Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands » Herzog Friedrich II von Hohenstaufen Hertog van Zwaben(1105-47) (1090-1147)

Données personnelles Herzog Friedrich II von Hohenstaufen Hertog van Zwaben(1105-47) 

Les sources 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9
  • Il est né en l'an 1090 dans Swaben, Bavaria.Source 7
  • Professions:
    • Duc.
    • duc de Souabe et d'Alsace 1105.
  • (Property) : Souabe.
  • Il est décédé le 6 avril 1147 dans Alzey / Schloß Hagenau, il avait 57 ans.Source 7
  • Il est enterré dans Benediktinerkloster Sankt Walburg im Heiligen Forst (Unterelsaß).
  • Un enfant de Friedrich I 'le borgne' von Hohenstaufen et Agnes von Franconia von Waiblingen
  • Cette information a été mise à jour pour la dernière fois le 14 février 2023.

Famille de Herzog Friedrich II von Hohenstaufen Hertog van Zwaben(1105-47)

(1) Il est marié avec Judith [Welf] von Bayern.

Ils se sont mariés en l'an 1121, il avait 31 ans.Source 7

s:ds01.14 et 18

Enfant(s):

  1. Bertha von Hohenstaufen  ± 1122-1195 


(2) Il est marié avec Agnes Gräfin von Saarbrücken.

Ils se sont mariés en l'an 1135, il avait 45 ans.


Enfant(s):

  1. Françoise van Schwaben  > 1135-???? 
  2. Konrad von Hohenstaufen  ± 1136-1195 


Notes par Herzog Friedrich II von Hohenstaufen Hertog van Zwaben(1105-47)

Profession : Duc de Souabe.

