Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands » Ludolf I herzog von (Ludolf I, herzog von) Sachsen-Ludolf dux orientalium Saxonum (± 816-866)

Données personnelles Ludolf I herzog von (Ludolf I, herzog von) Sachsen-Ludolf dux orientalium Saxonum 

Les sources 1, 2, 3

Famille de Ludolf I herzog von (Ludolf I, herzog von) Sachsen-Ludolf dux orientalium Saxonum

(1) Il est marié avec Oda [Billung] von Sachsen.

Ils se sont mariés


Enfant(s):

  1. Luitgarde von Sachsen  ± 850-885 
  2. Oda (Enda) von Sachsen  ± 855-± 874 


(2) Il est marié avec Hedwige de Friuli.

Ils se sont mariés


Enfant(s):



Notes par Ludolf I herzog von (Ludolf I, herzog von) Sachsen-Ludolf dux orientalium Saxonum

(Research):Parentage ????
Profession : Duc de Saxe.
Duke of Saxony

Mittelalter DE.dir Graf von Sachsen (844-866)
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ca 805/20-12.3.866
Sohn eines Grafen Brunhart (Brun?)
Glocker Winfrid: Seite 254-257
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"
Liudolf
---------
* c 805/20, + 866 III 12
Graf, "dux Orientalium Saxonum"
oo c 825/35 Oda, Tochter des fränk. "princeps" Billung und der Aeda
805/06, + 913 V 17
Wenn man sich in den Quellen auf die Suche nach den Ahnen König HEINRICHS I. begibt, so findet man als frühesten Vorfahren den sächsischen Graf und "dux" Liudolf, den wir in Anlehnung an die Charakterisierung "dux Orientalium Saxonum" (Agius v. Corvey, Vita Hathumodae c. 2, SS IV 167) in Zukunft zur Unterscheidung von namensgleichen Angehörigen der OTTONEN-Familie Liudolf dux nennen wollen. Nach diesem Liudolf dux führen die OTTONEN, insbesondere die frühen Ahnen OTTOS DES GROSSEN, auch den Sippennamen LIUDOLFINGER, weil Liudolf einer der Leitnamen der Familie ist (vgl. zu den Leitnamen Krüger, Grafschaftsverfassung S. 17- 20): Liudolf dux ist der sog. "Spitzenahne" und "Stammvater" der OTTONEN-Dynastie und so für die Sippe namensgebend geworden; zu der Problematik, wie Adelssippen des früheren Mittelalters zu benennen sind, vgl. Schmid, Bemerkungen passim.
Außer der oben zitierten Belegstelle bei Agius von Corvey kennen wir den Liudolf dux aus der Sachsengeschichte des Widukind von Corvey I c. 16, S. 25 f.; doch ist das Wissen Widukinds über die frühen LIUDOLFINGER bereits sehr fehlerhaft, wie die (absichtliche?) Verwechslung des Gemahls der Liutgard , einer Tochter des Liudolf dux, zeigt, wo Widukind (falsch) König Ludwig das Kind an Stelle von (richtig) König Ludwig der Jüngere hat. Weiter ist Liudolfin den Primordia coenobii Gandeshemensis der Nonne Hrotsvith von Gandersheim v. 5 ff. bezeugt. König OTTO I. nennt in den beiden Urkunden für Gandersheim D O I. 89 und 180 seinen "proavus" Liudolf, dessen Gemahlin Oda und zwei ihrer Söhne, die "duces" Brun und Otto. Die weiteren Belege zum Liudolf dux und seiner Gemahlin Oda sind zusammengestellt bei Krüger, Grafschaftsverfassung S. 67.
