalbischof sah keinen Anlass mehr, seine Reise nach Deutschland fortzusetzen und kehrte nach Rom zurück. Alle Hoffnungen, die die staufischen Parteigänger in den letzten Jahren gehegt hatten, waren mit einem Schlag vernichtet.
Dem Mörder des Königs, Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, glückte die Flucht. Sein Verbrechen, das er wohl deshalb begangen hatte, weil der König ihm eine seine Töchter zur Frau versprochen, dies aber nicht eingehalten hatte, blieb vorerst ungesühnt. Otto wurde erst im folgenden Jahr durch den Reichsmarschall Heinrich von Kalentin gefangen und auf der Stelle getötet. Aber nicht nur gegen den WITTELSBACHER richtete sich die Wut der Anhänger des Toten; auch Bischof Ekbert , in dessen Palast der König ermordet worden war, und sein Bruder, Markgraf Heinrich von Istrien , der vielleicht mit der Sorge um die Sicherheit des Königs betraut gewesen war, gerieten in den Verdacht, am Tod PHILIPPS von Schwaben mitschuldig zu sein. Mochten sie am Anschlag auch nicht persönlich beteiligt gewesen sein, so konnten sie von ihm gewusst und ihn gebilligt haben. Da sie in der Stadt ihres Lebens nicht mehr sicher waren, beschlossen sie zu fliehen.
Der frühere Gegner des Ermordeten, König OTTO, dürfte die Nachricht vom Tod PHILIPPS in den ersten Julitagen erhalten haben; hatte es bislang den Anschein gehabt, als wären die Tage seines Königtums gezählt, so wendete sich jetzt seine Lage. Mit dem Erzbischof von Magdeburg, der in den vergangenen Monaten den staufischen Hof aufgesucht hatte, konnte er ein Abkommen abschließen, Ende September auch mit den bislang auf der Seite PHILIPPS stehenden sächsischen Fürsten. Am 11. November fand OTTO auf einem Reichstag in Frankfurt allgemeine Anerkennung.
Der König verhängte über den Mörder PHILIPPS die Reichsacht. Aber auch gegen Bischof Ekbert und Markgraf Heinrich  wurde vorgegangen. Es war - der Papst hielt es König OTTO später ausdrücklich vor - ein ungesetzliches Verfahren, bei dem den Beschuldigten keinerlei Möglichkeit zur Verteidigung oder zur Darlegung ihrer Unschuld gegeben wurde. Am Ende stand, wie nicht anders zu erwarten, ebenfalls die Reichsacht. Die Strafe für die Verurteilten war schwer: Ihre Reichslehen fielen an den König zurück, und sie verloren jeglichen Besitz, alle Rechte, Würden und Einkünfte; auch diese standen dem Herkommen gemäß dem König zu. Ekbert und Heinrich  waren somit fried- und rechtlos.
Die treibende Kraft hinter diesen Vorgängen war Herzog Ludwig von Bayern, auch er bislang ein entschiedener Anhänger König PHILIPPS von Schwaben. Der wittelsbachische Herzog hatte in den zurückliegenden Jahren allen Grund gehabt, den staufischen König zu unterstützen. Das bayerische Herzogtum, das er als Sohn Herzog Ottos I. von Wittelsbach besaß, war dem Vater König OTTOS, Herzog Heinrich dem Löwen, durch Kaiser FRIEDRICH I. aberkannt worden; ein siegreicher WELFE hätte diese Entscheidung von 1180 wieder rückgängig machen können. Ludwig von Bayern war sich dieser Gefahr bewusst und versuchte deshalb, die Freundschaft des neuen Königs zu gewinnen. Seine Hoffnungen gingen in Erfüllung, denn König OTTO bestätigte ihm noch in Frankfurt den erblichen Besitz seines bayerischen Herzogtums. Der WELFE kam aber Ludwig noch weiter entgegen. Der wittelsbachische Familienbesitz wurde durch den Königsmord in Bamberg nicht gemindert; so erhielt Ludwig zur herzoglichen Würde die Lehen zugesprochen, die sein Verwandter Otto durch das Verbrechen anPHILIPP eigentlich verwirkt hatte.