DE.dir II. Einauge Herzog von Schwaben (1105-1147)
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1090-4./6.4.1147
Schloß Hagenau
Begraben: Benediktinerkloster Sankt Walburg im Heiligen Forst (Unterelsaß)
Ältester Sohn des Herzogs Friedrich I. von Schwaben und der Agnes, Tochter von Kaiser HEINRICH IV.
Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 959
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Friedrich II. (monoculus), Herzog von Schwaben aus dem Hause der STAUFER
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* 1090, + 6. April 1147
Begraben St. Walburg bei Hagenau
Sohn des Herzogs Friedrich I.
Als Herzog hat Friedrich beim Tode des Vaters 15 Jahre alt, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder KONRAD die staufische Politik in Schwaben und Franken im Auftrag des Königs weitergeführt, an dessen Unternehmungen er beteiligt war; beim Italienzug 1116 ließ HEINRICH V. die staufischen Brüder in Deutschland mit königlichen Vollmachten zurück. Insbesondere im linksrheinischen Gebiet des Elsaß und der Pfalz hatte Friedrich auf der Basis des salischen Besitzes und des staufischen Hausgutes eine Machtposition aufgebaut und durch Burganlagen gesichert (Beiname: "Burgenbauer"). Auch die Gründung Hagenaus geht auf ihn zurück, und er war an der Stiftung des Klosters St. Walburg beteiligt, in dessen Nähe auch die Klöster Königsbrück und Neuburg entstanden. Nördlich davon, bei Kirchheimbolanden, wurde das Stift Münsterdreisen restituiert, und auch das Prämonstratenser-Kloster Lochgarten (bei Mergentheim) geht auf Friedrich zurück. Seine um 1120 erfolgte Heirat mit Judith, Tochter des WELFEN-Herzogs Heinrich des Schwarzen, bildete, so sieht es Otto von Freising 30 Jahre später, den "Eckstein" der Einheit von welfischem und staufischem Haus. Da schon damals abzusehen war, dass HEINRICH V. kinderlos bleiben würde, versicherte sich Friedrich mit dieser Heirat der Unterstützung der WELFEN und betrieb nach HEINRICHS Tod 1125 die Königswahl in der Gewißheit, Nachfolger des SALIERS zu werden. Seine Niederlage gegen LOTHAR von Süpplingenburgf ührte zu einem jahrelangen Krieg, wobei Friedrichs Bruder KONRAD dazu ausersehen wurde, LOTHAR als Königskandidat entgegenzutreten. Die schließliche Unterwerfung der STAUFER 1134 nach einer Kette glückloser Feldzüge brachte dem Reich den Frieden, beließ jedoch den STAUFERN ihre Güter und Rechte, was ihnen nach LOTHARS Tod (Dezember 1137) den erneuten Kampf um das Königtum ermöglichte, in dem KONRAD III. gegen den WELFEN Heinrich den Stolzen, den Schwiegersohn LOTHARS, erfolgreich blieb. In den folgenden Jahren blieb Friedrich ein treuer Gefolgsmann des Bruders. In jahrzehntelangem Ringen und durch kluge Haus- und Territorialpolitik hatte Friedrich die Machtbasis behauptet und sie für das spätere Königtum seines ältesten Sohnes FRIEDRICH BARBAROSSA ausgebaut.
Literatur:
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Friedrich I.: Stälin 39 ff.; Heuermann, 66 ff.; Weller, 284 ff. - NDB V, 589 - J. Dietrich, Hzg. F II. v. Schwaben [Diss. Gießen 1954; ungedr.] - H. Werle, Stauf. Hausmachtpolitik am Rhein im 12. Jh. ZGO 110, 1962, 241 ff. - F. Vollmer, Besitz der Staufer, HABW V, 4, 1977 - H. Schwarzmeier, Die Zeit der Staufer (Lit. ber.), BDLG 117, 1981, 525 ff. - H. Keller, Schwäb. Hzg.e als Thronbewerber, ZGO 131, 1983, 123 ff.
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Decker-Hauff Hansmartin:
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Die Zeit der Staufer: Band III Seite 349
Friedrich II. der Einäugige (35)
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1090-4.(oder 6.)4.1147
Burg am südlichen Riesrand Alzey
Ältester Sohn des Herzogs Friedrich I. von Schwaben (21) aus seiner 2. Ehe mit der Agnes von Waiblingen, Tochter von Kaiser HEINRICH IV.
Friedrich II. war Herzog von Schwaben 1105-1147. 1125 nach dem Tod seines Mutter-Bruders Kaiser HEINRICH V. Anwärter auf die deutsche Krone, unterliegt bei der Wahl. Friedrich wurde im Benediktinerkloster Sankt Walburg im Heiligen Forst (Unterelsaß) begraben.
um 1119/21
1. oo Judith Welf, Tochter des Herzogs Heinrich der Schwarze
um oder bald nach 1110-22.2.(1130 oder 1131)
um 1132/33
2. oo Agnes von Saarbrücken, Tochter des Grafen Friedrich I.
um 1115- wohl nach 1147
3. oo zu unbekanntem Zeitpunkt freie Verbindung mit einer
unbekannten Frau, wahrscheinlich zwischen 1110 und 1120
Kinder:
1. Ehe
FRIEDRICH BARBAROSSA (44)
um 1122/1124-10.6.1190
Bertha (45)
um 1123/25-4.4. nach 1179/25.3.1195
wohl weitere Kinder
2. Ehe
Judith (Guta) (46)
um 1133/34-7.7.1191
Konrad der Pfalzgraf (47)
um 1134/36-8.11.1195
Liutgard (48)
1135- nach etwa 1155
wohl weitere Kinder
Illegitim
Terricus/Dietrich (49)
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Friedrich II. und sein Bruder KONRAD leisteten ihrem Onkel HEINRICH V. im Investiturstreit und im Kampf gegen Lothar von Supplinburg tatkräftige Hilfe. Als kaiserlicher Feldherr war Friedrich 1110/11 und 1116-1118 mit in Italien und beschwor 1122 mit das Wormser Konkordat. Durch den Tod HEINRICHS V. erbte er mit seinem Bruder das umfangreiche Hausgut des erloschenen Königsgeschlechts am Mainz und Mittelrhein und bewarb sich um die Königsnachfolge. Da er auch den an die Königswürde gebundenen Besitz, das Krongut, an sich gebracht hatte, übergingen ihn die Fürsten auf Veranlassung des Erzbischofs Adalbert I. von Mainz bei der Königswahl und zogen den schwächeren LOTHAR III. von Supplinburg [Eigene Anmerkung: Dieser These wird in der neueren Forschung in Bezug auf die Rolle Adalbert und auch auf die Stärke LOTHARS widersprochen.] vor. Da er sich weigerte, das salische Krongut herauszugeben, wurde Friedrich im Dezember 1125 geächtet. Er stand besonders gegen den Erzbischof Adalbert I. von Mainz, verlor nach und nach bis 1135 alle staufischen Stützpunkte (Speyer, Ulm, Nürnberg) und unterwarf sich mit dem Bruder und behielt dadurch Schwaben und die elsässischen Besitzungen. Er unterstützte 1138 tatkräftig den unglücklichen Bruder und kämpfte besonders in Bayern gegen die WELFEN-Partei.
Mühlberger Josef: Seite 23-26
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"Lebenswege und Schicksale staufischer Frauen"
Nach dem Tod Kaiser HEINRICHS V., 1125, mit dem das salische Haus ausstarb, erhoffte Friedrich II. Herzog von Schwaben als Enkel Kaiser HEINRICHS IV. seine Wahl zum König. Die Krone fiel Herzog Lothar von Sachsen-Supplinburg zu. Als dieser 1137 starb, mußte die Wahl zwischen WELFEN und STAUFERN entschieden werden. Der sterbende Kaiser LOTHAR hatte die Reichsinsignien dem WELFEN Heinrich dem Stolzen übergeben, womit er ihn zur Wahl vorschlug. Gewählt ab er wurde 1138 in Koblenz der STAUFER KONRAD, der Bruder Herzog Friedrichs II. KONRAD III. wurde der erste König aus dem staufischen Hause.
Warum Herzog Friedrich II. bei der Königswahl zugunsten seines jüngeren Bruders KONRAD übergangen worden war, wissen wir nicht. Dass Friedrich, der durch einen Unfall oder im Kampf eine Auge verloren hatte, weswegen er "Einaug" genannt wurde, kann als Grund nur vermutet werden. Ein anderer Grund hätte gewesen sein können, dass sich Friedrich während der Abwesenheit König HEINRICHS V. als Reichsverweser sehr ländergierig gezeigt und auch nach dem Reichsgut Nürnberg gegriffen hatte, was ihm die Reichsacht eingebracht. - Friedrich stand seinem zum König gewordenen Bruder KONRAD III. im Kampf gegen die WELFEN zur Seite, wie er ihn gegen LOTHAR von Supplinburg unterstützt hatte.
Herzog Friedrich II. widmete sich um so eifriger der Hausmacht seiner elsässischen und schwäbischen Besitztümer. Der Bischof Otto von Freising, sein Halbbruder, sagte von ihm: "Er ziehe am Schweif seines Rosses stets eine Burg nach sich" und zeichnete von ihm das folgende Charakterbild: "Der Herzog war im Kriege tapfer, in Geschäften gewandt, in Blick und Gemüt heiter, im Gespräch geistreich und mit Geschenken so freigebig, dass deshalb eine sehr große Menge Ritter bei ihm zusammenströmte und sich ihm zu Dienste anbot." Wir erkennen diese Eigenschaften bei seinem Sohn FRIEDRICH BARBAROSSA wieder.
Dieses Bild Herzog Friedrichs II. wird im Hinblick auf seine Nachfahren durch das seiner Gemahlin Judith ergänzt. Sie fügte dem staufischen Geschlecht Züge der WELFEN hinzu, die in späteren STAUFERN, besonders in Kaiser HEINRICH VI. und dessen Sohn Kaiser FRIEDRICH II., deutlich hervortreten: Stolz, leidenschaftliche Unberechenbarkeit und Härte bis zur Grausamkeit. Den WELFEN fehlte die anziehende Heiterkeit und Lebensart der STAUFER.
Die Ehe zwischen Friedrich II. und Judith wurde zwischen 1120 und 1123 geschlossen. Sie dauerte 10 Jahre und wurde von dem charakterlichen und politischen Gegensatz zwischen STAUFERN und WELFEN überschattet, wenngleich die Ehe mit der Absicht geschlossen worden war, zwischen beiden Häusern Frieden zu stiften. Die Kämpfe zwischen beiden entflammten nach dem Tod Heinrichs des Schwarzen (1126) und erreichten mit dessen Nachfolger, Heinrich dem Löwen, einen Höhepunkt.
Der Gemahl Judiths stand an der Seite seines Bruders König KONRAD III. in diesen nur selten ruhenden Konflikt mit den nächsten Verwandten Judiths. Judith mag an diesem Zwiespalt gelitten haben. Sie starb um 1130, als der Kampf der beiden Geschlechter durch Heinrich den Stolzen unerbittlich wurde.
Keller Hagen: Seite 123-158
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"Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Hermann II. (1002), Rudolf von Rheinfelden (1077), Friedrich von Staufen (1125). Zur Entwicklung von Reichsidee und Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahren im 11. und 12. Jahrhundert"
in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 131. Band
Als Kaiser HEINRICH V. 1125 starb, war der schwäbische Herzog Friedrich von Staufen durch seine Mutter Agnes ein Enkel HEINRICHS IV. und Neffe HEINRICHS V., als ältester Sohn des Kaisertochter aus deren 1. Ehe der nächstberechtigte männliche Erbe. Seiner Obhut vertraute der sterbende Kaiser deshalb seine Hinterlassenschaft und seine Gemahlin Mathilde an - nicht als dem Universalerben oder gar dem bereits feststehenden Nachfolger im Königtum, "sondern eher als dem Sachwalter einer Erbengemeinschaft, der er selbst angehörte". Doch Friedrich von Schwaben hoffte nicht nur, aus der Königswahl als Nachfolger der SALIER hervorzugehen, sondern trat bei der Wahl mit dem Anspruch auf, dass nur ihm die Königsherrschaft zustehe. Bekanntlich hat er sich durch dieses Auftreten die Sympathien der Reichsfürsten, deren Zustimmung er bedurfte, endgültig verscherzt - nicht er, sondern LOTHAR von Supplinburg wurde zum König erhoben. Aber die STAUFER haben dies stets als Mißachtung ihres Anspruchs, als Verletzung ihres Rechtes angesehen; und so wird schon unter FRIEDRICH BARBAROSSA die 1138 erfolgte, 1152 bekräftigte Nachfolge der STAUFER als "Rückkehr" des Königtums an die legitimen Erben, an das Geschlecht der "WAIBLINGER" verstanden.
