Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands » Friedrich I 'de strijdbare' von Werl Arnsberg Graf von Werl-Arnsberg (1092-1124) (1075-1124)

Persönliche Daten Friedrich I 'de strijdbare' von Werl Arnsberg Graf von Werl-Arnsberg (1092-1124) 

Quellen 1, 2, 3
  • Er wurde geboren im Jahr 1075 in Arnsberg, Westphalia, Prussia.
  • Beruf: Comte.
  • (Property) : Arnsberg.
  • Er ist verstorben am 11. Februar 1124 in Arnsberg, Westphalia, Prussia, er war 49 Jahre alt.
  • Ein Kind von Konrad II von Werl Arnsberg und Mechtild (Mathilde) von Northeim
  • Diese Information wurde zuletzt aktualisiert am 4. Dezember 2022.

Familie von Friedrich I 'de strijdbare' von Werl Arnsberg Graf von Werl-Arnsberg (1092-1124)

Er ist verheiratet mit Adelheid gravin van Limburg.

Sie haben geheiratet rund 1100.


Kind(er):

  1. Adelheid von Arnsberg  ± 1110-± 1160


Notizen bei Friedrich I 'de strijdbare' von Werl Arnsberg Graf von Werl-Arnsberg (1092-1124)

Profession : Comte d'Arnsberg.

DE.dir I. der Streitbare Graf von Werl-Arnsberg (1092-1124)
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um 1075- 1124
Sohn des Grafen Konrad II. von Werl-Arnsberg und der Mathilde von Northeim , Tochter von Graf Otto
Brandenburg Erich: Tafel 38 Seite 76
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
XII. 320. FRIEDRICH, Graf von Arnsberg 1102
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* ..., + 1124
Gemahlin: Adelheid, Tochter Graf Heinrichs I. von Limburg (siehe XII 66)
* vor 1146
Anmerkungen: Seite 157
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XII. 318.-326.
Bollnow, Werl 63 f., 69 f.

Thiele Andreas: Tafel 412
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II
FRIEDRICH I. "DER STREITBARE"
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+ 1124
Folgte 1092 als Graf von Werl-Arnsberg
War der bei weitem mächtigste Graf in Westfalen, geriet daher schroff gegen den Erzbischof Friedrich von Köln und erlitt bedeutsame Machteinbußen, verlor große Gebiete von Werl, dazu Volmarstein (Volmestein), Lüdenscheid und Schwelm und war zeitweise geächtet und gebannt. Der ehemals große Blockbesitz wurde zerrissen, die neue Gemengelage war Basis neuer Auseinandersetzungen. Er war 1110/11 noch mit Kaiser HEINRICH V. in Italien, fiel danach gegen alle Traditionen seines Hauses vom Kaiser ab und wurde Führer der erzbischöflichen Truppen. Er fiel verheerend in das kaiserliche Bistum Münster ein, machte unter Herzog Lothar von Supplinburg-Sachsen 1115 die Schlacht am Welfesholz mit und ging danach wieder zum Kaiser über, da ihm die Koalition Sachsen-Erzbischof von Köln zu gefährlich für seine eigenen Machtinteressen erschien. Er erbaute unter anderem Neu-Arnsberg und Wewelsburg, nahm seiner Nichte Eilika Rietberg wieder ab und gewann unter anderem auch die Grafschaft Padberg und die und Herrschaft Itter und Warberg. Er wurde, was typisch für die meisten Fürsten dieser Zeit war, bei seinem Handeln weniger von einer Treue zum Kaiser als von Eigeninteressen zur Territorialisierung seiner Macht- und Rechtstitel geleitet. Er betrieb diese Politik mit brutalsten Mitteln und wurde zum großen Schrecken der westfälischen Bistümer und provozierte so ständige Gegenaktionen des Herzogs von Sachsen und der Erzbischöfe von Köln. Er war bis zuletzt wichtigster Paladin des Kaisers im Raum Westfalen-Friesland, der nach Friedrichs Tod politisch ganz ins Abseits des Reiches geriet, zumal die geplante Verbindung der beiden Häuser WERL-ARNSBERG- CAPPENBERG durch den Verzicht des Schwiegersohnes nicht zustande kam. Er verlor 1123 die bedeutende Stiftsvogtei Paderborn an die Grafen von Schwalenberg.
oo ADELHEID VON LIMBURG
Tochter des Herzogs Heinrich I. von Nieder-Lothringen