Aber nicht nur das Gut des Königsmörders war ihm zugedacht; auch die Lehen des Markgrafen von Istrien bekam er zugesprochen. In gleicher Weise wurde über das Eigengut des geächteten ANDECHSERS verfügt. In Dießen übernahm ein herzoglicher Beamter die Verwaltung; der Graf von Valley, mit den WITTELSBACHERN verwandt, suchte in Ludwigs Auftrag die Tegernseer Besitzungen heim; und ähnlich dürfte man mit dem übrigen Gut der ANDECHSER verfahren sein, soweit es an den Markgrafen vererbt worden war und in Altbayern lag. Nichts deutet darauf hin, dass Herzog Ludwig bei seinem Vorgehen gegen die ANDECHSER nennenswerter Widerstand geleistet worden wäre. Allerdings konnte Ludwig nicht alle seine Erwerbungen behalten. Die Markgrafschaft Istrien musste er bereits im Januar 1209 zurückgeben, da Wolfger, der Patriarch von Aquileja, sie - gestützt auf ältere Rechtstitel - vom König für seine Kirche einforderte. Auch die Andechser Besitzungen im Inntal scheinen dem Zugriff des Herzogs nur teilweise offengestanden zu haben. Trotzdem war der Gewinn, den man aus König PHILIPPS Ermordung zog, beträchtlich: Alles, was an Andechser Gütern außerhalb des Gebirges auf altbayerischem Gebiet lag, gehörte jetzt dem wittelsbachischen Herzog.
Herzog Otto VII. von Meranien stand von Anfang an nicht im Verdacht der Mitschuld an König PHILIPPS Tod. Papst Innocenz III. hatte ihm schon im Sommer 1208 empfohlen, sich mit dem neuen Herrn, König OTTO, ins Benehmen zu setzen; der Herzog war diesem Rat gefolgt. Bereits Anfang Januar 1209 fand er sich bei König OTTO in Augsburg ein, und als der WELFE im Sommer des gleichen Jahres nach Rom zur Kaiserkrönung zog, gehörte der MERANIER zu seinem Gefolge. Herzog Otto hatte Grund, alles zu unterlassen, was als Unbotmäßigkeit gegenüber dem neuen Herrscher ausgelegt werden konnte - wäre es diesem doch ein Leichtes gewesen, die Schwierigkeiten zu vermehren, die der Gemahl der Pfalzgräfin Beatrix  in seiner neuen burgundischen Herrschaft zu bewältigen hatte. So scheint sich Herzog Otto VII. nach seiner Abreise aus Rom im Oktober 1209 in die Freigrafschaft Burgund begeben zu haben, um gegen Graf Stephan von Auxonne Krieg zu führen. Graf Stephan stammte wie Herzog Ottos Gemahlin Beatrix von dem 1102 verstorbenen Grafen Stephan von Macon, genannt Tete-Hardi ab; er hatte seinen Sohn Johann mit Beatrix zu verheiraten gesucht und machte, nachdem ihm dies nicht gelungen war, jetzt Ansprüche auf die Pfalzgrafschaft mit der Begründung geltend, sein Familienzweig stamme - anders als bei Beatrix der Fall - in ununterbrochener männlicher Linie von jenem Grafen Stephan Tete-Hardi ab.
Die Kämpfe mit dem Grafen dürften sich über längere Zeit hingezogen haben und, wie üblich, weniger in offenen Feldschlachten als vielmehr im Verwüsten und Niederbrennen des gegnerischen Landes bestanden haben. Erst am 18. Oktober 1211 konnte der Herzog von Burgund in seiner Hauptstadt Dijon zusammen mit dem Erzbischof von Besancon und dem Bischof von Langres einen Frieden vermitteln. Der Friedensvertrag war eher von der Erschöpfung der Mittel geprägt, als dass die Probleme wirklich zu lösen imstande gewesen wäre. Herzog Otto VII. von Meranien verzichtete auf Schadenersatz und erklärte darüber hinaus, die in der Freigrafschaft gelegenen Güter des Grafen nicht zurückfordern zu wollen. Auch könne Johann, der Sohn Stephans, seine Burgen und Befestigungen behalten. Sollte der Graf aber durch Angehörige der Freigrafschaft - wohl wegen der im Krieg verursachten Schäden - vor dem Kaiser belangt werden, so würde sich Herzog Otto VII. beim Kaiser für den Grafen verwenden und ohne das Einverständnis des Grafen keinen Frieden in dieser Angelegenheit mit dem Kaiser schließen. Bemerkenswert war der Zusatz, dass Otto von Meranien seine Freigrafschaft nur mit Zustimmung des Grafen Stephan verkaufen, verpfänden oder vertauschen dürfe. Solche Bestimmungen wurden bei Friedensschlüssen normalerweise nicht in die Vertragsurkunde aufgenommen. Umso mehr könnten sie daher ein Hinweis auf andere Pläne des ANDECHSERS sein, die es nötig machten, sich den Rücken in Burgund freizuhalten. Tatsächlich scheint Herzog Otto seine burgundische Herrschaft bald verlassen zu haben. Es mochten ihm Nachrichten aus Deutschland zugegangen sein, die seine Anwesenheit in den Stammlanden der ANDECHSER erforderten.
