Genealogie John Muijsers » Gustav Philipp van de Palts Veldenz (1651-1679)

Persönliche Daten Gustav Philipp van de Palts Veldenz 

Quelle 1

Familie von Gustav Philipp van de Palts Veldenz


Notizen bei Gustav Philipp van de Palts Veldenz

Gustav Philipp von Pfalz-Veldenz-Lützelstein (* 17. Juli 1651 in Lauterecken; † 18. August 1679 ebenda) gehörte einer Seitenlinie des Fürstenhauses Wittelsbach an und war der Erbprinz des Fürstentums Pfalz-Veldenz. Er trat vom lutherischen zum katholischen Glauben über, wurde in der Folge von seinem Vater etwa ein Jahr lang im Schlossturm zu Lauterecken eingesperrt und dort auf Geheiß seines Vaters von einem Wachtmeister erschossen.

Erbprinz Gustav Philipp von Pfalz-Veldenz-Lützelstein wurde als Sohn des Pfalzgrafen Leopold Ludwig von Pfalz-Veldenz-Lützelstein und dessen Gemahlin Agatha Christine von Hanau-Lichtenberg im väterlichen Schloss in Lauterecken geboren. Über seine Jugend sind keine schriftlichen Quellen vorhanden. Der Heimatschriftsteller Hermann Lorch (1878–1964) verfasste jedoch aufgrund der Ortsüberlieferung die Erzählung „Gustav Philipps Heimkehr“ und konstatiert darin über dessen Jugend: „Als Knabe wohnte er in einem Haus in Lauterecken, das die Leute Schloß nannten. Er verbrachte hier eine freudlose Jugend.“

Als der Prinz erwachsen war, durchreiste er Frankreich, Schweden, Dänemark und Deutschland. Zunächst diente er dem Herzog von Lothringen, danach trat er in kaiserliche Dienste. In der Schlacht bei Sinsheim am 16. Juni 1674 erwarb er sich einen „Heldennamen“, wie es ein alter Bericht im katholischen Pfarrarchiv Lauterecken konstatiert. Der Prinz führte ein ausgelassenes Leben, wie es in dieser Zeit die meisten Adeligen – zumal beim Militär – taten. Später wurde teilweise von Grausamkeiten und Mordtaten berichtet.[1]

Der Prinz konvertierte gegen den Willen seines Vaters vom evangelisch-lutherischen zum Römisch-katholischem Bekenntnis. Die Auseinandersetzungen mit dem im fernen Lützelstein residierenden Vater verschärften sich und schließlich warf dieser den Prinzen aus dem bisher von diesem bewohnten Schloss in Lauterecken hinaus. Der Prinz, öffentlich in seinem Ansehen bloßgestellt, übte sein Hausrecht aus und verschaffte sich im August 1678 gewaltsam Zutritt zum Schloss. Hierbei kam es zum Handgemenge und er stach einen jungen Mann nieder. Diese Tat nahm der Vater zum Anlass, den Sohn gefangen zu setzen. Gustav Philipp wurde ohne Untersuchung oder Gerichtsverhandlung in den Turm geworfen und man ließ ihn dort „schmachten“. Im geheimen Hausarchiv des Bayerischen Staatsarchivs ist ein Brief des Erbprinzen vom 26. Dezember 1678 erhalten, in dem er zu den Haftbedingungen u. A. schreibt: „…ich bin eingesperrt in einem finsteren Gefängnis, wo ich weder Sonne noch Mond sehe und man gibt mir kein Feuer mich zu wärmen, so daß ich vor Kälte sterbe...“ Man schickte ihm täglich den protestantischen Pfarrer Haack, um ihn zum lutherischen Glauben zurückzuführen. Diese Tatsache weist auf die religiös-politischen Hintergründe der Affäre. Während Pfarrer Haack dem Pfalzgrafen berichtet: „der Erbprinz kehrte wieder zur Augsburgischen Confession zurück, da er jedoch keine Buß und Reue zeigte verweigerte ich ihm die Absolution und das Abendmahl.“, sprechen die im bayerischen Staatsarchiv verwahrten Briefe des 27-jährigen gefangenen Prinzen eine ganz andere Sprache. Er schreibt als „unterthänigst gehorsamstes Kind“ an seinen „herzallerliebsten Vater“ und drückt zutiefst christliche Regungen aus, wie etwa „Bereuung begangener Untaten“ und „das Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit“; Haacks Aussagen sind daher zweifelhaft. Gegen eine Rückkehr zur „Augsburgischen Confession“ spricht, dass sich sowohl der Bischof von Trier als auch der päpstliche Nuntius für die Freilassung des Erbprinzen einsetzten.

Auf die Ermordung des Erbprinzen folgte eine geheime Beisetzung. Er wurde laut offizieller Geschichtsschreibung am 24. August 1679, nachts zwischen 12.00 und 01.00 Uhr – offenbar unter Ausschluss der Öffentlichkeit – in der protestantischen Kirche zu Lauterecken begraben. Neuere Nachforschungen lassen den Bestattungsort jedoch zweifelhaft erscheinen, da in der Kirche keine Grabstätte zu finden ist. Vermutlich wurde er an einem geheimen Ort beigesetzt. Außerdem kann man heute mit Bestimmtheit sagen, dass er entgegen den damaligen Aussagen Pfarrer Haacks eben nicht mehr zur „Augsburgischen Confession“ zurückkehrte und man ihm schon allein deshalb ein Begräbnis in der protestantischen Pfarrkirche verweigerte. Das durfte natürlich wegen des Skandals öffentlich nicht bekannt werden und man konnte ihn nur im Geheimen anderswo begraben.

