Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands » Bodo comte palatin de Carinthie von (Bodo, comte palatin de Carinthie von) Botenstein Graaf van Pottenstein (± 1025-1104)

Persönliche Daten Bodo comte palatin de Carinthie von (Bodo, comte palatin de Carinthie von) Botenstein Graaf van Pottenstein 

Quellen 1, 2, 3, 4
  • Alternative Namen: The Bold, Bodo van Pottenstein van Botenstein
  • Rufname Bodo, comte palatin de Carinthie von.
  • Er wurde geboren rund 1025 in Botenstein.
  • Beruf: Comte Palatin.
  • Er ist verstorben am 1. März 1104 in near Regensburg.
  • Er wurde beerdigt in Kloster Theres am Main.
  • Ein Kind von Hartwich II von Botenstein und Frideruna von Dittmarschen
  • Diese Information wurde zuletzt aktualisiert am 4. Dezember 2022.

Familie von Bodo comte palatin de Carinthie von (Bodo, comte palatin de Carinthie von) Botenstein Graaf van Pottenstein

Er ist verheiratet mit Judith von Schwaben Schweinfurt.

Sie haben geheiratet im Jahr 1055.


Kind(er):

  1. Adelheid von Botenstein  ± 1055-1106 


Notizen bei Bodo comte palatin de Carinthie von (Bodo, comte palatin de Carinthie von) Botenstein Graaf van Pottenstein

Profession : Comte.Palatin de Carinthie.

DE.dirotho_graf_von_pottenstein_+_1104.html

Botho Graf von Pottenstein
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1027/28-1.3.1104
in der Nähe von Regensburg
Begraben: Koster Theres am Main
Jüngerer Sohn des Pfalzgrafen Hartwig II. von Bayern und der Friderun, Tochter vom IMMEDINGER Reting
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 60
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26. Boto
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F. s. 25;
1055 als Teilnehmer an dem Aufstand gegen HEINRICH III. seiner Reichslehen (Straßgang, Eisengräzheim) verlustig erklärt D H III n 332, 359; heiratet nach dem Tode seines Mitverschworenen, des EZZONIDEN Kuno, Herzogs von Bayern (+ 1055) dessen Witwe Judith , eine Tochter Ottos von Schweinfurt (+ 1057): Judithe nupsit Cononi duci Bawariorum illoque defunto accepit eam Bodo quidam valde nobilis peperitque illi Adelheidem, ex qua Heinricus dux de Lintburch genuit ... Annalista Saxo ad annum 1036 SS 6, 679
1060 Heldenkampf des "Grafen" Boto gegen die Ungarn bei Wieselburg Annal. Altah. maiores SS 20, 810
(1074 Ranshofen) Graf von Pottenstein s. 25;
1087 dominus Bodo Teilnehmer an der Bamberger Synode Jaffe 5, 502
1094 2/9 Kaiser HEINRICH IV. bestätigt die Stiftung des bayerischen Fürsten Boto zu dem Kloster Theres (östlich Schweinfurt) zum Jahresgedenken seiner Gattin Judith und der Herzoge Otto (von Schweinfurt) und Kuno von Bayern D H IV n 440 (unecht),
+ 1104 1/3 in der Nähe von Regensburg, begraben zu Theres (Boto comes, cognomento Fortis) Frutolf-Ekkehard SS 6, 225 f.: Todestag Millstatt: Poto comes et fundator huius ecclesie Necr. 2, 457; einer der Verwandten (parentes) des Pfalzgrafen Engelbert von 1122 27/3 s 25.
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HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin Dr. J.P.J.: Seite 61
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24. Botho
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Graf, c. 1055-1104 (+).
1055. Er und sein Bruder Aribo C. 23. verfielen wegen ihrer Teilnahme an der Verschwörung Herzog Welfs der Acht Kaiser HEINRICHS III. (siehe unter Aribo C. 23.).
1060. Botho nimmt an dem Ungarnkrieg teil: Mon. Germ. SS. XX. S. 180.
1070 Botho "comes de Botensteine" Zeuge: Wiessflecker a.a.O. I. S. 26 nr. 96.
Vor 1073. Edler Zeuge bei dem Ehevertrag des Vizedoms von Freising Adalbert A. 56. und der Perhta F. 24.: F. nr. 1469.
(+) März 1. Botho wurde im Kloster Theres am Main bestattet: Mon. Germ. Necr. II. S. 456.
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Botho rebellierte 1053-1055 zusammen mit seinem Bruder Pfalzgraf Aribo II. und Herzog Konrad von Bayern gegen den Kaiser. Er wurde später rehabilitiert und war einer der berühmtesten Haudegen seiner Zeit. Er machte 1060 beim Ungarnfeldzug die Schlacht bei Wieselburg mit und gründete zusammen mit seinem Bruder das Kloster Millstatt.
Botho war der letzte ARIBONE.
Lechner Karl: Seite 78,85
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"Die Babenberger"
Am Aufstand gegen den Kaiser aber hatte sich vor allem eine Persönlichkeit beteiligt, die im Süden der ungarischen Mark eine große Rolle gespielt hatte, Graf Poto, der Bruder des bayerischen Pfalzgrafen Aribo . Er hatte die Haimburg gegen die Ungarn verteidigt und um 1050/53 zum Schutz des Landes eine weitere große Feste angelegt, die seinen Namen trug, die 1055 genannte Potenburch (bei Hainburg und Wolfstal). Aber der Aufstand gegen den Kaiser brach zusammen. Herzog Konrad von Bayern floh neuerlich nach Ungarn, desgleichen Poto. Ihm wie den übrigen Aufständischen wurde wegen Hochverrat eine Reihe von Besitzungen abgesprochen und neu vergeben, so zum Beispiel die genannte Potenburg an das Hochstift Eichstätt. Während Herzog Konrad und Herzog Welf noch im Jahr 1055 starben und Bischof Gebhard in Gewahrsam genommen wurde, blieb Graf Poto später dem Kaiser treu und kämpfte erfolgreich gegen die Ungarn; er starb erst im Jahre 1104. Während des Ungarnzuges des Jahres 1060 geriet er gemeinsam mit Markgraf Wilhelm IV. von Meißen aus dem Hause WEIMAR-ORLAMÜNDE in ungarische Gefangenschaft.