Im September 1211 hatten sich nämlich auf Anraten des Papstes in Nürnberg Reichsfürsten versammelt, die Kaiser OTTO IV., der sich immer noch in Italien befand und das unteritalienische Königreich bekriegte, für abgesetzt erklärten und den jungen STAUFER FRIEDRICH II. aufforderten, nach Deutschland zum Empfang der Königskrone zu kommen. Als Kaiser OTTO IV. - er stand mit seinen Truppen gerade in Kalabrien und war im Begriff, nach Sizilien überzusetzen - die Nachricht von dem Aufstand erhielt, kehrte er sofort nach Deutschland zurück.
Der junge STAUFER-König, der nach den ursprünglichen Plänen des Papstes eigentlich nicht auf den römischen Königs- und Kaiserthron hätte gelangen dürfen, nahm das Angebot der deutschen Fürsten an. Anfang 1212 verließ er sein unteritalienisches Königreich, fand sich noch einmal beim Papst in Rom ein und zog dann weiter nach Norden, um Mitte September über den Comer See, Chur und St. Gallen nach Konstanz zu gelangen. Kaiser OTTO IV. war über das Kommen seines Gegners unterrichtet. Von Thüringen aus zog er im August seinem Konkurrenten entgegen und traf im September in Überlingen ein. Aber es war zu spät, denn der STAUFER hatte schon Aufnahme im wohlbefestigten Konstanz gefunden. Auch ein zweiter Versuch, den Gegner bei Breisach zu stellen, misslang. FRIEDRICH II. fand, unterstützt von den staufischen Parteigängern in Schwaben und am Oberrhein, rasch Anerkennung in weiten Teilen S-Deutschlands. Am 5.Dezember ließ er sich in Frankfurt erneut zum König wählen, am 9. Dezember in Mainz durch den Erzbischof krönen.
Auf dem Hoftag, den FRIEDRICH für Ende Februar 1213 in Nürnberg einberufen hatte, fand sich auch Herzog Otto VII. von Meranien ein. Seither war Otto VII. ein treuer Parteigänger seines Verwandten. Als er sich im Juni 1214 bei König FRIEDRICH II. in Eger aufhielt, war das Königtum des STAUFERSzwar immer noch nicht allgemein anerkannt, doch sollte sich Kaiser OTTOS IV. Schicksal bald entscheiden: nicht im Kampf mit König FRIEDRICH II., sondern auf dem Schlachtfeld bei Bouvines in Frankreich. Dort stießen wenige Wochen später die Heere König Philipps II. von Frankreich und König Johanns von England aufeinander. Johann wurde vernichtend geschlagen, mit ihm aber auch sein Neffe, Kaiser OTTO IV., der dem Onkel mit eigenen Truppen zu Hilfe geeilt war. Der Reichsadler fiel dem französischen König in die Hände, der ihn seinem Verbündeten, König FRIEDRICH II., zusandte. Der geschlagene Kaiser aber zog sich zuerst nach Köln, dann in seine sächsischen Stammlande zurück. Seine Rolle als Herrscher, mochten seine Anhänger es auch nicht sogleich wahrhaben, war damit zu Ende gegangen. 3 Jahre später, am 19. Mai 1218, starb OTTO.