Kurowski Franz: Seite 279-281,283
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"Schwertgenossen Sahsnotas"
Der Feldzug gegen die Friesen fand nicht statt, weil aus dem Westen des Reiches die Nachricht von einer Verschwörung des Kölner Erzbischofs Friedrich gegen seinen kaiserlichen Herrn gemeldet wurde. HEINRICH V. ließ das Heer kehrt machen und stürmte den Aufständischen entgegen. Gemeinsam mit Herzog Lothar wurde diese rheinisch-westfälische Gruppe bei Deutz belagert. Doch sie konnte nicht überwunden werden. Graf Friedrich von Arnsberg und sein Bruder Heinrich von Rietberg stoppten den Kaiser im Rheintal zwischen Bonn und Andernach und zwangen ihn zum Rückzug.
Im Herbst 1114 tauchte HEINRICH V. mit einem neuen, stärkeren Heer im Westen auf. Doch Köln, das die Kaiserlichen zu erobern trachteten, hielt sich. Diesmal war Lothar von Süpplingenburg nicht dabei. Er hatte im Raume Walbeck eine Reihe ostsächsischer Fürsten versammelt und stellte sich nun offen auf die Seite der Westfalen. HEINRICH mußte den westlichen Kampfraum wieder verlassen. Obgleich er im Gebiet des Grafen von Arnsberg eine Burg mit einer starken Besatzung zurückgelassen hatte, folgten ihm die Westfalen. Lothar hatte in Creuzburg an der Werra die niederrheinisch-westfälisch-sächsische Kampfgemeinschaft ins Leben gerufen. Kaiser HEINRICH V., der inzwischen in die vorübergehend eingerichtete Reichsvogtei nach Goslar zurückgekehrt war, befahl die Aufständischen vor sein Gericht zu Goslar. Doch diese, im befestigten Walbeck sitzend, ignorierten den Befehl. Kaiser HEINRICH V. erließ einen Rechtsspruch gegen die von ihm Abgefallenen und befahl die Rüstung des Reichsheeres zum 10. Februar 1115. Noch bevor das Heer versammelt war, zog HEINRICH eine große Gruppe seiner engsten Umgebung und der besten Truppen zusammen und marschierte damit gegen Braunschweig, um "ad iniuriam Lotharii ducis Saxonum" vorzugehen und diesen zur Raison zu bringen. Auch in Thüringen gingen die Verschwörer gegen die kaiserlichen Truppen vor. Sie belagerten Orlamünde. Dies war für Lothar das Zeichen zum Eingreifen. Er und die mit ihm verbündeten Fürsten hatten ein großes Heer sächsischer Krieger aufgeboten. Hinzu kamen die rheinisch-westfälischen Kontingente seiner Verbündeten, der Grafen von Arnsberg, Rietberg und Calvelage. Am 11. Februar 1115 trafen die beiden Heere bei Gerbstedt an der Ostseite des Harzes am Welfesholz aufeinander. Mit Lothar im Bunde waren neben den genannten westfälischen Grafen Erzbischof Adelgoz von Magdeburg, Bischof Reinhard von Halberstadt, Pfalzgraf Friedrich von Sommerschenburg, Markgraf Rudolf, Wiprecht der Jüngere von Groitzsch und Otto von Ballenstedt. Erzbischof Friedrich von Köln vertrat mit seinen Truppen die rheinische Seite; Heinrich von Limburg kam noch hinzu. Die Kaiserlichen wurden geschlagen und zogen sich in Eilmärschen zurück. Damit war Lothar von Süpplingenburg unumschränkter Herr von O-Sachsen und Engern, deren Herzog er ja war.