1056
oo 2. Judith von Schweinfurt, Tochter des Herzogs Otto III.
um 1040- 1104 Witwe Konrads I. von Bayern

Kinder:
Adelheid
- nach 13.8.1106
oo Heinrich I. Herzog von Limburg
1082- 1119

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http://www.pottenstein.de/reifen-waechter/poto.html

Poto Graf von Pottenstein,

gab wahrscheinlich der Stadt Pottenstein seinen Namen.

Zum 900. Todestag, 1104-2004.

Poto (in Bayern und Österreich übliche Schreibweise)
oder auch Botho, (in Franken gebräuchliche Schreibweise)
gehört zur Adelssippe der Aribonen. Er wurde 1027/28 als jüngster Sohn des Pfalzgrafen Hartwig II. von Bayern und der Friderun, Tochter des bayerischen Grafen Reding und der Glismor aus der sächsischen Adelssippe der Immerdinger, erst nach dem Tod seines Vaters geboren. Aus erbrechtlichen Gründen ging seine verwitwete Mutter in ein Kloster. Der Name Poto war bei den Vorfahren seiner Immerdinger Großmutter gebräuchlich. In den Überlieferungen des Klosters Corvey (Niedersachsen) sind zwei Personen mit dem Namen Bodo/Botdo angeführt. Betreffend einer Schenkung im Jahr 1009 in einem Ort "Bodonrod" erscheint ein Bodo als Zeuge. Vermutlich handelt es sich bei dem Zeugen um Potos Großvater. Poto hatte noch einen älteren Bruder, Aribo II. (1024 bis 18.03.1102), der von 1041 bis 1055 Pfalzgraf in Bayern war. Beide Brüder hatten zueinander ein sehr harmonisches Verhältnis, wovon deren häufige gemeinsame Unternehmungen zeugen.