Damit fiel die Entscheidung wieder an die größere Wahlversammlung zurück, der aber das Wahlmännergremium eine Empfehlung durch die Benennung von drei Kandidaten gab. Man sollte sich entscheiden zwischen Herzog Friedrich von Staufen, Herzog Lothar von Sachsen und dem Markgrafen Leopold von Österreich. Unschwer ist zu erkennen, was sich bei den Beratungen im engeren Kreis abgespielt haben muß: Die beiden Hauptkandidaten, Friedrich und Lothar, konnten nicht die Zustimmung aller Kompromissäre auf sich vereinigen; vielleicht scheute sich auch dieses kleine Gremium nur davor, die Verantwortung für eine Spaltung zu übernehmen, die mit der Entscheidung für einen der beiden Kandidaten eintreten konnte. Deshalb benannte man einen dritten Kandidaten, der durch seine verwandtschaftlichen Beziehungen und seine Verbindungen zu den beiden Hauptbewerbern vielleicht auch deren Zustimmung erlangen konnte und der für die Parteiungen, die sich in der Befürwortung der einen oder der anderen Kandidatur artikulierten, als neutraler Mann gelten durfte.
Die Wahl trat damit in eine kritische Phase. Man mußte sich nun zwischen drei feststehenden Bewerbern entscheiden und wußte doch nicht, ob die Entscheidung von den ausgeschiedenen akzeptiert würde. Deshalb verlangte man von allen drei Fürsten die Erklärung, sich ohne Widerstand und Vorbehalt der Entscheidung zu fügen, die man in der Versammlung gemeinsam - es ist nicht von "Mehrheit" die Rede treffen würde. Leopold und Lothar, die schon vorher die Nominierung aus Demut (humilitas) zurückgewiesen hatten, leisteten dieses Versprechen sofort in den Formen, die man erwartete. Friedrich von Staufen dagegen, der die Demutsäußerungen der beiden anderen Nominierten wörtlich genommen hatte und nun zu seiner Wahl in der Versammlung erschienen war, leistete das geforderte Versprechen nicht. An ihn, der sich auf einen Erbanspruch berief oder berufen konnte, richtete der Erzbischof von Mainz als Wahlleiter die auch den anderen gestellte Frage in zugespitzter Form: ob er zur Ehre der Kirchen und des Reiches und zur dauernden Befestigung der freien Wahl die gleiche Zusicherung ablegen werde. Friedrich gab vor, ohne Zustimmung der Seinen im Lager hierauf nicht antworten zu können, und entzog sich von da an der Versammlung und den Beratungen über die Königswahl.
Zum Verständnis des Wahlverfahrens und der hinter ihm stehenden Gemeinschafts- und Wahlauffassungen trägt auch das weitere Verhalten in der Wahlversammlung bei. Mit der Weigerung Friedrichs hatte sich die Zahl der möglichen Kandidaten nicht einfach von drei auf zwei reduziert. Sondern der bisherige Wahlvorgang war damit aufgehoben; der Versuch, durch die Kompromißwahl zu einer einhelligen Entscheidung zu gelangen, war endgültig gescheitert. Deshalb erbat man von den bisher Benannten, das heißt von Lothar und Leopold, einen ausdrücklichen Verzicht auf alle Ansprüche, die sie aus dem Vorschlag möglicherweise ableiten konnten. Die Beratung begann ganz von vorne; was im ersten Gang geschehen war, sollte keine Rolle mehr spielen. Eine Gruppe der Versammelten machte allerdings hier nicht mehr mit: sie verlangte, nachdem der Gegenkandidat ausgescheiden war, tumultartig die Ernennung Lothars, hob den Herzog auf ihre Schultern und trug ihn trotz seines Protestes unter den laudes regiae im Saale umher.
Mit der offiziellen Benennung Lothars und dem Verhalten der Gruppe, die ihn favorisierte, war eine neue, äußerst schwierige Situation geschaffen. Wie der Vergleich mit den vorhergehenden Königswahlen zeigt und wie auch Berichte über andere Wahlen im frühen 12. Jahrhundert erkennen lassen, hatte sich in dem Augenblick, in dem man sich offen für einen Kandidaten aussprach, ein Teil der Wahlberechtigten definitiv festgelegt. Eine einhellige Entscheidung war nun nur noch zu erreichen, wenn auch die übrigen sich diesem Vorschlag anschlossen - sonst kam es unweigerlich zum offenen Dissens, was in diesem Falle wohl den Bürgerkrieg bedeutet hätte. Insofern kam es darauf an, ein Auseinanderlaufen der Wahlversammlung zu verhindern und die Fortsetzung der Beratungen zu erzwingen, was dem Erzbischof von Mainz und den anwesenden päpstlichen Legaten schließlich auch gelang. Diejenigen, die die discordia provoziert und die übrigen Fürsten in ihrer Ehre und ihrem Recht gekränkt hatten, mußten formal Genugtuung für ihr Verhalten leisten, damit die Einheit, die Gemeinschaft der mit der Wahl betrauten Fürsten, wiederhergestellt werden konnte. Bekanntlich ist es gelungen, nicht nur die Versammlung zur allgemeinen Anerkennung LOTHARS zu bringen, sondern auch Herzog Friedrich zum Beitritt zur Wahlentscheidung zu bewegen. Auch nach dieser Wahl scheint noch einmal über das Verhältnis von Reich und Kirche diskutiert und der bisherige Ausgleich bekräftigt, vielleicht sogar weiterentwickelt worden zu sein.
Engels Odilo: Seite 41-43,98,104,153,256
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"Stauferstudien"
Otto von Freising schreibt in seiner Chronik über seinen Halbbruder: Beim Tode HEINRICHS V. hätten sich dessen Neffen eines solchen Ansehens im Reiche erfreut, dass sie sich auf der Höhe ihrer Macht der Königsnachfolge sicher fühlten. Doch sie wurden bei der Wahl übergangen und anschließend aufs tiefste gedemütigt.
Die Absicht LOTHARS III. nach seiner Wahl, Reichsgut aus der salischen Hinterlassenschaft herauszubrechen, muß deshalb die STAUFER über ihren angefallenen Machtzuwachs hinaus getroffen haben. Insofern hinterläßt die Königserhebung von 1127 den Eindruck einer Flucht nach vorn, die den aus Reichs- und Hausgut zusammengewachsenen salisch-staufischen Komplex am Rhein vor einer territorialpolitischen Entwertung bewahren sollte. Inwieweit dieser Gesichtspunkt auch 1138 von seiten KONRAD ausschlaggebend war, hängt von der Beurteilung der Bamberger Aussöhnung im Jahre 1135 ab. Es heißt zwar, KONRAD habe alle seine Güter zurückerhalten, die ihm entzogen worden seien; das betraf aber nur seinen mainfränkischen, aus der Zeit HEINRICHS V. stammenden Besitz. Für seinen Bruder Friedrich darf man eine ähnliche Restitution in Rheinfranken annehmen, nachdem die STAUFER 1131 von dort vollständig verdrängt worden waren.
Nach dem Bericht Ekkehards von Aura, unserem wichtigsten Gewährsmann, befanden sich die Kaiserin Mathilde, Friedrich II. von Schwaben und andere Große am Sterbelager HEINRICHS V. in Utrecht; und der Kaiser vertraute nach Rat über den Stand der Reichsherrschaft seine proprietates sowie seine Gattin der Obhut Friedrichs, seines Erben, an. Interpretiert man den Satz streng, dann bezeichnet er den Schwabenherzog zwar als Erben, aber nicht als Universalerben, so dass Friedrich hier durchaus als Sachwalter einer nicht näher umschriebenen Erbengemeinschaft, der er selbst angehörte, gedeutet werden kann. Dafür sprechen auch andere Gründe. Will man proprietates mit Eigengütern, also salischem Hausgut, übersetzen, dann war dem Schwabenherzog auch die in jedem Falle konfliktreiche Absonderung des Hausgutes vom Reichsgut überlassen, es sei denn, der sterbende Kaiser kalkulierte bereits die königliche Rechtsnachfolge seines Neffen ein, ohne sie mit seiner Verfügung jedoch zu präjudizieren. Und Friedrich teilte das salische Erbe tatsächlich in einer Form auf, die wie eine Fortsetzung der vorausgegangenen staufischen Hausmachtexpansion erscheint; alles Gut westlich des Rheins fiel an Friedrich selbst, das östlich des Rheins gelegene Gut an KONRAD, ebenfalls ein proximus heres des SALIERS. Und es ist auch keineswegs ausgeschlossen, dass auch die BABENBERGER bei dieser Gelegenheit mit salischer Hinterlassenschaft in der Oberpfalz bedacht worden sind.
Als die STAUFER-Brüder während der 2. Italienfahrt HEINRICHS V. die Adelsopposition in Schach zu halten und in den Königslandschaften am Rhein und in Mainfranken die Machtstellung des SALIERS wieder zu festigen, konnten sie noch nicht wissen, dass die erst 1114 geschlossene Ehe HEINRICHS V. kinderlos bleiben werde. Die mit dem Reichsauftrag einhergehende Hausmachtpolitik der STAUFER aus diesem Grunde als Dienst an der kaiserlichen Reichspolitik zu bezeichnen, ist eine unzulässige Deutung. Eine selbstlose Identifizierung mit der salischen Politik scheidet schon deshalb aus, weil Friedrich II. sein Hauskloster Lorch dem Apostolischen Stuhl zu Eigen auftrug, ausgerechnet nachdem kurz vorher Pasachalis II. den Kaiser mit dem Bann belegt hatte; die Eigenstiftung dem päpstlichen Schutz zu unterstellen, war alles andere als ungewöhlich, macht in diesem Falle aber das mangelhafte innere Engagement an der prinzipiellen Auseinandersetzung des Investiturstreites deutlich. Und nachdem HEINRICH V. 1120 einen Ausgleich mit der Fürstenopposition gesucht hatte, unterstützten die STAUFER in Würzburg eine dem Kaiser nicht genehme Bischofskandidatur und verhalfen Burchard II. von Worms zur Rückkehr in seine Bischofsstadt, was den Kaiser zum Abbruch seiner Heerfahrt nach Frankreich zwang.
Herzog Friedrich II. habe im Anschluß an die Königswahl von 1138 die Bischofswahl Adalberts II. betrieben und dessen Bestätigung durch KONRAD III. gleich mitgebracht. Nicht die Verwandtschaft mit der Frau Friedrichs II. dürfte den Ausschlag für die Wahl Adalberts II. gegeben haben, sondern die Absicht, den Verwandtenkreis des Mainzer Adels durch dieses Entgegenkommen zum Anschluß an den neuen König zu bewegen.
Unter HEINRICH V. wurden die STAUFER in die Territorialpolitik des Königs einbezogen. Als der Kaiser 1116 nach Italien aufbrach, bestellte er den Pfalzgrafen Gottfried von Calw und die STAUFER-Brüder Friedrich II. von Schwaben sowie den späteren König KONRAD III. zu Verwesern des Reiches. KONRAD hatte sich um Würzburg und die nach Schwaben führenden Verbindungsstücke Frankens zu kümmern, Friedrich um das linke Rheinufer, wo "die größte Stärke des Reiches" lag, wie Otto von Freising schreibt. Dort habe Friedrich"am Schwanz seines Pferdes stets eine Burg hinter sich" hergezogen, das heißt, er brachte den dichten Streubesitz an Reichsgut und salischem Hausbesitz, der etwa vom Elsaß den Rhein abwärts bis Boppard reichte, wieder in die Hand des Königs.