König FRIEDRICH II. hatte, obgleich er selbst nicht auf dem Schlachtfeld war, in Bouvines einen Sieg über seinen Rivalen errungen. Nun galt es, das unverhoffte Glück zu nutzen und die Anhänger des Gegners in raschen Feldzügen niederzuringen. Auch der Herzog von Meranien war wieder zur Stelle. Er nahm am Kriegszug teil, der Mitte August an den Niederrhein führte, besuchte im November den Reichstag zu Basel, auf dem vornehmlich burgundische Angelegenheiten verhandelt wurden, und zog zu Beginn des Jahres 1215 mit dem König in die elsässischen Lande. Als sich FRIEDRICH II. im Sommer 1215 in Aachen erneut krönen ließ, war Herzog Otto wiederum in seinem Gefolge. Seither wurde er in den Urkunden des STAUFERS nicht nur als Herzog von Meranien, sondern auch als Pfalzgraf von Burgund bezeichnet. Offensichtlich war er am Krönungstag des Königs, der altem Brauch folgend bei dieser Gelegenheit bedeutsame Regierungshandlungen vorzunehmen pflegte, förmlich mit seiner burgundischen Freigrafschaft belehnt worden.
Noch einmal, im Frühjahr 1218, nahm Otto an einem Kriegszug seines Herrn - er führte diesmal nach Lothringen - teil. Damit hatte er seine militärischen Pflichten am Königshof erfüllt, doch auch in Zukunft war ihm kein ruhiges Leben beschieden. Schon im Sommer 1217 hatte er sich zusammen mit seinem Bruder Ekbert im Gefolge seines Schwagers, des ungarischen Königs, auf den Kreuzzug begeben, von dem er allerdings bereits Anfang 1218 wieder zurückkehrte. Das Unternehmen war schlecht organisiert gewesen und ohne größere Erfolge geblieben. Auch hatte es König Andreas vorgezogen, bei seinem Verwandten Bohemund von Antiochien Feste zu feiern und den Kampf gegen die muslimischen Machthaber seinen Untergebenen, insbesondere dem Schatzmeister Dionys, zu überlassen. Immerhin hatte Herzog Otto damit ebenso wie sein Bruder Ekbert das Kreuzzugsgelübde erfüllt, das er bei der Aachener Krönung FRIEDRICHS II. zusammen mit vielen anderen Reichsfürsten abgelegt hatte.
Was den Herzog vor allem beanspruchte, war das burgundische Erbe seiner Frau. Es verging kaum ein Jahr, in dem er sich nicht über Monate hinweg in dem so weit von seinem angestammten Besitz entfernten Land aufhalten musste. Aber so sehr er sich bemühte, Ordnung in jener südwestlichen Ecke des Heiligen Römischen Reiches zu schaffen und die Rechte des Herrn der Freigrafschaft zu wahren: ein dauerhafter Erfolg wollte sich nicht einstellen. Graf Stephan von Auxonne und dessen Sohn Johann ließen sich nicht bezwingen, auch standen beide mit dem Grafen Heinrich von Vienne, ebenfalls einem Abkömmling jenes Grafen Stephan Tete-Hardi, im Bunde. Zum Schluss - es muss im Jahr 1225 gewesen sein - sah der MERANIER ein, dass es eines Herrn bedurfte, der gefürchteter war als er, sollte endlich Ruhe ins Land einkehren. Dieser fand sich in der Person Theobalds, des Grafen von der Champagne, eines Lehensmann des französischen Königs.
Mit ihm schloss Otto im Januar 1226 einen Vertrag, in dem sich der Graf verpflichtete, dem Herzog gegen seine Feinde beizustehen. Dazu wurde die Ehe zwischen Otto , dem unmündigen Sohn des Herzogs, und Blanche, der Tochter des Grafen von der Champagne, verabredet. Sobald Herzog Ottos Sohn das 14. Lebensjahr erreicht hatte, sollte die Hochzeit stattfinden, bei der diesem auch die Freigrafschaft mit sämtlichen Rechten und Einkünften übergeben werden musste. Lediglich eine jährliche Rente in Höhe von 300 Pfund sowie eine nicht stark befestigte Burg für eine Tochter des Herzogs sollen davon ausgenommen sein. Die Folgen dieses Bündnisses zeigten sich bald. Im Juni 1227 wurde ein Frieden geschlossen, den der Kardinaldiakon von Sant'Angelo, Romanus, zustandegebracht hatte. Graf Stephan musste Lehensmann des Herzogs werden und damit als Vasall seinem Lehensherrn die Treue halten. Der Ausgleich mit dem Grafen von Vienne aber wurde bezeichnenderweise den Schiedsspruch des Grafen von der Champagne anheim gestellt.