Nach einem klugen Plan wurden nun die weiteren Operationen gegen den Kaiser eingeleitet. Die Heimburg und die Quedlinburg des Kaisers im N-Harz wurden von Reinhard von Halberstadt, Markgraf Rudolf und Pfalzgraf Friedrich in Besitz genommen. Erzbischof Friedrich von Köln griff die kaiserlichen Truppenkontingente im Raume Cleve-Lüdenscheid an. Lothar aber wandte sich mit seinen Gefolgsmännern Friedrich von Arnsberg, Heinrich von Rietberg, Hermann von Calvelage und Heinrich von Limburg nach Westen. Ihr Ziel war Dortmund, eine soeben erst befestigte Stadt, in die der Kaiser eine starke Besatzung gelegt hatte. Nach der Eroberung dieser Stadt und der Zerstörung ihrer Befestigungen zog Lothar gegen Münster. Die Bürger dieser Stadt unterwarfen sich ihm. Von Corvey aus wandte sich Lothar kurz darauf dem Harz zu. Er eroberte die Festungen Falkenstein und Wallhausen und zerstörte sie, damit der Kaiser sie nicht mehr als Stützpunkte gegen die Sachsen benutzen konnte, wie er dies ja mit Wallhausen im Februar 1115 praktiziert hatte.
Inzwischen hatte sich Graf Friedrich von Arnsberg die Sache anders überlegt. Er griff 1115 die Eresburg an und zerstörte sie. Danach setzte er sich in den Besitz der Grafschaft des Grafen von Padberg und nahm nach dem Tode seines Bruders auch die Grafschaft Rietberg an sich, ohne sich um das Erbrecht seiner Nichte, der Gattin Egilmars II. von Oldenburg, zu kümmern. Die Burgen Rietberg und die Wevelsburg baute er als Zwingburgen gegen den Bischof von Paderborn aus. Als Kaiser HEINRICH V. aus Italien zurückkehrte, lief der Graf von Arnsberg mit fliegenden Fahnen zu ihm über und versuchte in den nächsten Jahren (mit Schwerpunkt 1119) ganz Westfalen für den Kaiser zu erobern. Doch er hatte die Rechnung ohne Lothar gemach, der bereits 1116 gegen die Burg Bentheim gezogen war, diese nach kurzer Belagerung eroberte und anschließend zerstörte.
Als Friedrich "der Streitbare" von Arnsberg 1124 starb, erlosch der westfälische Widerstand gegen Lothar. Die Wevelsburg und die Rietburg wurden auf Befehl Lothars zerstört; damit gab es keine Zwingburgen der ARNSBERGER mehr. Die Vogtei Paderborn und die Grafschaften des Alme- und Diemelgebietes wurden dem Grafen von Schwalenberg übertragen. Der Graf von Oldenburg übernahm Rietberg, während die Erben des Grafen von Arnsberg lediglich ihre Besitzungen im Sauerland und am Hellweg behielten.
Fenske Lutz: Seite 347,349 A. 60,350
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"Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen"
So sah sich HEINRICH V. im Sommer 1114 einer Erhebung gegenüber, die seinen Ausgangspunkt in Köln gehabt zu haben scheint und sich rasch nach Niederlothringen und Westfalen ausbreitete. Außer Erzbischof Friedrich von Köln waren Herzog Gottfried von Nieder-Lothringen, Graf Heinrich von Limburg, dem der Kaiser das zuvor innegehabte Herzogtum Nieder-Lothringen entzogen hatte, und die Grafen Dietrich von Ahr, Heinrich von Zütphen, Friedrich von Arnsberg und sein Bruder Heinrich, sowie Hermann von Kalvelage an dem Aufstand beteiligt. Mit diesem Empörerkreis war HEINRICH V. in der 2. Hälfte des Jahres 1114 am Rhein und in Westfalen in wechselvolle, für die kaiserliche Seite ungünstig verlaufende Kämpfe verwickelt.
Als Teilnehmer am der Schlacht am Welfesholz stießen zu den O-Sachsen bodenständigen Reichsfürsten die gräflichen Brüder Friedrich und Heinrich von Werl-Arnsberg, ferner die Grafen Heinrich von Limpurg und Hermann von Kalvelage.
Häufige Aufenthalte ostsächsischer Fürsten am königlichen Hof und die Beteiligung des sächsischen Hochadels am Italinzug der Jahre 1110/11 deuten sogar auf eine weitgehende Übereinstimmung zwischen dem Herrscher und den Großen aus diesem Teil des Reiches hin [Als Teilnehmer aus Sachsen lassen sich nachweisen: die Grafen Hermann von Winzenburg, Friedrich von Arnsberg, sein Bruder Heinrich von Rietberg und Pfalzgraf Friedrich.].