Die Aribonen
Die Aribonen waren im bayerisch-österreichischen Raum von der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts bis weit ins 11. Jahrhundert die führende Adelssippe und stammten ursprünglich aus dem Freisinger als auch aus dem Mainzer Raum. Nach der Katastrophe des bayerischen Heeres und dem Tod der Grenzgrafen Wilhelm und Engelschalk 871 verwaltete Aribo, Graf im Freisinger Gebiet, auch die Donaugrafschaften und den Traungau. Er überlebte 907 die katastrophale Niederlage des bayerischen Heeres bei Preßburg gegen die Magyaren. Dieser Aribo gilt als "Urahn" des Geschlechts der Aribonen. Offensichtlich konnten die Aribonen nach den Ungarnkämpfen im östlichen Donauraum dort nicht mehr richtig Fuß fassen. Sie übernahmen im 10. Jahrhundert in den Alpen, im Inn- und Zillertal, neue Funktionen. Aribonen waren auch Pfalzgrafen in Bayern und Markgrafen in Kärnten sowie Vögte in Freising und in Salzburg. Sie besetzten Bischofs- bzw. Erzbischofsstühle in Brixen, Freising, Naumburg/Zeitz, Passau, Köln, Mainz, Aquileja, Säben und besonders häufig in Salzburg. Als Aribo 1021 Erzbischof von Mainz und gleichzeitig königlicher Erzkapellan des Reiches und 1025 Erzkanzler für Italien wurde, standen die pfalzgräflichen Aribonen auf der Höhe ihrer Macht, die sie im engen Anschluss an die Sachsen-Kaiser gewonnen hatten. Aribonen waren Äbtissinnen von Göß und Altenmünster/Mainz und gründeten, dem damaligen frommen Zeitgeist folgend, die Klöster Seeon, Göß, Seckau, Michaelbeuren und Moggio an der Fella.

Das Benediktiner Kloster in Millstatt/Kärnten

Auch die Gebrüder Aribo und Poto stifteten in einem der Jahre zwischen 1060 und 1088 ein Kloster und zwar das Benediktinerkloster in Millstatt/Kärnten und statteten dieses reichlich mit Gütern aus. Die Stiftungsurkunde ist leider nicht mehr vorhanden, doch besagt eine andere, noch erhaltene Urkunde, dass der Edle Aribo den gerechten Zehnt von allen seinen und seiner Gemahlin Luitkard gehörenden Gütern im Erzbistum Salzburg für alle kirchlichen Rechte, u.a. für zwei in Millstatt gelegene Kirchen, vertauschte. Da in der genannten Urkunde erwähnt wird, dass dieser Tausch in der Regierungszeit des Erzbischofs Gebhard erfolgte, der das Salzburger Erzbistum von 1060 bis 1088 lenkte, wird also die Gründung von Millstatt in dieser Zeit erfolgt sein. Seine Eigenkirche in Millstatt verwandelte Aribo dann in ein Kloster. Trotz Fehlens der Stiftungsurkunde wissen wir über diese Güter genau Bescheid. Das Wiener Staatsarchiv verwahrt nämlich eine Urkunde des Papstes Alexander III. vom 6. April 1177, am Rialto zu Venedig ausgestellt, als er das Millstätter Kloster in den Schutz der Kirche übernahm. In jener Urkunde, die sieben Kardinäle unterzeichneten, bestätigte der Papst das erste Mal die namentlich angeführten Besitzungen des Millstätter Benediktinerklosters, die sicherlich mit dem Gründungsbesitz identisch sind, da man wohl nicht annehmen kann, dass das junge Kloster im ersten Jahrhundert seines Bestehens bereits selbsttätig Besitzungen erworben hatte. Durch jene päpstliche Urkunde erfahren wir, dass die Gebrüder Aribo und Poto das neugegründete Kloster mit Gütern ausstatteten, die im Raume zwischen Lieser und Turracher Höhe lagen, alle Orte des Seetales, aber auch Radenthein und Kleinkirchheim werden darin genannt. Das Kloster erhielt auch einige Huben im oberen Drautal und am Weißensee, in St. Urban am Ossiacher See, in Puch bei Gmünd, im Görtschitztal, in Mühldorf im Mölltal, wo sogar das am Salzkofel gewonnene Salz in den Besitz des Klosters kam, sowie zahlreiche Huben in Friaul und Salzburg. Das Kloster Millstatt zählte von Beginn an zu einer der ausgedehntesten geistlichen Herrschaften Kärntens.

