1819 Sloten, notaris J. Ruardi
Inv. nr. 118005 repertoire nr. 310 d.d. 23 januari 1819
Koopakte
Betreft een huis etc te Lemmer, koopsom fl. 1850
- Inne Hettes te Lemmer als erflater; betreft verkoop door
de weduwe
- J. Schirm, kleermaker te Lemmer als koper
Er ist verheiratet mit Elizabeth Hachmeester.
Sie haben geheiratet.
Kind(er):
Der Familienname Schirm ist mit hoher Wahrscheinlichkeit den Namen aus Berufs- oder Standesbezeichnungen zuzurechnen. Eine sehr große Zahl der heutigen Namen dieser Herkunft ist durch die Endung -er gekennzeichnet, vgl. etwa Müller, Fischer, Schneider, Schäfer und viele andere. Die Bedeutung der meisten dieser Namen ist in der Regel unmittelbar deutlich, da die entsprechenden Berufe noch heute existieren und die Familiennamen daher mit den Berufsbezeichnungen identisch sind. Daneben gehen etliche Namen auf einen älteren Typus von Berufsnamen zurück, der durch die Bildungen mit -er verdrängt und in den meisten Fällen ersetzt wurde, in Familiennamen aber noch bewahrt ist. Diese Namen sind heute meist einsilbig wie zum Beispiel Beck ›Bäcker‹, Schenk ›Gastwirt‹, Bräu, Breu ›Brauer‹, Scheer, Schär ›Scherer, Bader‹ usw. In althochdeutscher Zeit (bis ca. 1100) sind diese Berufsbezeichnungen zweisilbig und enden auf den Vollvokal -o (becko ›Bäcker‹), in mittelhochdeutscher Zeit (bis ca. 1350) ist dieser Vokal zu -e abgeschwächt (becke ›Bäcker‹), spätestens im Frühneuhochdeutschen schwindet die zweite Silbe.
Im Althochdeutschen ist das Substantiv scirmo ›Schützer, Beschützer, Verteidiger, Kämpfer‹ neben scirm, scerm ›Schutz, Schirm; Schild‹ belegt, im Mittelhochdeutschen lautete das Wort zunächst schirme, wurde aber schon früh einsilbig. Damit fielen die beiden in althochdeutscher Zeit noch selbständigen Wörter lautlich in schirm zusammen. Dieses Wort vereinigte auch die Bedeutungen der beiden Grundwörter scirmo und scirm; mhd. schirm, scherm bezeichnete einerseits ›das, was zur Deckung, zum Schutz dient: Schild, Schutz, Schirm, Deckung‹ (vgl. zu dieser ursprünglichen Bedeutung unseres heutigen Wortes Schirm die Verbindungen jemandem Schutz und Schirm gewähren und jemandes Schutz und Schirm sein) und andererseits benannte Schirm, Scherm als Personenbezeichnung den ›Beschirmer, Beschützer‹, also einen Menschen, der für die Unversehrtheit bestimmter Güter oder Personen verantwortlich ist. In der Regel wird dies ein bei einer Stadt, einer weltlichen oder kirchlichen Herrschaft oder einer sonstigen Institution angestellter Wächter gewesen sein. In der Rechtssprache bezeichnet Schirm auch jemanden, der einen minderjährigen Menschen rechtlich vertritt, den ›Vormund‹.
Die Bedeutungen ›Beschirmer, Beschützer‹ von Schirm, Scherm überschneiden sich teilweise mit denen der jüngeren Bildung Schirmer, Schermer aus mhd. schirmære ›Beschützer, Verteidiger, Schirmherr, Schutzherr‹. In frühneuhochdeutscher Zeit – zur Zeit der Familiennamenbildung also – bezeichnet Schirmer aber zumeist den ›Fechter, Fechtmeister‹, vor allem gewerbs- und berufsmäßige Schaufechter, die ihre Kunst auf Jahrmärkten für Geld ausübten. Die Schirmer, seltener auch als Schirmmeister bezeichnet, waren nach ihrer ausgereiften Verteidigungstechnik benannt, weitere auf den Schaufechter zurückgehende Familiennamen sind Fecht, Fechter, Kämpf, Kempf, Kömpf, Kemp, Kempe.
Als ältester Beleg für einen Namensträger des Beinamens Schirm findet sich in Konstanz im 13. Jahrhundert Cunrad dictus Schierme (1271) = Cunrad dictus Schirme (1307). Hier ist die zweisilbige Form noch bewahrt; lateinisch dictus bedeutet ›genannt‹.
Es ist nicht auszuschließen, dass der heute einsilbige Familienname Schirm durch Verkürzung aus Schirmer entstanden ist. In diesem Falle wären bei der Namendeutung auch die oben genannten, auf das Fechten bezogenen Bedeutungen von Schirmer zu berücksichtigen. Eine solche Verkürzung ist nur durch genealogische Forschung nachzuweisen. Sollten ältere Belege in Ihrer Familiengeschichte auf eine ursprüngliche Namensform Schirmer weisen, könnte es sich auch um einen Herkunftsnamen zu den sächsischen Orten Groß- und Kleinschirma (bei Freiberg) handeln, jedoch nur dann, wenn Ihre Familie ursprünglich aus Sachsen stammt.
Johannes Valentijn Schirm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elizabeth Hachmeester |