Anfang November 1227 war schließlich auch die Bezahlung der Kriegskosten geregelt. Die Klöster Vaux-sur-Poligny und Baume-les-Messieurs erhielten für die erlittenen Schäden eine Wiedergutmachung. Dem Grafen von der Champagne wurde die Freigrafschaft in vollem Umfang für 15.000 Pfund Stephaner Pfennige, der dort gültigen Währung, übergeben. Der Graf sollte sie zusammen mit ihren Einkünften verwalten, wobei er 2 Drittel der ihm zufließenden Gelder als Ersatz für die laufenden Unkosten behalten durfte, während das restliche Drittel zur Abzahlung der Schuldsumme verwendet werden musste. Damit waren letztlich Verzinsung und Tilgung der Kriegsschulden des Herzogs gesichert, auch wenn das aufgrund des kirchlichen Zinsverbotes in den Urkunden nicht deutlich zum Ausdruck kam. Wie lange der Graf von der Champagne die Freigrafschaft als Pfand besaß, ist nicht bekannt; wenn nicht alles täuscht, scheint die Pfandschaft bis 1242 gedauert zu haben. Die im Januar 1226 verabredete Ehe wurde im übrigen nicht geschlossen. Blanche, die Tochter des Grafen, heiratete später den König von Portugal, während Ottos Sohn, Herzog Otto VIII. , sich mit Elisabeth, der Tochter Graf Alberts von Tirol, vermählte. Doch das änderte nichts daran, dass die Freigrafschaft seit dem Spätherbst des Jahres 1227 über lange Zeit hinweg dem Haus ANDECHS nicht zu Gebote stand.
Es ist müßig zu fragen, ob das burgundische Erbe wirklich die Anstrengungen lohnte, die Herzog Otto VII. darauf verwandte. Gewiss hatte der MERANIER sein Geld und seine Kräfte über Jahre hinweg für eine Herrschaft verwendet, über die er zu guter Letzt nicht mehr bestimmen konnte; auch hatte er es darüber sogar zum Streit mit dem Erzbischof kommen lassen, der ihn 1222 exkommunizierte: ein Glücksfall übrigens, wie es scheint, für eine Reihe fränkischer und bayerischer Klöster, in denen der Herzog und die Herzogin - offenbar als Buße für ihren Ungehorsam gegenüber dem Erzbischof - am 23. Oktober 1223 einen Jahrtag stifteten. Trotzdem wird man behaupten dürfen, dass die burgundische Mitgift ein Gewinn für das ANDECHSER Geschlecht war. Abgesehen vom Besitz des vornehmen Titels, der in der adeligen Gesellschaft eine hohe Wertschätzung hatte, ist auf das Erbe, das Alice, eine der Töchter des Herzogs nach dem Tod ihres Bruders Otto VIII. antreten konnte, zu verweisen.
Das Einvernehmen, das kurze Zeit zwischen den ANDECHSER Brüdern und Herzog Ludwig I. von Bayern geherrscht hatte, blieb nicht ungetrübt; es hatte in der Zwischenzeit vielmehr ein tiefes Zerwürfnis gegeben, das diesmal nicht mit wittelsbachischem Gewinnstreben zu tun hatte, sondern in den unterschiedlichen Ansichten über die Pflichten eines Reichsfürsten begründet lag. Kaiser FRIEDRICH II. hatte nämlich Anfang September 1227 den von ihm schon lange der Kurie zugesicherten Kreuzzug von Brindisi aus angetreten. Doch musste er das Unternehmen bereits nach 3 Tagen wieder abbrechen, da in seinem Heer eine Seuche ausgebrochen war, der unter anderem der Landgraf von Thüringen, der Ehemann der heiligen Elisabeth, zum Opfer fiel. Papst Gregor IX., weitaus härter als sein Vorgänger Honorius III., sah in dem Abbruch eine Verletzung gegebener Zusagen und verhängte über den Kaiser den Kirchenbann, den dieser jedoch unbeachtet ließ. FRIEDRICH II. schiffte sich zu Beginn des Sommers 1228 erneut ein, um Anfang September in Akkon an Land zu gehen und im Februar 1229 einen Vertrag mit dem Sultan von Ägypten zu schließen, der - ohne Blutvergießen zustandegebracht - den Christen Jerusalem sowie einige andere Orte öffnete. In der Zwischenzeit hatte freilich der Papst die Abwesenheit des Kaisers benutzt, um ein päpstliches Heer nach Unteritalien zu schicken und Teile des Königreichs zum Abfall von FRIEDRICH II. zu bewegen.