Unseres Liudolfs Geburtsjahr kennen wir nicht, doch lassen sich zwei Überlegungen anstellen, um es ungefähr zu bestimmen. Aus der Angabe bei Hrotsvith, Primordia v. 575, Liudolfs Gemahlin Oda sei im Alter von 107 Jahren verstorben, können wir unter Kenntnis Todesjahres für Oda das Geburtsjahr 805/06 errechnen. Wem dieses Ergebnis zu legendenhaft hoch erscheint, der muß darauf hingewiesen werden, dass wir das Geburtsjahr einer Tochter unseres Paares, der Äbtissin Hathumod von Gandersheim,  mit 840 (vgl. II,6) kennen, und Oda somit zumindestens c 820/25 zur Welt gekommen sein muß. Nehmen wir aber das Geburtsjahr 805/06 für Oda als zutreffend an, und bedenken wir weiter, daß Ehegatten in der Regel häufig in etwa gleichaltrig sind, so dürfen wir das Geburtsjahr des Liudolf dux im ersten Jahrzehnt des 9. Jahrhunderts vermuten. Liudolf hätte dann ein Alter von etwa 60 Jahren erreicht. So rechnete Hömberg, Comitate S. 122 mit Anm. 353, vom Geburtsjahr König HEINRICHS I. (c 876) zurück zur Geburtszeit der Söhne des Liudolf dux (840-er Jahre) und ermittelte für Liudolf selbst eine ungefähre Geburtszeit c 815. Vgl. hierzu auch den Nachtrag auf S. 395.
Die Belege für das Todesjahr sind bei Dümmler Bd. 1, S. 371, Anm. 3, und bei Waitz S. 10 mit Anm. 3 zusammengestellt. Der Todestag Liudolfsist genannt in den Nekrologen von Weißenburg und Gandersheim, vgl. Althoff, Zeugnisse S. 401 (Nr. 18 mit Anm. 7). Für die Eltern, Großeltern usw. des Liudolf dux ist keine gesicherte Quellenbasis zu erreichen. In der Sekundärliteratur wurde häufig die Vermutung geäußert, in dem zum Jahr 775 in den Annales regni Francorum, S. 42, genannten Führer der Engern namens Brun und in dem um 800 als Schenker an das Kloster Fulda auftretenden "Liutolf comes de saxonia" (Dronke, Trad. Fuld. c. 41, Nr. 14) seien Vorfahren unseres Liudolf dux zu sehen. Doch außer den Leitnamen deutlich liudolfingischer Prägung ließen sich keinerlei stützende Argumente vorbringen. Bereits den Historiographen des 10. Jahrhunderts, Widukind von Corvey und Hrotsvith von Gandersheim, dürfte nichts mehr über die Vorfahren des Liudolf dux bekannt gewesen sein. Mit Althoff, Adelsfamilien S. 142, vermuten wir den Grund für den Verlust des Wissens in der Tatsache, daß das Kloster Gandersheim in dieser Frühzeit der liudolfingischen Familie deren Gedenktradition betreute; doch setzte die Memoria offenbar erst mit dem Klostergründer, unserem Liudolf dux, ein. Wenn uns der Gandersheimer Priester Eberhard des 12. Jahrhunderts in seiner Reimchronik 1 c. 2, S. 7, einen Brun als Vater des Liudolf dux nennt, so dürfen wir hier kein lokales und damit verläßliches Wissen sehen, sondern nur eine frühe gelehrte Konstruktion; der Brun Eberhards ist der Nonne Hrotsvith von Gandersheim nämlich völlig unbekannt, obwohl sie dieser fiktiven Gestalt zeitlich näher steht und diese somit besser kennen müßte als der Priester Eberhard.