Das Haus Pfalz-Veldenz starb 1694 mit Gustav Philipps Vater Leopold Ludwig von Pfalz-Veldenz-Lützelstein ohne erbberechtigte Nachkommen aus. Sämtliche Söhne waren dem Vater im Tod vorausgegangen. Nach dem Tod des älteren Erbprinzen Gustav Philipp fielen auch die beiden jüngeren als Offiziere; Karl Georg (* 1660 in Lützelstein) am 4. Juli 1686 vor Ofen und August Leopold, kurbayerischer Oberst (* 1663 in Lützelstein), am 9. September 1689 vor Mainz.

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Zeitbalken Gustav Philipp van de Palts Veldenz

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Vorfahren (und Nachkommen) von Gustav Philipp van de Palts Veldenz


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Quellen

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Philipp_von_Pfalz-Veldenz

Historische Ereignisse

  •  Diese Seite ist nur auf Niederländisch verfügbar.
    Van 1650 tot 1672 kende Nederland (ookwel Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden) zijn Eerste Stadhouderloze Tijdperk.
  • Im Jahr 1651: Quelle: Wikipedia
    • 1. Januar » Nachdem er das Scottish Covenant unterzeichnet und damit den Schotten Glaubensfreiheit zugesichert hat, wird Karl II. in Scone zum König von Schottland gekrönt. Es ist die letzte Königskrönung an diesem Ort.
    • 28. Juni » Die Schlacht bei Beresteczko zwischen Polen-Litauen und einem Heer herangerückter Saporoger Kosaken und Tataren beginnt.
    • 30. Juni » Die Schlacht bei Beresteczko endet mit einem Sieg der polnisch-litauischen Armee. Die Rebellionen im östlichen Landesteil Polen-Litauens erlahmen in der Folge, und der Chmelnyzkyj-Aufstand wird vorübergehend beendet.
    • 10. Juli » Die Türken werden bei Paros zur See von den Venezianern unter Lazzaro Mocenigo geschlagen.
    • 9. Oktober » Das englische Parlament unter Oliver Cromwell beschließt die Navigationsakte, nach der Waren nur noch auf englischen Schiffen oder denen der Ursprungsländer nach England eingeführt werden dürfen. Die strikte Umsetzung der Akte führt wenige Jahre später zum Ausbruch des Ersten Englisch-Niederländischen Seekriegs.
    • 1. Dezember » Die englische Navigationsakte tritt in Kraft. Danach dürfen Güter nur noch auf englischen Schiffen oder Schiffen der Herkunftsländer importiert werden. Das Gesetz brüskiert vor allem die Niederländer und führt wenige Monate später zum ersten Englisch-Niederländischen Seekrieg.
  • Stadhouder Prins Willem III (Huis van Oranje) war von 1672 bis 1702 Fürst der Niederlande (auch Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden genannt)
  • Im Jahr 1679: Quelle: Wikipedia
    • 5. Februar » Frankreich schließt mit Schweden und dem Heiligen Römischen Reich den Frieden von Nimwegen, um mit diesen Vertragspartnern im Zusammenhang mit dem Französisch-Niederländischen Krieg entstandene Konflikte zu bereinigen. Unter anderem fallen damit das Elsass und Lothringen Frankreich zu.
    • 26. Mai » Durch den Tod seines Vaters Ferdinand Maria wird MaximilianII. Emanuel, vorläufig unter der Vormundschaft seines Onkels Maximilian Philipp Hieronymus von Bayern-Leuchtenberg, Kurfürst und neuer Regent in Bayern.
    • 12. Juli » Mit der Genehmigung der Habeas-Corpus-Akte durch Englands König Karl II. erhält die Bevölkerung weitgehende Grundrechte.
    • 12. August » Der Lake St. Clair erhält von René-Robert Cavelier, Sieur de La Salle seinen Namen in Anlehnung an die Heilige Klara von Assisi.
    • 26. September » Der Frieden von Lund bekräftigt die Regelungen des Friedens von Fontainebleau zum Schonischen Krieg. Der Vertragsschluss wird aus Gründen der Staatsräson in Schweden wiederholt.
    • 25. Oktober » Friedrich Wilhelm von Brandenburg, genannt der Große Kurfürst, erklärt sich im geheimen Vertrag von Saint-Germain-en-Laye bereit, Frankreichs Herrscher Ludwig XIV. bei einer Bewerbung als römisch-deutscher Kaiser seine Stimme zu geben.


Gleicher Geburts-/Todestag

Quelle: Wikipedia

Quelle: Wikipedia


Über den Familiennamen Van de Palts Veldenz


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John Muijsers, "Genealogie John Muijsers", Datenbank, Genealogie Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-daemen/I10078.php : abgerufen 24. Juni 2024), "Gustav Philipp van de Palts Veldenz (1651-1679)".