An dem Kampf gegen den Kaiser waren in Westfalen die Grafen Friedrich von Arnsberg und Heinrich von Rietberg beteiligt. Im Herbst 1114 hatte HEINRICH V. gegen sie einen Feldzug unternommen, und im Februar 1115 gehörten sie zu den Teilnehmern an der Schlacht am Welfesholz. Die beiden Brüder entstammten dem Geschlecht der Grafen von Werl. Ihr Vater Konrad und sein ältester Sohn Hermann waren 1092 im Kampf gegen die Friesen gefallen. Von den jüngeren Söhnen hatte Friedrich die Burg Arnsberg und die dazu gehörenden Grafschaften inne, Heinrich die Burg Rietberg und die Paderborner Hochstiftsvogtei. Konrad von Werl-Arnsberg war mit Mathilde, einer Tochter Ottos von Northeim, verheiratet. Die Söhne aus dieser Ehe waren also Vettern der Töchter Heinrichs des Fetten, Richenza und Gertruds, der Töchter Kunos von Beichlingen, von denen Adela und Kunigunde in diesem Zusammenhang besonders wichtig sind, und schließlich Vettern der WETTINER Grafen Dedo und Konrad. Dem Kreis der northeimischen Nachkommenschaft sind also die beiden letzten Vertreter des WERLER Grafengeschlechts durch Blutsverwandtschaft verbunden und durch sie mit einer ganzen Reihe weiterer ostsächsischer Dynasten verschwägert gewesen.
In das hier beschriebene Verwandtschaftssystem war Heinrich von Limburg durch die Ehe seiner Tochter mit Friedrich von Arnsberg einbezogen [Aus dieser Ehe stammen zwei Töchter, Jutta und Ida, von denen Jutta mit Graf Gottfried II. von Kappenberg verheiratet war. Die Grafen von Werl-Arnsberg starben also mit dem Tod Friedrichs 1124 in männlicher Linie aus. Graf Gottfried II. wandelte unter schärfster Mißbilligung seines Schwiegervaters gemeinsam mit seinem Bruder Otto, beeinflußt durch Nortbert von Xanten, die Burg Kappenberg 1122 in ein Prämonstratenserkloster um und trat selber in den geistlichen Stand ein.].
Hildebrand Ruth: Seite 29,30,73
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"Herzog Lothar von Sachsen"
Dazu kommt, daß die Kappenberger Konversion und ihre Folgen auch bei den Nachbarn, den Grafen von Arnsberg und von Rietberg, einen tiefen Schock auslöste. Sie waren mit den KAPPENBERGERN aufs engste verwandt und sahen sich nun plötzlich ihrer Erbchancen beraubt. Friedrich von Arnsberg, ein gewalttätiger und unruhiger Herr, wütete gegen die KAPPENBERGER, bis er eines schrecklichen Todes starb. Die Grafen von Arnsberg und Rietberg hatten bisher längere Zeit das Bistum Paderborn beherrscht, einen Bischof und zugleich den Stiftsvogt gestellt. Zunächst war ein Bruder des gefährlichen und nun auch eindeutig antikaiserlichen Grafen Friedrich von Arnsberg Stiftsvogt, der in Rietberg residierte, ihm folgte nach seinem Tode Bruder Friedrich selbst. 1123 erscheint plötzlich Widukind von Schwalenberg zum ersten Mal als Hochstiftsvogt von Paderborn. Die Ablösung geschieht noch zu Lebzeiten Friedrichs von Arnsberg und noch unter dem Episkopat des bisherigen Bischofs Heinrich von Arnsberg.
Wie dem auch sei: 1123/24 wird den ARNSBERGERN ein schwerer Stoß versetzt, die Zerstörung von Rietberg beendet die Katastrophe.