Hainburg an der Donau und die Pottenburg

1050 - Auf dem Reichstag zu Nürnberg beschloss Kaiser Heinrich III., auf einer Anhöhe bei Hainburg an der Donau eine feste Burg zu bauen, die "Heimenburg". Am Bau dieser Reichsburg waren Bischof Gebhard von Regensburg, Herzog Konrad von Bayern und Markgraf Adalbert von Babenberg beteiligt. Laut dem Historiker Karl Lechner verteidigte Poto die Hainburg gegen ungarische Überfälle, und er legte circa zehn Kilometer von der Hainburg entfernt um 1050/53 zum Schutze dieser Grenzregion eine weitere große Festung an, die Pottenburg (Potenburch).

Aufstand gegen Heinrich III.
1055 paktierten Poto und sein Bruder Aribo II. mit dem 1053 als bayerischen Herzog abgesetzten Konrad I., Graf von Zütphen, gegen Kaiser Heinrich III. (28.10.1017 - 05.10.1056). Wegen eines Überfalls auf die Burg Parkstein bei Weiden/Opf. des Bischof Gebhard von Regensburg wurde Konrad I. auf dem Reichstag zu Merseburg aus dem Amt des bayerischen Herzogs enthoben. Die Amtsenthebung wird jedoch andere Gründe gehabt haben. Gegen den Willen des Kaisers heiratete Konrad I. Judith, die Tochter des mächtigen babenbergischen Grafen Otto von Schweinfurt, der Herzog von Schwaben und Markgraf im bayerischen Nordgau war. Durch die Heirat mit Judith hatte Konrad I. die besten dynastischen Beziehungen zu allen Nachbarn des bayerischen Herzogtums und war so dem Kaiser zu mächtig.

Im Dezember 1053 übertrug Kaiser Heinrich III. seinem 3-jährigen Sohn, dem späteren Kaisers Heinrich IV., das Herzogtum und konnte somit selbst die Macht in Bayern ausüben. Am Aufstand gegen Kaiser Heinrich III., welcher Konrad I. auf dessen Thron bringen sollte, beteiligten sich Personen, die bereits gemeinsam mit kriegerischer Gewalt in die internen Machtkämpfe um die ungarische Königskrone eingegriffen hatten. Dies waren Welf III., Herzog von Kärnten und Markgraf von Verona, Bretislaw I., Herzog von Böhmen (verheiratet mit Judith der Schwester des Otto I. von Schweinfurt), Bischof Gebhard von Regensburg und Pfalzgraf Aribo II. und Poto. Mit dem Tod Konrad I. am 05.12.1055 endeten alle Umsturzpläne - bereits am 13.11.1055 war auch Welf III. verstorben. Das Paktieren Pfalzgraf Aribos II. und seines Bruders Poto mit dem gegen den Kaiser rebellierenden Bayern-Herzog bedeutete den Sturz der Familie aus der großen Politik. Die Aribonen verloren die Pfalzgrafenwürde, ihre Reichslehen und einen Teil ihrer Eigengüter in Kärnten und Bayern. Poto verlor seine Reichslehen Straßgang und Eisengräzheim bei Graz an das Erzbistum Salzburg (siehe Kaiserdiplome DH III. 336, dazu 332,333,335, 359). Die Pottenburg, östlich von Hainburg an der Donau, gelangte an das Bistum Eichstätt. Die heutige Ruine erinnert durch ihren Namen noch an Poto, ihren einstigen Herrn. 1056, nach Verhandlungen zwischen Heinrich III. und der Adelsopposition, gab der Kaiser beschlagnahmte Ländereien, so weit dies möglich war, an die ursprünglichen Eigentümer zurück. Bereits am 05.10.1056 starb Kaiser Heinrich III. an einem Gichtleiden in der Pfalz Bodfeld im Harz.