Das Dunkel um die Ahnen der Sachsenkaiser hat schon das Mittelalter zu Spekulationen gereizt. Die späte Gandersheimer Tradition kennt beispielsweise den Namen der Mutter des Liudolf dux mit Susanne (vgl. Hüsing, Genealogie S. 12). Weitere Kombinationen zu den Urahnen der OTTONEN hat Waitz im Exkurs I, S. 179-189, gesammelt. Die moderne Forschung äußerte immer wieder die Vermutung, die LIUDOLFINGER des 9. Jahrhunderts ständen mit den EKBERTINERN (nach einem anderen Leitnamen auch COBBONEN genannt) in verwandtschaftlicher Beziehung. Bei diesen EKBERTINERN handelt es sich um die Nachkommenschaft eines Vertrauten KARLS DES GROSSEN namens Ekbert. Dieser pflegte eine vornehme Dame, die heilige Ida, durfte sie schließlich heiraten und erhielt von KARL DEM GROSSEN in einem Teil Sachsens eine herzogliche Stellung übertragen (vgl. zu diesen Zusammenhängen Krüger, Grafschaftsverfassung S. 77 f., Hlawitschka, Herkunft S. 147- 150, sowie den Forschungsstand referierend Jakobi, Nachkommen passim).
Hömberg, einer der besten Kenner der sächsischen Grafschaftsverfassung in der Zeit des 9. Jahrhunderts, sah Comitate S. 122 ff. in diesem Ekbert, dem Vertrauten Kaiser KARLS DES GROSSEN, und seiner Gemahlin Ida die direkten Großeltern des Liudolf dux. Diese Ansicht begründete er mit dem Besitz des alten Könighofes Herzfeld, den man zuerst in den Händen Ekberts nachweisen kann, und der sich dann in Händen Herzog Ottos des Erlauchten, des Sohnes unseres Liudolf dux findet. Doch hat Hömberg übersehen, daß die skizzierte Besitzfolge bei dem Königshof Herzfeld nicht unbedingt durch Erbfolge bewerkstelligt sein muß, sondern auch auf dem Weg der Belehnung erfolgt sein könnte. Da aber der Name "Ekbert" unter dem Namensgut, das wir bei den Kindern des Liudolf dux finden, entgegen einer früheren Vermutung nicht nachgewiesen werden kann (vgl. dazu II,3), können wir eine agnatische Verwandtschaft zwischen den LIUDOLFINGERN und EKBERTINERN mit Sicherheit ausschließen. Ein verwandtschaftlicher Konnex muß aber bestanden haben, da sich der Name Liudolf unter den Ekbert-Kindern findet. Kohl, Typologie S. 124, vermutet, diese Verwandtschaft könne durch eine gemeinsame verwandtschaftliche Beziehung beider Familien zu den IMMEDINGERN, derjenigen Sippe, der die Königin Mathilde entstammte, vermittelt worden sein. Metz, Abstammung S. 272 ff., lehnt eine Verwandtschaft zwischen EKBERTINERN und LIUDOLFINGERNallerdings ab, während Hlawitschka, Herkunft S. 151- 160, eine cognatische Beziehung für wahrscheinlich hält.
Es sei hier noch abschließend auf den letzten Versuch in der neueren Forschung hingewiesen, in der agnatischen Reihe bei den Ahnen der OTTONEN-Kaiser über den Liudolf dux noch weiter zurückzukommen. Der Rechtshistoriker Karl August Eckhardt hat im Zusammenhang mit seiner Wiederveröffentlichung der Corveyer Traditionen (Studia Corbeiensia, hier Bd. I, S. 140- 155 und 170-173) durch die Umstellung und damit verbundene Umdatierung zweier Traditionsnotizen nachzuweisen versucht, daß unser Liudolf dux der Sohn eines Asic/Adalric und dessen zweiter Gemahlin, einer ebenfalls in dem Traditionsregister bezeugten Ida, gewesen sei. Darüber hinaus versah Eckhardt den Liudolf duxmit einer Reihe bisher unbekannter Geschwister und ebenfalls bisher noch unbekannter Vorfahren. Der sehr komplexe Beweisgang Eckhardts ist jedoch zu verwerfen, wie Hlawitschka, Herkunft S. 108-119, gezeigt hat.