Es ist überhaupt in diesen zwanziger Jahren eine Zeit, zu der in diesen westfälisch-niederländischen Gebieten Geschlechter aussterben und Erbschaften fällig werden. Schon beim Heimfall der kappenbergischen Grafschaften mag Lothar seine Hand im Spiel gehabt haben. Auffallend ist in diesem Zusamemnhang noch eine weitere Heirat aus der Zeit, das LOTAHR bereits König war (1128). Jutta von Arnsberg war zusammen mit ihrem Mann Gottfried von Kappenberg trotz des massiven Protestes ihres Vaters Friedrich von Arnsberg geistlich geworden (1122). Als nun Friedrich 1124 plötzlich starb, war die Nachfolge in Arnsberg vakant. Jutta blieb als einzige Erbin übrig. Der Tod ihres Mannes (1127) scheint sie dazu bestimmt zu haben, wieder weltlich zu werden und 1128 Gottfried von Kuic zu heiraten. Die Gebrüder Gottfried und Hermann von Kuic waren Nachbarn und Freunde der Grafen von Holland. Aber 1127/28 wird eine Verbindung ARNSBERG/KUIC ganz im Sinne LOTHARS und seiner Halbschwester Petronella gewesens ein.
Reuter Timothy: Band III Seite 311
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"Unruhestiftung, Fehde, Rebellion, Widerstand" in: Die Salier und das Reich
Gegen Ende seiner Regierung im Jahre 1102 ächtete HEINRICH zwar Friedrich von Arnsberg ganz im alten Stil nach dessen Angriff auf Erzbischof Friedrich von Köln; es ist aber bezeichnend für die allgemeine Entwicklung, daß dies nicht zur Unterwerfung des ARNSBERGERS führte [Meyer von Knonau, Heinrich IV. 5 (wie Anm. 4), Seite 162.].
Meyer von Knonau, Gerold: Band 5 Seite 162, Band 6 Seite 298,306,323, Band 7 Seite 144,268
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"Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band"
In Westfalen war eine gefährliche Störung des Friedens durch eine heftige Fehde eingetreten, die zwischen Erzbischof Friedrich von Köln und dem Grafen Friedrich zum Ausbruch gekommen war. Der Graf verwüstete das Gebiet der Kölner Kirche mit Raub und Brand, und der Erzbischof belaggerte hinwider Friedrichs Burg Arnsberg und zwang sie zur Übergabe. Darauf ächtete der Kaiser den Grafen; aber dieser überzog neuerdings die Kölner Angehörigen mit verlustreichem Kriege, und nach gewonnenem Siege führte er viele Gefangene hinweg.
Der Widerstand gegen den Kaiser verbreitete sich von Köln aus über die rheinischen Gegenden und nach Westfalen hinein; doch ist durchaus Erzbischof Friedrich als der eigentliche Führer der Bewegung angesehen worden. An den Erzbischof schlossen sich aus Westfalen jene beiden gräflichen Brüder, Friedrich und Heinrich von Arnsberg, an, von denen Friedrich zwölf Jahre zuvor selbst die Waffen gegen die Kölner Kirche gerichtet hatte.
Aber als das kaiserliche Heer von diesen Verwüstungen zurückkehrte, stellten sich ihm die Kölner in den Weg, in Verbindung mit den Aufgeboten der mit ihnen verbündeten lothringischen Fürsten; doch ihr tapferes Verhalten blieb ohne Erfolg. Ihr Heer verlor an Toten und Gefangenen angesehene Leute. Nun aber kam von Westfalen Graf Friedrich von Arnsberg mit seinem Bruder Heinrich und einer starken Rüstung zur Hilfe herbei, und so wandte sich der Kaiser von der Fortsetzung des Kampfes ab.
Außerdem baute HEINRICH V. mitten in dem durch ihn verwüsteten Besitztum des Grafen Friedrich von Arnsberg eine feste Burg und stattete sie mit Kriegsvolk und mit Waffen wohl aus.
1115
Neben Lothar standen Bischof Reinhard von Halberstadt, Pfalzgraf Friedrich, Markgraf Rudolf, aber auch Fürsten aus den westlichen Teilen des sächsischen Landes, Graf Friedrich von Arnsberg und sein Bruder Heinrich, Graf Hermann von Calverla, aus Lothringen Heinrich von Limburg wirkten mit.
1119