Carl Ernst Köhne: Seite 29-41
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"Die Hohenstaufen" in "Die großen Dynastien "
Der nächste Friedrich heiratet die Tochter Judith Herzog Heinrichs des Stolzen von Bayern. Seither sind die mächtigsten süddeutschen Stammesfürsten, STAUFER und WELFEN, miteinander verschwägert. Dies sollte schon in der nächsten Generation zu einem das Gefüge des Reiches erschütternden, ja die ganze europäische Politik in Mitleidenschaft ziehenden Machtkampf zwischen beiden Familien führen.
Ein Wetterleuchten zeichnet sich bereits ab, als 1125 mit Kaiser HEINRICH V. das vor allem am Mittelrhein begüterte salisch-fränkische Herrscherhaus ausstirbt und der Schwager Friedrich von Schwaben, zugleich Anwärter auf den bayerischen Herzogshut, automatisch zur Thronnachfolge ansteht. Vor soviel Hausmacht graust es vielen Reichs- und Kirchenfürsten. Eine Mehrheit erhebt deshalb Herzog Lothar von Sachsen auf den Schild. Vergeblich versucht er den heftigen Widerstand besonders süddeutscher Reichsstädte mit Gewalt zu brechen.
Stälin Paul Friedrich: Seite 255-268
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"Geschichte Württembergs"
Dem Herzog Friedrich I. folgte der ältere von seinen beiden Söhnen Friedrich II., der Einäugige, in der schwäbischen Herzogswürde (1105-1147), während der jüngere Konrad - späterhin wenigstens Erbherr in fränkischen Gütern, Rothenburg an der Tauber, Weißenburg im Nordgau und Graf des Kochergaus - gleichfalls den angestammten Herzogstitel führte, zeitweise das sogenannte ostfränkische Herzogtum unter seiner Gewalt hatte und die deutsche Königskrone gewann. Während der Zwistigkeiten zwischen HEINRICH IV. und HEINRICH V. scheint sich das noch so jugendliche Fürstenpaar, ohne eine herausragende Rolle zu spielen, sogleich dem jungen König angeschlossen zu haben. Als jedoch HEINRICH V. nach des Vaters Tode (1106) unbestrittener Herrscher wurde, nahmen seine Neffen bald an den wichtigsten Regierungsgeschäften teil. So Friedrich im Herbst 1108 an des Königs erfolglosem Zuge nach Ungarn, wie im Jahr 1111 an der Romfahrt, auf welcher HEINRICH von dem in seine Gefangenschaft geratenen Papste Paschalis II. die Belehnung mit Ring und Stab, wenn eine freie gesetzliche Wahl vorhergegangen, zu erzwingen wußte und zum Kaiser gekrönt wurde. Friedrich beschwor mit dem Grafen Gottfried von Calw den 9. Februar des Jahres zu Sutri den Vertrag HEINRICHS mit dem Papste und wurde dem letzteren auf kurze Zeit als Geisel übergeben. Übrigens kehrte er noch im Anfang des Sommers mit HEINRICH nach Deutschland zurück und erscheint in der nächsten Zeit stets bei ihm, so im Januar 1114 zu Mainz bei dessen glänzendem Vermählungsfeste mit Mathilde von England und im Sommer des Jahres auf dem Zuge gegen die Friesen [Auch hielt er den 16. Januar 1112 zu Ulm und in den Jahren 1114 und 1116 zu Rottenacker mit vielen Großen und freien Herren starkbesuchte Landtage ab.].
Nur trügerisch und vorübergehend war freilich der dem Papste abgetrotzte Friede, die gregorianische Partei ermannte sich wieder und bald brach der Kampf von neuem aus. In der mannigfachen Not und Bedrängnis, in welche der Kaiser durch ihn geriet, hatte er an seinen beiden Neffen die treuesten Anhänger. Zu letzteren zählte auch Graf Gottfried von Calw, seit dem Jahr 1113 zugleich rheinischer Pfalzgraf, wie denn auch das zähringische und welfische Haus und die schwäbischen und fränkischen Bischöfe HEINRICH fast immer ergeben blieben. Dagegen wurde unter den Klöstern der Hirsauer Kongregation statt Hirsaus selbst, dessen Abt, Bruno von Beutelsbach, die Ruhe vorzog, der geistige Mittelpunkt - freilich nicht mit der alten Bedeutung -, St. Georgen unter seinem Abte Theoger, einem Schüler des seligen Wilhelm. Als besonders heftiger Eiferer sprach der Kardinalbischof Kuno von Palestrina zu Ende des Jahres 1114, wie schon früher eine Synode zu Vienne, den Bann über HEINRICH aus. Erzbischof Adalbert von Mainz fiel verräterisch von letzterem ab, ohne dass es ihm übrigens, wie er gewünscht, gelungen wäre, den Herzog Friedrich mit sich zu ziehen; auch Bischof Erlung von Würzburg brach dem Kaiser die Treue, verlor jedoch deshalb im Jahr 1116 sein ostfränkisches Herzogtum an Friedrichs Bruder KONRAD.
Als der Kaiser im Laufe des letztgenannten Jahres nach Italien zog, übertrug er die Reichsverwesung Herzog Friedrich im Verein, wie es scheint, mit dem Pfalzgrafen Gottfried [Erst Otto von Freising zufolge hätte er Friedrich und seinen Bruder KONRAD zu Reichsverwesern bestellt.]. Allein die Wirren in Deutschland dauerten fort, und insbesondere in den Rheinlanden wurde auf Veranstaltung des Erzbischofs Adalbert von Mainz gesengt und gebrannt, sowie alles gegen den Kaiser aufzuwiegeln gesucht. Herzog Friedrich rückte mit Heeresmacht von Basel den Rhein hinab bis Worms, sicherte diesen für das Reich so bedeutsamen Landstrich und gründete eine Reihe neuer Burgen, so dass man sprichwörtlich sagte, er führe am Schweife seines Rosses stets eine Burg mit sich. Er vereinigte sich in Worms mit dem Pfalzgrafen Gottfried, erreichte jedoch in manchen Kämpfen, welche er in diesem und den folgenden Jahren den Aufständischen insbesondere in der Gegend von Mainz lieferte, und in manchen Verhandlungen keinen wesentlichen weiteren Erfolg; so vermochte er namentlich nicht die Stadt Worms bleibend für den Kaiser zu behaupten. Für seine Tätigkeit wurde er übrigens im Anschluß an den Bannstrahl, welchen Papst Gelasius II. gegen den Kaiser schleuderte, und zusammen mit letzteren, seinem Bruder KONRAD und dem Pfalzgrafen Gottfried auf der Kölner Synode vom 19. Mai 1118 und wiederholt auf der Fritzlarer vom 28. Juli des Jahres von dem obengenannten Kardinalbischof gebannt. Der Kaiser selbst aber, über welchen Papst Kalixt II. auf dem Konzil zu Rheims im Oktober 1119 wiederum feierlichstdas Anathem verhängte, wurde bald darauf nachgiebiger. Er setzte den 1. Mai 1120 den zum Gehorsam zurückgekehrten Bischof Erlung in das ihm entzogene ostfränkische Herzogtum wieder ein, traf im Herbst 1121 zu Würzburg ein feierliches Abkommen mit den Reichsfürsten und schloß endlich im September 1122 zu Worms das berühmte Konkordat mit dem Papste. Diesem zufolge verzichtete der Kaiser gegenüber der Kirche auf jede Investitur durch Ring und Stab, der Papst aber gestand ihm die Belehnung der in des Kaisers Gegenwart kanonisch gewählten Bischöfe und reichsunmittelbaren Äbte mit den Regalien durch das Scepter zu. Unter den wenigen weltlichen Zeugen des Vertrages erscheinen der WELFE Herzog Heinrich der Schwarze von Bayern, Herzog Friedrich von Schwaben, Herzog Berchtold III. von Zähringen und der öfters genannte Pfalzgraf Gottfried. Freilich dürfte der Umstand, dass die Wiedereinsetzung Bischof Erlungs von Würzburg in seine alten Rechte für Herzog Konrad die Entziehung des ostfränkischen Herzogtums zur Folge hatte, die staufischen Brüder in ihrer Treue gegen den Oheim wankend gemacht haben; denn Friedrich nahm im Jahr 1122 bei einer Streitigkeit über die Besetzung des Würzburger Bischofsstuhls gegen den Kaiser Partei und war auch im Jahr 1124 dem letzteren entgegen für die Wiedereinsetzung des Bischofs Burchard von Worms in seine Stadt tätig. Doch söhnte er sich wieder mit HEINRICH aus und befand sich um Weihnachten 1124 und Neujahr 1125 bei demselben zu Straßburg.
Ehe Kaiser HEINRICH V. als der letzte SALIER am 23. Mai 1125 zu Utrecht verschied, ließ er seine Gemahlin und seinen Neffen Herzog Friedrich rufen, übergab dem letzteren als seinem Erben seine Güter und trug ihm den Schutz der Kaiserin auf. Friedrich, welcher alsbald mit anderen Fürsten, darunter dem Pfalzgrafen Gottfried, ein Einladungsschreiben zur neuen Königswahl erließ, hegte die sicherste Hoffnung auf die Erbschaft des Königsthrons, als er sich zu dieser Wahl im August nach Mainz begab. War er doch nicht nur der nächste Anverwandte des verstorbenen Kaisers, sondern auch als Gemahl Judiths, einer Tochter Herzog Heinrichs des Schwarzen von Bayern, und infolge der zweiten Ehe seiner Mutter als Stiefsohn des Markgrafen Leopold III. von Österreich durch Familienverbindungen mächtig und beherrschte mit seinem Einfluß das ganze obere Deutschland. Bei den Verhandlungen, welche sich einige Tage lang hinzogen, wurden durch die hier zum erstenmal bestellten Vorwähler Herzog Friedrich, Markgraf Leopold und Herzog Lothar von Sachsen in Vorschlag gebracht, allein schließlich am 30. des Monats von allen Fürsten, die sich an der Wahl beteiligten, Lothar gewählt. Entscheidend zu Ungunsten Friedrichs war besonders die Besorgnis der Fürsten vor der großen Macht der STAUFER, ihr Widerstreben gegen die in der letzten Zeit bereits angebahnte Erbmonarchie, die Einwirkung der päpstlichen Legaten, die Abneigung gegen einen Verwandten des salischen Hauses, und vor allem der als älterer Zeit stammende bittere Groll des mächtigen Leiters der Wahl, des Mainzer Erzbischofs Adalbert gegen Herzog Friedrich. Zudem machte der letztere selbst bei der Wahl dadurch einen üblen Eindruck, dass er die listige Frage Adalberts an die drei zur Wahl gestellten Fürsten, ob sie sich ohne Widerrede dem Gewählten unterwerfen wollen, nicht wie die beiden anderen bejahte, sondern erklärte, er könne nichts ohne den Rat der Seinen, die im Lager zurückgeblieben, tun, und mißmutig die Wahlstätte verließ. Sogar sein Schwiegervater wandte sich von ihm ab, ohne Zweifel, weil man ihm Aussicht auf die Verbindung seines Sohnes und Nachfolgers Heinrich mit LOTHARS einziger Tochter und reichen Erbin Gertrud eröffnete. Zwar unterwarf sich Friedrich und erwies den 1. September dem Könige die gebührende Ehre, doch lehnte er das Anerbieten desselben, ihn zur Entschädigung mit einem einträglichen Reichslehen auszustatten, ab.