Pottenstein in Franken

1056 heiratete Poto die 16-jährige Judith von Schweinfurt, die Witwe seines Kampfgefährten Herzog Konrad I. von Bayern und Tochter des Herzogs Otto III. von Schwaben, Markgraf im Bayerischen Nordgau und Graf von Schweinfurt. Durch die Hochzeit kam Poto zu großem Besitzstand in Franken. In Urkunden König Heinrich IV., ausgefertigt in den Jahren 1070 und 1074 in Ranshofen (Braunau am Inn), findet sich Poto als Zeuge "Poto Comes de Potensteine". Im Ehevertrag des Vizedoms von Freising und der Perhta ist er als "comes de Botensteine" genannt. Da Poto laut diesen Urkunden den Titel Graf von Pottenstein führte, ist anzunehmen, dass Pottenstein der Wohnsitz seiner Familie und der Mittelpunkt seiner weiteren Tätigkeiten war. Am 28.09.1057 starb sein vermögender Schwiegervater Herzog Otto III. ohne männliche Nachkommen. Die reiche Hinterlassenschaft wurde unter seinen fünf Töchtern aufgeteilt. In Pottenstein hatte Poto bereits eine Burg mit einer unter ihr liegenden Ortschaft vorgefunden. Um für seine Frau Judith einen standesgemäßen Ansitz zu schaffen ließ er die Burg erneuern und erweitern. Der Ort erlebte eine Blütezeit, eine Mühle (1123 erstmals urkundlich genannt) sowie eine vermutlich dem Hl. Nikolaus geweihte Kirche waren entstanden. Diese Kirche und der Ort wurden dann im Jahr 1127 bei einer Fehde zwischen den Brüdern Konrad III. und Friedrich II. von Hohenstaufen gegen König Lothar von Supplinburg ein Raub der Flammen. Der untere Teil des Kirchturms der Pottensteiner Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus stammt noch aus jener Zeit. Der Angriff ist durch ein Schreiben des Thereser Abtes Wignand an den Bamberger Bischof Otto I. dokumentiert, der sich auf einer Missionsreise in Pommern befand. Auch in Tüchersfeld hatte Poto eine Burg und weitere Besitzungen, die aus dem Schweinfurter Erbe stammten. Diese Burg kam dann über Potos Enkelin Adelheid, die mit dem wittelsbachischen Grafen Konrad II. von Dachau verheiratet war, und Herzog Ludwig II. von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein dann 1269 an das Hochstift Bamberg.

Die Wieselburger Schlacht
Agnes von Poitou, die Witwe Kaiser Heinrich III., regierte für ihren zum König Heinrich IV. gekrönten, aber noch unmündigen Sohn. Als im Jahre 1060 König Andreas I. von Ungarn von seinem eigenen Bruder Bela vom Thron verdrängt wurde, sandte sie zur Unterstützung von Andreas I. ein Heer nach Ungarn. Bischof Eberhard von Naumburg, der Markgraf Ernst von der bayrischen Ostmark und Wilhelm IV. Markgraf von Meißen stellten sich am Wieselburger Engpass (Wieselburg/Mosonmagyaróvár) den Angriffen des Ungarn Bela, ohne die Ankunft des Böhmenherzogs Vratislav I. (Schwiegersohn von König Andreas I. und Sohn von Judiths Tante der Böhmenherzogin Judith) abzuwarten. Der Ort des Kampfes war für die Deutschen unglücklich gewählt, denn bald waren sie von allen Seiten von den Feinden umringt. Der fliehende Andreas kam durch einen Sturz vom Pferde ums Leben. Poto und Markgraf Wilhelm aber kämpften Seite an Seite noch die ganze Nacht hindurch bis zum anderen Morgen gegen eine große Übermacht. Seit der Wieselburger Schlacht trug Poto den Beinamen Fortis, der Starke, der Tapfere. Der Chronist Ekkehard berichtet weiter: Poto war von überaus großer und kräftiger Statur, im Waffenhandwerk hervorragend, in den Wissenschaften bewandert, aber auch vornehm und elegant wie fast das gesamte Reich bezeugen konnte. Er war einer der berühmtesten Haudegen seiner Zeit.

