KLEVE. Das Herz des Günter Servaes schlug schon früh für den Fußball. Aus einer Straßenkickerei wurde schnell sein größtes Hobby. 1974, vor 37 Jahren fing Günter Servaes mit seiner ehrenamtlichen Arbeit im Juniorenfußball an. Damals wusste er sicherlich noch nicht, was ihm noch alles bevorsteht, abgesehen davon, dass der „Bambinitreff“ damals noch in den Sternen stand.
Begonnen hat sein Ehrenamt damit, dass seine Söhne selber fußballerisch aktiv und dadurch auch Mitglied in einem Verein waren. Als gelernter Sport- und Mathematiklehrer habe er doch bestimmt Zeit und Lust sich ehrenamtlich zu engagieren, hieß es damals. Aufgrund seines Berufes hatte er somit einen besonderen Draht zu Kindern und Jugendlichen, deshalb stand schnell fest, dass er eine Tätigkeit im Juniorenbereich ausführen würde.
Der Aussage, dass der Tag nicht genug Stunden haben könne, würde Günter Servaes wohl im Nachhinein zustimmen. Neben seinem Beruf als Lehrer nahm das Ehrenamt immer mehr Zeit in Anspruch und so wurden aus mehreren Stunden ganze Nachmittage und Wochenenden, ja, sogar Wochenenden in den Ferien. „Würde meine Frau nicht so viel Verständnis für mein Hobby aufbringen, wäre dies all die Jahre nicht möglich gewesen.“, so der mittlerweile pensionierte Lehrer.
Auf die Frage, wie er zum sogenannten „Vater der Bambinis“ wurde, lächelte er und sagte: „Ich weiß gar nicht mehr, wer mir diesen Namen gegeben hat, irgendwann tauchte er in der Presse auf, seither ist er mit meiner Person verbunden“. Seit dem Jahr 1980 ist Günter Servaes nun auch schon für den Fußballverband Niederrhein ehrenamtlich tätig. Aus diesem Grunde leitete er auch viele Lehrgänge, so dass bei einem dieser Lehrgänge der „Bambinitreff“ geboren wurde. 1986 bat man auch für die Kleinsten etwas ins Leben zu rufen. Er setzte sich mit einigen Verantwortlichen zusammen und nach zahlreichen Überlegungen seinerseits und der Zusage, dass man ihn finanziell unterstützten würde, bereitete man den ersten Bambinitreff auf Verbandsebene unter seiner Leitung mit damals 16 Mannschaften vor, von denen damals vier aus dem Kreis Kleve stammten. Man startete 1987 den ersten „Bambinitreff“ in Duisburg.
Dieser erste „Bambinitreff“ erreichte ungeahnte Zuschauerzahlen und wurde von der Presse hochgelobt. Damals konnte Günter Servaes noch nicht erahnen, wie schnell sich diese Idee durchsetzen würde und was da an Arbeit, aber auch an Freude noch auf ihn zukommen würde. So fand am 12. August 1989 der erste “Bambinitreff“ auf Kreisebene in Sevelen statt. Mittlerweile wird am 05.02.2011 der 700. „Bambinitreff“ in Kevelaer stattfinden.
Günter Servaes kümmerte sich aber nicht nur um „seine“ Bambinis, denn gleichzeitig war er auch Vertreter der Jugend und Mitglied des Kreis- und Verbandsjuniorenausschusses. Er betreute daher auch viele Juniorenauswahlmannschaften (Kreisauswahl- und Niederrheinauswahl), in die besonders talentierte Nachwuchskicker berufen werden. Neben zahlreichen Familiensporttagen organisierte er auch den „Tag des Jugendfußballs“ mit.
Doch im vergangenen Jahr hat er seine Tätigkeit im Verband beendet, um dem Nachwuchs Platz zu machen. Allerdings ist er bis heute Staffelleiter der B-Junioren ebenso bei den F-Junioren im Südkreis.
Als sein schönstes Erlebnis in all den Jahren auch wenn es schwer fällt, sich auf eins zu beschränken, ist natürlich die „Geburt“ des „Bambinistreffs”.
Auf die Frage nach dem Unterschied „früher“ und „heute“ im Juniorenfußball meinte Günter Servaes: „Der größte Unterschied zwischen dem früheren und dem heutigen Juniorenfußball, ist wohl der Spielbetrieb, der einen großen Teil dazu bekommen hat. Außerdem gibt es immer mehr Mannschaften, im Gegenzug aber immer weniger Trainer, die sich bereiterklären eine Mannschaft zu betreuen.“
Ob es ein wiederholtes „Sommermärchen” im eigenen Land geben wird, ist sich der ehemalige Lehrer auch ziemlich schnell sicher: „Zwar ist die Vorfreude groß, dennoch wird die Euphorie, denke ich nicht so groß, wie bei den Männern sein.“ Trotzdem sollte man dem Frauenfußball den nötigen Respekt zollen, so Servaes. Der Frauenfußball wird genauso unterstützt, wie der Männerfußball, das heißt, es gibt genauso Auswahlmannschaften für talentierte Nachwuchspielerinnen, wie es sie auch für begabte Nachwuchsspieler gibt.
Zum Schluss verriet er auf Nachfrage etwas verlegen, dass er natürlich schon einige Auszeichnungen erhalten habe, unter anderem mehreren Ehrennadeln.
Info Günter Servaes
Der aus Nieukerk stammende Günter Servaes spielte schon in jungen Jahren Fußball und blieb auch während seiner gesamten Berufszeit als Lehrer dem Juniorenfußball verbunden - bis zum heutigen Tag. Durch seinen Beruf als Lehrer kam es zu dieser intensiven Verbundenheit mit dem Juniorenfußball. Vor 37 Jahren begann er mit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Unter anderem organisierte er den ersten „Bambinitreff“, der 1989 stattfand, welches ihm den Namen des „Vater der Bambinis“ einbrachte. Heute ist der mittlerweile pensionierte Lehrer Staffelleiter der B-Junioren sowie für die F-Junioren im Südkreis zuständig.
Er ist verheiratet mit Marlene Agnes Kuhn.
Sie haben geheiratet am 26. Juli 1963, er war 29 Jahre alt.
Kind(er):
Heinz Günter Wilhelm Servaes | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
1963 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Marlene Agnes Kuhn |