Sehr bald kam es zu starkem Zerwürfnissen zwischen dem König und den STAUFERN. Friedrich beanspruchte die ganze salische Hinterlassenschaft für sich und seinen Bruder, welcher selbst in diesen Jahren sich auf einem Kreuzzuge befunden zu haben scheint, als Erbschaft; LOTHAR dagegen sprach manches Gut derselben als Reichseigentum für den Thron an, und die zum Teil 100-jährige Vereinigung des fränkischen Familienguts und des Reichsguts machte eine Trennung in der Tat höchst schwierig. Nachdem die um den König versammelten Fürsten sich im November des Jahres zu Regensburg zu Ungunsten Friedrichs ausgesprochen, ließ ihn LOTHAR um Weihnachten auf dem Fürstentage zu Straßburg verurteilen, das heißt wahrscheinlich wegen ungehorsamen Ausbleibens in die Acht erklären, und auf dem Reichstage zu Goslar, wohl am Ende Januars 1126, wurde einmütig beschlossen, dass nach Pfingsten der Feldzug gegen ihn begonnen werden solle. Als jedoch der König in Ausführung dieses Beschlusses an den Rhein rückte, zog sich Friedrich in seine festen Plätze zurück, und so vermochte LOTHAR nichts gegen denselben auszurichten. Dagegen aber wußte er immerhin in den oberen Landen sich kräftigen Beistand zu verschaffen, die Geistlichkeit, insbesondere die meisten Bischöfe, waren ihm ergeben, Pfalzgraf Gottfried hielt von Anfang an zu ihm, der junge kräftige Heinrich der Stolze von Bayern, welcher Ende des Jahres 1126 seinem Vater in der bayerischen Herzogswürde folgte, wurde bereits am 29. Mai 1127 feierlich mit Gertrud vermählt, und endlich wurde das zähringische Haus im September 1127 durch Verleihung Hochburgunds an Konrad, den jüngeren Sohn Herzog Berchtolds II., gewonnen. Aber auch das staufische Brüderpaar ließ es an Mut und Tatkraft nicht fehlen und war anfangs von manchem Erfolg und Glück begünstigt. LOTHAR belagerte im Sommer des Jahres 1127 mindestens 2 Monate lang das von den STAUFERN besetzte Nürnberg, einen Bestandteil der streitigen salischen Erbschaft und den Hauptort seiner Gegner in Ostfranken, mit einem starken Heer; allein KONRAD, sei es allein oder in Verbindung mit seinem Bruder, nötigte ihn zum Abzug, und wenn die beiden Brüder es auch nicht wagten, Würzburg, das der König alsbald darauf besetzte, anzugreifen, so hielten sie doch ihm zum Hohne vor den Toren der Stadt ein Turnier. Auch ein Einfall Herzog Heinrichs in Schwaben hatte den übelsten Ausgang. Ja Herzog Konrad wurde am 18. Dezember wohl von meist schwäbischen sowie fränkischen Großen wahrscheinlich in Nürnberg zum Könige gewählt, wofür freilich die deutschen Kirchenfürsten ihn und seinen Bruder mit dem Bann belegten. Ohne Zweifel um LOTHAR, der Italien noch nicht betreten hatte, in diesem Lande den Rang abzulaufen und um die Ansprüche seines Hauses an das mathildische Erbe zur Geltung zu bringen, zog er im Frühjahr 1128 nach dem Süden und erhielt dort durch den Mailänder Erzbischof die lombardische Krone; allein bereits hatte Honorius II. an Ostern des Jahres den Bannstrahl gegen sein und seines Bruders Haupt geschleudert. Nach anfänglichen Erfolgen wurde er schließlich ganz vom Glück verlassen, so dass er wohl gegen Ende des Jahres 1130 in die Heimat zurückkehrte.
Indessen ging der Kampf in Deutschland weiter, und wandte sich auch hier im Verlauf einiger Jahre das Glück auf LOTHARS Seite. In der Fastenzeit des Jahres 1129 suchte Herzog Heinrich seinen Schwiegervater und sich durch eine frevelhafte Gewalttat von seinem Schwager Friedrich zu befreien. In Kloster Zwiefalten, wohin er mit Friedrich eine persönliche Zusammenkunft zum Zweck der Verständigung verabredet hatte, überfiel er ihn nachts, warf Feuer in die Wohngebäude der Mönche, um ihn in den Flammen zu ersticken, und durchsuchte mit gezücktem Schwert alle Winkel der Abtei nach ihm. Allein Friedrich gelang es, sich auf den festen Turm des Klosters zu retten, wo er gegen Feuer und Schwert gesichert war; Heinrich mußte ohne den gewünschten Erfolg abziehen und in der Folge die Vogtei über das Kloster, welche ihm bisher zugestanden, an seinen jüngeren Bruder Welf VI. abtreten. Nach zweimaliger längerer Belagerung in den Jahren 1128 und 1129 durch den König selbst und Herzog Heinrich, welcher den zum Ersatz heranrückenden Herzog Friedrich mit Erfolg zurückschlug, mußte sich Speier, der Hauptort der STAUFER in Rheinfranken, ums Neujahr ergeben. Friedrichs eigene Gattin - es ist nicht sicher, ob noch Judith oder bereits Agnes von Saarbrücken - hatte, von ihrem Gemahl in der Stadt zurückgelassen, heldenmütig den Widerstand der Bürger angefeuert und alle Entbehrungen mit ihnen erduldet. Sie fiel in LOTHARS Hände, wurde aber von ihm reichlich beschenkt und hochgeehrt mit ihrem Gefolge entlassen. Wohl im Herbst des Jahres öffnete auch Nürnberg dem Könige die Tore. Auf der Kirchenversammlung zu Lüttich ließ LOTHAR im März 1131 durch Papst Innocenz II. über beide Staufer und ihre Anhänger den Bann aussprechen, zog dann den Rhein herauf nach Straßburg und zerstörte in dessen Umgebung viele Burgen Friedrichs. Dieser selbst unternahm zur Rache für die ihm früher zugefügte Unbill wohl im Jahr 1132 einen Zug gegen die welfischen Orte Altdord, Ravensburg und Memmingen, wofür Herzog Heinrich hinwiederum bald darauf von Daugendorf an bis über die Burg Staufen hinaus sengte und brannte. Ja im Spätsommer des Jahres 1134 eroberte Heinrich, ehe noch LOTHAR abrückte, Ulm, wie es scheint, die letzte Hauptwehr der STAUFER. Er plünderte die Stadt und brannte sie mit Ausnahme der Kirchen nieder. LOTHAR selbst aber verheerte sofort ganz Schwaben in einer so greulichen Weise, wie man dies von einem Könige erfahren zu haben sich nicht erinnern konnte, und unterwarf vollends das ganze Herzogtum. Nach fast 10-jährigem Kampfe war die staufische Macht gebrochen. Friedrich erschien, als Kaiser LOTHAR mit seiner Gemahlin Richinza, einer Verwandten des Herzogs [Sie stammten beide von der Kaiserin Gisela ab, Richinza aus ihrer 1., Friedrich aus ihrer 3. Ehe.], in den letzten Tagen des Oktober zu Fulda weilte, barfuß vor der Kaiserin, bat um Verzeihung und erreichte kraft ihrer Verwendung durch den anwesenden Legaten eine vorläufige Lösung auf ihm lastenden Bann und wenigstens Aussicht auf Begnadigung durch den Kaiser. Am 18. März des folgenden Jahres kniete er auf dem glänzenden Reichstage zu Bamberg öffentlich vor LOTHAR nieder und gelobte Gehorsam. Auf die Fürsprache der Fürsten und nicht ohne Einwirkung des Papstes ward ihm volle Verzeihung zuteil, nur sollte er vom Papste selbst die vollständige Lösung vom Banne gewinnen und zur Befreiung der Kirche das kaiserliche Heer im nächsten Jahre nach Italien zu begleiten geloben. Seine Güter und Lehen durfte er behalten, ja sogar die salische Erbschaft, soweit sie nicht streitig gewesen oder bereits über dieselbe anderweitig verfügt worden, wie dies zum Beispiel durch LOTHARS Nachgiebigkeit gegen die Kirche im Jahr 1133 hinsichtlich des mathildischen Hausgutes in Italien geschehen war. Auch zwischen Herzog Konrad und dem Kaiser erfolgte auf einem Hoftage zu Mühlhausen nach Michaelis 1135 die Aussöhnung unter ähnlichen Bedingungen, ja Konrad wurde von LOTHAR sogar mit ansehnlichen Geschenken bedacht. Um dieselbe Zeit vergrößerte er seinen reichen Besitz in Franken durch die Vermählung mit Gertrud, einer Schwester des Grafen Gebhard von Sulzbach, und begleitete in den Jahren 1136 und 1137 den Kaiser als sein Bannerträger, tapfer für ihn kämpfend, auf seinem zweiten Römerzug, während Herzog Friedrich, ohne Zweifel mit Gutheißen des Kaisers, in Deutschland zurückblieb.
Während des großen weltgeschichtlichen Kampfes hatte im heutigen Württemberg kürzere Zeit eine unbedeutende Fehde getobt. Als der mächtige Graf Gottfried von Calw, zugleich rheinischer Pfalzgraf, im Beginn der 30-iger Jahre des Jahrhunderts (1131,1132 oder 1133) verstarb, hinterließ derselbe nur eine einzige erbfähige Tochter Uta, welche sich wohl nicht lange vor seinem Tode mit dem schon genannten Welf VI. vermählt hatte. Letzterer beanspruchte daher den großen Allodial- und Lehensbesitz seines Schwiegervaters, allein Gottfrieds Neffe, Graf Adalbert, welcher in seinen Erbansprüchen schon gegen seinen Oheim hatte zurückstehen müssen und sich daher zunächst von der Burg Löwenstein nannte, erhob sich gegen den erblustigen Welf und es kam, wohl im Jahr 1133, zum Waffengang. Adalbert bemächtigte sich der Burg Calw durch List, überfiel bei Nacht die calwische Burg Sindelfingen, brannte den Ort dabei nieder und führte reiche Beute nach seiner Burg Wartenberg bei Cannstadt. Welf dagegen eroberte dank seinen trefflichen Kriegsmaschinen sowohl letztere Burg, ehe die staufischen Brüder zu Adalberts Hilfe erschienen, als auch die für unbezwinglich geltende Feste Löwenstein, und legte beide in Asche. Da er sich nun gegen Calw wandte, hielt es Graf Adalbert für rätlich, sich ihm auf Gnade oder Ungnade zu ergeben, erhielt jedoch von dem großmütigen Sieger, wie berichtet wird, die Burg Calw und einige andere Besitzungen zu Lehen.
Als Kaiser LOTHAR auf dem Rückweg aus Italien den 4. Dezember 1137 verschied, machte sich sein Schwiegersohn, Herzog Heinrich der Stolze von Bayern, alle Hoffnungen auf den Thron. War er doch von seinem Schwiegervater nicht bloß zum Erben Sachsens, sondern auch des Reichs ausersehen und bei weitem der mächtigste deutsche Fürst, da seine Gewalt von der Ostsee bis zum Mittelmeer reichte. Allein durch sein hochfahrendes Wesen hatte er viele verletzt, seine Macht schien allzu furchtbar und die Kirche insbesondere glaubte für sich von ihm nicht viel Gutes erwarten zu dürfen. Daher neigten manche Fürsten, auch solche, welche den STAUFERN früher feindlich gewesen waren, diesen letzteren zu, selbst Papst Innocenz II. ergriff deren Partei und ließ durch den bei ihm sehr einflußreichen Legaten Dietwin, Kardinalbischof von St. Rufina, einen geborenen Schwaben, für sich wirken. So wurde am 7. März 1138 zu Koblenz, hauptsächlich durch die Bemühung des Erzbischofs Adalbero von Trier und auch unter Herzog Friedrichs Mitwirkung, freilich nur von wenigen Adalbero vertrauten Großen, rheinländischen Geistlichen und einen lothringischen weltlichen Fürsten, KONRAD zum Könige gewählt und am 13. des Monats durch Dietwin zu Aachen gekrönt. Die im Winkel geschehene Wahl wurde jedoch bald immer mehr anerkannt und an dem von KONRAD für den Mai des Jahres ausgeschriebenen Reichtage zu Bamberg ihm fast allgemein gehuldigt.