Pottenstein an der Triesting und Pottendorf

Die veränderten Machtverhältnisse in Ungarn veranlassten Poto, seine nur schwach bevölkerten Besitzungen an der Triesting (Niederösterreich) durch die Ansiedlung von fränkischen Bauern zu sichern. Neben Ortschaften mit slawischem Ursprung, wie beispielsweise Radling, entstehen Neugründungen mit Ortsnamen wie Pottenstein, Bernitz und Muggendorf deren Ursprünge in der Fränkischen Schweiz zu finden sind. Wahrscheinlich geht auch die Entstehung von Pottendorf in Niederösterreich, zwischen den beiden Flüssen Leitha und Fischa gelegen, auf Poto zurück.

Ab 1065 forcierte König Heinrich IV. den Ausbau der Krondomäne im Harzvorland durch den Bau von Höhenburgen mit ständigen Besatzungen. Dies führte zu heftigen Reaktionen der sächsischen Großen. Laut dem Historiker Hans Gemperlein (in "Die uralte Burg Pottenstein" - 1989), begleitete Poto in jener Zeit den jungen König Heinrich. Er war dem Herrscher stets treu ergeben, handelte und kämpfte für ihn. Im Verlauf des Sachsenaufstandes nahm König Heinrich 1074 mit einer nur kleinen Schar den Meißener Bischof Benno fest. Nur durch Potos Verhandlungsgeschick sollen sich die Königstreuen vor der sächsischen Übermacht in Sicherheit gebracht haben. König Heinrich belohnte den Aribonen für seine Treue und gab ihm im selben Jahr Königsgut an vier Orten, unter anderem im Gebiet von Eckartsberga. Die dortige Burg hat der König ausgenommen und seiner Frau Berta geschenkt. Auch bei der Schlacht an der Unstrut im Jahr 1075, in der die sächsischen Aufständischen besiegt wurden, war Poto an der Seite des Königs zu finden. Zu einem Frieden kam es jedoch nicht. 1076 zogen die Sachsen bewaffnet vor die Königspfalz Goslar. Der König musste sich deshalb von dort zurückziehen. Laut Hans Gemperlein war Poto in jener Zeit "praefectus et advocatus Goslariensis", also so etwas wie ein königlicher Domänenverwalter. Poto blieb in Goslar und wahrte dort die Interessen des Königs. Im Jahr 1081 begleitete Poto den König nach Italien. Der König hat in Mailand die langobardische Krone empfangen, das Land der Markgräfin Mathilde von Tuscien, einer Freundin des Papstes Gregor IV., verwüstet und Florenz belagert. Im Frühsommer erschien er dann vor Rom und belagerte drei Jahre die vom Papst verteidigte Stadt, ehe diese sturmreif war. Dieser Italienzug war der letzte Heeresdienst den Poto für seinen Kaiser leistete.

1087 war der Aribone auf einer Synode in Bamberg (Jaffe5, 502). In der Zeugenliste ist er unter den weltlichen Großen als "Dominus Bodo" (Herr, Gebieter) an erster Stelle zu finden.

1091 traf Poto in Mantua noch einmal mit Kaiser Heinrich IV. zusammen. Damals scheint er auf einer Pilgerfahrt ins Heilige Land gewesen zu sein, was sehr beschwerlich und gefährlich war.

