Stammbaum der Familien Lüngen und Jaeger » Anna Barbara WEISSER 1658 (1658-1726)

Persönliche Daten Anna Barbara WEISSER 1658 


Familie von Anna Barbara WEISSER 1658

Sie ist verheiratet mit Christian RHEINWALD.

Sie haben geheiratet Aug 26 1677 in Waiblingen, sie war 19 Jahre alt.


Kind(er):



Notizen bei Anna Barbara WEISSER 1658

Tochter des verstorbenen Burgermeisters von Waiblingen Gall Weisser. http://www.rheinwald.de/Vorfahren.pdf Anna Barbara Weisser von Waiblingen, war bei ihrer Hochzeit 19 Jahre alt, sie starb am 22.5.1726, also im Alter von 68 Jahren. Sie hat zwischen 1679 und 1693 sechs Kindern das Leben geschenkt, von denen vier im zarten Alter verstorben sind; nur zwei wuchsen heran, der 3. Bürgermeister Christian Jacob, der die Stuttgarter Linie begründet hat und unser Ahne Johann Heinrich. Anna Barbara Weisser stammte aus gut bürgerlicher, offenbar wohlhabender Familie; der Vater war Burgermeister in Waiblingen, die Mutter eine Tochter des Schultheissen Johann Pfleiderer in Erdmannshausen aus dem Urstamm aller schwäbischen Pfleiderer. Man wird wohl richtig zwischen den Zeilen der Lebenserinnerungen lesen, wenn man die Waiblingerin für eine stille Dulderin hält, die es in ihrer Ehe nicht ganz leicht gehabt hat. Sie kränkelte seit 1718 und starb schließlich an der Wassersucht trotz vortrefflicher Behandlung durch den Arzt Dr. Epharott. "Die junge Frau scheint eine brave und rechte Hausgenossin gewesen zu sein, nur im Ladengeschäft etwas »verschrocken«, da sie in der stillen Witwenstube der Mutter in Waiblingen aufgewachsen war. Sie brauchte lange, bis sie ihre Scheu ablegte und den Laden richtig zu versehen verstand. Christian kam in der Folge aus Verärgerung über die erzwungene Heirat und die versäumte Wanderzeit in schlechte Gesellschaft, bis ihn der Vater 1681, also mit 25 Jahren in den Rat brachte. Diese Beschäftigung scheint ihm gefallen zu haben, so daß er nunmehr von Stufe zu Stufe aufrückte: 15.11.1681 Ratsherr 13.05.1683 Holzverwalter und Untergänger 11.11.1684 beim Fünferamt und Felschschätzer 1688 Steuerschätzer 1691 Richter 1693 Waisenrichter 1694 Burgermeister In den Kriegsläuften 1688–1694 wurde er von der Stadt und der Landschaft immer wieder zum Heer in gefährlichen Reisen geschickt; er hat diese Aufträge glücklich erledigt. Als er 1694 zum Burgermeister gewählt wurde, konnte er sich darüber nicht recht freuen, denn dieses Amt war gerade damals voller Dornen. Die Stadt war angefüllt mit Soldaten, geworbenen Söldnern und ausgehobenen Truppen der Landschaft (Landesausschuß). So hatte er von morgens bis in die späte Nacht alle Hände voll zu tun, um alle möglichen verdrießlichen Händel zu schlichten und es den Bürgern und Soldaten recht zu machen. Am meisten beklagte er sich über das schwerste Geschäft, die Eintreibung der Kontributionen, namentlich bei armen Leuten; die klagten schwer über die teuren Lebensmittel und die schlechten Verdienstmöglichkeiten. Es konnte nicht ausbleiben, daß die langen Kriegsjahre auch in die allgemeine Stadtverwaltung schwere Verwirrung brachten. Von 1698–1715 war keine richtige Rechnung mehr gestellt worden, da die Akten teils geflüchtet, teils liegengeblieben waren. Nun begann man zahlreiche Schreiber einzustellen, um unter der Leitung des energischen Vogts Korn täglich alles in der Sitzung vor dem Gericht durchzusprechen und zu ordnen. Der tüchtige Korn wurde befördert, und die Geschäfte blieben bei seinem Nachfolger wieder liegen. Christian stellte die Steuerrechnung 1694/95, ohne sie aber zum Abhör und sich zur Entlastung bringen zu können. Aber alles blieb unter dem Vogt Fischer liegen, und erst als 1715 die Generallandesvisitation auf dem Rathaus erschien, kam wieder Wind in die Segel. Es gab zahllose Sitzungen und Durchgänge der Kommission mit dem Rat und den Bürgern, bei denen alle Beschwerden vorgebracht werden mussten. Auch gegen Christian, den Burgermeister, wie gegen andere, traten falsche Zeugen auf und beschuldigten ihn in drei Richtungen: der vertuniche Beck Stoll in der Hauptstätter Sraße behauptete, Christian sei schuld, daß er sein Haus habe verkaufen müssen, er habe dagegen nur einen Schimmel von 100 fl Wert erhalten. 