Der neue König behielt nicht bloß an seinem Bruder, dem Herzog Friedrich, einen treuen, beständig in Eintracht mit ihm wirkenden Ratgeber, sondern es erscheinen auch sonst Angehörige mehrerer, schwäbischen und fränkischen Familien setzt häufig in seinem Hoflager. Nur mit einem der Großen kam es alsbald zum Streit, mit dem in seiner Hoffnung auf die Krone getäuschten Herzog Heinrich dem Stolzem, in dessen Hand der König, wie leicht begreiflich, die beiden Herzogtümer Sachsen und Bayern nicht vereinigt wissen wollte. Heinrich ließ zwar die Reichsinsignien auf dem Regensburger Reichstage ausliefern, allein Verhandlungen zwischen beiden zu Augsburg waren ohne Erfolg, und so verhängte KONRAD im Juli oder Anfang August des Jahres zu Würzburg die Acht über den Herzog, übertrug Sachsen an den Markgrafen Albrecht den Bären und entsetzte Heinrich bald darauf, um Weihnachten, zu Goslar auch seiner bayerischen Herzogswürde. In dem inzwischen ausgebrochenen Kampfe wußte sich Heinrich jedoch in Sachsen zu behaupten und hoffte auch in Bayern, welches den neuernannten Herzog, KONRADS Halbbruder, Markgraf Leopold IV. von Österreich anerkannt hatte, sich wieder festzusetzen, als er am 20. Oktober 1139 zu Quedlinburg durch einen schnellen Tod weggerafft wurde. Allein die welfische Partei erlahmte deshalb nicht, und am Stelle von Heinrichs 10-jährigen Sohne Heinrich (in späterer Zeit der Löwe zubenannt) verfocht die Interessen des Hauses in Süddeutschland sein Oheim Welf VI. Im Anfang November 1140 zog der König gegen Weinsberg, welches Welf hatte besetzen lassen, ohne Zweifel weil er es als allodiales Erbstück seiner Gattin Uta ansah, während KONRAD dasselbe als heimgefallenes Lehen für das Reich beanspruchte. In des Königs Gefolge befanden sich der Erzbischof Adalbert von Mainz, der Kardinalbischof Dietwin als päpstlicher Legat, die Bischöfe von Würzburg, Speier, Worms, Herzog Friedrich von Schwaben, Markgraf Hermann von Baden, Graf Adalbert von Calw, der Burggraf Gottfried von Nürnberg und andere. Die bereits am 15. des Monats umzingelter Stadt hielt sich tapfer; Welf machte zwar mit überlegener Macht einen Versuch, sie zu entsetzen, erlitt aber 21. Dezember eine vollständige Niederlage. Eine große Zahl der Seinigen fiel im Kampfe, andere fanden auf der Flucht im Neckar den Tod, er selbst entkam nur mit geringer Begleitung. Bald darauf mußte sich auch Weinsberg ergeben. KONRAD soll den in der Feste befindlichen Weibern das Leben geschenkt und ihnen erlaubt haben, was sie auf ihren Schultern tragen könnten, zu retten. Diese aber ergriffen als ihr Teuerstes ihre Männer, und als Herzog Friedrich ihnen dies wehren wollte, gestattete es der König mit dem Bemerken: "Ein Königswort darf nicht verdreht werden." Die Erzählung stammt noch aus dem gleichen Jahrhundert, allein es sind nicht zu unterschätzende Bedenken gegen sie erhoben worden, so dass die Sache als zweifelhaft erscheinen muß. Immerhin aber bezeugt sie rühmlich die Auffassung der Zeitgenossen von KONRADS Ehrenhaftigkeit der Treue der Weinsberger Frauen.
Durch den Erfolg bei Weinsberg befestigte der König seine Stellung in Oberdeutschland, und während er im Mai 1142 zu Frankfurt den jungen WELFEN Heinrich als Herzog von Sachsen anerkannte, bewog er ihn im Januar 1143 zum Verzicht auf Bayern, womit er seinen eigenen Halbbruder, den Österreicher Heinrich Jasomirgott, belehnte. Freilich machte jetzt Welf selbst Ansprüche auf dieses Herzogtum seiner Vorfahren und fiel vereint mit KONRADS Neffen, dem jungen Friedrich von Staufen, welcher durch die einseitige Bevorzugung der österreichischen Verwandtschaft am Hofe als STAUFER und als Sohn einer WELFIN sich gekränkt fühlen mochte, in die schwäbischen Besitzungen des Königs und dann auch in Bayern ein. Sie hatten jedoch wenig Erfolg; Welf verhielt sich in den nächsten Jahren ruhiger, machte er auch an den verschiedensten Orten gegen den König aufhetzen, und Friedrich erscheint den 4. September des Jahres mit seinem Vater beim Könige zu Ulm, war also damals wieder mit ihm ausgesöhnt. Aber auch in der nächsten Zeit zeigte er sich noch einige Male in bayerisch-schwäbischen Fehden als tapferer und glücklicher Kriegsmann.
Indessen waren die Tage Herzog Fredrichs II. gezählt. Nachdem er zu Alzei bei Worms schwer darniedergelegen, wohnte er noch dem großen Reichstage seines Bruders zu Speier bei, auf welchem der letztere am Weihnachtstag 1146, durch eine eindringliche Rede Bernhards von Clairvaux bewogen, das Kreuz nahm. Tief bekümmerte es den Herzog, dass der König seinem Sohn Friedrich, welchem er im Angesicht seines nahen Todes bereits die Verwaltung seines Landes übertragen und den Schutz seiner zweiten Gemahlin und ihrer Kinder anvertraut hatte, gleichfalls die Erlaubnis zur Kreuzfahrt gab. Auch ein Besuch, welchen ihm der heilige Bernhard machte, hatte seine Stimmung nicht geändert, als er am 6. April 1147 jenseits des Rheins an einem nicht bekannten Platze, vielleicht dem von ihm gegründeten Hagenau, verstarb. Unfern des letztgenannten Ortes, in der Benediktiner-Abtei St. Walpurgis, ward er beerdigt. Er hatte sich durch kriegerische Tapferkeit, Geschäftsklugheit, Leutseligkeit und Freigebigkeit Achtung wie Liebe erworben. Aus seiner ersten Ehe mit der welfischen Judith stammten sein Nachfolger und Judith, Gemahlin des Herzogs Matthäus von Ober-Lothringen; aus der zweiten Ehe mit Agnes von Saarbrücken der nachherige Pfalzgraf Konrad (+ 1195) und Claritia, Gemahlin des Landgrafen Ludwig des Eisernen von Thüringen.
Frommer Hansjörg: Seite 87-113
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"Die Salier und das Herzogtum Schwaben" 1992
Die Königswahl von 1125
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Herzog Friedrich von Schwaben, der vier Jahre jüngere Neffe HEINRICHS, hatte dem Onkel die ganze Zeit über treu zur Seite gestanden. Von 1114 an ist er regelmäßig in der Umgebung des Kaisers bezeugt, für die Zeit seiner Abwesenheit ernannte HEINRICH ihn 1116 zu seinem Stellvertreter in Deutschland, und an den wichtigen Entscheidungen von 1121 und 1122 war er maßgeblich beteiligt. Friedrich vermittelte zwischen HEINRICH und der Fürstenopposition und stellte sich auch gegen den Kaiser, wenn es um seine oder dessen Glaubwürdigkeit ging. Mit dem welfischen Herzog Heinrich dem Schwarzen war er politisch und familiär eng verbunden, und er verstand sich als der legitime Erbe der SALIER. Des weiteren hatte ihn der sterbende Kaiser als Erben eingesetzt und zur Wahl empfohlen. So machte er sich berechtigte Hoffnungen, von den Fürsten zum Nachfolger und neuen König gewählt zu werden.
Doch es gab eine starke Opposition, die in Friedrich nicht den Vermittler sah, sondern nur den Erben der salischen Tradition, die man so lange bekämpft hatte. Zu ihr gehörte natürlich Lothar von Supplinburg. Aber gefährlicher war, dass sich auch die Erzbischöfe von Mainz und Köln, Adalbert und Friedrich, gegen den Staufer stellten. Von Speyer aus luden sie für den 24. August zur Königswahl nach Mainz ein. Adalbert war als Mainzer Erzbischof schon traditionell der Wahlvorsteher. Er verstand es, sich vor der Wahl als Parteigänger Friedrichs auszugeben, der ihm zur vornehmen Zurückhaltung riet. So lagerte Friedrich mit seinem Anhang auf der einen Seite des Rheins, die übrigen Fürsten auf der anderen. Auf Betreiben Adalberts wurde ein Ausschuß gebildet, der vier Kandidaten vorschlug. Dann fragte er die Kandidaten, ob sie bereit wären, jeweils die Wahl eines anderen zu akzeptieren. Friedrich, der wohl mit einer glatten Akklimation gerechnet hatte, war davon überrascht und bat sich Bedenkzeit aus. Während er auf der anderen Rheinseite mit seinen Leuten das weitere Vorgehen beriet, ließ Adalbert LOTHAR von Supplinburg zum König ausrufen. Heinrich von Bayern erhob gegen diese Verfahrensweise zunächst Einspruch. Er wurde durch die Verabredung einer Verlobung seines Sohnes Heinrich mit LOTHARS einziger Tochter Gertrud für dessen Seite gewonnen. Dieser Ehe entstammte Heinrich der Löwe, der Gegenspieler FRIEDRICH BARBAROSSAS. Der Stachel dieser von den STAUFERN als unehrlich empfundenen Königswahl überschattete fortan das Verhältnis der beiden für die deutsche Politik so wichtigen Familien.
Die Staufer als Erben der Salier
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Herzog Friedrich akzeptierte das Ergebnis der Wahl und zog sich nach diesem Schlag aus der ganz großen Politik zurück. Als später ein Gegenkönig gesucht wurde, weil LOTHAR die Welt aus seinem sächsischen Blickwinkel betrachtete, wichtige Reichsaufgaben vernachlässigte und wesentliche Positionen preisgab, ja sogar dem Papst den Steigbügel hielt, da schickte Friedrich seinen Bruder KONRAD vor. Aber er blieb fest im Kampf um das salische Erbe und um den Ausbau seines Herzogtums Schwaben. Schon Ende 1125 verhängte König LOTHAR über Friedrich die Reichsacht. Ein Feldzug gegen Friedrich im Sommer 1126 scheiterte. LOTHAR mußte erst die WELFEN und die ZÄHRINGER vollends auf seine Seite bringen, bevor er den zweiten Schlag wagen konnte. Heinrich von Bayern ließ sich sogar dazu anstiften, mit Friedrich in Verhandlungen zu treten, um ihn dabei gefangennehmen zu können. Aber Friedrich konnte entrinnen. Der Kampf LOTHARS mit den STAUFERN dauerte von 1126 bis 1135. Speyer fiel im Januar 1130, Nürnberg im Oktober, Ulm 1134. Schließlich mußte Friedrich auf dem Reichstag zu Bamberg 1135 vor LOTHAR knien wie einst LOTHAR vor HEINRICH V.
Herzog Friedrich, aus uns unbekannten Gründen auch der Einäugige genannt, hat durch seinen hartnäckigen Kampf um das salische Erbe und den Ausbau der Landesherrschaft im Herzogtum Schwaben die Grundlagen für den Aufstieg der STAUFER geschaffen. Von ihm heißt es, er habe am Schweif seines Pferdes stets eine Burg hinter sich hergezogen. Er verkaufte auch ein kostbares Reliquienkreuz byzantinischer Herkunft aus der Mitgift seiner welfischen Frau Judith, um damit die Burgen von Hildrizhausen und Kräheneck bezahlen zu können. Herzog Friedrichs Lieblingspfalz war das von ihm ausgebaute Hagenau. Dort wurde er auch beigesetzt, als er 1147 starb. Sein Sohn Friedrich, als Herzog von Schwaben der dritte, wurde 1152 zum deutschen König gewählt.
Die STAUFER haben sich selber als die Erben und Vollender der SALIER verstanden, und so wurden sie auch von anderen gesehen. So lehnte Papst Innocenz III. 1202 die Wahl PHILIPPS von Schwaben unter anderem mit folgendem Argument ab:
"Dass aber PHILIPP einer Sippe von Verfolgern angehört, darüber sind, so glauben wir, die Fürsten nicht im Zweifel, da HEINRICH, der als erster aus der Sippe das Kaisertum erhielt, sich vermessen hat, Papst Paschalis seligen Angedenkens, Unseren Vorgänger, zusammen mit den Kardinalbischöfen und vielen edlen Römern gefangenzunehmen."
Noch einfacher drückt diesen Zusammenhang der volkstümliche Name WAIBLINGER aus, der von den SALIERN über Agnes von Waiblingen auf die STAUFER übertragen wurde und schließlich in der Partei der Ghibellinen im Italien der Renaissance seinen letzten Glanz fand.