Das Kloster Theres am Main
Am 02.09.1094 schenkten Poto und Judith dem 1041-1045 vom Bamberger Bischof Suidger (späterer Papst Clemens II.) gegründeten Benediktinerkloster Theres am Main umfangreiche Güter in Aura, Brach, Dächheim, Egenhausen, Euerdorf, Garstadt, Gnodstadt, Gochsheim, Hilboldsdorf, Kaistheim, Schwebheim, Schweinfurt, Sennfeld, Spießheim, Sulzthal, Theilheim, Theres, Tugendorf, Waigolshausen, dazu Eigenrechte in Grafenrheinfeld und die Fischweide im Main vom Reichelshof bis Hirschfeld. Die Schenkungen sind dem Kopialbuch von 1603 des Klosters zu entnehmen. Auch gibt es die Schenkung betreffend eine Urkunde, die Kaiser Heinrich IV. (DH.IV.#440 unecht - Würzburg) dem lieben "Boto aus Noricum" mit seinem Siegel bestätigte. Als "Seelengerät" erbat Poto eine Stiftergrablege im Kloster, weiter einen Jahrtag für sich und seine Frau Judith sowie deren Vater Herzog Otto III. von Schweinfurt und deren ersten Ehemann Herzog Konrad I. von Bayern. Die Jahrtagsmesse wurde festgelegt auf den 20. September jeden Jahres.

Am 01.03.1104 starb Poto in der Nähe von Regensburg. Der Sterbetag ist dem Necrolog des Benediktinerklosters Millstatt in Kärnten zu entnehmen (Poto comes et fundator huius ecclesie Necr. 2,457). Das Chronicon in Theres berichtet ausdrücklich, dass das Ehepaar in der Klosterkirche beigesetzt wurde. 1716 wurde von Grund auf mit dem Bau einer prachtvollen Barockkirche begonnen, die 1748 konsekriert wurde. In dieser neuen Klosterkirche befand sich im Kreuzgang ein Kenotaph bzw. Epitaph aus der alten Kirche mit der Inschrift: Corpore pollebat, fortis gigas esse volebat, Nunc tegitur sub humo. Sic erit omnis homo. Durch Körperkräfte hat er geglänzt; er war bestrebt so stark wie ein Riese zu sein. Nun deckt ihn die Erde. So geht es jedem Menschen (Aus Inschriften des Landkreises Haßberge - 1979). Beim Abriss der alten Kirche fand man zwei besonders merkwürdige Skelette, eines ohne Haupt und eines von außerordentlicher Größe. Diese Gebeine wurden unter dem nördlich gelegenen kleinen Turm, dem Katharinenturm, beigesetzt. Zur Zeit der Säkularisation wurde das Kloster von Theodor von Kretschmann, einem evangelischgläubigen Minister aus Sachsen-Coburg, erworben, der dann die katholische Kirche 1809 abreißen ließ. Beim Abriss der Kirche ging auch das Grabmal zugrunde. 1853 verlangte der Thereser Pfarrer Vatter vom Königreich Bayern den Neubau einer Pfarrkirche und verwies dabei auf den im Jahr 1094 von Kaiser Heinrich IV. confirmierten Schenkungsbrief, welcher bei der Aufhebung des Klosters keine Beachtung fand.

Potos Nachkommen
Poto hatte keine männlichen Nachkommen, mit ihm erlosch die Adelssippe der Aribonen. Judith und Poto hatten jedoch eine gemeinsame Tochter. Sie hieß Adelheid von Pottenstein und heiratete im Jahr 1064 (siehe Walter Mohr - Geschichte des Herzogtums Lothringen) Heinrich I., Graf von Limburg und Herzog von Lothringen. Aus dieser Ehe sind Walram III., Graf von Limburg und Herzog von Nieder-Lothringen, und drei Töchter bekannt. Agnes war verheiratet mit Friedrich IV., Pfalzgraf von Sachsen. Adelheid hatte infolge drei Ehemänner, Friedrich Graf von Werl, Kuno II. Graf von Harburg-Lechsgmünd und Konrad II. Graf von Dachau. Matilde war die Ehefrau von Heinrich I. Graf von Roche.