Auch Graf Friedrich von Arnsberg hatte sich HEINRICH V. wieder angeschlossen, und wahrscheinlich hatte eben sein Übergang aus der bisherigen Feindseligkeit die Änderung in Münster bewirkt.
1124
Jener Graf Friedrich von Arnsberg, der 1119 von Lothar sich abgetrennt und der Sache des Kaisers angeschlossen hatte, war gestorben: man urteilte in Westfalen über ihn, es gelte von ihm, durch dessen Bedrückung fast das ganze westfälische Land in Knechtschaft gebracht worden sei, das Bibelwort, daß seine Hand gegen Alle und Aller Hand gegen ihn gewesen sei. Friedrich hatte noch, nicht ein volles Jahr vor seinem Tode, die abgegangene Wefelsburg, die, südwestlich von Paderborn, das Tal des Flusses Alme beherrschte, hergestellt und von da aus die gesamte nähere und weitere Umgebung mit unsagbaren Fronforderungen gequält und ausgesogen. Durch Gottes Barmherzigkeit oder, wie man in Paderborn annahm, auf die Bitten des heiligen Bekenners Meinulfus hin, geschah die Zerstörung der Burg, indem die Bauern, die selbst zum Bau hatten Frondienst leisten müssen, nach dem Tode des Grafen daran die Hand legten. Ebenso wurde auch, auf Lothars Befehl, die Burg Rietberg, auf der Nordwestseite von Paderborn, niedergelegt; dorthin gatten sie beutegierigen Helfershelfer Friedrichs sich zusammengefunden. Die schlimmste Nachrede fand jedoch Friedrich im Kloster Kappenberg, wo sein plötzlicher Tod, an einem Ekel erregenden Leiden, als eine Strafe des Himmels angesehen wurde. Er hatte den heftigsten Widerspruch dagegen erhoben, daß sein Schwiegersohn, Graf Gottfried von Kappenberg, der Gemahl seiner Tochter Jutta, seine starke Burg, die als ein Westfalen beherrschender Platz angesehen wurde, in ein Kloster verwandelt und selbst die mönchischen Verpflichtungen auf sich genommen hatte, worauf auch Jutta und sein jüngerer Bruder Otto das Leben in der Welt aufgaben; denn Graf Friedrich glaubte sich dagegen verwahren zu müssen, daß so die Mitgift der Tochter widerrechtlich entfremdet worden sei. Den heftigsten Haß äußerte dabei der Graf gegen Norbert, als den Gründer des Ordens von Prämonstratum, da eben auf seine Veranlassung hin durch Gottfried jener Schritt vollzogen worden war, und er steigerte seine Wut so weit, daß er drohte, Norbert durch Erhängen in schimpflichster Form aus dem Leben zu schaffen. Eben daß daraufhin Norbert selbst gerade nach Westfalen kam und waffenlos in den Bereich seines grimmigen Gegners getreten sei, habe - so wurde der Zusammenhang ausgelegt - das schauerliche Lebensende Friedrichs veranlaßt, das aber auch nach der grausamen Behandlung der mit Vorliebe durch den Grafen in seine Burg Arnsberg zusammengebrachten Gefangenen eine wohlverdiente Züchtigung Gottes gewesen sei [Von diesen Dingen berichten die Annales Patherbrunnenses eingehend (ed. Scheffer-Boichorst, 145 - n. 6 zeigt, daß der Todestag Friedrichs nicht überliefert ist.].
Klocke, Rudolf Freiherr von: Seite 105
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"Die Grafen von Werl und die Kaiserin Gisela. Untersuchungen zur Geschichte des 10. und 11. Jahrhunderts mit einem Exkurs über Mittelaltergenealogie."
FRIEDRICH, GRAF VON ARNSBERG
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* um 1070/80, + 1124
zuletzt auch Herr von Rietberg
oo um 1100/05
ADELHEID VON LIMBURG
* 1080/90, + tot 1146
2. oo um 1126/30
Kuno, Graf von Harburg
+ 1139
3. oo um 1140
Konrad, Graf von Dachau, herzog von Meranien
+ 1159