1119/21
1. oo Judith von Bayern, Tochter des Herzogs Heinrich IX.
1107/11-22.2.1130
1135
2. oo Agnes von Saarbrücken, Tochter des Grafen Friedrich I.
- um 1147

Kinder:
1. Ehe
FRIEDRICH I. BARBAROSSA
1123/25-10.6.1190
Bertha
1120/25- 1179/95
25.3.1139
oo Matthäus I. Herzog von Ober-Lothringen
-13.5.1176
2. Ehe
Judith (Guta)
1136/39-7.7.1191
1150
oo Ludwig II. Landgraf von Thüringen
1128-14.10.1172
Konrad Pfalzgraf bei Rhein
1136/40-26.7.1195
Liutgard
- nach 1155

Literatur:
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Boshof Egon: Die Salier. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1987 Seite 286,302 - Cardini, Franco: Friedrich I. Barbarossa. Kaiser des Abendlandes, Verlag Styria Graz 1990, Seite 16,25,30,34,39,69 - Csendes, Peter: Heinrich VI., Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Wiesbaden 1993, Seite 25,26 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 221,268/Band Seite 149,218,223/Band III Seite 322 - Engels, Odilo: Die Staufer. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1972, Seite 15,18,19,22-26,31,34,35,44,48,93 - Engels, Odilo: Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996, Seite 41-43,62,68,72,94,96,98,102,118,153 A,155,177 A,180 A,227,256,322 - Frommer, Hansjörg: Die Salier und das Herzogtum Schwaben, INFO Verlagsgesellschaft Karlsruhe 1992 Seite 87-113 - Jordan, Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher Taschenbuch Verlag München, Seite 7,18,25,27,36 - Keller, Hagen: Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Hermann II. (1002), Rudolf von Rheinfelden (1077), Friedrich von Staufen 1125). Zur Entwicklung von Reichsidee und Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahren im 11. und 12. Jahrhundert, in Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins Band 131 1983 Seite 123-158 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246,Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 136,144,148,151 - Lehmann, Johannes: Die Staufer. Glanz und Elend eines deutschen Kaisergeschlechts, Gondrom Verlag Bindlach 1991, Seite 36-40,44,57 - Lorenz, Sönke: Staufer, Tübinger und andere Herrschaftsträger im Schönbuch, in Von Schwaben bis Jerusalem von Sönke Lorenz/Ulrich Schmidt (Hg), Seite 285-321 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 - Mühlbacher, Josef: Lebensweg und Schicksale der staufischen Frauen, Bechtle Verlag Esslingen 1977 Seite 23-26 -
Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 151,155,158,165 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 19,21,155,157,159,161-163,165-170,173,174,177,181,184,188 - Stälin, Paul Friedrich: Geschichte Württembergs, Gotha 1882Seite 255-268 - Wies, Ernst W.: Kaiser Friedrich Barbarossa. Mythos und Wirklichkeit, Bechtle Esslingen 1999, Seite 36,41 -