Die zwei Burgruinen Pottenstein in Böhmen

Auf einem Berghügel oberhalb des böhmischen Ortes Zinkovy im Bezirk Pilsen-Süd finden wir die Reste einer stolzen Burg, die Burgruine Pottenstein, in tschechischer Sprache Potenstejn. Unterhalb des Burgbergs liegt an einem See das Schloss Zinkovy. Das über Generationen bestehende gute Verhältnis der Schweinfurter Grafen nach Böhmen und im Besonderen die verwandtschaftlichen Beziehungen lassen die Namensübereinstimmung nicht als Zufall erscheinen. Judith von Schweinfurt (+ 2.8.1058), die Schwester des Schweinfurter Markgrafen Heinrich (*995, + 28.9.1057), war verheiratet mit dem Böhmenherzog Bretislav I.(* um 1005, +10.01.1055). Potos Ehefrau Judith von Schweinfurt (*1040, +1104), die zweitälteste Tochter des Markgrafen Heinrich, war somit die Nichte der Böhmenherzogin Judith und vermutlich auch deren Patenkind. Poto und der Böhmenherzog Bretislav I. vertraten auch gemeinschaftliche Interessen in Ungarn und beim Aufstand gegen Kaiser Heinrich III. Mit dem Böhmenherzog Vratislav II., Sohn von Bretislav I. und der Judith, war Poto zur Unterstützung des ungarischen Königs Andreas I. und von Kaiser Heinrich IV. auf gemeinsamen Kriegszügen.

Der Ort und die Burg Potstejn/Pottenstein am Fluss Divoka Orlice/Wilder Adler stehen mit Poto in keinem unmittelbaren Zusammenhang. Als Gründer von Ort und Burg ist im 13. Jahrhundert ein Herr Procek genannt. Dessen Stammbaum lässt sich bis auf Oldrich I. zurückverfolgen, der 1192 verstarb. Der Familienstammsitz dieser Herren von Pottenstein war die Burg Pottenstein über Zinkovy im Bezirk Pilsen-Süd. Familienzweige der Herren von Pottenstein waren auch auf Burgen rund um Pottenstein am wilden Adler zu finden, in Litice, Castolovice und Zampach.


Jürgen Wächter
Forchheimer Str. 3
D 91278 Pottenstein
Email: (XXXXX@XXXX.XXX)
Alle Rechte vorbehalten
26. Februar 2004

Weitere Informationen:

<http://www.burgpottenstein.de>
Burg Pottenstein  <http://www.burgpottenstein.de>

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Vorfahren (und Nachkommen) von Bodo comte palatin de Carinthie von Botenstein

Bodo comte palatin de Carinthie von Botenstein
± 1025-1104

1055

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Verwandschaft Bodo comte palatin de Carinthie von (Bodo, comte palatin de Carinthie von) Botenstein Graaf van Pottenstein

Quellen

  1. Ballard-Willis Family Tree., rootsweb, Mark Willis-Ballard, Willis-Ballard, Markrootsweb
  2. bright.ged, Brower, Maitland Dirk
  3. http://vandermerwede.net/
    http://vandermerwede.net/
    / n/a
  4. Bienvenue sur les pages persos des Freenautes, AUREJAC.GED, http://arnaud.aurejac.free.fr / n/a


Gleicher Geburts-/Todestag

Quelle: Wikipedia


Über den Familiennamen Botenstein

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  • Überprüfen Sie die Informationen, die Open Archives hat über Botenstein.
  • Überprüfen Sie im Register Wie (onder)zoekt wie?, wer den Familiennamen Botenstein (unter)sucht.

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Richard Remmé, "Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands", Datenbank, Genealogie Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-richard-remme/I26259.php : abgerufen 7. Mai 2024), "Bodo comte palatin de Carinthie von (Bodo, comte palatin de Carinthie von) Botenstein Graaf van Pottenstein (± 1025-1104)".