Mit einiger Sicherheit können wir allerdings zu den agnatischen Vorfahren der Sachsen-Kaiser mit Goetting, Anfänge S. 18-23, festhalten, daß bereits der Vater und der Großvater Liudolfs in Brunshausen (östlich von Gandersheim) eine Klostergründung vorgenommen hat. Namen sind jedoch nicht zu ermitteln. In diesem Zusammenhang macht Goetting nun auf zwei Güterschenkungen aus Gandersheim an Fulda aufmerksam, die c 780- 802 und c 802- 817 von einem gewissem Adolf bzw. von einem Buno (!) vorgenommen wurden. Die Besitzverankerung in Gandersheim, wo Liudolf bald nach der Mitte des 9. Jahrhunderts sein berühmtes Kloster einrichtete, macht es sehr wahrscheinlich, daß wir in Adolf und Buno frühe Mitglieder der LIUDOLFINGER-Familie vor uns haben. Zur Amtsstellung Liudolfs: unser Liudolf dux ist bei Agius von Corvey, Vita Hathumodae c. 2, SS IV 167, als "dux Orientalium Saxonum" charakterisiert. Hrotsvith nennt ihn Primordia coen. Gandeshem. v. 4 f. "dux Saxonum"; die gleiche Bezeichnung verwendet das D O I. 189. Weitere Belege zur Amtsstellung hat Krüger, Grafschaftsverfassung S. 67, zusammengestellt. Die Communis opinio der neueren Forschung geht dahin, in der Zuschreibung der Stellung eines "dux" an Liudolf eine Rückprojektion aus der machtvollen Position der zur Königs- und Kaiserwürde aufgestiegenen LIUDOLFINGERdes 10. Jahrhunderts zu sehen: man könne für Liudolf aber durchaus eine markgräfliche Position annehmen; vgl. Fleckenstein, Reich S. 224, und Giese in NDB Bd. 14, S. 718.
Die Eltern von LiudolfsGemahlin Odawaren nach den Angaben bei Hrotsvith, Primordia coen. Gandeshem. v. 21-24, der fränkische "princeps" Billung und dessen Gemahlin Aeda. Billung mag aus einer fränkischen Nebenlinie der BILLUNGER stammen (deren sächsischer Zweig im 10. Jahrhundert zur sächsischen Herzogswürde aufgestiegen ist) (vgl. Krüger, Grafschaftsverfassung S. 79- 82), während der Name Aeda auf das Haus der KONRADINER hindeutet, zu deren Namensgut auch der Name "Otto" gehören könnte. Die Thesen Frieses, Adel S. 108-114, Oda sei auf Grund der Namensgebung bei ihren Kindern und Enkeln der Familie der ROBERTINER zuzurechnen, hat nicht überzeugt. Friese geht in seiner Arbeit von festen Regeln der Namensvergabe aus, die so nicht existiert haben und somit auch nicht zur Grundlage der Argumentation gemacht werden dürfen.
Vgl. zum Buch von Friese die Rezension von Mathias Werner in DA 36, 1980, S. 630 ff.
Die Überlegungen, die uns zur Angabe für das Geburtsjahr der Oda geführt haben, sind bereits oben S. 254 zusammen mit den Belegstellen angeführt worden. Das Sterbejahr ist bezeugt im Nekrolog von Gandersheim, das Sterbejahr ergibt sich aus der Angabe in Hrotsviths Primordia coen. Gandeshem. v. 568 ff., Oda habe noch die Geburt ihres Urenkels, des späteren König und Kaiser OTTOS DES GROSSEN, erlebt.
Vgl. zum Sterbedatum auch Coetting, Gandersheim S. 375, sowie Althoff, Zeugnisse S. 402 (Nr. 31).