Auch in Deutschland arbeiteten päpstliche Boten gegen den Kaiser, und wieder glaubte Herzog Ludwig I. von Bayern, im raschen Wechsel des Herrn seinen Vorteil finden zu können. Er täuschte sich diesmal. Bischof Ekbert  und Berthold von Aquileja ; gingen nach Ungarn, um ihren Schwager, König Andreas, von einer Unterstützung des Papstes abzuhalten. Der inzwischen volljährige König HEINRICH (VII.) war seit Weihnachten 1228 mit seinem ehemaligen Vormund Ludwig I. von Bayern verfeindet und überzog die wittelsbachischen Besitzungen an der Donau mit Krieg. Von Westen her marschierten meranische Truppen - wohl unter dem Kommando Herzog Ottos VII. - gegen den WITTELSBACHER, der bereits im August 1229 um Frieden bitten musste.
Dieser Friedenschluss hatte für die ANDECHSER insofern Bedeutung, als ihnen vielleicht erst jetzt die Formbacher Güter am unteren Inn ausgeliefert werden mussten. Dort blieben sie freilich nicht lange; noch im gleichen Jahr gelangten sie zusammen mit dem angekauften und ererbten Krainer Besitz als Mitgift an Agnes , die Tochter Herzog Ottos VII., anlässlich ihrer Heirat mit Friedrich, dem Sohn Herzog Leopolds VI. von Österreich, die ebenfalls 1229 gefeiert wurde. Herzog Leopold VI., ein alter Freund der ANDECHSER, konnte um die gleiche Zeit den Freisinger Bischof bewegen, ihn mit den Besitzungen seiner Kirche in Krain, die Markgraf Heinrich von Istrien bislang besessen hatte, gegen Zahlung von 1.500 Mark Silber zu belehnen. Ein neues Zentrum babenbergischer Macht schien sich damit im östlichen Alpenraum abzuzeichnen, was nicht zuletzt auch im Titel "dominus Carniolae", "Herr von Krain", zum Ausdruck kam, den der Gemahl der ANDECHSERIN, der seinem Vater 1230 im Herzogtum folgte, seitdem führte.
Als die andechsisch-babenbergische Hochzeit gefeiert wurde, war der Kaiser wieder in Unteritalien eingetroffen. Auf die Kunde vom päpstlichen Einfall in seinem Königreich hatte er Palästina verlassen, um bereits im Juni 1229 in Brindisi zu landen und die in Feindeshand gefallenen Provinzen binnen kurzem zurückzuerobern. Von einem Einfall in den Kirchenstaat nahm er Abstand; vielmehr bot er dem Papst Verhandlungen an, die im Sommer 1230 zum Frieden führten. Dass der Ausgleich mit der Kirche so rasch gelang, lag an der nachgiebigen Haltung des Kaisers und dem Verhandlungsgeschick, das Hermann von Salza, der Hochmeister des Deutschen Ordens, bewies. Aber auch die ANDECHSER hatten ihren Anteil daran: Otto und Ekbert fanden sich zusammen mit anderen Reichsfürsten zu Beginn des Jahres 1230 beim Kaiser ein, um mit päpstlichen Vertretern die Bedingungen für die Befreiung des Kaisers vom Bann auszuhandeln.