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Parenté Herzog Friedrich II von Hohenstaufen Hertog van Zwaben(1105-47)

Les sources

  1. bright.ged, Brower, Maitland Dirk
  2. "Thomas A. Stobie, rootsweb, 2009.," supplied by Stobie, july 2014., Thomas A. Stobie, compiled by Thomas A. Stobie SFO [(E-ADDRESS) FOR PRIVATE USE\,]
  3. Ballard-Willis Family Tree., rootsweb, Mark Willis-Ballard, Willis-Ballard, Markrootsweb
  4. Horrocks, Lloyd A., Rootsweb GEDCOM. (Horrocks.2@osu.edu), Lloyd A. Horrocks' Rootsweb GEDCOM
  5. royal_lineage.ged, June 2006
  6. http://vandermerwede.net/
    http://vandermerwede.net/
    / n/a
  7. Lundy, Darryl. the peerage.com Website. URL: http://thepeerage.com . 128 Heke Street, Wellington, New Zealand. darry,(XXXXX@XXXX.XXX), thepeerage.com Website
  8. Bienvenue sur les pages persos des Freenautes, AUREJAC.GED, http://arnaud.aurejac.free.fr / n/a
  9. jean-pierre_masson

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Source: Wikipedia


Sur le nom de famille Hohenstaufen


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Richard Remmé, "Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands", base de données, Généalogie Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-richard-remme/I26363.php : consultée 25 avril 2024), "Herzog Friedrich II von Hohenstaufen Hertog van Zwaben(1105-47) (1090-1147)".