oo Oda , Tochter des Grafen Billung und der Aeda (aus fränkischem Geschlecht)
805/06-17.5.913

Kinder:

Brun 
ca 830/40-2.2.880

Otto der Erlauchte
ca 830/40-30.11.912

Liutgard
ca 840/50-30.11.885
867
oo Ludwig III. der Jüngere
835-20.1.882

Hathumod Äbtissin von Gandersheim (852-874)
840-29.11.874

Gerberga 2. Äbtissin von Gandersheim (874-897)
ca 840/50-5.11.896/97

Christina 3. Äbtissin von Gandersheim (897-919)
840/50-1.4.919/20

Thankmar ins Kloster eingetreten
- früh verstorben

Enda
- vor 874
oo (Lothar)
-2.2.880 gefallen

Literatur:
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Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 14,22-24,50 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen Reiches. Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach 1987 Seite 106 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 142, 348-356 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 138, 168,216 –  Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 46,49,266/Band II Seite 469/Band III Seite 482/486 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen", Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 26, 31-33 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 129,136,138 -

Liudolfs Familie gehörte neben den BILLUNGERN und der Familie Widukinds zu den angesehensten sächsischen Sippen und war eventuell gleichen Stammes wie das Haus QUERFURT-MANSFELD. Er war verwandt mit Herzog Brun von Engern und wurde in verschiedenen Quellen "Herzog der Ostsachsen" genannt. Daraus können wir aber mit einiger Sicherheit nur folgern, dass Liudolf im Kriege gegen die Normannen und Slawen das Aufgebot des östlichen Sachsen anführte. Daß er in Friedenszeiten an der Spitze dieses Gebietes stand, ist unwahrscheinlich, denn König Ludwig der Deutsche übte selbst noch Herrschaftsrechte in Sachsen aus. Zentren seines Besitzes waren Seesen-Gandersheim, Grone-Pöhlde/Eichsfeld, Werla-Lutter, Calbe-Magdeburg-Barby; auch im Bardengau um Lüneburg hatte er Besitz. Von der Lage seines Besitzes im sächisch-slawischen Grenzraum rührte die Vormacht als Grenzwächter in markgräflicher Position gegen die Slawen und Normannen. Er führte viele Kriege gegen sie und baute seine Hausmacht aus. Liudolfgründete auf seinem im westlichen Harzvorland, dem Leinegebiet gelegenen Besitz, mit seiner Gemahlin um 850 einen Kanonissenkonvent, der zunächst in Brunshausen untergebracht wurde, wo bereits sein Großvater und sein Vater vor 828 eine Eigenkirche dotiert hatten. Erst 881 fand der Konvent im nahen Gandersheim sein endgültiges Domizil. Liudolf trat früh in den Dienst Ludwigs des Deutschen und wurde als Graf oder Herzog in Ostfalen bezeichnet. Gegen die Dänen hatte er den Oberbefehl über das gesamte sächsische Heer inne. Sein Besitz war von Ostfalen über Engern und Westfalen (Dreingau) verstreut. Nicht weniger als fünf von den TöchternLiudolfs nahmen den Schleier, einer seiner Söhne trat in das Kloster Lamspringe ein. Da Ludwig der Deutsche Sachsen größtenteils sich selbst überließ, da er anderweilig dringend beschäftigt war, konnte Liudolf seine Position bedeutend ausbauen.
Diwald Hellmut: Seite 106
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"Heinrich der Erste"
Graf Liudolf hatte nicht die Absicht, in dieser Beziehung den Stiftern der bereits existierenden sächsischen Klöstern nachzustehen. Er entschloß sich, selbst nach Rom zu pilgern und persönlich zu versuchen, die begehrten Reliquien zu erhalten. Auf dieser Reise wurde er von seiner Gemahlin Oda, einer Tochter des sächsischen Markgrafen Billung und der fränkischen Adligen Aeda, sowie zahlreichen Gefolge begleitet. Die Delegation war ausgerüstet mit kostbaren Geschenken und vor allem mit einem wortreichen Empfehlungsschreiben Ludwigs des Deutschen. Liudolf wurde in Rom von Papst Sergius II. überaus huldvoll aufgenommen. Der Graf trug seine Bitte vor: Er wolle auf seinen Besitzungen in Sachsen ein Kloster gründen und erbte sich dafür aus dem überquellenden Reliquienschatz Roms eine Gabe. Das neue Stift solle unter dem ausschließlichen Schutz des heiligen Petrus stehen. Liudolferhielt von den alten römischen Bischöfen und heiligen Anastasius und Innozenz Teile ihrer durch die Jahrhunderte wundersam