Auch in der Folgezeit rief der Kaiser die Andechser Fürsten immer wieder an seinen Hof. FRIEDRICHS Sohn, König HEINRICH, betrieb durch die Begünstigung des niederen Adels und der Reichsministerialität, nicht zuletzt auch durch die Förderung der Selbständigkeitsbestrebungen der Bischofsstädte eine Politik, die ihn in Konflikt mit den Reichsfürsten brachte.
FRIEDRICH II., der in seinem unteritalienischen Königtum ähnliche Ziele, wenngleich mit anderen Mitteln verfolgte, konnte mit Rücksicht auf seine oberitalienische Politik ein solches Verhalten nicht hinnehmen und lud seinen Sohn daher 1231 auf einen Hoftag nach Ravenna, um die Misshelligkeiten zu bereinigen. Der Ort des Treffens, auf halbem Weg zwischen Deutschland und Unter-Italien gelegen, war nicht von ungefähr gewählt; von hier aus konnte man sich nämlich bei einem etwaigen Angriff lombardischer Truppen rasch im nahen Patriarchenstaat in Sicherheit bringen. Der Aufenthalt beim Kaiser - alle drei ANDECHSER hatten sich eingefunden - dauerte länger als geplant. König HEINRICH (VII.) ließ sich erst auf Drängen der Reichsfürsten hin bewegen, im April 1232 in Aquileja vor den Kaiser zu treten. Die Fürsten vermittelten eine Aussöhnung zwischen HEINRICH und seinem Vater, die freilich eher einer Kapitulation glich. Der König musste beeiden, dem Vater in Zukunft zu gehorchen. Die Fürsten aber schworen dem Kaiser, ihm gegen seinen Sohn beizustehen, wenn dieser seine Zusagen nicht einhalte.
In dieser Zeit wurden auch Fragen entschieden, die die Andechser Brüder betrafen. Der Patriarch erhielt ein kaiserliches Privileg, in dem alles für ungültig erklärt wurde, was Bertholds Untertanen zum Schaden seiner Herrschaft verübt hatten. Herzog Otto VII. nutzte die Zeit, um mit Bischof und Domkapitel von Brixen wegen der Kirchenlehen zu verhandeln, die seit den Zeiten seines Großvaters, Markgraf Bertholds III. , im Besitz der Familie waren, nach König PHILIPPS Ermordung seinem Bruder jedoch aberkannt worden waren. Diese Gespräche führten dazu, dass der Herzog auf seine Rückreise vom kaiserlichen Hof - wohl im Juni 1232 - in Brixen von Bischof Heinrich mit den Grafschaften im unteren Inntal sowie im Pustertal belehnt wurde und außerdem alles wieder erhielt, was schon sein Vater und sein Bruder besessen hatten.
Allein die Verleihung der Vogtei über das Hochstift Brixen machte Schwierigkeiten, da es sich mittlerweile in Händen Graf Alberts III. von Tirol befand; doch sollte darüber ein Schiedsgericht befinden. Herzog Otto VII. musste sich als Gegenleistung dafür verpflichten, dem Hochstift seinen Markt Innsbruck und das Dorf Amras zu übereignen oder ersatzweise 250 Mark Silber zu zahlen. Diese Zusage war freilich ohne das Wissen der Brüder gemacht worden, die später offenkundig nicht bereit waren, auf ihre Rechte an den Ortschaften zu verzichten. So musste der Herzog dem Bischof die vereinbarte Summe zahlen. In den Besitz der Hochstiftvogtei scheint Herzog Otto VII. nicht mehr gekommen zu sein. Aber soviel dürfte sicher sein, dass Verhandlungen zwischen ihm und dem Grafen von Tirol in der Folgezeit stattfanden. Graf Albert III. von Tirol war für den Herzog nicht zuletzt deshalb ein gefragter Verhandlungspartner, als dieser lediglich zwei Töchter hatte, die nach seinem Tod zu gleichen Teilen erben würden. Der Herzog aber hatte neben vielen Töchtern einen noch unmündigen Sohn. So ist anzunehmen, dass bereits damals der Plan gefasst wurde, Otto , den Sohn des Herzogs, mit Elisabeth, der Tochter des Grafen, zu verehelichen. Vielleicht war dabei auch schon für den Fall des Todes von Herzog Otto VII. der zukünftige Schwiegervater Ottos zu einem seiner Vormünder bestimmt worden. Der Andechs-Tiroler Ehehandel könnte im übrigen Grund dafür gewesen sein, dass sich Herzog Otto VII. im Februar 1234 ein letztes Mal an den Hof König HEINRICHS (VII.) begab, ehe er am 7. Mai 1234 starb. Seine letzte Ruhestätte fand er wie seine 1231 verstorbene Frau Beatrix nicht in Dießen, sondern im Kloster Langheim.