oo 1. Adelheid von Limburg, Tochter des Herzogs Heinrich I.
um 1100-6.2. vor 1146

Kinder:
Ida Erbin von Werl-Arnsberg
-
1. oo Gottfried II. Graf von Cappenberg
- 1127
2. oo Gottfried I. Graf von Cuyk
- um 1168

Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 - Die Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band II Seite 492, Band III Seite 311 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 209 A. 85,346,349 A. 60,350 - Hildebrand Ruth: Herzog Lothar von Sachsen. Verlag August Lax Hildesheim 1986 Seite 29,30,73 - Klocke, Rudolf Freiherr von: Die Grafen von Werl und die Kaiserin Gisela. Untersuchungen zur Geschichte des 10. und 11. Jahrhunderts mit einem Exkurs über Mittelaltergenealogie, in: Westfälische Zeitschrift 98/99, 1949, I. Abteilung, Seite 105 - Kurowski Franz: Schwertgenossen Sahsnotas. Die große Geschichte der Sachsen. Nikol Verlagsvertretungen GmbH Hamburg 1996 Seite 279-281,283 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band 5 Seite 162, Band 6 Seite 298,306,323, Band 7 Seite 144,268 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 412 -

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Vorfahren (und Nachkommen) von Friedrich I 'de strijdbare' von Werl Arnsberg

Nn van Werl
± 1000-± 1060
Richenza von Schwaben
± 1020-< 1083

Friedrich I 'de strijdbare' von Werl Arnsberg
1075-1124

± 1100
Adelheid von Arnsberg
± 1110-± 1160

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Quellen

  1. Ballard-Willis Family Tree., rootsweb, Mark Willis-Ballard, Willis-Ballard, Markrootsweb
  2. Bienvenue sur les pages persos des Freenautes, AUREJAC.GED, http://arnaud.aurejac.free.fr / n/a
  3. http://vandermerwede.net/
    http://vandermerwede.net/
    / n/a


Gleicher Geburts-/Todestag

Quelle: Wikipedia


Über den Familiennamen Werl Arnsberg


Geben Sie beim Kopieren von Daten aus diesem Stammbaum bitte die Herkunft an:
Richard Remmé, "Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands", Datenbank, Genealogie Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-richard-remme/I26263.php : abgerufen 9. Mai 2024), "Friedrich I 'de strijdbare' von Werl Arnsberg Graf von Werl-Arnsberg (1092-1124) (1075-1124)".