unversehrt erhaltenen Körper. Sergius entließ den Sachsengrafen und sein Gefolge mit seinem Segen und versicherte ihm, daß die Klosterneugründung unter apostolischem Schutz stehen würde. Zu welcher Zeit Graf Liudolf in Rom war, wird in den Quellen nicht verzeichnet. Doch das Datum liegt verhältnismäßig genau fest, weil das Pontfikat von Sergius II. in die Jahre 844 bis 847 fällt. Die Anlage entstand zunächst in Brunshausen, unmittelbar neben dem alten Mönchsbau, der Cella s. Bonifacii, die vor dem Jahr 785 von Fulda aus errichtet worden war. Das neue Kloster wurde von Liudolf im Jahr 852 als Jungfrauenstift eingeweiht, und die Reliquien aus Rom wurden feierlich überführt. Liudolf entschloß sich kurze Zeit später, das Kloster zu verlegen, und zwar in die Nachbarschaft seiner Stammburg, die sich am Übergang der Straße über die Gande befand, die den westfälischen Hellweg, die alte Königsstraße, nach Osten verlängerte. Hier, im niedersächsischen Bergland zwischen Harz und Leine entstand schließlich der neue Klosterbau, das spätere Reichsstift Gandersheim und Hauskloster der OTTONEN. Die enge Verbindung zu seinem Gründer zeigt sich nicht zuletzt auch dadurch, daß drei seiner Töchter Äbtissinnen des Klosters wurden. Auf Hathumod folgte Gerberga , die eigens eine schon bestehende Verlobung löste, um den Schleier zu nehmen. Dritte Äbtissin wurde die jüngste Tochter Christina. Ebenso entschloß sich der jüngste Sohn des Herzogs, Ekbert-Agius, ins Kloster zu gehen, und zwar nach Corvey. Ekbert-Agius schrieb später eine Biographie seiner Schwester Hathumod, die Vita Hathumodae. Von seiner Hand stammen höchstwahrscheinlich auch die ansehnlichen Prunkurkunden für Gandersheim, mit denen sich sein Schwager, König Ludwig III. der Jüngere, bei Brun und Otto, den beiden ältesten Söhnen Liudolfs, für die Unterstützung durch sächsische Truppen in der Schlacht bei Andernach im Jahr 876 gegen den W-Frankenkönig KARL DEN KAHLEN.
Graf Liudolf entfaltete außerordentliche politische Aktivitäten. Entscheidend wurde sein Einsatz bei der Abwehr der Däneneinfälle aus dem Norden. Es gelang ihm, für diese unerläßliche Grenzsicherung den gesamten Adel Ostfalens unter seiner Führung zu einen, wenig später stieß auch der Adel Engerns dazu. Ebenso garantierte Liudolf die Sicherung der Ostgrenze im sächsischen Bereich. Sein Name erhielt dadurch in kurzer Zeit weit über sein eigenes Territorium hinaus einen außergewöhnlichen Klang, seine Zeitgenossen sprachen vom ihm vereinfachend als dem Dux, dem Herzog von Sachsen. Ein solcher Titel war damals noch nichts Feststehendes. Liudolfkonnte so benannt werden, weil er die Markgrafschaft gegenüber den Dänen innehatte, oder weil er als Befehlshaber das gesamte Heer führte. Schließlich wurde er auch förmlich von König Ludwig dem Deutschen als Dux orientalum Saxonum bezeichnet. In der Zeit Liudolfs schlossen sich die sächsischen Stämme zu einem so starken, einheitlichen Verbund zusammen, daß fortan die Trennungen der Gaue und altsächsische Gruppierungen verblaßten und Sachsen in der ferneren Geschichte als eine Herrschaftsregion eigener Art erschien, deren Bevölkerung sich durch ihr markant geschlossenes Wesen auszeichnete.
Der legendäre Ruf Widukinds übertrug sich nur mit erheblichen Einschränkungen auf seine Familie und die unmittelbaren Nachfahren. Das ergab sich aus den besonderen Bedingungen seiner Taufe. Liudolf samt seinem Geschlecht wirkte im Vergleich mit den Nachfahren Widukinds wie eine gewaltig aufragende Säule. Er gehörte zu den reichsten Fürsten Sachsens. Seine Besitzungen befanden sich nicht nur in Ostfalen, sondern auch in Engern und den westlichen Teilen des Landes, insbesondere im Lippegebiet südlich von Münster. Auch dieser Streubesitz trug dazu bei, in Liudolf denjenigen Fürsten zu sehen und zu respektieren, in dem sich wie in keinem anderen Edeling das Land und der Sachsenstamm selbst materiell zu verfestigen schien.
Liudolf starb um das Jahr 866, möglicherweise auch erst eingangs der 70-er Jahre; die Quellen lassen und dabei, wie so oft in diesen Frühzeiten, im Stich. Seine Gemahlin Oda überlebte ihn um ein halbes Jahrhundert; sie wurde nachweislich 107 Jahre alt - eine erstaunliche Frau, denn sie war auch die Mutter von 10 Kindern.