21.6.1208
1. oo Beatrix von Burgund, Tochter des Pfalzgrafen Otto I.
1192-7.5.1231 Enkelin BARBAROSSAS
1232
2. oo 1. Sophie von Anhalt, Tochter des Fürsten Heinrichs I.
- 1272/74
2. oo Siegfried Graf von Reinstein
-
3. oo Otto der Jüngere Graf von Hadmarsleben
-

Kinder:
1. Ehe
Otto II. Herzog von Meran
um 1218-19.6.1248
Agnes Erbin von Schärding und Ried
um 1215-7.1.1263
1229
1. oo 2. Friedrich II. Herzog von Österreich
-1240 1211-15.6.1246
1248/50
2. oo Ulrich III. Herzog von Kärnten
-27.10.1269
Beatrix Erbin von Kulmbach-Plassenburg
- nach 14.11.1265
oo Hermann II. Graf von Orlamünde
-27.12.1247
Margarete Erbin von Schleßitz und Giech
-25.10.1271
25.9.1232
1. oo Premysl Markgraf von Mähren
-16.10.1239
2.6.1240
2. oo Friedrich Graf von Truhendingen
-30.8.1274
Adelheid Pfalzgräfin von Burgund
-8.3.1279
Evian
1239
1. oo Hugo Graf von Burgund-Salins
- 1266
11.6.1267
2. oo Philipp Graf von Savoyen, Bruder Peters
- 1285
Elisabeth Erbin von Hof und Bayreuth
-18.12.1272
oo Friedrich II. Burggraf von Nürnberg
-14.8.1297
Kadolzburg

Literatur:
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Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998 Seite 30,33, 36-43,62-64,66,81,83-86,111,116,118-120,132,149,163,165,170-172,183,186-189,197,213,220,251,266,271,285,308,326,328,335 -
Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 198, 213,216,397 A 63;400 A 10 - Stürner, Wolfgang: Friedrich II. Teil 1: Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194-1220, Primus-Verlag Darmstadt 1997, Seite 130,151,218 - Wies, Ernst W.: Friedrich II. von Hohenstaufen. Messias oder Antichrist, Bechtle Esslingen 1998, Seite 66,71,156 - Winkelmann Eduard: Kaiser Friedrich II. 1. Band, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963, Seite 6,51,61,380,483,513 - Winkelmann, Eduard: Jahrbücher der Deutschen Geschichte, Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig 2. Buch Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1873, Seite I 469 II 134,161,164,212,269,280,304,307,323,340,393, 450,454 -

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Historisch-genealogischer Atlas : seit Christi Geburt bis auf unsere Zeit
Autor / Hrsg.: Hopf, Carl ; Hopf, Carl
Verlagsort: Gotha | Erscheinungsjahr: 1858 | Verlag: Perthes
Signatur: 2 H.un. 40 m-1,1
Reihe: Historisch-genealogischer Atlas : seit Christi Geburt bis auf unsere Zeit
Permalink: http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10940571-9

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Quellen

  1. Bienvenue sur les pages persos des Freenautes, AUREJAC.GED, http://arnaud.aurejac.free.fr / n/a
  2. bright.ged, Brower, Maitland Dirk
  3. Ballard-Willis Family Tree., rootsweb, Mark Willis-Ballard, Willis-Ballard, Markrootsweb

Historische Ereignisse



Gleicher Geburts-/Todestag

Quelle: Wikipedia


Über den Familiennamen Andechs Meran


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Richard Remmé, "Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands", Datenbank, Genealogie Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-richard-remme/I20064.php : abgerufen 17. Mai 2024), "Otto I (VI) 'der Große' Herzog von Andechs Meran Mgve of Istria, Pfgf in Burgundy (± 1185-1234)".