2. dessen Nachbar, ein Weingärtner Schäffer beschuldigte ihn, er habe in den städtischen Wäldern viel Buchenholz hauen lassen und in seine Scheuer gebracht, mithin eine Amtsunterschlagung begangen. Diese Anklage brachte großes Aufsehen in der Bürgerschaft hervor; Christian wurde auf das schärfste inquiriert; der Untersuchungsrichter fr. Vogt Schneider aber erkannte die ganze Anklage für gegenstandslos. 3. Der Commisarius Expeditionsrat Brodthag gab unter Vorlage einer falschen Rechnung an, Christian sei der Stadt noch einen Rest einer Frachtrechnung von 750 fl schuldig. Dieser wies aber nach, daß es sich hier um ein »lugenhaftes Geschmier« handle; er wurde von der Anklage völlig freigesprochen. Schließlich gab es ein großes Schlußreinemachen aller Rechnungen der Stadt; auf Grund davon mußte er nicht nur nichts an die Stadt bezahlen, sondern er bekam noch 137 fl 18 herausbezahlt. 1716 wollte der Rat dem Burgermeister die beständige Rechnungsführung aufbürden, er bat aber um Erlassung der Rechnungsstellung; andernfalls erbat er seinen Abschied. Durch hochfürstlichen Befehl vom 16. Februar 1717 wurde seiner Bitte entsprochen, daß er den ganzen Genuß seiner Ämter haben sollte, ohne daß er die Rechnungsführung zu versehen hatte. Obwohl es Christian geglückt war, alle Rechnungen außer der Gewölbsverwaltung erlassen zu bekommen, hatte er doch noch genügsam Ärger und Arbeit, insbesondere mit den Brunnen, die in sein Referat gehörten. Die notwendigen Beaufsichtigungen der Brunnen machten böses Blut bei der Bürgerschaft; er fand aber beim Rat nicht das richtige Gehör, ließ dann sogar einmal eine geharnischte Beschwerde drucken, legte aber dann im 81. Lebensjahr, also ganz kurz vor seinem Tod sein Amt nieder, das er 42 Jahre in schweren Zeiten mit Ehren geführt hatte. Sein Sohn Christian Jacob trat in seine Fußstapfen als Burgermeister. Soweit die Lebensbeschreibung. Ergänzend kann zu seinen amtlichen Geschäften noch angeführt werden, daß er als Brunnenspezialist auch den Hauptanteil an der Anlage des Feuersees gehabt hat. Schon 1683–85 hatte man, da die Seen im Nordwesten der Stadt teilweise im Abgang waren, die Anlage eines Sees vor dem Rotenbilstor (zwischen Paulinen- und Herzogstraße) in Anregung gebracht. Man sah dazu eine Grundfläche von 3 Morgen Gärten und Wiesen vor an der Straße »Auf dem Hasenberg«. Sein Wasser sollte der See erhalten aus der Quelle im Vogelsang, aus der »weissen Brunnenstube « bei der Kaltentaler Mühle und aus Schnee- und Regenwasser (heute würde man kurz Oberflächenwas ser sagen). Hofkammerrat Gabriel Moser und Christian Rheinwald, der Burgermeister wurden mit der »Direktion « über das ganze Werk betraut, dessen Ausführung man dem »Seegräber« Zwitschel und dem »Hofbronnenmacher « Fischer übertrug. Daß auch sonst sein Name etwas galt, mag aus einer Notiz der geheimen Ratsakten des Stadt-Archivs Baudirektoren 1704–09 Seite 43 f. entnommen werden. Der Architekt Jenisch versuchte 1711, den Architekten Nette, den Bürgermeister Rheinwald, den Baumeister Heim u. a. für eine Vereinigung zur »Beförderung der edlen Architektur « zu gewinnen. Den Kirchenstuhl hatte er seit 1714 in der St. Leonhards-Kirche, Stuhlbuch S. 375 No. 2 in den mittleren Stühlen im Chor, vorher einen auf der langen »Bohrkirche« No. 5 dasselbst, den schon sein Vater innegehabt hatte.

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    Joerg Luengen, "Stammbaum der Familien Lüngen und Jaeger", Datenbank, Genealogie Online (https://www.genealogieonline.nl/stammbaum-luengen-und-jaeger/I2593.php : abgerufen 5. Mai 2024), "Anna Barbara WEISSER 1658 (1658-1726)".