Copyright 2002 Karl-Heinz Schreiber - http://www.genealogie-mittelalter.de

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SOURCES: LDS FHL Ancestal File #   (familysearch.org)
WEB:
"Ancestors/Descendants of Royal Lines" (Contributors: F. L. Jacquier (History of Charlemagne by Christian Settipani); L. Orlandini,  Manuel Abranches de Soveral, Reynaud de Paysac, F.L.  J P de Palmas (Aurejac et Tournemire; Frankish line; The Complete Peerage, Jacquier (Genealogy of Lewis Carroll, Justin Swanstrom, The Royal Families of England Scotland & Wales by Burkes Peerage; Debrett's Peerage & Baronage; Table of descendants French Canadian Genealogical Society; Families of Monfort-sur-Risle & Bertrand de Bricquebec; The Dukes of Normandy, XXXXI), A. Brabant ("Dynastie Montmorency, Michel d'Herbigny), Paul Leportier, Claude Barret, H.R. Moser (Burke Peerage), O.Guionneau, L.B. de Rouge, E. Polti, N. Danican (Britain's Royal Families; Buthlaw, Succession of Strathclyde, the Armorial 1961-62) A.Terlinden (Genealogy of the existing British Peerage, 1842), L. Gustavsson, C. Cheneaux, E. Lodge, S. Bontron (Brian Tompsett), R. Dewkinandan, H. de la Villarmois, C. Donadello; Scevole de Livonniere, H. de la Villarmois, I. Flatmoen, P. Ract Madoux (History of Morhange; Leon Maujean; Annuaire de Lorraine, 1926; La Galissonniere: Elections d'Arques et Rouen), Jean de Villoutreys (ref: Georges Poull), E. Wilkerson-Theaux (Laura Little), O. Auffray, A. Brabant (Genealogy of Chauvigny of Blot from "Chanoine Prevost Archiviste du Diocese de Troyes Union Typographique Domois Cote-d'Or 1925), Emmanuel Arminjon (E Levi-Provencal Histoire de l'Espagne Andalouse),  Y. Gazagnes-Gazanhe, R. Sekulovich and J.P. de Palmas ("notes pierfit et iconographie Insecula", Tournemire), H de Riberolles (Base Tournemire), Franck Veillon........... http://geneastar.org.
AWTP:
"The Ancestry of Overmire Tifft Richardson Bradford Reed" Larry Overmire (XXXXX@XXXX.XXX)

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https://de.wikipedia.org/wiki/Liudolf_(Sachsen)

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Parenté Ludolf I herzog von (Ludolf I, herzog von) Sachsen-Ludolf dux orientalium Saxonum

Les sources

  1. Bienvenue sur les pages persos des Freenautes, AUREJAC.GED, http://arnaud.aurejac.free.fr / n/a
  2. http://vandermerwede.net/
    http://vandermerwede.net/
    / n/a
  3. bright.ged, Brower, Maitland Dirk

Sur le nom de famille Sachsen-Ludolf


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Richard Remmé, "Genealogy Richard Remmé, The Hague, Netherlands", base de données, Généalogie Online (https://www.genealogieonline.nl/genealogie-richard-remme/I26021.php : consultée 25 avril 2024), "Ludolf I herzog von (Ludolf I, herzog von) Sachsen-Ludolf dux orientalium Saxonum (± 816-866)".